Natürlich gibt es so einen Bericht nicht, denn der Originaltitel lautet anders. Ein Nachschlag zum Weltfrauentag.
Frauen sind keine Ware
[..]Menschenhandel gehört zu den drängendsten Problemen und schwerwiegendsten Menschenrechtsverletzungen unserer Zeit. Seit den 1990er Jahren stellt dieses Verbrechen eine der wichtigsten Einkommensquellen krimineller Gruppen auch innerhalb Europas dar. Die Opfer sind meist Frauen und Mädchen.
Zu sexuellen Zwecken, zur Zwangsbettelei oder als Haushaltssklaven in die Abhängigkeit von ihren Händlern gezwungen, werden Frauen ausgebeutet und ihrer Menschenwürde beraubt.
[..]Um das Verbrechen Frauenhandel effektiv bekämpfen zu können, bedarf es neben einer konsequenten strafrechtlichen Verfolgung der Täter und der Ausweitung der Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg dringend der Vermittlung und Ausprägung eines Menschenbildes in der Gesamtgesellschaft, das die menschenverachtende Nachfrage beendet. CDU/CSU
Vielen Dank an Thomas Göbel, der mir diese Pressemitteilung schickte. Ich bin der Meinung, das wir die „gute“ Frau mit unseren Erkenntnissen, das die meisten Menschenhändler Frauen sind, per Mail beglücken sollten. Die Kontaktdaten von Frau Steinbach findet man auf ihrer Homepage. Gleichzeitig möchte ich mich auch bei meinem Leser Goofos bedanken, der (mangels eigener Englischkenntnisse) eine grobe Übersetzung des Reports der United Nations Office on Drugs and Crime = UNODC hier eingestellt hat.
Die permanente Berieselung von Männern als alleinige Täter allen Übels der Frauen und Mädchen – Jungen werden hier bereits als Opfer ignoriert – stellt nicht nur eine Stigmatisierung der Männer dar, sie ignoriert die Gewalt von Frauen gegenüber Kinder und Männer schon fast auf gemeingefährliche Art und Weise. Ich nenne das bewusst gemeingefährlich, denn wenn Frauen als Täterinnen in der westlichen Welt nicht oder kaum wahr genommen werden, so stößt dieses nicht nur eklatant gegen Menschenrechte, es wird sogar die Gewalt von Frauen gegen Frauen ignoriert. Nicht umsonst steht in der Pressemitteilung der UNODC, das es in Osteuropa und Zentralasien „normal“ ist, das Frauen den größten Anteil an Menschenhändlern stellen. Die Zahlen belegen dieses eindeutig, denn die Menschenhändler gehören zu 79% dem weiblichen Geschlecht an, aber „nur“ 21% dem männlichen.
Die Fakten zu diesem Thema sind so unfaßbar – allen voran unseren Politikern und Medien – das man nur zu dem Schluß kommen kann: Opfer interessieren generell nicht, egal welchem Geschlecht diese angehören und Täter interessieren nur, wenn sie dem männlichen Geschlecht zugehörig sind.
Selbst der Spiegel empört sich nicht über den besonders hohen Frauenanteil, sondern schreibt zum einen:
Uno-Bericht
Frauen mischen im Menschenhandel mit
Immer häufiger sind Frauen dabei nicht nur Opfer. In einigen Staaten stellen sie die Mehrheit der Täter.
Bei der zweiten Erwähnung von Frauen als Täterinnen meint er nur kurz und lapidar:
Häufig sind Frauen die Täterinnen. Sie führen die Statistiken in 30 Prozent der untersuchten Länder an. In Osteuropa und Zentralasien stellen sie sogar über 60 Prozent der verurteilten Täter und Täterinnen. Spiegel
Das war es dann auch schon. Die meisten Leser dieses Blog können sich mit Sicherheit vorstellen, wie hoch die Wellen der Empörung geschlagen hätten, wenn die Zahlen bei den Geschlechtern umgekehrt gewesen wären.
WikiMANNia: Menschenrechte • Gewalt
Nachfolgende Links habe ich nachträglich eingefügt.
Die meisten Menschenhändler sind Frauen
Webseite der UNODC
Die Pressemitteilung der UNODC im Original
Global Report of Trafficking in Persons (PDF – 22,57 MB)
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