Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Köhler im Interview mit der „BILD“-Zeitung
[..]BILD: Das Bundesverfassungsgericht entscheidet demnächst, ob die Hartz IV-Sätze für Kinder neu berechnet werden müssen. Müssen die Sätze erhöht werden?
Dr. Kristina Köhler: Kinderarmut ist vor allem auch Armut an Bildung und an Perspektiven. Mir geht es darum, Ehrgeiz und die Lust auf Bildung zu wecken. Bei Kindern kann man mit der Förderung gar nicht früh genug anfangen.
BILD: Aber reichen 211 Euro im Monat wirklich aus für ein 10-jähriges Kind?
Dr. Kristina Köhler: Natürlich ist das Geld äußerst knapp. Aber dennoch: Eine Familie mit zwei Kindern kann mit Hartz IV inklusive Miete auf bis zu 1600 Euro im Monat kommen. Es gibt viele Familienväter, die für dieses Geld von morgens bis abends arbeiten. Wichtig ist, dass jemand, der arbeitet, mehr Geld hat als jemand, der nicht arbeitet [mehr]
Das hört sich ja alles sehr löblich an. Zumindest klammert sie nicht – wie bisher Ursula von der Leyen – die Väter aus. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob Kristina Köhler die Väter weiter in der traditionellen Rolle des Alleinernährers sehen will oder ob obige Aussage schlicht eine Anerkennung der Väter ob ihrer geleisteten Arbeit sein soll.
Das Problem wird wieder mal falsch beleuchtet. Harz4 reicht nicht, um ein Leben in Würde zu leben.
Die meisten in Harz4 gerutschten würden sofort einer Erwerbsarbeit nachgehen, wenn es denn eine gäbe. Ein hoher Anteil der Bezieher von Leistungen sind auch Krank, die haben gar keine Chance auf Erwerbseinkommen.
Harz4 öffnete aber die Möglichkeit der sittenwidrigen Löhne. Der Leistungsbezieher muss jede Arbeit, auch bei unwürdigsterer Bezahlung, annehmen.
Und die Gewinne steigen und steigen.
Nicht Harz4 muss sinken, nein
DIE LÖHNE MÜSSEN STEIGEN
Erste Maßnahme könnte ein Mindestlohn und das verbot für Harz4 Bezieher sein, zu sittenwidrigen Löhnen zu arbeiten