Es ist mindestens 15 Jahre her, das ich ein einziges Mal eine EMMA in der Hand hatte und das war bei einer Frauenärztin. Das Thema Feminismus war mir bis dahin nicht bekannt und daher befand ich das Blatt irgendwie befremdlich. Wenn man sich aber mit diesem Thema beschäftigt, wird man hin und wieder mit der EMMA konfrontiert. So geschah das auch im WGvdL-Forum [hier]
Nun zu dem eigentlichen Beitrag, der z.T. gelogen ist und deren Journalistin mit sehr subtilen Mitteln arbeitet. Zunächst schreibt sie ihre Sicht der Dinge über den Film von Douglas Wolfsperger „Der entsorgte Vater“, worüber man vermutlich geteilter Meinung sein kann. Auf diese Textpassagen werde ich aber nicht eingehen, da ich wegen meines Urlaubs diesen Film nicht sehen konnte.
Ich fange damit an, das eine Väter-Seite genannt wird: www.radikale vaeter.de, die man weder bei Google, noch bei Yahoo findet und die wohl 2006 aus dem Netz genommen wurde. Der Aufbau der Artikels ist wirklich „interessant“. Erst wird der Film auseinander genommen, dann kommt der Übergang zu den radikalen Vätern, zu Täter der häuslichen Gewalt, sexueller Missbrauch und hernach das Unvermeintliche – Väter, die den Unterhalt nicht zahlen (können). Los geht es aber in dem Beitrag mit der unseligen Anita Heiliger, die zumindest die meisten, geschädigten Väter kennen.
„Männerprojekte wurden etabliert, die unter dem Deckmantel kritischer Auseinandersetzung die Männer als Opfer der weiblichen Emanzipation entdeckten und eine neue Phase von Frauenfeindlichkeit einläuteten und praktizierten“, schreibt Anita Heiliger, Sozialwissenschaftlerin am Deutschen Jugendinstitut, in ihrem Buch „Vater um jeden Preis?“ und fährt fort: „Diese Projekte wurden Anlaufstellen vor allem für Männer, die den Machtverlust im Geschlechterverhältnis nicht akzeptieren und nicht verarbeiten konnten. In Gruppen konnten sie sich ihres Opferstatus versichern und Frauen als Täterinnen stilisieren, gegen die nun Kampf angesagt sei.“
Chantal Louis hat anscheinend vergessen oder aber nicht mit bekommen, das Frau Heiliger auch folgenden demagogischen Satz von sich gab:
Die Verquickung der sogenannten Männerbewegung mit der Vaterrechtsbewegung im Kampf um Sorge- und Umgangsrecht sowie mit der Täterlobby zum Schutz sexueller Missbraucher wurde sukzessive sichtbar
Das der fettgedruckte Satz an Frechheit kaum zu überbieten ist, brauche ich wohl nicht dazu zu schreiben 😉
Die (vermeintliche?) Lüge ist folgende:
Jeder dritte Vater zahlt laut Bundesfamilienministerium keinen Unterhalt…
Das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend hat dazu eine Studie mit dem Namen „Wenn aus Liebe rote Zahlen werden“ (Stand November 2003)¹ erstellen lassen, in der man folgende Aussage findet:
Ca. ein Viertel dieser Frauen erhält dabei keinerlei Kindesunterhalt (Seite 7)
Weshalb ich vor der Lüge ein ‚vermeintlich‘ gesetzt habe, ergibt sich aus folgender Publikation des BMFSFJ „Unterhaltszahlungen für minderjährige Kinder in Deutschland“ ²
In diesem steht nun:
Insgesamt 69 Prozent der befragten Unterhaltsberechtigten geben an, dass es keine Probleme mit der Unterhaltszahlung gibt
(Seite 1)
Nun, 69% ist zwar kein Drittel, aber darüber sehe ich im Moment mal hinweg. Worüber die ‚Gute‘ aber nicht schreibt, ist folgender wichtiger Satz aus der gleichen Publikation:
Eindeutig ist der Zusammenhang zwischen Besuchshäufigkeit und Unterhalt; bei häufigen Besuchen sind 85 Prozent der Fälle problemlos, ohne Besuche jedoch nur 40 Prozent
Nun geht es weiter mit Gerhard Amendt.
Und dann ist da natürlich noch der unvermeidliche Gerhardt Amendt, Soziologie-Professor an der Universität Bremen, der seit Jahren kübelweise pseudowissenschaftlichen Feministinnenhass ausschüttet, und der kürzlich in der Welt gar die „Abschaffung der Frauenhäuser“ forderte. Die seien ein „Ort des Männerhasses“. Begründung: Professor Amendt hatte in seiner eigenen Studie – für die er ausschließlich Männer befragt hatte – herausgefunden, dass Frauen „gewalttätiger als Männer“ sind: 60 Prozent aller Gewalttaten in der Familie würden von Frauen begonnen.
Das es über 200 int. Studien gibt, die belegen, das die häusliche Gewalt in etwa gleich verteilt ist, wird natürlich verschwiegen³
Die Väter-Lobby, die PolitikerInnen mit Mailings bestürmt und sich mit sympathisierenden Anwälten und Gutachtern unterstützt, ist, wie die Filmemacherin Myriam Tonelotto in ihrer Arte-Dokumentation „In Nomine Patris“ eindrucksvoll nachwies, national wie international vernetzt. Wie weit sie mit ihrem demagogischen Feldzug schon gekommen ist, zeigt die aktuelle Reform des deutschen Umgangsrechts.
Die genannte Dokumentation ist selbstverständlich nicht demagogisch und das Väter bei Gerichten neuerdings hofiert werden, murss mir irgendwie entgangen sein
Müttern, die ihre Kinder dem Vater nicht übergeben wollen – sei es, weil sie sie vor Missbrauch schützen wollen oder weil das Kind mit der Situation noch überfordert und nach den Besuchen verstört ist – drohen mit der Umgangs-Reform noch härtere „Zwangsmaßnahmen“ als sie schon jetzt gelten. Wie sie eingesetzt werden, erklärt Juristin Schwab an folgendem Beispiel aus ihrer Praxis:
Ein elfjähriger Junge möchte nach der Trennung seiner Eltern nicht zum Vater. Der Vater hat eine neue Freundin, womit der Junge nicht gut zurechtkommt. Ein Besuch endet mit Gewalttätigkeiten und einer Gehirnerschütterung des Kindes. Als das Umgangsrecht des Vaters vor Gericht verhandelt wird, holt der Richter den Jungen zum Gespräch, aus dem er kurz darauf tränenüberströmt herausrennt. „Der Richter hatte ihm gesagt: Wenn du nicht zu deinem Papa gehst, dann muss deine Mama ins Gefängnis“, erzählt die Anwältin. Sie fürchtet: „Das Recht des Kindes auf seinen Vater ist Dank der Väterlobby zu einem Recht des Vaters auf sein Kind geworden.“
Das glaube ich nun beim besten Willen nicht. Wenn allerdings, wie in diesem Artikel ständig passiert, Tatsachen verschwiegen werden, dann weiß man, was man von dieser journalistischen Glanzleistung halten kann.
Links
¹ Wenn aus Liebe rote Zahlen werden
² Unterhaltszahlungen für minderjährige Kinder in Deutschland – Kurzfassung
³ WikiMANNia – Häusliche Gewalt
Der EMMA-Artikel ist nichts weiter als eine Kriegserklärung. Eine überflüssige dazu. Denn uns Männern ist von den Lesbo-Stalinistinnen Typ Heiliger der Krieg schon lange erklärt worden. Zeit, daß wir ihn führen und auch gewinnen. Egal wie. Alle Mittel sind erlaubt.
Die erlaubten Mittel sind allerdings genau genommen keine.
Habe den Film gesehen:
Zitat: „“Sie hatte doch alles, wo ihr im Haushalt weiterhilft: Waschmaschine, Spülmaschine, Einbauküche und Trockner.“ Ralf ist ratlos: „Was will die Frau eigentlich allgemein noch?““
1. Dass Wolsperger dieses Zitat bringt, befreit ihn vom Verdacht, irgendwie manipulativ vorgegangen zu sein, wie es ihm von EMMA unterstellt wird.
Ist dieser Mann naiv? Sicher, aus diesem Zitat lässt sich leicht ableiten, warum sich die Frau getrennt hat (alternativ hätte sie ja auch an der Beziehung arbeiten können, aber dass ist Frauen ja nicht mehr zuzumuten). Aber zwei Punkte lassen sich dazu anmerken:
2. Der Mann wird eine solche (naive) Einstellung nicht erst zu Ehezeiten entwickelt haben. Die Frau muss das gewusst haben. Ich behaupte an dieser Stelle einfach mal, die Frau hatte zur Eheschließung die Trennung bereits eingeplant, eine Heiratsschwindlerin, die den Mann als Sprungbrett zu ihrer unterhaltsberechtigten Alleinerziehendenkarriere nutzte.
3. Auch wenn die Beziehung auf der Partnerebene zerstört ist, die Elternbeziehung zum Kind ist es nicht. Aus schlechten Erfahrungen in der Partnerbeziehung leitet sich nicht das Recht der Frau ab, die Vater-Kind-Beziehung zu zerstören.
Ansonsten fällt auf, wie die Entfremdung der Väter durch die Mütter irgendwie gerechtfertigt werden muss. Das geht zum einen ganz plump durch die Beschwörung des Dämons Mann als Schläger und Missbraucher, oder eben subtiler wie durch Nennung obigen Zitates, um den Mann als „beziehungsunfähig“ bzw. (PFUI!) „traditionell“ zu outen. Und traditionelle Männer haben aus feministischer Sicht ja gar keine Existenzberechtigung mehr. Oder es wird Franzjörg zum Vorwurf gemacht, dass er hobbymäßig im Wald mit Motorsäge unterwegs ist – ganz wie in DMAX! Sicher, die feministische Zielgruppe wird da sofort einen ganzen Mann erkennen, wodurch er sich von der Weiterführung einer Beziehung zu den Kindern disquaulifiziert hat.
Besonders pervers: Erfolgreich abgeschlossenes PAS wird sozusagen als „Beweis“ angeführt, dass die Entfremdung berechtigt war. Eine Katze, die sich in den Schwanz beißt.
Dann wird da die Macht der „bestens vernetzten“ Väterbewegung beschworen. Ja, wenn’s doch nur so wäre.
Zu dem ganzen Thema könnte man noch viel schreiben, aber ich merke, wie bei der Lektüre des EMMA-Artikels mein Blutdruck steigt.
Nachtrag: Der Aspekt, dass die EMMA weniger leugnet, dass Mütter die Macht zur Ausgrenzung haben, sondern mehr versucht das Ausgrenzen in den einzelnen Fällen zu rechtfertigen, habe ich oben nicht richtig ausgearbeitet.
Chantal Louis sollte man doch inzwischen kennen. Das ist die die nicht rechnen kann, wichtige Fakten unterschlägt, umdeutet und daraus ihr ideologisches Gerüst aufbaut. Obwohl es natürlich förderlich ist nach dem Motto „ich stell mich einfach blöd“ in einem Blatt zu publizieren das vor allem Frauen verteidigt die für ihr Tun und Handeln eigentlich weggesperrt gehören und von der Gesellschaft fern gehalten werden sollten. Bei der EMMA nennt man Gewalt, Lügen, Inkompetenz eben ganz einfach Selbstverwirklichungs- und Selbstbestimmungsrecht von Frauen, egal ob dadurch Andere zu Schaden kommen.
Über das Forum bin ich übrigens auf die Antwort von Franzjörg Krieg gestossen:
http://papa.com.dd19538.kasserver.com/paPPa-Forum/viewtopic.php?f=6&t=22766
(ganz unten)
Vielen Dank für die aufwändige und sehr präzise Überprüfung! Ohne dem Femokratieblog wäre die Welt echt ärmer!
@Oelemann
Danke für Dein Kompliment
Gruß – Christine
Frauen können jederzeit samt Kinder einen Mann verlassen; sei es, dass ihr etwas nicht passt, sei es, dass ein Liebhaber wartet. Mit solchen Zuständen ist die Ehe politisch ruiniert.
Bei statistisch 50 % Risiko bis zu 25 Jahre lang völlig rechtlos an den eigenen Kindern ein Vermögen in Monatsraten – oft bis zum Existenzminimum herunter ausgeplündert – zwangsabstottern müssen, ansonsten (Lohn-) Pfändung ? Ich habe Mitarbeiter erlebt, deren Zukunft kaputt war und die sich aus hilfloser Verzweiflung totgesoffen haben.
Meine Konsequenz: In dieser Gesellschaft niemals ein Kind !
Ich wünsche dieser Gesellschaft alles Gute !