MANNdat e.V. · Häusliche Gewalt: Was tun als männlicher Betroffener?
In der letzten Zeit häufen sich E-Mails an MANNdat , in denen Betroffene häuslicher Gewalt – das heißt von Beziehungsgewalt – ihre Situation schildern und die mangelnde Unterstützung seitens Polizei und Justiz beklagen. Ein anonymisiertes Beispiel (Name und Adresse sind MANNdat bekannt) soll stellvertretend die Problematik beschreiben.
„Am xx.xx.2010 wurde ich von der Noch-Ehefrau mit einer Tontasse verprügelt und danach mit einem Küchenmesser angegriffen. Es gelang mir, ihre Angriffe abzuwehren, sie zu Boden drücken und auf dem Boden zu fixieren, bis die Polizei eintraf. Doch die Polizistin xxxx und der Polizist yyyy erklärten mich zum Täter. Die Beweisstücke wurden nicht gesichert, Aufnahmen nicht gemacht. Stattdessen wurde ich durch die Beamtin misshandelt, sodass ich mit dem Kopf auf dem Boden aufschlug. Ohne ärztliche Einweisung wurde ich in eine geschlossene psychiatrische Abteilung eingewiesen. Per Gerichtsbeschluss darf ich bis November 2011 mich nicht einmal meinem Haus nähern. Mein ganzer Besitz liegt darin. Ich habe zweimal gegen die Wegweisung geklagt. Vergebens. Das Landgericht geht davon aus, dass in der Regel Männer Frauen schlagen.“[..] MANNdat
Dieser Ratgeber ist auch aus meiner Sicht sehr gut gelungen; er wird als PDF-File angeboten. Herausstellen möchte ich aber noch, dass es sehr wichtig ist, bei einer Anzeige einen Zeugen mitzunehmen bzw. überhaupt einen Menschen dabei zu haben, der sich bedingungslos hinter das Gewaltopfer stellt. Wie MANNdat herausgestellt hat, werden männliche Opfer nicht ernst genommen. Ich habe schon von Fällen gehört, wo Männer auf Grund des lächerlichen Verhaltens von Polizeibeamten erst gar keine Anzeige aufgegeben haben. Noch besser wäre es m.E., wenn eine Frau das Opfer begleiten würde, logischerweise sollte diese Person aber davon überzeugt sein, das es auch männliche Opfer häuslicher Gewalt gibt, sonst könnte der Schuss nach hinten los gehen. So banal sich das auch anhört, aber in solchen Situationen glauben Polizisten einer Frau mehr als einem Mann.
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