djb-Aktion „Hauptversammlungen: Aktionärinnen fordern ein!“ geht weiter
Bei Thyssen Krupp, Infineon, Siemens, Wincor Nixdorf, Porsche und anderen – soeben bei der Demag Cranes AG – haben die djb-Aktionärinnen schon ihre kritischen Fragen gestellt. Auf der Hauptversammlung der Aurubis AG am 3. März 2010 werden Ariane Fenger, LL.M. und Rechtsanwältin Dr. Eva-D. Leinemann, LL.M. vom aktienrechtlichen Auskunftsrecht Gebrauch machen und von den Mitgliedern des Vorstands und Aufsichtsrats konkret Auskunft verlangen, warum trotz der Vorgaben im Deutschen Corporate Governance Kodex und anderweitigen Bekundungen aus den Unternehmen der Frauenanteil bei den Aufsichtsratsmandaten der Anteilseigner sich immer noch nicht wesentlich erhöht hat.
Ich frage mich, wieso der djb die Antworten nicht einstellt, wenn einige Mitglieder bereits auf mehreren Hauptversammlungen waren.
Wir machen weiter:
Zahlreiche Mitglieder des djb werden an über 70 Hauptversammlungen der größten deutschen Unternehmen teilnehmen. Sie wollen genau wissen, welche Bemühungen das Unternehmen unternommen hat und unternehmen wird, um Vorstand, Aufsichtsrat und andere Führungspositionen mit Frauen zu besetzen.
Trotz der Appelle an die Wirtschaft, endlich die „gläserne Decke“ zu beseitigen, und der Verabschiedung gesetzlicher Regelungen zur Gleichstellung von Frauen und Männern bleibt die Beteiligung von Frauen an Führungspositionen in der Wirtschaft auf einem unakzeptablen, niedrigen Level.
Kann der Umstand nicht einfach der Tatsache geschuldet sein, dass zu wenig qualifizierte Frauen für diesen Job bereit stehen? Die meisten Frauen wollen nun mal ihre Freizeit nicht gegen massive Überstunden tauschen. Daran wird vermutlich auch der djb nichts ändern können.
Zur nachhaltigen Veränderung dieser Situation fordern wir die Verabschiedung einer gesetzlichen Mindestanteilsregelung von 40% bei der Besetzung von Aufsichtsräten.
Leider befürchte ich, das ein entsprechendes Gesetz über kurz oder lang kommen wird.
Ursache- und Wirkungsbeziehungen zu untersuchen und darzustellen überfordert fast alle Medien und offensichtlich auch Politiker. Ein gerechter Anteil der männlichen (oder weiblichen) Führungskräfte in der Wirtschaft sollte dem Anteil erfolgreicher männlicher (oder weiblicher) Gründer von Unternehmen entsprechen. Da tatsächlich weiter mehr Männer Gründer großer erfolgreicher Unternehmen sind (Literatur dazu kann ich nachliefern), ist das heutige Geschlechterverhältnis eher natürlich und kaum zu kritisieren. Aber es ändert sich ja auch. Es gibt bereits viele Frauen, die erfolgreich große Firmen führen (allerdings meist geerbte).
Meine persönlichen Erfahrungen in Sachen weiblicher Führungskräfte in großen Konzernen sind überwiegend negativer Natur, wobei der größte Schwachpunkt der Frauen interessanterweise immer die Teamfähigkeit war. Alle diese Frauen hatten übrigends keine Kinder. Daraus lässen sich zwei Sachen schlussfolgern: 1. Zeit in seine Familie zu invesitieren ist ein Karrierekiller 2. Frauen per se zu (be-) fördern bedeutet nicht die Verhältnisse zu verbessern und bringt auch keine besseren Führungskräfte hervor. Vielmehr muss an Punkt 1 gearbeitet werden.