Ursula von der Leyen findet Familie attraktiv

Generationenbarometer 2009: Familie ist vital und attraktiv

Familie ist auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten verlässlich. Zu diesem Ergebnis kommt das Generationenbarometer 2009 des Instituts für Demoskopie Allensbach, das Bundesministerin Ursula von der Leyen in Berlin vorgestellt hat.

„Das Generationenbarometer 2009 belegt erneut den erfreulichen Zusammenhalt in den Familien, den 82 Prozent der Befragten als stark oder sehr stark beschreiben“, sagte Bundesfamilienministerin von der Leyen. „Es bestätigt sich nun schon seit längerem der Trend, dass Familie beileibe kein krisengeschüttelter Sozialfall ist. Die Lebensform Familie ist vielmehr nach Einschätzung der Bevölkerung vital und attraktiv.“ [mehr]

n-tv betitelt den Geburtenrückgang mit „Rückschlag für Ministerin [hier]

Wie würde Foxi aus dem wgvdl-Forum sagen: Da stimmt doch was nicht. Jedes Jahr werden ca. 40% Ehen geschieden, die überwiegend von Frauen initiiert werden. Da bleibt nur die Frage übrig: welche Familien wurden in dieser Umfrage interviewt?
Auf der Seite des BMFSFJ wird auf auf das „Forum Familie stark machen“ verlinkt und wenn man diesem folgt, findet man dort die Liste der Kuratoren:

Karl Kardinal Lehmann, Bischof von Mainz
Manfred Kock, Präses i.R. der Evangelischen Kirche  in Deutschland
Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio, Richter am Bundesverfassungsgericht
Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Gundula Gause, Journalistin und Moderatorin
Markus Schächter, Intendant des ZDF
Prof. Dr. Norbert Walter, Chefvolkswirt der Deutschen Bank AG

Sind genannte Personen tatsächlich ein Garant dafür, Familien zu stärken? Werden diese Personen dafür sorgen, das die teilweise unmenschlichen Unterhalts- und Umgangsgesetze zu Ungunsten von Vätern und Kinder geändert werden? Ich wage das erheblich zu bezweifeln, würde das doch in letzter Konsequenz bedeuten, das erkämpfte Mütterrechte beschnitten werden müssten.
Wenn man auf den Link „Wir über uns“ geht, findet man eine kurze Abhandlung mit dem Titel „Patient Familie?

Politik, Wissenschaft, Publizistik und auch eine Vielzahl von Initiativen beugen sich über den Patienten Familie und diskutieren über Operationen, Prothesen, Medikamentierungen und sonstige notwendige Hilfeleistungen, um ihm wieder auf die Beine zu helfen.

Dabei gerät aus dem Blick, dass Familie nicht allein von äußeren Bedingungen geprägt wird, sondern gelebt wird von Menschen und ihrer Liebes- und Leidensfähigkeit.

Wir sagen: Familie ist vor allem eine Leistung ihrer angehörigen Mitglieder, ihrer Haltung und Fähigkeit, Beziehungen zu gestalten. Im besten Falle ist Familie Ort der Sinnstiftung und des Lebensglückes. Dies wollen wir deutlich machen [hier]

Liebe Leute vom Forum „Familie stark machen“: deutlich machen und Diskussionen alleine bringen nichts, wenn es an entsprechenden Gesetzen fehlt. Solange überwiegend Mütter einseitig aus dem „Ehevertrag“ ausbrechen können, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen, bleibt die Familie tatsächlich ein (Dauer-) Patient, welcher der lebenslangen Fürsorge durch Fremde (Der Staat) bedarf. Auch wenn es Feministinnen nicht gefällt, das Private ist eben doch nicht politisch, so wie das politische nicht privat ist. Deshalb gibt es nur eine Lösung: halten sie sich aus Familien heraus, hören Sie endlich auf, Familie regeln zu wollen und helfen denen, die der tatsächlichen Hilfe bedürfen.

Link
Das Generationen-Barometer: Spiegel der Entwicklung der Generationenbeziehungen in Familie und Gesellschaft

2 Kommentare.

  1. 1. Wenn man ein „Schöne-heile-Welt“-Bild von Familie zeichnen möchte, fragt man am besten da, wo dies ggf. noch anzutreffen ist – vorzugsweise bei

    a) nicht zerrütteten Familien ab gehobener Mittelschicht aufwärts.
    b) Familien, in denen gewisse Ideologien noch keinen Keil zwischen Frau und Mann getrieben haben

    2. Zitat: „Es bestätigt sich nun schon seit längerem der Trend, dass Familie beileibe kein krisengeschüttelter Sozialfall ist.“

    Dies dürften ebenfalls lediglich Familien sein,

    a) zu denen noch ein Ehemann/Vater gehört
    b) die nicht von Arbeitslosigkeit betroffen sind

    und daher eine gewisse wirtschaftliche und psychosoziale Stabilität aufweisen.

    3. „Die Allensbach-Daten belegen, dass die ausgeweitete Berufstätigkeit der Mütter nicht zu Lasten der Kinder, der Zuwendung und der Erziehung geht.“

    Sollte dies tatsächlich stimmen, so ergibt sich hieraus:

    a) eines der am besten geeigneten Argumente bei der Umsetzung der neuen Unterhaltsregelung mit der Forderung, Frauen eine zunehmende Erwerbstätigkeit zuzumuten.

    b) die Bestätigung der Richtigkeit von:

    http://www.geo.de/GEO/kultur/gesellschaft/780.html

    c) als Fazit hieraus die Grundlage für eine grundsätzliche Neuregelung des nachehelichen Sorgerechts.

    Ja, aber, Frau von der Leyen, was ist denn nun mit denen, deren Leben von Scheidung, unterbrochenen Erwerbsbiographien, ggf. Hartz IV-Bezug, von Armut bedrohten Kindern etc, betroffen ist? Bilden die sich das alles etwa nur ein oder müssen lediglich ihre Einstellung hierzu hinterfragen?

    Ich frage dies, weil ich auf den Infoseiten folgendes vorgefunden habe:

    „Wenn wir alle lernen, unsere Biografie neu zu definieren, ist für die Entlastung der Familien vom heute so stark spürbaren Druck viel erreicht!“

    Oder soll dies die Lösung sein?

    „Dabei gerät aus dem Blick, dass Familie nicht allein von äußeren Bedingungen geprägt wird, sondern gelebt wird von Menschen und ihrer Liebes- und Leidensfähigkeit.“

    DANKE – sehr aufschlussreich.

  2. Na wenn es nach der schweizer Feminismus-Historikerin Tove Soiland geht, die selbst aus einer marxistischen Perspektive argumentiert : „..die gender Debatte habe dafür nicht den richtigen Weg eingeschlagen, kritisiert sie und fordert ein Zurück zu altfeministischen Werten : Der Klassenkampf in der Küche muss politisch gelöst werden oder er wird nie gelöst.“

    (Quelle : Beitrag von Susanne Kummer, S. 121).

    Hier wird mal wieder nicht nur die linke Herkunft des Feminismus demonstriert, sondern auch die Gefährdung für den sozialen Frieden.