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Das Elterngeld stärkt die Väter

kristina-koehlerKristina Schröder: „Das Elterngeld stärkt die Väter – deswegen stärken wir das Elterngeld“

Jeder fünfte Vater nimmt Partnermonate

Das Elterngeld unterstützt gemeinsame Zeit in der Familie. Das zeigen die heute veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes zur Nutzung des Elterngeldes im abgeschlossenen Jahr 2009. Erfreulich ist vor allem, dass nach wie vor eine steigende Zahl von Vätern das Elterngeld nutzt: Waren im Jahresdurchschnitt 2008 noch 15,6 Prozent von allen, die ihren Elterngeldbezug beendet haben, Väter, ist dieser Anteil im Jahresdurchschnitt 2009 weiter auf nunmehr 18,6 Prozent gestiegen. Im 3. Quartal 2009 lag der Wert sogar noch höher – bei 20,7 Prozent. Zum Vergleich: Das 2007 durch das Elterngeld abgelöste Erziehungsgeld bezogen nur 3,5 Prozent der Väter [mehr]

Destatis: Die meisten Paare beziehen zeitweise gemeinsam Elterngeld

WIESBADEN – Im Jahr 2009 haben rund 86 200 Paare, bei denen sowohl der Vater als auch die Mutter im Laufe des Jahres Elterngeld erhalten haben, den Elterngeldbezug beendet. Mehr als die Hälfte dieser Paare (53%) haben laut Statistischem Bundesamt (Destatis) das Elterngeld zeitweise gemeinsam bezogen und zwar für durchschnittlich fast zwei Monate. Väter nahmen dabei im Durchschnitt Elterngeld für 2,5 Monate und Mütter für 11,4 Monate in Anspruch. 1% der Paare hat das Elterngeld über den gesamten Zeitraum zusammen in Anspruch genommen und zwar für durchschnittlich etwas mehr als sechs Monate.

Alle anderen Eltern (46%), die als Vater und Mutter im Jahr 2009 den Leistungsbezug beendeten, haben das Elterngeld nacheinander in Anspruch genommen. Die durchschnittliche Bezugsdauer von Vätern lag hier bei 2,8 Monaten und bei Müttern bei 11,0 Monaten [mehr]

Nur zur Info.

2009 wieder weniger Babys geboren

WIESBADEN – Die Einwohnerzahl Deutschlands dürfte nach einer Schätzung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 2009 gegenüber dem Vorjahr erneut leicht gesunken sein. Der Rückgang wird auf etwa 0,3% geschätzt, von 82,0 Millionen Einwohnern Ende 2008 auf 81,8 bis 81,7 Millionen Ende 2009. Damit setzt sich die Abnahme der Bevölkerungszahl weiter fort. Seit 2003 hat Deutschland jedes Jahr Einwohner verloren.

2009 wurden voraussichtlich weniger Kinder in Deutschland geboren und es starben auch weniger Menschen als 2008. Nach der Schätzung wird mit etwa 645 000 bis 660 000 Geburten und mit etwa 830 000 bis 840 000 Sterbefällen gerechnet. Es ist davon auszugehen, dass innerhalb dieser Grenzen das Geburtendefizit – also die Differenz aus Geburten und Sterbefällen – für 2009 im Bereich von etwa 180 000 bis 190 000 liegen dürfte. Zum Vergleich: 2008 gab es 683 000 Geburten und 844 000 Sterbefälle. Daraus ergab sich ein Geburtendefizit von 162 000 [mehr]

Bevölkerungsgrafik

Leider weiß ich nicht, ob ich lachen oder doch lieber weinen soll gruebel2

Ob der Bevölkerungsrückgang allerdings etwas mit einem Zeugungsstreik der Männer ob ihrer „Knechtschaft“ im Familienrecht zu tun hat, wie andernorts immer wieder vermutet wird, entzieht sich leider meiner Kenntnis 😉

Links
WikiMANNia: Zeugungsstreik
Welt online: Nie wurden so wenig Babys geboren wie 2009

4 201 Adoptionen in 2008 gemeldet

WIESBADEN – 2008 wurden in Deutschland 4 201 Kinder und Jugendliche adoptiert. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Die Zahl der Adoptionen lag damit um 7% niedriger als im Vorjahr; 2007 waren von den Adoptionsvermittlungsstellen 4 509 Adoptionen gemeldet worden.

Beinahe die Hälfte der Adoptionen (2 056; 49%) waren Stiefelternadoptionen. Bei einer Stiefelternadoption wird der oder die Minderjährige durch einen neuen Partner des leiblichen Elternteils adoptiert.

30% der adoptierten Kinder waren unter 3 Jahre alt, bei den Altersgruppen 3 bis 5 Jahre, 6 bis 8 Jahre und 9 bis 11 Jahre lag der Anteil bei jeweils 15% und bei den 12- bis 17-Jährigen bei 25%.

Für eine Adoption vorgemerkt waren 2008 insgesamt 774 Kinder und Jugendliche und damit knapp 13% weniger als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Adoptionsbewerbungen hat sich gegenüber 2007 um 12% vermindert; in den Adoptionsvermittlungsstellen lagen 7 841 Adoptionsbewerbungen vor. Damit belief sich das Verhältnis von Adoptionsbewerbungen zur Zahl der zur Adoption vorgemerkten Minderjährigen rein rechnerisch auf 10 zu 1 [hier]

49% der Adoptionen waren Stiefkindadoptionen, daher weht also der Wind der Frau Zypries.

Die Zahl von 2.056 Adoptionen durch einen neuen Lebens-/Ehepartner finde ich allerdings auch beunruhigend. Leider weiß ich von etlichen Fällen, wo Väter psychisch massiv unter Druck gesetzt wurden, um in eine Adoption einzuwilligen. Manch ein Vater hat bis dahin schon so viel Nervenkrieg hinter sich, das ein paar davon zustimmen, nur um endlich zur Ruhe zu kommen. Das Schlimme daran ist, die Ruhe ist nur vorübergehend, denn endgültig loslassen können auch diese Väter nicht.

Link
WikiMANNia: Einbenennung (kleine Adoption) – § 1618 BGB

Armutsgefährdung von Männern und Frauen

Armutsgefährdung in den Bundesländern unterschiedlich

WIESBADEN – Die Armutsgefährdungsquote ist in Deutschland in den Bundesländern unterschiedlich. Gemäß der Definition der Europäischen Union ist die Armutsgefährdungsquote der Anteil der Personen, die mit weniger als 60% des mittleren Einkommens (Median) der Bevölkerung auskommen müssen. Während in Mecklenburg-Vorpommern knapp ein Viertel (24,3%) und in Sachsen-Anhalt gut ein Fünftel (21,5%) der Bevölkerung weniger als 60% des mittleren Einkommens in Deutschland zur Verfügung hat, trifft dies in den südlichen Bundesländern Baden-Württemberg (10,0%) und Bayern (11,0%) nur auf rund ein Zehntel zu. Dies geht aus Berechnungen des Mikrozensus für das Jahr 2007 hervor, die von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder im Rahmen des Projekts „Sozialberichterstattung der amtlichen Statistik“ erstmals durchgeführt wurden.

armutsgefaehrdungsquote-fur-2007-bundeslaendern

Die Armutsgefährdungsquote betrug nach diesen Berechnungen im Jahr 2007 in Deutschland insgesamt 14,3%. Dabei gibt es insbesondere zwischen Ost und West deutliche Unterschiede: Während in den neuen Ländern (einschließlich Berlin) 19,5% der Bevölkerung armutsgefährdet waren, lag die Quote im früheren Bundesgebiet (ohne Berlin) mit 12,9% deutlich niedriger. Die Armutsgefährdungsquote war im Osten in nahezu allen Altersgruppen höher als im Westen. Lediglich die Altersgruppe der ab 65-Jährigen wies mit 9,3% im Osten eine geringere Quote auf als im Westen mit 11,9%. Während die Armutsgefährdungsquote der weiblichen Personen im Westen mit 13,5% höher lag als bei den männlichen Personen (12,2%), waren im Osten keine geschlechtsspezifischen Differenzen festzustellen (für Frauen und Männer jeweils 19,5%).

Armutsquoten 2007 – Grafischer Läenderüberblick als Deutschandkarte

armutsgefaehrdungsquote-fur-2007-geschlechter-und-altersvergleich

Die Armut der Frauen ist also nicht signifikant höher als die der Männer, das hat mich dann doch ein wenig erstaunt. Auch das BMFSFJ berichtet ja in regelmäßigen Abständen über die beispiellose Armut der Frauen im Allgemeinen und die der Alleinerziehenden im Besonderen. Da Statistiken idR die Vorgaben der Auftraggeber erfüllen müssen, kann man sich vorstellen, was alles um der Beweisbarkeit willen getan wurde, Frauen nun mal als die überwiegend Armen der Gesellschaft darzustellen. Wenn die Statistik aber trotzdem keine erheblichen Unterschiede belegen konnte, kann das nur bedeuten, das die Zahl der von Armut betroffenen Männern und Frauen gleich ist.

Nachtrag
Gerade wurde ich im MANNdat-Forum auf die wesentlich höhere Armut von Männern aufmerksam gemacht, wie ich bereits in meinem Kommentar vermutet habe. Nachfolgend der entsprechende Beitrag.

… wobei die Armutsquoten der Unterhaltsleister unterzeichnet sind, da der geleistete Unterhalt als deren eigener Konsum verrechnet wird. Es wird so getan, als habe der Unterhaltspflichtige sein gesamtes Einkommen für sich. Die Armutsquoten der Männer sind also unrealistisch niedrig ausgewiesen.

Da es sich um relative Armutsquoten handelt (also: wer wenig hat im Vergleich zu anderen, gilt als arm) ist damit aber auch gleichzeitig die Armutsquote der Frauen (Unterhaltsbezieher) zu hoch ausgewiesen.

Ein Gleichstand der Geschlechter bei diesen verzerrten Armutsquoten bedeutet also, dass tatsächlich die Männer häufiger arm sind als die Frauen.

www.manndat.de/fileadmin/Dokumente/Stellungnahme_zu_OECD-Studie.pdf

Die unrealistische Erfassung der tatsächlichen Einkommenslage ist schon in den Fragebögen von Mikrozensus und den anderen Panelerhebungen verankert. Es macht also keinen Unterschied, wer unter Zugriff auf diese schrägen Datengrundlagen berichtet: Bundesregierung, Statistisches Bundesamt, OECD, … Es muss immer die beschriebene Verzerrung dabei herauskommen.

Link
Statistisches Bundesamt – Pressemitteilung Nr.189 zur Armutsgefährdung

Männer und Frauen im Gesundheitswesen: Ein Kostenvergleich

Kommentar zur Meldung:
Damit der Gleichberechtigung kein Schaden entsteht werden Männer zum hypothetischen Fall erklärt. Aber oh weh, noch nicht mal dann ist die Gleichberechtigung gewährleistet.

Die Frage wäre noch:
Wie würde die Statistik aussehen wenn man Männer zu hypothetischen Hamstern erklärte.

Statistisches Bundesamt:

Für den Erhalt und die Wiederherstellung unserer Gesundheit werden jährlich beachtliche finanzielle Mittel aufgebracht: Im Jahr 2006 entstanden in Deutschland für die Prävention, Behandlung, Rehabilitation und Pflege von erkrankten Menschen Krankheitskosten von rund 236 Milliarden Euro, das sind 2 870 Euro pro Kopf.

Schnell fällt bei der Auseinandersetzung mit den Kosten im Gesundheitswesen eine Besonderheit auf: Während sich die Bevölkerung im Jahr 2006 aus rund 4% mehr Frauen als Männern zusammensetzte, überschritten die Krankheitskosten der Frauen die der Männer um 36%. Welche Erklärung gibt es für diese Geschlechterdifferenz?

Frauen – hohe Lebenserwartung, hohe Krankheitskosten?
Die demografische Situation in Deutschland ist von einer Besonderheit gekennzeichnet, die in der Literatur auch als „Feminisierung des Alters“ beschrieben wird. Gemeint ist der deutlich höhere Frauenanteil unter der älteren Bevölkerung. Laut Bevölkerungsstatistik waren im Jahresdurchschnitt 2006 ab dem 65. Lebensjahr 58% und ab dem 85. Lebensjahr 75% der Bevölkerung weiblich. Das ungleiche Geschlechterverhältnis ist vor allem eine Folge der beiden Weltkriege und der höheren Lebenserwartung der Frauen.

Bild in voller Auflösung anzeigenAuch bei den Krankheitskosten verschiebt sich das Geschlechter- verhältnis im Alter: Ab dem 65. Lebensjahr entstanden 62% und ab dem 85. Lebensjahr sogar 80% der Kosten bei Frauen. Der Schluss liegt nahe, die stärkere Inanspruchnahme des Gesundheitswesens der Frauen könne mit ihrem höheren Anteil an der älteren Bevölkerung zusammenhängen. Anders formuliert: Wie ausgeprägt wäre die Kostendifferenz, wenn es ebenso viele ältere Frauen wie ältere Männer gäbe?

Dieser hypothetische Fall kann berechnet werden. Dazu werden die Kostenverteilungen der Geschlechter altersstandardisiert, indem die durchschnittlichen altersspezifischen Pro-Kopf- Krankheitskosten der Frauen auf die Altersstruktur der männlichen Bevölkerung angelegt werden. Mit diesem Vorgehen wird die Verteilung der Krankheitskosten abgeschätzt unter der Annahme, die Altersstruktur der männlichen und weiblichen Bevölkerung sei vollkommen identisch (bei ansonsten konstanten Bedingungen).

Kommentar zur Meldung:
Männern werden nicht vorhandene Eigenschaften angedichtet damit Frauen „nur noch“ und nicht mehr „hammerhart“ bevorteilt sind.

Das Ergebnis dieser Berechnung zeigt: Altersstandardisiert überschreiten die erwarteten Krankheitskosten der Frauen die der Männer nur noch um 11%. Gleichzeitig verringert sich die ursprüngliche Kostendifferenz auf 10,7 Milliarden Euro. Werden zusätzlich die reproduktionsbezogenen Leistungen abgezogen, überschreitet der Erwartungswert der Frauen den der Männer sogar nur noch um 6%. Die Geschlechterdifferenz beträgt in diesem Fall noch 6,1 Milliarden Euro.

Kommentar zur Grafik:
„altersstandartisiert“ bedeutet: Männer werden beschissen.

Diese Angaben sind das Resultat eines hypothetischen Rechenbeispiels: Auf Basis der gegebenen realen Verhältnisse werden unter bestimmten Annahmen fiktive Kostenverteilungen errechnet. Sie zeigen aber, dass die Geschlechterdifferenz, wenn auch nicht vollständig, so doch in beträchtlichem Umfang als Altersstruktureffekt gedeutet werden kann.

Kommentar zur Meldung:
Das Statistische Bundesamt taucht in Vermutungen, Hypothesen und Hokuspokus ab.

Eine hypothetische Annahme der Krankheitskosten wenn Frauen:
keine Gebärmutter hätten
keine Zellulitis bekämen
nur 50 Jahre alt würden
sich nicht ständig anmalen würden
kein RTL mehr gucken täten
ist leider vergessen worden.

Hier der komplette Bericht

Link
Destatis: Arbeitgebersozialbeiträge und Beiträge zur Altersvorsorge