Das BMFSFJ hat eine Publikation erstellen lassen, in der auf Grundlage des gegenwärtigen Wissens und empirischer Untersuchungen festgehalten werden kann, das überwiegend Frauen und Kinder von Gewalt betroffen sind. Das überwiegend Kinder betroffen sind, entspricht sogar der Wahrheit. Man will mit dieser Abhandlung eine bedarfsgerechte Umsetzung bei verschiedenen Institutionen erreichen.
Arbeitshilfe zum neu gestalteten Verfahren bei häuslicher Gewalt veröffentlicht
Das Bundesfamilienministerium hat eine Arbeitshilfe zum Thema „Häusliche Gewalt“ herausgegeben. Die Publikation befasst sich mit den Besonderheiten des Gesetzes über das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit (FamFG), das seit dem 1. September 2009 in Kraft ist. Mit der Arbeitshilfe, die von der Bund-Länder Arbeitsgruppe „Häusliche Gewalt“ entwickelt wurde, soll auf die besonderen Anforderungen an eine sensible Verfahrensgestaltung bei häuslicher Gewalt hingewiesen werden. BMFSFJ
Zum Thema häusliche Gewalt habe ich kürzlich folgende Pressemitteilung gefunden. Das Baden-Württembergische Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren gibt bekannt:
Broschüre ‚Wohnungsverweis bei häuslicher Gewalt‘ neu aufgelegt
Sozialministerin Katrin Altpeter: Wer seine Rechte kennt, kann sich vor Gewalt besser schützenDie Broschüre ist ein wichtiger Baustein der Aufklärungsarbeit, um das Problembewusstsein in der Gesellschaft zu schärfen.
[..]Altpeter: „Die Opfer sind meistens Frauen. Die Zahlen zur häuslichen Gewalt sind deutlich und sie sind Besorgnis erregend.“ Im vergangenen Jahr verhängte die Polizei 2.530 Platzverweise. 7.353 Einsätze wegen häuslicher Gewalt verzeichnet die polizeiliche Kriminalstatistik in Baden-Württemberg für 2010. Pressemitteilung
Interessant ist dabei zum einen, das die alte Landesregierung unter Sozialministerin Monika Stolz erst im Oktober 2010 eine Broschüre zum baden-württembergischen Platzverweisverfahren in Fällen häuslicher Gewalt heraus gebracht hat. Einen direkten Link zum Landesministerium habe ich nicht gefunden, sondern bin beim Fachkräfteportal der Kinder- und Jugendhilfe fündig geworden. Zum anderen bin ich auf die Baden-Württembergische, polizeiliche Kriminalstatistik neugierig geworden, habe nach entsprechenden Zahlen gesucht, diese aber nicht gefunden.
PKS Seite 63/75
Der unterschiedliche Gefährdungsgrad der einzelnen Alters- und Geschlechtsgruppen wird mit dem Bezug zur Bevölkerungszahl (je 100.000 Einwohner der jeweiligen Alters- und Geschlechtsgruppen) deutlich. Es zeigt sich, dass das Risiko der männlichen Bevölkerung das der weiblichen mit Ausnahme der Sexualstraftaten und des Handtaschenraubs (bei den ab 60-Jährigen) erheblich übertrifft. Bei Körperverletzung, Raub und Straftaten gegen die persönliche Freiheit werden überproportional Jugendliche und Heranwachsende Opfer.
PKS Seite 64/76
Für Mord und Totschlag, Körperverletzung sowie Straftaten gegen die persönliche Freiheit gilt, dass männliche Opfer im Vergleich zu den weiblichen geringere Anteile enger Vorbeziehungen aufweisen. Mädchen und Frauen fallen besonders bei Mord und Totschlag, aber auch bei sexueller Gewalt, Straftaten gegen die persönliche Freiheit und Körperverletzungen meist Verwandten oder Bekannten zum Opfer.
PKS Seite 76/88
Anteil der Opfer nach Altersgruppen · Mord und Totschlag
Insgesamt wurden 325 Menschen (209 männliche und 116 weibliche) Opfer von Mord und Totschlag. Polizeiliche Kriminalstatistik in Baden-Württemberg – Kurzfassung · Jahrbuch 2010
Mehr Arbeit mag ich mir nicht machen, denn wie bereits gesagt, speziell zum Thema häusliche Gewalt habe ich nichts gefunden.
Der Kitsch entdeckt die Probleme
Die Probleme in Groschenromanen waren bisher meist exotisch und überkandidelt, was sich langsam ändert – in einem Roman wagte der Cora-Verlag sogar den Sprung ins kalte Wasser[..]
Noch überraschender war allerdings, dass sich in der Romana-Reihe der Cora-Verlag an ein Thema herantraute, das bisher eher ein gesellschaftliches und mediales No-Go ist: Häusliche Gewalt gegenüber Männern. Häusliche Gewalt wird ja zu 99% als Gewalt gegenüber Frauen und Kindern angesehen, aggressive, gewalttätige Frauen spielen in Berichterstattung und Fiktion kaum eine Rolle. „Randerscheinung, unwichtig“ lautet die banale Erwiderung auf einen Satz wie „Es gibt auch Frauen, die zuschlagen.“ Durch diese recht zynische Haltung wird das Thema auch weiter Randthema bleiben und insofern bleiben die Männer mit dem Problem doppelt allein gelassen da sie höchstens zum Amüsement taugen (Die Frau mit dem Nudelholz etc.).[..] Heise
Diese Artikel sind zwar schon etwas älter, aber nichtsdestotrotz interessant.
Gewalt hat kein Geschlecht
In der Schweiz gibt es rund zwei Dutzend öffentlich finanzierte Unterkünfte für geschlagene Frauen („Frauenhäuser“); für Männer gibt es nichts vergleichbares. Das lässt nur die Interpretation zu, dass Frauen die Opfer gewalttätiger Männer sind. Besonders krass hat dies im vergangenen Jahr die österreichische Frauenministerin mit einer Plakataktion dokumentiert: eine Frau und zwei Kinder sitzen – mit Schutzhelmen ausgestattet – verschreckt vor ihrem Ehemann und Vater.[..]Die weit verbreitete Meinung, dass von Frauen keine körperliche Gewalt ausgeht, ist falsch. Frauen treten, beissen, ohrfeigen, stossen. schlagen und werfen mit Gegenständen. Kinder – vor allem Jungen – sind signifikant häufiger Opfer von Züchtigungen ihrer Mütter als ihrer Väter.
Insgesamt sind Männer zu 75% Opfer von Gewalt, Frauen nur zu knapp 25%; andere Studien weisen Männern sogar einen Opferanteil von 85% zu. Kritische Wissenschaft – critical science
Zum Schluss verweise ich noch auf einen weiteren, älteren Beitrag zum Thema „Frauen und Kindesmissbrauch“.
NZZ am Sonntag: Frauen und Kindesmissbrauch
Es gibt hin und wieder Lichtblicke in der feministisch verseuchten Medienlandschaft, welche einem das Herz höher schlagen lassen. Der neueste Lichtblick erschien vorletzten Sonntag in der NZZ am Sonntag, als auf einem mehrseitigen Artikel von David Signer gründlich mit dem Mythos der alleinig männlichen Täterschaft beim Kindesmissbrauch aufgeräumt wurde. Schonungslos wird mit der Verharmlosung von Täterinnen aufgeräumt und der grassierende Feminismus mitverantwortlich gemacht. Die Söhne von Perseus
„Auf Grundlage des gegenwärtigen Wissens und empirischer Untersuchungen“ gibt es keine häusliche Gewalt an Männern und keine häusliche Gewalt durch Frauen.
Zumindest so lange, wie die betreffenden Regierungsorgane sich hartnäckig weigern, sich dieses Wissen anzueignen und die überfälligen empirischen Untersuchungen durchzuführen.
Gewalt von Frauen an Männern sind in Deutschland vereinzelte Bachelor-Arbeiten wert; Gewalt von Männern an Frauen millionenschwere Forschungsprojekte. Es mangelt am Wissen; die Schlussfolgerung aus dem Unwissen ist konsequent.
Gestern habe ich etwas Interessantes im Fernsehen beobachtet: In der Sendung „Zeit im Bild“ im ORF wurde von zwei Ehedramen in den letzten 48 Stunden berichtet, bei denen jeweils der Mann die Ehefrau getötet und anschließend Selbstmord begangen hat. Dann gab es noch einen Hinweis, dass Frauen sich doch an den Frauennotruf wenden sollen, wenn der Mann körperlich oder verbal gewalttätig werde.
So weit so gewöhnlich. Dann aber sah ich zwanzig Minuten später die „AustriaNews“ auf Sat1: Hier war von DREI Ehedramen in den letzten 48 Stunden die Rede, bei einem stach die Frau den Mann ab.
Tja, aber hätte der „objektive“ ORF auch davon berichtet, hätte er wohl nur schwer Werbung für den Frauennotruf machen können…
Hier auch ein wirklich erschütternder Fall von „Gewalt gegen Frauen und Kinder“ (Aus der Schwäbischen Zeitung, erschienen: 11.10.2011 07:55). Der Ablauf des Dramas entspricht nicht dem feministischen Weltbild, ist dafür aber traurige Realität:
Aalen Mit mehreren Messerstichen in den Bauch hat eine 44 Jahre alte, allein erziehende Mutter ihren sechsjährigen Sohn am Sonntag gegen 12.15 Uhr lebensgefährlich verletzt. Anschließend hat sie sich selbst mit dem Messer schwere Verletzungen zugefügt, wie die Aalener Polizei gestern mitteilte. Diese geht von einem versuchten Totschlag aus. (…) Bevor die Mutter ihren Sohn mit Messerstichen traktierte, würgte sie den Sechsjährigen. Während die Operation der Stichverletzungen im Bauchraum des Jungen im Ostalb-Klinikum erfolgreich verlaufen ist, sei derzeit noch unklar, wie stark sein Gehirn durch den Sauerstoffmangel, der aufgrund des Würgens entstanden ist, geschädigt wurde.
Nachtrag zu „Gewalt gegen Frauen“:
aus der Südwest-Presse vom 11.10.2011:
„In Triberg gerieten zwei Frauen in Streit
Heute Morgen um 08.30 Uhr kam es im Rigiweg in Triberg zu einer handfesten Auseinandersetzung zwischen zwei Frauen. Grund waren nachbarschaftliche Auseinandersetzungen. Bei dem Streit wurde eine Frau verletzt und sogar am Boden liegend noch getreten. Die Polizei ermittelt wegen Körperverletzung.“
Die Gewalt gegen Frauen ist wirklich Besorgnis erregend, schon wieder zwei weibliche Gewaltopfer mehr für die Statistik …
@Dauerläufer: HA! Aber man kann das ja wirklich nicht als Frauengewalt werten, denn selbstverständlich wurden sie durch das Patriarchat zum gegenseitigen Angriff gedrängt – also waren’s eigentlich wieder die Männer. 😉