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Feminismus ist Vorwurfskultur an Männer

amendt2 Geschlechterforscher Gerhard Amendt im Interview auf BR-online Bayern2

„Feminismus ist Vorwurfskultur an die Männer“

Neue Männer, muss das sein? Macho oder Softie? Karriere oder Familie? Oder beides? Antworten auf diese Fragen suchen derzeit Wissenschaftler auf einem Kongress in Düsseldorf. Die radioWelt fragte vorab den Geschlechterforscher Gerhard Amendt. Der gab dem Feminismus eine Mitschuld daran, dass es um das männliche Geschlecht derzeit schlecht bestellt ist [Link entfernt, da Interview auf BR-online Bayern2 nicht mehr vorhanden]

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Wichtig ist eine männliche Hauptfigur

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©by Simone Peter/Pixelio.de

MANNdat Interview: Autorin Charlotte Habersack gibt Tipps für lesefaule Jungs

MANNdat: Sie sind bekannt als Autorin verschiedener Mädchenbücher und Mitautorin von Sachbüchern. Mit „Feuerfalle Kran“ und „Der Geisterzug“ erschienen von Ihnen hervorragende Bücher, mit denen Sie auch gezielt Jungen ansprechen wollen. Was hat Sie persönlich dazu motiviert?

Charlotte Habersack: Eines Tages habe ich in der Zeitung von einem Bauarbeiter gelesen, der auf einem brennenden Kran gefangen saß und nicht mehr herunter konnte. Mein Neffe, ein echter Lesemuffel, saß plötzlich neben mir und wollte alles ganz genau wissen. Er wich mir nicht von der Seite, bis ich ihm den ganzen Artikel vorgelesen hatte. Da war mir klar: Das sind die Geschichten, die lesefaule Jungs fesseln! Wahre Geschichten von Menschen, die in brenzlige Situationen geraten, sich aber selbst daraus befreien können. Kurz darauf ist die “Feuerfalle Kran” entstanden. Ich habe mich so weit wie möglich an die Fakten gehalten, nur dass in meinem Buch kein Bauarbeiter, sondern ein neunjähriger Junge die Geschichte erlebt [mehr]

Ein aus meiner Sicht interessantes und lesenswertes Interview.

Kristina Köhler will sich stärker um Jungs kümmern

kristina-koehler F.A.Z.: Was nehmen Sie sich für Ihr Amt als Ministerin vor?

Dr. Kristina Köhler: Ich habe natürlich erst einmal die Aufgabe, die Kinderbetreuung konsequent weiter umzusetzen. Zweitens müssen wir uns, glaube ich, stärker um die Jungs in Kindergarten und Grundschule kümmern, die oft nicht so optimal gefördert werden wie die Mädchen. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist auch für junge Väter ein großes Thema, weil die es ja in ihren Unternehmen auch nicht immer leicht haben, wenn sie ihren Anteil an der Erziehung wahrnehmen wollen [mehr]

Dann wollen wir mal hoffen, das den Worten auch Taten folgen. Das war es dann auch schon aus dem Ministerium für alle außer Männer.

„Ohne jemals zur Feministin zu werden“

[..]Ein steiler Aufstieg gelang ihr in der Politik. Die künftige Familienministerin ist seit 2002 Mitglied des Bundestags. Bei der Wahl im September gewann sie den Wahlkreis Wiesbaden mit 40,8 Prozent gegen die damalige Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) und den früheren FDP-Vorsitzenden Wolfgang Gerhardt.

Diese Tatsache finde ich allerdings schon beachtlich.

[..]Köhler gehört der selbständigen Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK) an, die eine konservative Richtung lutherischer Theologie vertritt und liberale, feministische oder politische Deutungsmodelle der Bibel ablehnt. Zielstrebig zeigte sie sich schon früh. Nach ihrem Abitur in Wiesbaden 1997 beschrieb Köhler in der Abi-Zeitung ihre Zukunftspläne. Längerfristig wolle sie die erste Frau sein, „die Ehe, Kinder und Karriere unter einen Hut bringt, ohne dass irgendein Teil darunter leidet und ohne jemals zur Feministin zu werden“ [FAZ]

Unsere ehemalige Frauenministerin war ja auch nicht gerade als Feministin bekannt und trotzdem hat sie deren Positionen vertreten. Mehr gibt es aus meiner Sicht dazu im Moment nicht zu sagen. Gerade noch gefunden:

Der Opel-Test der Kristina Köhler

Die gestern vereidigte Familienministerin wird kämpfen müssen.Weil es schwer werden wird für die junge Christdemokratin, aus dem Schatten ihrer Vorgängerin und Parteifreundin Ursula von der Leyen zu treten.Weil von der Leyen mit dem Elterngeld und dem Ausbau der Kinderbetreuung bereits Pflöcke eingeschlagen hat. Aber auch, weil sich Kristina Köhler mit einem Problem herumschlagen muss, das scheinbar nebensächlich, in Wirklichkeit aber von enormer Brisanz ist.Darum geht es: Die Koalition will Eltern, die ihre Kleinkinder selbst betreuen, künftig eine Subvention von 150 Euro im Monat zukommen lassen [Welt online]

Tagesspiegel Interview mit von der Leyen

ursula-von-der-leyen-1074579_src_pathskww Ursula von der Leyen – „Auf Mutti kann man sich verlassen“

Frau von der Leyen, kann die Familienministerin uns erklären, warum die Kanzlerin in der CDU „Mutti“ genannt wird?

Mit Mutti assoziieren wir jemanden, der sich kümmert, der für ganz Vieles Verständnis hat – und auf den man sich verlassen kann. Ich verbinde, wie wohl die meisten Menschen, mit dem Begriff Mama oder Mutti ganz warme Erinnerungen.

Pruuuuuust… da fällt mir nichts mehr zu einsmiley1146

[..]Können Sie uns trotzdem sagen, welche Art von Gesundheitsreform die Koalition nun tatsächlich verabredet hat – ein vollkommen neues Gesundheitssystem oder nur die Korrektur des bestehenden?

Nein, das will ich nicht tun. Ich halte mich an die gute alte Regel, wonach sich eine Ministerin oder ein Minister nicht in die Angelegenheiten eines anderen Ressorts einmischen soll.

Soll ich jetzt lieber lachen oder doch weinen, verehrte Frau Ministerin? Ich erinnere mich gerade noch so vage daran, das die Debatte rund um das Thema Kinderpornografie und dem Zugangserschwerungsgesetz eine Angelegenheit des Wirtschaftsministeriums war und sie dieses förmlich an sich gerissen haben.
Aber wie heißt es so schön bei Politikern: was schert mich mein Geschwätz von gestern.

[..]Was haben Sie sich im eigenen Ministerium vorgenommen?

Mich beschäftigt zunehmend die Frage der Brüche im Lebensverlauf. Eines meiner Hauptthemen wird die Kinderarmut sein. Außerdem will ich mich noch stärker den Problemen der „Sandwich-Generation“ widmen: der Generation, die arbeitet, Kinder erzieht und gleichzeitig die Pflege ihrer Eltern auf sich zukommen sieht. Und nicht zuletzt will ich die Gleichstellung voranbringen. Gut ausgebildete Frauen müssen Führungspositionen ausüben können, auch wenn sie Kinder haben.

Etwas anderes hatte ich auch nicht erwartet, vor allen Dingen die Probleme mit der Gleichstellung. Früher hieß es ja wenigstens noch Gleichberechtigung, aber das ist ja schon lange passe.

Mir fällt da gerade eine Frage ein: Warum wurde nicht über die im Koalitionsvertrag beschlossene Jungen- und Männerpolitik debattiert? Vermutlich fühlt sich Frau von der Leyen dafür immer noch nicht zuständig. Aber wer weiß schon, wofür das womöglich gut ist. Der Rest des Interviews ist ebenfalls ziemlich lustig und lesen könnt ihr dieses [hier]

Nachtrag
Ein weiteres Interview hat Ursula von der Leyen mit Welt Online geführt und ist auf der Seite des BMFSFJ zu finden [hier]

Zensursel und Katharina Saalfrank in BILD

vdl-portraet-kinderschutzkonferenzUrsula von der Leyen im Gespräch mit der BILD-Zeitung: „So erziehen wir unsere Kinder!“

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen und Katharina Saalfrank (RTL-„Super-Nanny“) im BILD-Interview über Karriere mit Kindern, Fernsehen, Computerspiele, Piercings und warum Gewalt in der Erziehung absolut tabu ist.

BILD: Frau Ministerin, Frau Saalfrank, Ist Ihnen bei Ihren Kindern schon mal die Hand ausgerutscht?

Ursula von der Leyen: Ich erinnere mich an eine Situation als ganz junge Mutter. Mein Sohn stand vor mir, schrie und zerrte an meinem Hosenbein, während ich mit meiner Mutter sprach. Ich war erschöpft, genervt und schlug seine Hand weg. Meine Mutter sagte: „Warum investierst du so viel Kraft, um ihn abzuwehren? Er will doch nur deine Aufmerksamkeit! Nimm dir lieber einen kurzen Moment Zeit für ihn.“ Sie hatte so recht damit, und ich habe diesen Ratschlag später immer beherzigt [mehr]

Erziehungsratschläge unter Frauen, wer es lese möchte, bitte schön 😉

MANNdat im Gespräch auf WDR 2 »Komplettes Interview«

Nachtrag
Seit heute 05.03.2009 habe ich die komplette Version vorliegen und habe diese nachträglich eingefügt.

Änderung
Am 01.03.2009 hatte ich
[hier] den zweiten Teil des Interviews u.a. mit Dr. Eugen Maus von MANNdat eingestellt. Nun habe ich das komplette Interview verfügbar und möchte dieses hier publizieren.

MANNdat im WRD2 (Komplette Version 14,5 MB)

Auch dieses mal wurde Werbung, Nachrichten und Unterbrechungen aus aktuellen Anlässen heraus geschnitten. Wie immer sind die Kommentare der Hörer am interessantesten und manchmal beschleicht mich das Gefühl, das doch mehr Menschen über die sog. Gleichberechtigung Bescheid wissen, als viele annehmen.

MANNdat im Gespräch auf WDR 2 über Gleichstellungspolitik

Ist aus Frauenförderung Männerbenachteiligung geworden?

Bei Männern regt sich Unmut über die Gleichstellungspolitik

Die Gleichberechtigung von Frauen und Männern ist im Grundgesetz verankert. Aber das führte nicht automatisch zur Gleichbehandlung von Männern und Frauen in der Realität. Über Jahrzehnte mussten Frauen gegen ihre Benachteiligung kämpfen. Frauenpolitik und gezielte Frauenförderung haben markante Fortschritte auf dem Wege zur tatsächlichen Gleichstellung der Frauen gebracht. Doch Männer kritisieren zunehmend, dass die Gleichstellungsgesetze, die auch für Männer gelten, einseitig zugunsten von Frauen ausgelegt und umgesetzt werden.

Viele Männer fühlen sich benachteiligt
Es gibt eine ganze Anzahl von Gründen, warum Männer sich benachteiligt fühlen, die gesetzlichen Regelungen zu ihrem Nachteil ausgelegt sehen:

Gleichstellungsbeauftragte sind fast ausschließlich Frauen, die oft nur von Frauen gewählt werden dürfen, obwohl sie auch für Männer zuständig sind. Jungen haben in der Schule größere Schwierigkeiten als Mädchen, aber nur diese werden gefördert. Warum fördert man nicht Männer in Berufen, in denen Frauen überrepräsentiert sind, zum Beispiel im Schul- und Erziehungsbereich? Beklagt werden auch Nachteile für Männer bei Scheidungen und beim Sorgerecht für uneheliche Kinder, einseitige Quotenregelungen zu Lasten von Männern und die angebliche Ausrichtung der Gesundheitspolitik vor allem auf die Frauengesundheit.

Die Experten im Studio:

Dr. Marion Gierden-Jülich , Staatssekretärin im NRW – Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration
Dr. Eugen Maus, 1. Vorsitzender von MANNdat e.V.
Ulrike Wenner, Leiterin des Stabes Chancengleichheit am Arbeitsmarkt in der NRW Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit [hier]

Tondokument der Sendung auf WDR 2.mp3 (6,9 MByte)

Kommentar
Leider wurde nur der zweite Teil der Sendung aufgezeichnet. Werbung, Nachrichten und Unterbrechungen aus aktuellen Anlässen wurden heraus geschnitten, weshalb das Ganze manchmal abrupt endet.
Die Argumente sind uns natürlich nicht neu, interessant ist aber, das auch Frauen merken, das einiges nicht stimmt. Eine Radiohörerin brachte es auf den Punkt: Es gäbe überhaupt nicht genug Frauen, die sich für entsprechende Posten bewerben würden. Aber hört es Euch selbst an. Im MANNdat
Forum gibt es dazu eine Diskussion und einen Link mit dem Original-Mitschnitt der zweiten Hälfte.
Unten habe ich noch die entsprechenden Links eingefügt, damit sich jeder selber kundig machen kann, ob das von den Frauen im Studio behauptete auch stimmt.

Link
Diskussion im MANNdatForum
NRW – Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration und speziell Kinder und Jugend
NRW Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit
Spiegel Online Bundesministerien versagen bei Frauenförderung..