Mehr Soldatinnen in die Bundeswehr

Das fordert zumindest die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in ihrem Antrag 10 Jahre Frauen in der Bundeswehr. Durch die diesjährige Reform der Bundeswehr sind die Parlamentarier der Meinung, das man die Gleichstellung noch mehr verankern müsse. Dieses könne nur unter der Voraussetzung der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf verwirklicht werden. Außerdem sei der im Soldatinnen- und Soldatengleichstel­lungsgesetz (SGleiG) vereinbarte Frauenanteil noch lange nicht erreicht.

10 Jahre Frauen in der Bundeswehr
Am 2. Januar 2001 traten 244 Soldatinnen ihren Dienst an der Waffe an. Zehn Jahre später liegt der Frauenanteil in den Streitkräften bei etwa 9% und damit noch immer weit unter den im Soldatinnen- und Soldatengleich­stellungsgesetz (SGleiG) angestrebten 15%. Auch in der zivilen Wehrver­waltung liegt der Frauenanteil mit 41,8% weiterhin unter der Marke von 50%, die das Bundesgleichstellungsgesetz (BGleiG) vorsieht. Oberst ist derzeit ist der höchste Dienstgrad, den eine Frau im militärischen Bereich ausfüllt.

Hauptamtliche Gleichstellungsbeauftragte werden sowohl im zivilen als auch militärischen Bereich gewählt, um als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung zu stehen und vor allem den Vollzug des SGleiG und BgleiG in ihrem Aufgabenbereich zu fördern und zu unterstützen. Die Gesetze sehen eine frühzeitige Einbindung bei Personalangelegenheiten, bei der Abfassung von Beurteilungs- und Auswahlrichtlinien und bei Maßnahmen zum Schutz vor sexueller Belästigung vor. In den Streitkräften gibt es 35 Gleichstellungsbeauftragte, in der zivilen Wehrverwaltung 120. Die im Zuge der Bundeswehrreform zu erwartende Schließung von Dienststellen wird sehr wahrscheinlich eine Reduktion der Zahl der Gleichstellungsbe­auftragten zur Folge haben. In Anbetracht der bereits jetzt eher geringen Dichte – vor allem in den Streitkräften – und der jeweiligen Arbeitsbelas­tung, ist eine solche Reduktion äußerst kritisch zu betrachten.[..] Antrag -Drucksache 17/7351 –

Zur Einstimmung folgt noch ein Verweis auf ein Video, welches ich eigentlich schon viel früher einstellen wollte. Aber nun passt es m.E. viel besser 😉

Video – Offizier bei der Bundeswehr
Offiziere sind die Führungskräfte der Bundeswehr. Sie tragen schon in jungen Jahren viel Verantwortung – für Menschen, für Material und für die Lösung komplexer Auf­ga­ben. Unter dem Leitmotiv: „Sechs Menschen, sechs Arbeitsgebiete, ein Beruf“ präsentiert der Film die volle Bandbreite einer Laufbahn, die so vielfältig ist wie die ganze Bun­des­wehr. Hier

frau-frauen-soldatin-offizier-bundeswehr1Oberleutnant Katharina Zollondz führt mit ihrem Fernmel­dezug in eine praktische Übung: Vorbereitung für einen kommenden Einsatz.

Oberleutnant Zollonds: „Ich wollte Deutschland kennen­lernen, ich möchte gerne die Welt kennenlernen, und es war mir wichtig, einen Arbeitgeber zu haben, auf den ich mich verlassen kann.“

Oberstabsarzt Chris­tine Schmid beginnt ihren Dienst im Bundeswehrkran­kenhaus Ulm. Die Mutter von zwei Kin­dern arbeitet halb­tags.

Oberstabsarzt Schmid: „Für mich ist es optimal, dass mir die Bundeswehr die Möglichkeit gibt, halbtags zu arbeiten. So bleibt mir genug Zeit für meine Familie.“

frau-frauen-aerztin-soldatin-offizier-bundeswehr2Oberstabsarzt Grözinger: „Ich war schon zweimal in Afghanistan, und ich werde auch wieder hingehen. Dort bin ich 24 Stunden rund um die Uhr für meine Kamera­den da.“

Etwas bewegen können und die Arbeit im Team: Für viele Grund, sich für die Bundeswehr zu entscheiden. Sprechertext

Im verlinkten Video kann man m.E. wunderbar sehen, warum Frauen glauben, das die Bundeswehr die optimale Berufswahl ist. Spaß bei der Arbeit, als Ärztin in einem Halbtagsjob arbeitend, wer wünscht sich das nicht.

Zum Schluß möchte ich noch auf die Antwort der Bundesregierung Drucksache 17/7209 zur Anfrage der Linken Drucksache 17/6935 Reservistinnen und Reservisten in Bundeswehr-Auslandseinsätzen verweisen. Alleine die Fragestellung ist zum schießen 😉

Reservistinnen und Reservisten in Bundeswehr-Auslandseinsätzen
Seit 20 Jahren ist die Bundeswehr weltweit an militärischen Interventionen beteiligt. Ein Großteil der Kontingente setzt sich aus Berufssoldatinnen und -soldaten zusammen. Zudem sind auch freiwillige Wehrpflichtige in den Auslandseinsätzen tätig.

[..]Im Zuge der Umstrukturierung der Bundeswehr und der Bereithaltung von etwa 10 000 Einsatzkräften für militärische Interventionen will das Bundes­ministerium der Verteidigung (BMVg) in Zukunft auch stärker auf Reservis­tinnen und Reservisten bei Auslandseinsätzen zurückgreifen.

Sie sind die kleinste Gruppe der deutschen Soldatinnen und Soldaten im Einsatz. In letzter Zeit häufen sich Hinweise, auch in Gesprächen mit Reservistinnen und Reservisten, dass auch für diese Gruppe finanzielle Gründe zu einer positiven Entscheidung für einen Auslandseinsatz beitra­gen.

Noch mehr -innen ist fast schon nicht mehr auszuhalten 😉

Im 20-seitigen PDF-Dokument der Bundesregierung ist eine genaue Aufstellung – getrennt nach Männer und Frauen – der verschiedenen Einsätze aufgelistet. Für Statistiker mit Sicherheit interessant.

4 Kommentare.

  1. Die deutsche Interventionsarmee ist ohnehin sehr problematisch, aber die jetzt noch mit einer Frauenquote zu versehen, ist mehr als fraglich. Danke für diese Information! Werden wir auch in unseren Internetauftritt aufnehmen.

  2. Quote: 4%! (Im Einsatz: 0%)

  3. Ich wuerde vorschlagen dass die Bundeswehr Nutten anstellt. Warum? Weil die schon im Nahkampf geschult sind. Brauchen also nicht mehr ausgebildet werden, koennen gleich Im Kampfgebiet eingesetzt werden.

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