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Internationaler Aktionstag gegen weibliche Genitalverstümmelung

Rasierklingen für Genitalverstümmelung Niebel: Verstärktes Engagement auch in Deutschland

Zum Internationalen Aktionstag gegen weibliche Genitalverstümmelung fordert Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel: „Genitalverstümmelung bei Mädchen und Frauen ist eine schwere Menschenrechtsverletzung. Im Kampf gegen diese Grausamkeit ist auch in Deutschland mehr Einsatz gefordert. Für Genitalverstümmelungen darf es in unserer Gesellschaft keinen Raum geben.“

Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation leiden weltweit etwa 140 Millionen Frauen unter den Folgen von Genitalverstümmelung. Jedes Jahr werden schätzungsweise drei Millionen Mädchen an ihren Genitalien verstümmelt. Das sind mehr als 8.000 Eingriffe pro Tag. Der Eingriff verursacht schwerwiegende psychologische und körperliche Verletzungen, mit denen Frauen ihr Leben lang zu kämpfen haben. Weibliche Genitalverstümmelung wird in 28 afrikanischen Ländern sowie einigen Ländern des Mittleren Ostens und Asiens praktiziert. Durch Immigration aus diesen Ländern ist auch Deutschland von der Praktik betroffen.

Das Bundesentwicklungsministerium unterstützt daher den jüngsten Gesetzentwurf von Baden-Württemberg und Hessen zur Änderung der Strafbarkeit weiblicher Genitalverstümmelung in Deutschland. Er sieht vor, dass Genitalverstümmelung als eigener Straftatbestand ins Strafgesetzbuch aufgenommen wird. Zudem soll das deutsche Strafrecht auch dann gelten, wenn die Tat im Ausland begangen wurde und das Opfer seinen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthaltsort in Deutschland hat [mehr]

Keine Frage, weibliche Genitalverstümmelung ist grausam – nur – die männliche ist es auch. Da ich in diesem Jahr bereits einen Bericht mit dem Titel „Penis Beschneidung kostet Leben“ zu männlichen Beschneidungsritualen mit tödlichem Ausgang gebracht habe, verweise ich darauf [hier]

Gleichzeitig möchte ich nochmals betonen, das es Frauen sind, die Beschneidungen bei Mädchen durchführen. Dieses wurde sogar in einem Spiegel-Artikel vor fast einen Jahr dokumentiert.

Rache der Beschneiderinnen

Bedroht und nackt durchs Dorf getrieben: Verfechter der Genitalverstümmelung haben in Sierra Leone eine Journalistin malträtiert.

[..]Mit drei Kolleginnen wurde die Radio-Reporterin vor einer Woche verschleppt und gezwungen, sich auszuziehen. Ihre gesamte Ausrüstung wurde zerstört. Danach musste Balama-Samba nackt durch die Straßen Kenemas laufen, eine Stadt im Osten Sierra Leones, rund 200 Kilometer von Freetown entfernt. „Ich hatte riesige Angst und flehte die Entführerinnen an, mich gehen zu lassen“, erzählt Balama-Samba [Spiegel]

Gegen die Macht der Frauen, die sich lediglich gegen weibliche Genitalverstümmelung wendet, ist nichts entgegen zu setzen. Schaut man sich bei Google um, muss man nach Berichten über männliche Beschneidung lange suchen.

Penis Beschneidung kostet Leben

©by Dieter Schütz/Pixelio.de

©by Dieter Schütz/Pixelio.de

Junge Südafrikaner bezahlen den Eintritt ins Erwach­senenalter oft mit dem Leben. Sie sterben bei einer stümperhaften Beschneidung, die ihnen richtiges Männersein verheißt.

Wer Glück hat, überlebt das archaische Beschnei­dungsritual mit verstümmeltem Penis und beschä­men­den Narben. Wer Pech hat, stirbt daran. Für den Übertritt ins Erwachsenenleben bezahlen junge Män­ner im ländlichen Südafrika einen hohen Preis. Beim Volk der Xhosa in der Eastern Cape-Provinz markiert das Ritual einen buchstäblich wichtigen Einschnitt im Leben der jungen Männer. Jedes Jahr aber sterben Teenager an Kom­plikationen, da die Initiationsriten oft von traditionellen und schlecht ausgebildeten Medizinmännern vorgenommen werden [mehr]

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Jungens sind nur noch Dreck wert

©by Andreas Morlok/Pixelio.de

©by Andreas Morlok/Pixelio.de

und Männer sowieso. Ich bin so wütend, wie schon lange nicht mehr. Einen Gesundheitsbericht nur über Frauen und Mädchen nenne ich schlicht Geschlechterrassismus. Wie konnte es soweit kommen, das sich dieser weltweit etablieren und unverhohlen darüber berichtet werden kann? Hier zunächst einmal die Pressemitteilung des Bundesgesundheitsministerium.

Mit dem heute veröffentlichten Bericht zur globalen Gesundheit von Frauen legt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erstmals eine weltweite Bestandsaufnahme der gesundheitlichen Situation von Frauen und Mädchen vor. Obwohl die Datenlage in einigen Bereichen noch nicht vollständig ist, werden insbesondere Gesundheitsrisiken bei Frauen aufgrund sozialer, kultureller und geschlechtsbedingter Benachteiligungen deutlich. Viele Erkrankungen, Behinderungen und Todesfälle wären vermeidbar, wenn auch für Frauen der Zugang zu einer angemessenen Gesundheitsversorgung sichergestellt würde.

Nur durch die gemeinsamen Anstrengungen aller Mitgliedstaaten der WHO kann die Gesundheit von Frauen weltweit verbessert und können die Milleniumsentwicklungsziele, z.B. zur Müttergesundheit und Gleichstellung der Geschlechter erreicht werden. Der Weltfrauengesundheitsbericht macht zugleich deutlich: Wer die gesundheitliche Situation von Frauen und Müttern verbessert, stärkt zugleich auch die Familien und die Gesellschaft, in der sie leben [hier]

Ob dieser Mitteilung bin ich fast ohnmächtig vor Zorn. Erst letztens habe ich der Homepage irgendeiner deutschen Stadt entnehmen können, das sich Gleichstellungsbeauftragte nur für die Belange von Frauen und Mädchen interessieren. Daraufhin schrieb ich diese Frau an und als Antwort bekam ich lediglich ein blabla zurück.

Wie man beispielhaft der unten eingefügten Grafik der Amerikaner entnehmen kann, sterben Männer immer noch früher als Frauen, bei schwarzen Männern sieht die Bilanz noch schlimmster aus. Aber nicht nur diese Tatsache regt mich auf. Viel unverständlicher ist für mich, das man auch noch bei Kindern separiert. Demnach sind nicht nur Frauen mehr wert als Männer, sondern Mädchen auch mehr wert als Jungen. Wann hört dieser Geschlechterrassismus endlich auf?

lebenserwartung-maenner-frauen-in-den-usa

Eine Grafik über die weltweite Sterblichkeit der Menschen ist mir nicht bekannt, deshalb füge ich noch einen Link ein, der zumindest die Zahlen aller Länder präsentiert. Auch aus dieser geht klar hervor, das Männer bis auf eine Handvoll Länder, immer noch früher als Frauen sterben. Mein Dank geht an Oliver, der mir diese Liste mangels Englischkenntnisse zugeschickt hat [hier]