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CDU/CSU und FDP wollen Frauen stärken

odessa-frau-mit-kindhib-Meldung • 2010_03/2010_065/02

CDU/CSU und FDP wollen gesellschaftliche Teilhabe von Frauen stärken

Familie/Antrag – 03.03.2010
Berlin: (hib/CHE/LEU) Die Fraktionen von CDU/CSU und FDP verlangen von der Bundesregierung, sich verstärkt für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern in allen gesellschaftlichen Bereichen einzusetzen. In einem Antrag (17/901) betonen die Fraktionen, in der nationalen wie internationalen Politik, sei es in Debatten über Klimawandel, militärische Interventionen oder stabile Finanzmärkte , spielten auch Fragen der Gleichstellungspolitik eine immer wichtigere Rolle. ”Notwendige Veränderungen in den internationalen und nationalen Finanz-, Wirtschafts- und Sicherheitsstrukturen müssen die besonderen Belange von Frauen und ihren Anspruch auf gleichberechtigte Teilhabe berücksichtigen“, heißt es in dem Antrag.

Die Bundesregierung soll deshalb zur Umsetzung der UN-Resolution 1325 ”Frauen, Frieden und Sicherheit“ die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Ressorts verstärken und dabei internationale Erfahrungen mit der Umsetzung der Resolution berücksichtigen. Das zehnjährige Bestehen der Resolution müsse als Chance genutzt werden, um deren Inhalte einer breiteren Öffentlichkeit bekanntzumachen, schreiben die Abgeordneten.

Ferner sei es wichtig, die Kultur der Vielfalt (Diversity) in Unternehmen zu fördern. Unbeschadet der Zuständigkeit der Tarifparteien gelte es ferner, die Entgeltungleichheit zwischen Frauen und Männern zu beseitigen. Zu diesem Zweck solle eine Strategie entwickelt werden, die neben dem beratungsunterstützten Lohntestverfahren Logib-D auch Maßnahmen enthält, die Frauen in Gehaltsverhandlungen stärken und die Unterbewertung von frauendominierten Tätigkeiten bekämpfen soll. Dabei müsse, so schreiben die Abgeordneten, ein besonderes Augenmerk auf den ländlichen Raum gelegt werden, da dort die Entgeltungleichheit besonders groß sei.

Zu weiteren Forderungen des Antrags zählen: flexible Teilzeitmodelle am Arbeitsplatz zu stärken, Frauen nach einer längeren Erwerbspause den Wiedereinstieg in den Beruf zu erleichtern, den Ausbau der Kinderbetreuung voranzubringen und ein Beratungsangebot zur Vermeidung von Altersarmut bereitzustellen [hier]

Irgendwie meine ich mich erinnern zu können, das es sogar ein eigenes Referat für Jungen und Männer geben soll. Ob Politiker dieses vergessen haben? Ach… ich vergaß… Frauen sind ja immer noch in allen Bereichen benachteiligt, schließlich hat dieses der gestrige Internationale Frauentag mal wieder deutlich gezeigt 😉

FrauenförderungKosten der FrauenförderungLohndiskriminierung

Schmarotzer in der Pharmaindustrie

©by Regina Kaute/Pixelio.de

©by Regina Kaute/Pixelio.de

hib-Meldung • 2010_03/2010_073/02

Regierung: Impfstoffhersteller erhielten Bundeszuwendung

Gesundheit/Antwort – 09.03.2010
Berlin: (hib/MPI/JOH) Die Bundesregierung sieht für die Beanstandung von zwei Impfstoff-Verträgen mit den Pharmaunternehmen GlaxoSmithKline und Novartis keinen Grund. In ihrer Antwort (17/737) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (17/595)¹ schreibt die Regierung, sie habe sich im Vorfeld der Vertragsverhandlungen dazu entschieden, die Entwicklung und Vorbereitung eines pandemischen Grippeimpfstoffs bei beiden Unternehmen mit insgesamt 20 Millionen Euro zu fördern und zwar durch Bewilligung einer Bundeszuwendung. Auf die Bewilligung von Bundeszuwendungen finde das Vergaberecht keine Anwendung, schreibt die Regierung auf die Frage der Grünen, weshalb es kein öffentliches Vergabeverfahren gegeben habe. Die Abgeordneten bezogen sich in ihrer Anfrage auf eine frühere Antwort der Bundesregierung (17/365).

Die Regierung erörtert, der Förderung sei ein Interessenbekundungsverfahren vorausgegangen, in das die acht führenden europäischen Impfstoffhersteller einbezogen gewesen seien. ”Das Interessenbekundungsverfahren wurde nicht alternativ zu einem formalen Vergabeverfahren durchgeführt“, heißt es in der Antwort [hier]

Aus der Antwort 17/737 der Bundesregierung:

Frage: b) Beabsichtigt die Bundesregierung, den mit Novartis geschlossenen Vertrag gegenüber dem Deutschen Bundestag offenzulegen? Falls nicht, wieso nicht?

Antwort: Da der Vertrag eine Vertraulichkeitsklausel enthält, beabsichtigt die Bundesregierung nicht, den Vertrag ihrerseits offenzulegen.

Schweinegrippe-Impfstoff beschert Glaxo Gewinne

London (RP). Der Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) hat kräftig vom Verkauf des Impfstoffs Relenza gegen die Schweinegrippe profitiert. Der Nettogewinn schoss im vierten Quartal von 982 Millionen Pfund (1,124 Milliarden Euro) im Vorjahr auf 1,63 Milliarden Pfund hoch. Im Gesamtjahr steigerte das Unternehmen seinen Gewinn um 20 Prozent auf 5,5 Milliarden Pfund. Der Umsatz stieg um 16,5 Prozent auf 28,4 Milliarden Pfund. Für 2010 kündigte das Unternehmen aber Sparmaßnahmen an. Bis 2012 sollen 500 Millionen Pfund eingespart werden. Die großen Hersteller leiden an der Konkurrenz durch billigere Nachahmerprodukte [hier]

Homepage von Novartis und deren Gewinnzuwächsen bis September 2009

Obiges Thema ist zwar mehr oder weniger Off-Topic in diesem Blog, aber irgendwie hat mir die Mitteilung der Bundesregierung die Sprache verschlagen.

Klar, was sind schon 20 Millionen EUR, wenn Bürgschaften für Banken in Milliardenhöhe vergeben werden. Das Hartz IV. Empfänger aber als Schmarotzer tituliert werden, im Gegenzug Unternehmen mit Gewinnen im 2-stelligen Prozentbereich Zuschüsse ohne Not erhalten, schlägt dem Fass den Boden aus. Und überhaupt… wieso darf eine Bundesregierung Verträge mit Unternehmen abschließen, die eine Geheimhaltungsklausel beinhalten? Hier geht es immerhin um das Geld von Steuerzahlern. Hammerhart ist ja auch die Aussage, das Bundeszuschüsse keinem Vergabeverfahren unterliegen. Und dann wundern sich Politiker, wenn das Volk immer öfter politikverdrossen reagiert?

Ich bin weiß Gott nicht neidisch, schon gar nicht auf Menschen und Unternehmen, die ehrlich ihr Geld verdienen. Das aber ein Teil des Volkes sich von Politiker gängeln lassen muss und im Gegenzug Unternehmen/Aktionäre mit genügend Geld nur die Hände aufhalten brauchen, das werde ich wohl nie begreifen. Sollten die Gewinne irgendwann einmal sinken, können wir drauf wetten, das der kleine Mann, der das alles erwirtschaftet, wohl ohne irgendwelche Zuwendungen auf die Straße gesetzt wird. Sparmaßnahmen wurden ja bereits von GlaxoSmithKline angekündigt.

¹ Falsche Bundesdrucksache angegeben, Fehler korrigiert

Grüne fordern Frauenquote in Aufsichtsräten

frauenquotehib-Meldung • 2010_03/2010_056/03

Recht/Antrag – 01.03.2010
Berlin: (hib/HLE/BOB) Für Aufsichtsgremien börsennotierter Unternehmen soll eine Frauenquote eingeführt werden. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen verlangt in einem Antrag (17/797) Sanktionen für börsennotierte Unternehmen, falls deren Aufsichtsräte bis 2017 nicht mit mindestens 40 Prozent Frauen besetzt seien. Die Sanktionen sollten bis zur Entziehung der Börsenzulassung reichen.

Die Abgeordneten verweisen auf ”erhebliche Defizite“ in Deutschland in Sachen Gleichstellung in der privaten Wirtschaft. Die Führungspositionen seien ”fest in Männerhand“, schreibt die Fraktion. In Aufsichtsräten seien Frauen kaum zu finden. Ihr Anteil in den Aufsichtsräten der 200 größten deutschen Unternehmen liege bei nur 9,8 Prozent. Von ihnen würden fast drei Viertel von den Gewerkschaften entsandt. Die Fraktion verweist auf Norwegen, wo nach einer freiwilligen Vorlaufphase seit 2006 gesetzlich vorgeschrieben sei, mindestens 40 Prozent der Aufsichtsratssitze mit Frauen zu besetzen. Auch in den Niederlanden sollten ab 2016 in Firmen mit mehr als 250 Mitarbeitern Vorstand und Aufsichtsrat einen Frauenanteil von mindestens 30 Prozent haben.

In dem Antrag wird außerdem verlangt, die Zahl der Aufsichtsratsmandate, die von einer Person wahrgenommen werden darf, auf fünf zu reduzieren. Eine Berufung von Vorstandsmitgliedern in den Aufsichtsrat solle erst nach einer Karenzzeit von mindestens fünf Jahren zulässig sein [hier]

Natürlich ist obige Forderung bekannt, ich will diese einfach nur dokumentieren.

djb fragt: Sag mir, wo die Frauen sind

glasdecke4djb-Aktion „Hauptversammlungen: Aktionärinnen fordern ein!“ geht weiter

Bei Thyssen Krupp, Infineon, Siemens, Wincor Nixdorf, Porsche und anderen – soeben bei der Demag Cranes AG – haben die djb-Aktionärinnen schon ihre kritischen Fragen gestellt. Auf der Hauptversammlung der Aurubis AG am 3. März 2010 werden Ariane Fenger, LL.M. und Rechtsanwältin Dr. Eva-D. Leinemann, LL.M. vom aktienrechtlichen Auskunftsrecht Gebrauch machen und von den Mitgliedern des Vorstands und Aufsichtsrats konkret Auskunft verlangen, warum trotz der Vorgaben im Deutschen Corporate Governance Kodex und anderweitigen Bekundungen aus den Unternehmen der Frauenanteil bei den Aufsichtsratsmandaten der Anteilseigner sich immer noch nicht wesentlich erhöht hat.

Ich frage mich, wieso der djb die Antworten nicht einstellt, wenn einige Mitglieder bereits auf mehreren Hauptversammlungen waren.

Wir machen weiter:

Zahlreiche Mitglieder des djb werden an über 70 Hauptversammlungen der größten deutschen Unternehmen teilnehmen. Sie wollen genau wissen, welche Bemühungen das Unternehmen unternommen hat und unternehmen wird, um Vorstand, Aufsichtsrat und andere Führungspositionen mit Frauen zu besetzen.

Trotz der Appelle an die Wirtschaft, endlich die „gläserne Decke“ zu beseitigen, und der Verabschiedung gesetzlicher Regelungen zur Gleichstellung von Frauen und Männern bleibt die Beteiligung von Frauen an Führungspositionen in der Wirtschaft auf einem unakzeptablen, niedrigen Level.

Kann der Umstand nicht einfach der Tatsache geschuldet sein, dass zu wenig qualifizierte Frauen für diesen Job bereit stehen? Die meisten Frauen wollen nun mal ihre Freizeit nicht gegen massive Überstunden tauschen. Daran wird vermutlich auch der djb nichts ändern können.

Zur nachhaltigen Veränderung dieser Situation fordern wir die Verabschiedung einer gesetzlichen Mindestanteilsregelung von 40% bei der Besetzung von Aufsichtsräten.

Leider befürchte ich, das ein entsprechendes Gesetz über kurz oder lang kommen wird.

Pressemitteilung des djb

BMFSFJ wirbt für „Neue Wege für Jungs“

logo-neue-wege-fuer-jungs Das Projekt „Neue Wege für Jungs“ bietet eine Datenbank mit Praktika, Aktionen und Info-Veranstaltungen für Jungen ab 12 Jahren an. Über die Datenbank „Jungs willkommen“ können die Angebote für Jungen einfach gefunden oder kostenlos eingetragen werden.

„Neue Wege für Jungs“ wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert. Das bundesweite Projekt unterstützt und vernetzt lokale Initiativen zur geschlechterbezogenen Jungenförderung bei der Berufs- und Lebensplanung [hier]

Hat das BMFSFJ ein schlechtes Gewissen, weil sie vor ein paar Tagen Aktionen für den Girls’Day vorgestellt haben? Zumindest bei mir kommt das so an. Nun bin ich gespannt, wann ein Bundeskanzler die Schirmherrschaft für ein Jungenprojekt übernimmt, nachdem unsere jetzige Bundeskanzlerin dieses für den Girls’Day übernommen hat 😉

Da ich dem Projekt „Neue Wege für Jungs“ ablehnend gegenüber stehe, verweise ich lieber auf das Blog „WebJungs“ [hier]
Dort nimmt man Jungen so, wie sie sind und bietet unbürokratisch direkte Hilfe an. Auf jeden Fall werden dort meine Vorstellungen von Jungenarbeit wesentlich besser umgesetzt 🙂

Werbung zum Girls‘ Day 2010 beginnt

Girls' Day 2010 Jetzt anmelden zum Girls‘ Day 2010!

Am 22. April 2010 findet der zehnte „Girls‘ Day – Mädchen-Zukunftstag“ statt. Schülerinnen ab der 5. Klasse erleben am Girls‘ Day die Arbeitswelt in zukunftsorientierten Berufen im Bereich Technik, Handwerk, Ingenieur- und Naturwissenschaften. Zudem lernen sie weibliche Vorbilder in Führungspositionen aus Wirtschaft und Politik kennen.

Auf der Webseite des Girls‘ Day können sich ab sofort Schülerinnen und auch Unternehmen zum Girls‘ Day anmelden.

Als Ergänzung zum Girls‘ Day bietet das Servicebüro „Neue Wege für Jungs“ Unterstützung bei der Planung und Durchführung von Aktivitäten zur Berufs- und Lebensplanung von Jungen an, die zu einem Wandel im geschlechtsspezifischen Berufswahlverhalten beitragen sollen.

Jubiläum: 10 Jahre Girls‘ Day

Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums des Girls‘ Day übernimmt Bundeskanzlerin Angela Merkel die Schirmherrschaft. Sie unterstützt damit die Zielsetzung des Girls‘ Day, Mädchen für technische und naturwissenschaftliche Berufe zu begeistern, die angesichts des steigenden Fachkräftebedarfs in diesem Bereich von großer Bedeutung bleibt.

Der Girls‘ Day ist Deutschlands größte und vielfältigste Berufsorientierungsinitiative für Mädchen und wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds. Durch den Aktionstag haben bereits etwa 900.000 Mädchen Berufe entdecken können, in denen Frauen bisher noch unterrepräsentiert sind [hier]

Soll man es als Ironie auffassen, das wenigstens das Projekt „Neue Wege für Jungs“ als Link eingestellt wurde? Ich frage deshalb, weil es dort eine Rubrik gibt „Jungenangebote – nicht nur am Girls’Day“. Ich empfinde das auf jeden Fall als einen Affront gegen Jungen. Außerdem strotzt mir die Seite zur sehr über Gender-Angebote, nachfolgend ein paar Beispiele:

• Genderkompetenz für lebenslanges Lernen
• Internetseiten gendergerecht gestalten
• Züricher Werkmappe Genderkompetenz

Vortrag in Bielefeld: „Mann, Mann, Mann… Aber wie? – Zur Konstruktion von Männlichkeiten in modernen Gesellschaften“

Im Rahmen der Aktionstage gegen Sexismus und Homophobie an der Universität Bielefeld, hält Markus Biank, Koordinator von Neue Wege für Jungs, am Freitag, 29. Januar 2010 ab 16 Uhr einen Vortrag in Hörsaal 10. Die Aktionstage werden organisiert vom Autonomen Schwulenreferat der Uni Bielefeld.

Alternative zur „Identität Krieger?“: Abschied von tradierten Männlichkeitsbildern in Medien gefordert

Erwachsene müssen sich intensiver mit den medialen Rollen(vor-)bildern für Jungen und Mädchen beschäftigen, um deren Entwicklung zu fördern und Gewaltmuster zu durchbrechen. Das war die Forderung der Expertinnen und Experten, die sich bei der Fachtagung der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM), der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) im Dezember mit dem Thema „Identität Krieger? – Junge Männer in mediatisierten Lebenswelten“ auseinandersetzten.

Zwei neue Mitglieder im Neue Wege für Jungs-Netzwerk

Wir freuen uns, Romy Wiesner, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Görlitz, und Monika Sarrazin-Comans, Mitarbeiterin der Gleichstellungsstelle der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, in unserem bundesweiten Netzwerk zu begrüßen. (usw., usf.)

Da weiß man doch direkt, was man von dem Projekt halten kann. Nee Leute, auf die Homepage von „Neue Wege für Jungs“ werde ich nicht verlinken, da bin ich richtig grausam 😉

Keine gesetzliche Frauenquote in Aufsichtsräten

hib-Meldung • 2010_012/02 • 20.01.2010

Petitionsausschuss
Berlin: (hib/HAE/LEU) Eine gesetzliche Frauenquote von 50 Prozent in Aufsichtsräten börsennotierter Unternehmen soll nicht eingeführt werden. Dafür hat sich der Pe­ti­tions­aus­schuss am Mitt­woch­mor­gen mehrheitlich ausgesprochen. Das Anliegen, mehr Spitzenfunktionen in der Wirtschaft mit Frauen zu besetzen, sei zwar wichtig, argumentierten die Koalition CDU/CSU und FDP, eine gesetzliche Regelung sei jedoch nicht zweckmäßig und zudem nach Europarecht unzulässig. SPD, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen stimmten für die Vorlage. Der Ausschuss beschloss dennoch, die Eingabe unter anderem dem Frauenministerium und dem Justizministerium als Material zu überweisen. Damit soll sichergestellt werden, dass der Vorschlag in die Vorbereitung von Gesetzentwürfen einbezogen wird.

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Kristina Köhler über Väter und Jungen

kristina-koehlerDr. Kristina Köhler spricht im Interview mit der „Welt am Sonntag“ über das geplante Betreuungsgeld, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie über die Förderung von Jungen.

Welt am Sonntag: Sie wollen die Väter stärken?

Kristina Köhler: Mir ist die Debatte um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu einseitig auf Mütter fokussiert. Dabei fällt es auch Männern oft schwer, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen. Wenn es um flexiblere Arbeitszeiten geht oder mehr Rücksicht auf familiäre Verpflichtungen, haben es Väter in den Unternehmen oft sogar schwerer als Mütter.

Viele Männer trauen sich doch gar nicht, in ihren Unternehmen zu bitten, ein Meeting nicht in den Abend zu legen. Und das, obwohl viele Väter gern mehr Zeit mit ihren kleinen Kindern verbringen würden. Das zeigt die immer weiter steigende Zahl der Väter, die die Partnermonate beim Elterngeld in Anspruch nehmen. Inzwischen sind es fast 21 Prozent aller Elterngeldbezieher. Hier hat ein gewaltiger Wandel stattgefunden.

Welt am Sonntag: Bislang nehmen die meisten Väter aber nur zwei Monate Elternzeit, die Mütter ein ganzes Jahr. Wollen Sie die Partnermonate ausweiten?

Kristina Köhler: Wir denken darüber nach, die Partnermonate
auszudehnen. Dabei ist aber noch völlig offen, ob der Gesamtzeitraum von derzeit 14 Monaten ausgeweitet oder aber innerhalb des bisherigen Zeitraums der Anteil der Partnermonate größer werden soll.

Welt am Sonntag: Kommt der neue, häusliche Vätertyp eigentlich gut bei den Frauen an?

Kristina Köhler: Ich glaube, es braucht eine gewisse kritische Masse von Vätern, die eine Zeit lang zu Hause bleiben. Dann wird sich auch gesellschaftliches Denken ändern: Es hat ja jetzt schon nichts Orchideenhaftes mehr, sich als Mann um seine Kinder zu kümmern. Im Gegenteil, es liegt im Trend. In Großkanzleien fangen doch sogar schon die Partner an, Vätermonate zu nehmen. Und die stehen garantiert nicht unter dem Verdacht, Softies zu sein.

Welt am Sonntag: Ihr Haus hat jetzt ein neues Referat zur Jungen-Förderung. Warum?

Kristina Köhler: Aus vielen Untersuchungen wissen wir: Jungen bekommen schlechtere Noten, gehen häufiger auf Hauptschulen und brechen eher die Schule ab. Das hat auch etwas damit zu tun, dass es in der Kindertagesstätte und in der Grundschule kaum männliche Erzieher und Lehrer gibt. Das ist hochproblematisch, gerade weil es heutzutage so viele Kinder gibt, die ohne Vater aufwachsen.

Wir müssen uns daher Gedanken machen, wie wir es schaffen können, dass mehr Männer diese Berufe ergreifen. Das gilt auch für die Grundschulpädagogik: Wir müssen schauen, ob sie nicht zu sehr auf Mädchen ausgerichtet ist. Werden vielleicht zu viele Schmetterlinge gemalt und zu wenige Ritterburgen? [mehr]

Des weiteren wurde Frau Köhler noch zu Ehe und Adoptionen von Homosexuellen, Migranten und Gender Mainstreaming befragt. Mit ihrer jetzigen Meinung dürfte sie aber im feministischen Ministerium für alle außer Männer ziemlich anecken. Mal schauen, wie lange sie dem Meinungsmonopol des BMFSFJ widersteht. Ich kann mich noch an den Enthusiasmus erinnern, den viele Männer am Anfang ihrer Amtszeit von Renate Schmidt und Ursula von der Leyen hatten und wie bitter viele enttäuscht wurden. Aber wie heißt es so schön: die Hoffnung stirbt zuletzt 😉

Nachfolgend noch der Link zu einem weiterer Beitrag aus der Süddeutschen zu Frau Dr. Kristina Köhler. Zitat:

Kristina Köhler hat trotz Bundestagsmandat promoviert. Ohne ihr Netzwerk aus Uni, Politik und privatem Umfeld wäre die Ministerin aber nicht Frau Doktor [Süddeutsche]

Ein weiterer Schritt zur Gleichschaltung

uvdl-hand-auf-knie-kleinUnternehmens-Selbsttest Logib-D zum Aufdecken von Entgeltunterschieden geht in die zweite Pilotphase

Auf Einladung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend trafen sich am 11. September Vertreterinnen und Vertreter von zwölf Unternehmen in Bonn, um mit der verbesserten Fassung des vom Familienministerium entwickelten Unternehmens-Lohnchecks Logib-D die zweite Phase der Pilotierung fortzusetzen.

Mit dem Computerprogramm Logib-D können Unternehmen Entgeltunterschiede zwischen Frauen und Männern identifizieren und die Ursachen dafür aufdecken. Logib-D liegt jetzt in der erweiterten Version vor, bei der neben Alter, Erwerbsjahren und Ausbildung auch die arbeitsplatzbezogenen Merkmale berufliche Stellung und Anforderungsniveau als Einflussgrößen berücksichtigt werden.

[..]Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Zwang hier nur Umgehungsstrategien hervorbringt. Die ehrliche Motivation der 200 Unternehmen, die sich bundesweit an der ersten Welle beteiligen sollen, ist die beste Garantie dafür, dass der Selbstverpflichtung auch Taten folgen“, so Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen zum Start der zweiten Pilotphase [mehr]

Frau Dr. Ursula von der Leyen findet also, dass Menschen bei Zwang Strategien zur Vermeidung verwenden. Hat sie tatsächlich aus der Misere bzgl. Kinderpornografie gelernt? Mitnichten, denn auch die Strategie, Unternehmen zur Einsicht bei angeblicher Lohnungleichheit zu bringen, fängt zunächst einmal harmlos an.
Es glaubt doch wohl keiner, dass Frau von der Leyen bei den Unternehmen «Bitte, Bitte» sagt. Sie wird dort genauso argumentieren, wie sie das im Wahlkampf zum Thema Kinderpornografie macht. Es werden falsche Angaben und Zahlen offeriert und die Unternehmen glauben das. Zu oft wurde in den Medien die angebliche ‚Lohndiskriminierung’ der Frauen behandelt und deswegen werden sich Firmen dem nicht entziehen. Die ersten 200 machen bereits mit und es werden mit Sicherheit mehr werden. Irgendwann bekommen wir dann alle den gleichen Lohn und voila… Frauen werden nicht mehr diskriminiert.

Na ja, ich geb zu, das dauert noch etwas 😉

Link
MANNdat – Stellungnahme zum Bericht über Entgeltungleichheit

Gleichstellung von Lebenspartnerschaften

hib-Meldung • 172/2009 • Datum: 04.06.2009

Familie/Antwort

Berlin: (hib/SKE) Die Bundesregierung sieht keinen Anlass, neue Gesetze im Unterhaltsrecht zur Gleichstellung von Lebenspartnerschaften mit Eheleuten auf den Weg zu bringen. In einer Antwort (16/12835) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (16/12148) betont die Bundesregierung, dass Lebenspartner ebenso einen Anspruch auf Unterhalt hätten wie Eheleute [hier]

Auch wenn der Titel anderes suggeriert, so geht es in den Fragen und Antworten auch um normales Familienrecht und wie sich viele sicher vorstellen können, um die Benachteiligungen insbesondere der Mütter. Wer sich also überwiegend fürs Familienrecht interessiert, für den lohnt sich das lesen ebenso.