Susanne Klingler macht sich Gedanken darüber, wie man Kind und Karriere unter einen Hut bekommt, soweit nichts Neues aus der TAZ. Nun schreibt sie darüber, das ihr bester Freund den Job seines Lebens angeboten bekommen hat und die Freundin des Freundes darüber überhaupt nicht begeistert ist, da ja schließlich gerade ein Kind in Planung sei. Schließlich habe man sich lange vorher Gedanken darüber gemacht, wie man Kindererziehung und Karriere gleichberechtigt hin bekommt.
Das echte Leben da draußen
Mein bester Freund, er macht Öffentlichkeitsarbeit in der Politik, hat einen Job angeboten bekommen – die Art von Job, die man vielleicht nur ein einziges Mal im Leben angeboten kriegt.
Er rief mich an und hyperventilierte ins Telefon.[..]
Hat schon mal jemand in der TAZ gelesen, dass Frauen hyperventilieren? Ich nicht, ach ne, bei denen endet das direkt in Burnout-Symptomen, wie der Spiegel kürzlich schrieb und da ging es nur um Studentinnen.
„Du musst diesen Job UNBEDINGT annehmen“, sagte ich. Am nächsten Tag traf ich seine Freundin. Sie war über das Angebot weit weniger begeistert.[..]
Da denkst du jahrelang gemeinsam nach, wie das Zusammenleben und vor allem später das Familienleben gleichberechtigt funktionieren soll. Und dann kommt so ein Angebot und du hast eine Woche Zeit, dir zu überlegen, ob du vielleicht all das über den Haufen werfen magst. Wenn er diesen Job annimmt und wir ein Kind kriegen, bin ich am Arsch. Dann hat er seinen Beruf und ich ein Kind.“
„Er darf ihn AUF KEINEN FALL annehmen“, sagte ich.
So schnell kann die Stimmung wechseln, wenn es um die Karriere einer Frau geht. 😉
Sie nickte. Dann sagte sie: „Aber weißt du, ich glaube, ich würde den Job sofort annehmen. Sofort. Deswegen kann ich ihm jetzt seine Chance auch nicht ausreden. Ginge es um mich, würden wir einen Deal machen: Erst habe ich karrieremäßig Vorfahrt und dann, in ein paar Jahren, eben er. Aber andersherum bin ich in ein paar Jahren die Mutti, die keiner mehr die Leiter hochlässt. Oder jedenfalls habe ich davor Angst. Und vor dem nächsten Schwangerschaftstest jetzt auch plötzlich.“[..] TAZ
Na, wenigstens gibt die Freundin zu, dass sie den Job auf jeden Fall annehmen würde. Weswegen sie allerdings keine Chance mehr auf der Karriereleiter haben soll, erschließt sich mir nicht so ganz. Zumindest gibt sie noch zu, dass es ihre Angst ist und da anscheinend viele Akademikerinnen Angst haben, wie der Spiegel-Bericht belegt, wird die Kinderplanung vermutlich ad acta gelegt.
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