Angela Merkel – Jüngeren das Feld überlassen

merkel-2000-1„Jüngeren das Feld überlassen“ – das waren einige von Angela Merkels Worten, die den Sturz des damaligen CDU-Vorsitzenden und Altkanzlers Helmut Kohls einleiteten. Vielleicht sollte sich Frau Merkel ihre eigenen Worte zu Herzen neh­men. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob danach irgendetwas besser wird.

Derzeit wird allerorten über die Haltung Angela Merkels in der Flüchtlingspolitik spekuliert. Angela Merkel – fast schon ein Mysterium, man wird aus dieser Frau einfach nicht schlau. Immerhin »war Angela Merkel FDJ-Leitungsmitglied, bis 1984 FDJ-Sekretärin für Agitation und Propaganda« laut mehreren Aussagen. Da fragt man sich doch, will sie Deutschland absichtlich schaden, weil man ihr die (politische) Heimat genommen hat? Allerdings ist Frau Merkel auch der beste Beweis dafür, dass Frauen in der Politik eben nicht die Besseren sind.

Auslöser für meinen Beitrag ist der Artikel „Merkels Hände – Ein Narzissmusproblem!“ von emmanzer.  Dort wurde u.a. auf die Huffington Post verlinkt und der letzte Absatz stimmt nachdenklich.

Und glauben Sie, dass Merkel am Ende ihre Position aufgibt oder freiwillig aus dem Kanzleramt auszieht?

[..]Ich glaube es nicht. Der Vergleich ist vielleicht hart, aber mich erinnert Merkel gerade an Erich Honecker als er in das Flugzeug nach Chile steigt und zum Abschied die Rotfrontfaust erhebt. Zu sagen man irrt sich, stellt das ganze bisherige Leben in Frage. Das können Narzissten nicht.[..] Huffingtonpost

Man denke daran, dass Merkel offiziell bereits im Dezember 1990 der CDU beigetreten ist, d.h. ein gutes Jahr nach dem Mauerfall. Ihre politische Bildung erhielt sie zum einen in der sozialistischen DDR und zum anderen im kommunistischen Moskau. Als die Mauer fiel, war sie bereits 35 Jahre. Wenn sie nach so kurzer Zeit trotz ihrer Ablehnung des Kapitalismus und der konservativen CDU in diese eintritt, dann kann da doch etwas nicht stimmen. Nachfolgender Artikel bestätigt meine These.

Angela Merkel – „Mit der CDU will ich nichts zu tun haben“

Das soll Angela Merkel gesagt haben? Ja, vor 25 Jahren, als sie in die Politik ging. Denn die Partei, die sie heute führt, stand ihr anfangs eher fern, wie Ewald König jetzt beschreibt.[..]

Lothar de Maizière (CDU), der letzte DDR-Ministerpräsident, meinte einmal, Merkel sei nur zufällig in die CDU geraten, eigentlich passe sie gar nicht dahin. „Für mich ist es erstaunlich, dass die Angela eine Konservative ist – vielleicht auch in Abgrenzung zum Vater, der eine sehr starke Persönlichkeit und immer sehr links war.“[..] Die Zeit

Entweder ist sie ein Wendehals oder sie handelt aus politischer Überzeugung. Aber welche Überzeugung hat sie denn?

War ihr in der DDR schon alles egal und hat sie nur mitgemacht, weil sie keine andere Möglichkeit sah? Wenn ich mich nicht irre, hat sie mal gesagt, dass ihr die Physik nicht wirklich lag, demnach sah sie in diesem Berufsfeld keine Aufstiegsmöglichkeit. Oder aber und das würde m.E. sehr gut zu dem Zeit-Artikel passen, sie war und ist links, hat aber bei der SPD oder den Grünen ebenfalls keine Aufstiegsmöglichkeiten gesehen und sich deshalb der CDU zugewendet. Hier hat sie anscheinend eher Chancen gesehen und ihre politischen Vorstellungen umgesetzt.

Wenn man nun noch bedenkt, aus welchen Gründen sie 1999 Helmut Kohl gestürzt hat, dann hat ihre aktuelle Politik ein eigenes Geschmäckle. Immerhin fand sie damals, dass es nicht hinnehmbar sei, dass Kohl in einem rechtswidrigen Vorgang sein Wort über Recht und Gesetz stelle. Nachzulesen bei „Die Zeit„.

„Der Partei Schaden zugefügt“ – Angela Merkel äußert scharfe Kritik am Altkanzler

[..]Vielleicht ist es nach einem so langen politischen Leben, wie Helmut Kohl es geführt hat, wirklich zu viel verlangt, von heute auf morgen alle Ämter niederzulegen, sich völlig aus der Politik zurückzuziehen und den Nachfolgern, den Jüngeren, das Feld schnell ganz zu überlassen. Und deshalb liegt es auch weniger an Helmut Kohl als an uns, die wir jetzt in der Partei Verantwortung haben, wie wir die neue Zeit angehen. Wir kommen nicht umhin, unsere Zukunft selbst in die Hand zu [..]nehmen. Tagesspiegel

Leider habe ich den Originalartikel der Faz nicht gefunden und deshalb aus dem Tagesspiegel zitiert. Ich habe außerdem einen Artikel gefunden, der sich der Frage widmet:

Merkel muss weg! – Und dann?

Die Rufe, Merkel müsse die Konsequenzen aus dem Flüchtlingsdebakel tragen und endlich gehen, werden lauter. Und sie orchestrieren sich zunehmend transatlantisch. Allein das sollte großes Misstrauen auslösen. Das Establishment der USA ist sicherlich kein guter Berater, wenn es um die Frage nach einem Regime-Change geht, wie man an den globalen Brandherden sehen kann, für deren lodern maßgeblich genau dieses Establishment die Verantwortung trägt. Es beantwortet die Frage nach dem Danach nämlich grundsätzlich nicht.[..] Logon-Echon

Der Tenor dieses Beitrags ist genau das, was ich ebenfalls empfinde: man kann nur das System austau-schen, eine einzelne Figur ändert an der derzeitigen Politik überhaupt nichts. Zum letzten verweise ich noch auf einen Artikel bei Stadtmensch-Chronicles.

Merkel ballaballa?

Ein Psychiater erklärte die Rautenkönigin für »vollkommen irrational« – und ihre Politik gleich dazu.

Ein renommierter Psychoklempner namens Maaz (nein, kein Schwippschwager von unserem Justizminister mit ähnlichem Namen) hat in einem Interview mit der Huffington Post die Selbstwahrnehmung der angeblich mächtigsten Frau unseres Sonnensystems als »künstlich aufgeblasenes Selbstbild« beschrieben. Er meint, sie treffe in letzter Zeit zu viele emotionale Entscheidungen und die mediale Erhöhung, die ihr z.B. durch die Ernennung zur »Person Of The Year« durch die New York Times zuteil wurde, sei Merkel »zu Kopf gestiegen«. Oh really? Immerhin hat sie doch auch schon in der Vergangenheit mehrere Lobhudeleien in ausländischen Presseorganen eingeheimst – bei denen man als Eingeborener angesichts der politischen Friedhofsruhe, die sie schon immer über das Land verbreitete, ins Staunen geriet. Soviel anders war Merkel früher auch nicht. Ihr Umfragen-Opportunismus und ihr lautstarkes Schweigen bzw. Aussitzen von Politik sind Legende. Das Neue an der jüngsten psychiatrischen Beurteilung ist nur, dass sie sich diesmal wohl ein bisschen bezüglich des Machbaren verhoben hat. Aber im Grunde ist sie sich treu geblieben. Stadtmensch-Chronicles

1 Kommentare.

  1. Danke für diesen Artikel, Christine. Habe ihn gerade bei mir im entsprechenden Artikel eingefügt.