Ein weiterer Schritt zur Gleichschaltung

uvdl-hand-auf-knie-kleinUnternehmens-Selbsttest Logib-D zum Aufdecken von Entgeltunterschieden geht in die zweite Pilotphase

Auf Einladung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend trafen sich am 11. September Vertreterinnen und Vertreter von zwölf Unternehmen in Bonn, um mit der verbesserten Fassung des vom Familienministerium entwickelten Unternehmens-Lohnchecks Logib-D die zweite Phase der Pilotierung fortzusetzen.

Mit dem Computerprogramm Logib-D können Unternehmen Entgeltunterschiede zwischen Frauen und Männern identifizieren und die Ursachen dafür aufdecken. Logib-D liegt jetzt in der erweiterten Version vor, bei der neben Alter, Erwerbsjahren und Ausbildung auch die arbeitsplatzbezogenen Merkmale berufliche Stellung und Anforderungsniveau als Einflussgrößen berücksichtigt werden.

[..]Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Zwang hier nur Umgehungsstrategien hervorbringt. Die ehrliche Motivation der 200 Unternehmen, die sich bundesweit an der ersten Welle beteiligen sollen, ist die beste Garantie dafür, dass der Selbstverpflichtung auch Taten folgen“, so Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen zum Start der zweiten Pilotphase [mehr]

Frau Dr. Ursula von der Leyen findet also, dass Menschen bei Zwang Strategien zur Vermeidung verwenden. Hat sie tatsächlich aus der Misere bzgl. Kinderpornografie gelernt? Mitnichten, denn auch die Strategie, Unternehmen zur Einsicht bei angeblicher Lohnungleichheit zu bringen, fängt zunächst einmal harmlos an.
Es glaubt doch wohl keiner, dass Frau von der Leyen bei den Unternehmen «Bitte, Bitte» sagt. Sie wird dort genauso argumentieren, wie sie das im Wahlkampf zum Thema Kinderpornografie macht. Es werden falsche Angaben und Zahlen offeriert und die Unternehmen glauben das. Zu oft wurde in den Medien die angebliche ‚Lohndiskriminierung’ der Frauen behandelt und deswegen werden sich Firmen dem nicht entziehen. Die ersten 200 machen bereits mit und es werden mit Sicherheit mehr werden. Irgendwann bekommen wir dann alle den gleichen Lohn und voila… Frauen werden nicht mehr diskriminiert.

Na ja, ich geb zu, das dauert noch etwas 😉

Link
MANNdat – Stellungnahme zum Bericht über Entgeltungleichheit

6 Kommentare.

  1. dazu ist vieles zu sagen:

    1. es wird auf dauer eine neue steuerfinanzierte lohngleichheitsüberwachungsbürokratie geschaffen. irgendwo muss es ja stellen für gender-studies-absolventinnen geben.

    2. „gleichheit“ wird nach den kriterien des öffentlichen dienstes definiert: es zählt die „qualifikation“. innerhalb DIESES kriteriums sind auszeiten für kindererziehung natürlich ein nachteil, über dessen ausgleich sich diskutieren ließe. die im öd üblichen lohnerhöhungen durch betriebszugehörigkeitszeit sind tatsächlich nicht sonderlich sinnvoll. NICHT BERÜCKSICHTIGT aber ist dabei das doch eigentlich zentrale lohnkriterium „leistung“. ergebnis: schulnoten (wir wissen, wie sie zustande kommen und was sie aussagen) sollen in arbeitslöhne umgesetzt werden (nicht umsonst gibt es schon die logik „obwohl die jungen frauen die besseren schulabschlüsse…“ etc.), tatsächliche ARBEITSLEISTUNG möglichst verschwinden.

    3. wenn es eine bürokratie gibt, muss sie ihre existenz durch maßnahmen beweisen und sichern. es wird es also nie ruhe geben können, sondern nach immer neuen ungleichheitsfaktoren gesucht werden. irgendwann wird es auf gleiche löhne für alle und jede arbeit hinauslaufen, wobei, ist dieses ziel einmal erreicht, sofort die differenzfeministinnen einspruch erheben werden: unter berücksichtigung ihrer benachteiligung bräuchten frauen eigentlich die benachteiligung ausgleichende lohnkompensation etc.

    4. DURCHSETZBAR wird sowas kurz- und mittelfristig nicht sein. umso länger lässt sich auf allen kanälen und in allen schulen dafür kämpfen. das sichert erst mal die jobs und die denke der dafür kämpfenden. und irgendwann glaubt es eine nachfolgende generation vielleicht sogar… obwohl, meistens denken die nachfolgenden in GANZ anderen kategorien als denen, die ihnen erzieherInnen einzubläuen versuchen.

    5. aber so oder so: das thema GERECHTER LOHN ist auf absehbare zeit feministisch besetzt. dass ausgerechnet die union damit operiert, hat nicht unbedingt was mit feminismus zu tun, aber es benutzt ihn. dieses ewige geleiere verdeckt die tatsächlich immer krasser werdenden lohn- und arbeitsverhältnisse im niedriglohnbereich. lieber streitet man über ein paar hundert vorstandsposten für frauen, als themen wie zeitarbeit und niedriglohnsektor auf die agenda zu setzen. die paar vorstandspöstchen wären im prinzip schnell geschaffen. aber darum geht es nicht. es geht um den ablenkungswert der debatte.

    6. deshalb wird auch WIDER BESSERES WISSEN lohnungleichheit zwischen den geschlechtern auf die politische agenda gesetzt. kein missstand ist der politik angenehmer als einer, der eigentlich gar nicht existiert. der lässt sich nämlich sehr heroisch ohne reale folgen bekämpfen. und im zuge solcher phantomkämpfe kann schließlich doch die eine oder andere ungeheuerlichkeit denkbar gemacht und eines tages vielleicht doch durchgesetzt werden – etwa eine ALLGEMEINE LOHNANGLEICHUNG NACH UNTEN. und selbst wenn das nicht klappt: das wahlvieh hat debattenfutter…

  2. Das wird interessant werden.
    Jedes der Unternehmen geht natürlich davon aus, dass bei ihm keine Lohndiskriminierung herrscht, schließlich wissen die Unternehmer, dass sie Frauen nicht grundlos schlechter bezahlen als Männer. Das sind immer nur die anderen, die Lohndiskriminieren. Da werden denn doch einige „geschockt“ über die Ergebnisse sein, die ihnen das Programm unterjubelt. Bin mal gespannt, wie die reagieren. Ich habe ja schon vor Jahren dargelegt, das es nur um eine Lohnsenkung für Männer gehen kann – bzw. eine Entwertung der Leistungszahlung. Bloß wenn es für Risiko und Können, für Überstunden und Qualifikationen kein Geld mehr gibt, dann werden das auch immer weniger Männer machen. Und Frauen werden es auch nicht machen, denn sonst würden sie es ja schon tun. Lustig – bin ich jetzt echt gespannt drauf, wie von der Leyen und einige Kriecher aus dem Management dieses Land noch mehr gegen die Wand fahren.

  3. jojo hat’s echt richtig verstanden und gut formuliert.

    Pervers wie die urspruengliche Forderung „Gleicher Lohn fuer gleiche Arbeit“ inzwischen vollkommen ignoriert wird (dabei gaebe es heute reichlich Gruende) um stattdessen irgendwelchen gefuehlten Benachteiligungen von halbtags arbeitenden Quotenbeamtinnen entgegenzukommen.

    Und das ueble ist: In einer Gesellschaft, in der Rentner, Pensionaere, Beamte und bevorzugt eingestellte und befoerderte Quotentussen laengst die 2/3-Mehrheit innehaben wird sich daran auch so schnell nichts aendern.

    Auswandern?

  4. Ich stelle hier noch den Kommentar von „Franklin“ aus dem MANNdat-Forum ein:

    An solchen Ankündigungen merkt man überdeutlich, in welcher Sackgasse sich die Frauenpolitik mittlerweile befindet. Es wird immer schwieriger, den Leuten eine durchgängige Diskriminierung von Frauen zu verkaufen.
    Die häusliche-Gewalt-Lüge hat es zunehmend schwerer. Wer Frauen kennt, und das ist jeder, kann sich nur schwer vorstellen, dass es sich bei ihnen ausschließlich um lammfromme Wesen ohne jegliche Neigung zur Gewalttätigkeit handelt.
    Die „mehr Frauen in Führungspositionen“-Bemühungen atmen allzu deutlich den Geist der Patronage, des verzweifelten Bemühens, den Kampfesschwestern gutdotierte Pöstchen bevorzugt im öffentlichen Dienst zu verschaffen. Diese Aktion stinkt sieben Meilen gegen den Wind.
    Bleibt noch die Gehaltslüge. Da können Frauenpolitikerinnen noch frech mit falschen Zahlen und dreisten Halbwahrheiten punkten.
    Vor der Wahl ist das besonders wichtig. Die CDU will sich nicht nachsagen lassen, sie sei frauenpolitisch untätig. Sie hat drei linke Parteien im Nacken, die mit entsprechenden Vorwürfen schnell bei der Hand sind und den feministischen Zeitgeist samt Medien auf ihrer Seite wissen. Da will man sich nicht lumpen lassen, täuscht ein wenig Aktionismus vor und sichert sich so ein paar zusätzliche Stimmen von Frauen.
    Nach der Wahl ist dann alles wieder vergessen, und man kann die nächste sinnlose Aktion zur Entgeltgleichheit vorbereiten, die nichts bringen wird. Denn erstens gibt es keine Gehaltsdiskriminierung von Frauen, also erübrigen sich alle Maßnahmen von vorne herein von selber. Und zweitens kann und darf auch gar nichts passieren, denn wenn auch die Einkommen gleichgeschaltet sind, bricht ein zentraler Legitimationspfeiler jeglicher Frauenpolitik in sich zusammen. Worüber soll man dann in Zukunft noch klagen? Mehr und mehr würde sich „Frauenpolitik“ als reine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Feministinnen entpuppen; immer mehr Menschen würden über deren wahren Charakter die Augen aufgehen.
    So werden uns die Klagen über die Lohnungleichheit zu Lasten von Frauen und die vollmundige Ankündigung von Programmen, mit denen diesem „Missstand endlich zuleibe gerückt“ werden soll, auch noch die nächsten 20 bis 30 Jahre begleiten. Wenn nicht endlich der große Knall oder die Revolution kommt und das Volk seine Volksvertreter in die Wüste schickt, in die sie schon seit langem gehören.

    http://www.carookee.com/forum/MANNdatAktion/1/25011798#25011798

  5. Die “mehr Frauen in Führungspositionen”-Bemühungen atmen allzu deutlich den Geist der Patronage, des verzweifelten Bemühens, den Kampfesschwestern gutdotierte Pöstchen bevorzugt im öffentlichen Dienst zu verschaffen. Diese Aktion stinkt sieben Meilen gegen den Wind.

    Und trotzdem: Hier sogleich der nächste Streich:

    http://kurse.focus.de/news/ptx-direktde-Druck-auf-Wirtschaft-fr_id_news_118670073.html

    Was hat das eigentlich überhaupt noch mit ihrem Familien-Resort zu tun???

  6. @Gobelin

    Unsere allseits beliebte Zensursula ist ja nicht nur Familienministerin, sondern auch Ministerin für die Senioren, für die Jugend und halt auch für Frauen. Der FOCUS hat sich nur vertan und statt Frauenministerin halt Familienministerin geschrieben. Da ist die Verwirrung natürlich komplett 😉

    Gruß – Christine