Familienministerin Kristina Schröder im Interview mit dem „FOCUS“
FOCUS: Frau Schröder, sind Sie eigentlich auch Männer-Ministerin?
Kristina Schröder: Der Name meines Ministeriums gibt das zwar nicht her, ich bin für Familien, Senioren, Frauen und Jugend zuständig. Mittelalte, ledige Männer kommen da nicht vor. Aber auch diese Männer haben eine Familie, gründen vielleicht selbst eine oder gehören irgendwann zu den Senioren.
FOCUS: War Familienpolitik bisher zu einseitig auf die Frauen und Mütter ausgerichtet?
Kristina Schröder: Frauen stehen bei Familienfragen oft im Fokus. Das ist gut und richtig, aber wir dürfen die Männer nicht aus den Augen verlieren. Familienpolitik kann schließlich nicht ohne Männer funktionieren – genauso wie eine Familie ohne Vater meist schlechter dasteht. Frauen und Männer sind nun mal unterschiedlich.
FOCUS: Was macht für Sie einen guten Vater aus?
Kristina Schröder: Ein Vater unterstützt seine Familie nach seinen Kräften. Das kann die Gute-Nacht-Geschichte am Abend sein, das Fußballspiel am Wochenende – oder die Rundumversorgung im Alltag. Das muss jede Familie für sich entscheiden. Grundsätzlich gilt: Je mehr Zeit ein Vater mit seinen Kindern verbringen kann, desto besser. Wichtig ist, dass er sich diese Zeit überhaupt nimmt. Denn ein Vater macht nun einmal manches anders, spricht anders und spielt andere Spiele als die Mutter – und das ist auch wichtig.
FOCUS: Viele Väter wollen all das tun und aktiver am Familienleben teilnehmen. Gleichzeitig reiben sie sich an der schlechten Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wie können Sie als Politikerin da helfen?
Kristina Schröder: Mit den Partnermonaten bei der Elternzeit wurde ein Kulturwandel eingeleitet. Waren bis vor einigen Jahren erst drei Prozent bereit, zu Gunsten der Familie eine Auszeit zu nehmen, so sind es heute bereits 20 Prozent. Damit haben wir eine kritische Masse erreicht. Das sind nicht nur Schluffis, inzwischen nehmen auch Partner in Großkanzleien Vätermonate in Anspruch. Aus vielen Unternehmen höre ich außerdem, dass die althergebrachte Präsenzkultur – als gut gelten nur jene Mitarbeiter, die frühestens um 21 Uhr das Büro verlassen – auf dem Rückzug ist. Da ändert sich was. Nicht Geld, sondern Zeit ist die familienpolitische Leitwährung. Aber genau darum drehen sich viele Konflikte in den Familien, also Fragen wie: Wer holt jetzt das kranke Kind aus der Kita? Und wer bleibt mit ihm zu Hause?
FOCUS: Wollen Sie da die Väter stärker in die Pflicht nehmen?
Kristina Schröder: Vorschreiben kann und will ich nichts. Aber ich will Vätern dazu verhelfen, dass auch sie wie die Mütter familiäre Verantwortung übernehmen können [mehr]
Des weiteren geht es noch um eingetragene Lebenspartnerschaften, Adoption durch Homosexuelle, flexiblere Arbeitszeit, Jungenförderung etc.
Das lese ich ehrlich gesagt nicht raus, dass Schröder auch Männerministerin wäre. Jugendliche, Väter und Senioren mögen vielleicht auch Männer sein, aber explizit von Männern ist dabei nicht die Rede. Allenfalls eine Einladung als Vater mit in den bekümmerten Kreis aufgenommen oder zumindest „nicht aus dem Auge verloren“ zu werden. Was für mich zu wenig ist, sich deshalb Männerministerin nennen zu dürfen, wenn Mann dort nur auftaucht wenn er Vater ist. Das fehlende „Mann“ in Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, ist also immernoch Programm. Und das obwohl Männer gut die Hälfte unserer Gesellschaft ausmachen, muss man zusätzlich noch Jugendlicher, Vater oder Senior sein um von diesem Ministerium etwas erwarten zu dürfen. Als mittelalter und lediger Mann sollte man also nichts erwarten. Bei Frauen sieht das anders aus, wie man schon allein am Namen des Ministeriums erkennen kann.
………selbst wenn das Wort „Männer“ in den Titel des Ministeriums aufgenommen würde – nur Taten können etwas bewegen ………so sehe ich das…………….. Die Ministerin denkt sich *es schreien ein paar Leute – gut geb ich ihnen ein Bonbon – dann halten sie die Schnauze* ………… ist mehr als garnix- aber viel zu wenig in meinen Augen.
Es muss echte Gleichberechtigung geben – und echte Unterstützung für Menschen – ohne Ansehen der Person. Und ohne Ausgrenzungen.