Archiv nach Schlagworten: Gewerkschaft

Gefühlte Lohndiskriminierung

Im WGvdL.com-Forum wurde eine tatsächliche Be­ge­ben­heit zur gefühlten Lohndiskriminierung ein­ge­stellt. Die Ge­schich­te ist eigentlich eher lustig, wüsste man nicht, das sogar hochrangige Politiker und Per­sön­lich­kei­ten an die Diskriminierung von Frauen bei Löhnen und Ge­häl­tern glauben.

Weiterlesen »

Femokratie News 187-2011

Streit ums Sorgerecht – Kölner Berater erdrosselt Tochter (2)
Köln – Es war das letzte gemeinsame Wochenende mit Tochter Mia. Durch die Trennung der Eltern sollte die Zweijährige mit Mutter Leonie (40) nach Berlin umziehen. Doch das verhinderte Unternehmensberater Markus G. (37) auf grausame Weise: Mit einem Kabelbinder erdrosselte der Vater seine eigene Tochter. BILD

Alice Schwarzer zur WM – „Ohne Feminismus kein Frau­en­fuß­ball!“
Fußballerin und sexy Frau sein zugleich geht nicht, sagt sie. Alice Schwarzer im Interview über schleimige Argumente zur Weiblichkeit und die neue Spaß­ge­ne­ra­tion von Frauen. TAZ

Weiterlesen »

Die Gewerkschaft und der Weltfrauentag

metallarbeiterMein Freund Narrowitsch sah sich mal wieder bemüßigt, einen längeren Beitrag zu schreiben – dieses Mal zum Treiben der Gewerkschaften im allgemeinen und der Gewerkschaftsfrauen im besonderen 😉

Der Text hat mir so gut gefallen, das ich diesen komplett einstelle. Vorausgegangen war ein Powerpoint-Vortrag der IGM, Abteilung FB Frauen- und Gleichstellungspolitik. Aus diesem hat mir im übrigen folgender Satz am besten gefallen:

Frauen können alles – aber man(n) muss es nur wollen kaffeetrinkend-und-lachend-vor-dem-computer

Ein hervorragendes Dokument für den schleichenden Niedergang von Gewerkschaften und die Dummheit vieler Männer.

Das Licht der Welt erblickten Gewerkschaften dort, wo Arbeiter bis an die Grenze der physischen Leistungsfähigkeit malochten, Deutschland vom Agrarland ins Industriezeitalter führten und so ihre Familien ernährten. Wie viele sich dabei zu Krüppeln schufteten oder den Tod fanden – dies wird wohl niemals exakt dokumentiert werden können.Und die Thematisierung dessen scheint auch von geringem Interesse.
Fakt ist: immer waren Metaller ganz vorn mit von der Partie. Malocher erkämpften sich Gewerkschaften, freilich mit ganz anderem Einsatz als es Frauen je tun mussten. Seltsamerweise finde ich beim googeln nicht sehr viel Quellenmaterial; aber immerhin den Hinweis auf gewerkschaftliche Forderungen nach Abschaffung von Frauenlohngruppen in den Jahren 1918/1919.
Kurt Tucholsky schrieb seinerzeit ein Gedicht an die Bonzen, die ihre Herkunft vergaßen – offensichtlich erkrankten Gewerkschaften bereits in frühem Stadium an etlichen Krebsgeschwüren, deren Existenz sie gern verheimlichen.

Mittlerweile wucherten und wuchern neue Geschwüre in neuer Qualität. Nicht nur Bonzen, die ihre Herkunft und ihre Aufträge vergaßen, wimmeln durch die Gänge der Gewerkschaftspaläste, nein, auch ein neuer Typ FuntionärIn fühlt sich dort seit einigen Jahrzehnten wohl. Stellvertretend sei hier SPD – Nahles genannt.
20 Semester studierte sie Politik, Philosophie und Germanistik, von 2002 bis 2003 war sie im IG-Metall-Verbindungsbüro Berlin beschäftigt. Nahles besitzt zweifelsfrei das richtige Handwerkszeug für gegenwärtig notwendige Gewerkschaftsarbeit. Immerhin: Dieser neue Typus Gewerkschafterin, braucht die alten Kollegen nicht vergessen, weil er nie welche besaß; er sieht in Gewerkschaften einen Arbeitgeber, bei dem man/frau Karriere machen kann und will. Die Malocher finden sich als nichts Weiteres als Arbeitsgegenstand wieder, den es zu formen gilt.
Anders gesagt: die Interessen derjenigen, die den größten Teil der Werte schöpfen, aus denen sich auch Gewerkschaftsfunktionäre großzügig bedienen, finden ihre Grenzen, an den Interessen jener, die verwalten oder gesellschaftliche Verhältnisse formen.

Die präsentierte Frauentagesfolie zeigt eindrucksvoll, wie das nach Vorstellungen des Apparats zu geschehen hat. Diejenigen die sich Ansprüche auf lukrativere Jobs erschufteten, haben die Bahn für Weiber frei zu machen. Die Basis tritt zu Gunsten der Verwaltung zurück. Sie bestimmt auch nicht, worin ihre Interessen liegen, auch das erledigt der Apparat. Malocher haben den Vorstellungen von Weibern, und nur ihrer, von Vereinbarkeit von Familie und Karriere zu dienen. Sie haben zu akzeptieren, dass die Werksfrisörin bei der Entlohnung mit Schwerstarbeit gleich zieht. usw. usf.
Der Malocher müsste sich – ganz objektiv gesehen- nicht nur gegen Begehrlichkeiten seiner Arbeitgeber wehren, sondern vielmehr gegen die Begehrlichkeiten seiner weiblichen Kolleginnen, die wenn ich nicht irre, sich gerade bei der IGM in der Minderheit befinden.

Aber Malocher sind wohl überfordert dies zu sehen. Und so verkommen Kraft strotzende Gewerkschaften zu Kampfinstrumenten für weibliche Wohlfühlvereine mit diktatorischen Machtansprüchen. Es ist ein Jammer. Und so wie die Gewerkschaften, gerät alles, was Männer an Positivem erschufen, unter die Abrissbirne weiblicher Gier; was für Männer dort an Akzeptablen wachsen könnte, bleibt mir schleierhaft.

Ich werde das Geschreibsel am Männertag beim (gewerkschaftlichen) Frühschoppen rezitieren. Vielleicht dämmert es dem einen oder anderen… [Quelle]

© Narrowitsch

Power-Point-Vortrag der IGM zum Weltfrauentag 2010 [hier]