Wir wollen alles, aber ohne die alten Hierarchien

Nachdem Arne am Dienstag seinen Beitrag „Piratenpartei unter Einfluss der Männerbewegung?“ eingestellt hatte, habe ich besagten Titel auf dem entsprechenden Blog gelesen [hier]
Immerhin gibt es dort mittlerweile 200 Antworten und unsere Sicht der Dinge wurde gut vertreten. Nun hat sich Antje Schrupp in ihrem eigenen Blog zu Wort gemeldet mit der Frage: „Kann eine Feministin Piraten wählen?“

[..]Wir wollen nicht dasselbe wie die Piraten. Wir wollen nicht einfach nur alles haben können, was uns gefällt, ohne Rücksicht auf Verluste. Wir wollen keine beziehungslose Freiheit, sondern bessere Beziehungen mit Verlässlichkeit und Sicherheit, wenn auch ohne die alten Hierarchien. Aber auch wir Feministinnen wollen hinaus in die Welt, wir wollen zu neuen Ufern aufbrechen, und wir wissen noch nicht genau, was uns dort erwartet.

Oder, wie Luisa Muraro es formulierte: „Krisenzeiten sind günstige Gelegenheiten für Abenteurer oder könnten es werden. Und wir sind Abenteurerinnen.“ Konkret heißt das: Uns ist völlig klar, dass wir die Piraten niemals an die Macht lassen dürfen. Aber vielleicht können wir durchaus hin und wieder eine Weile mit ihnen segeln [hier]

Leider hat die Gute noch nicht begriffen, das Freiheit und Sicherheit nicht zusammen passen. Feministinnen wollen alles machen können/dürfen, aber mit einer entsprechenden Gewähr. Kein Mensch ist wirklich frei, denn wenn er das will, muss er einsam und alleine auf einer Insel leben und dann ist er in der Tat für sein Leben alleine verantwortlich.
In einer Gesellschaft, egal welches politische Format diese beinhaltet, ist jeder auf andere Menschen angewiesen. Feministinnen sind allerdings lieber vom Staat abhängig und bemerken leider nicht, das dieser sie mehr einschränkt, als ein Mann das je machen würde und könnte. Das Familienrecht zeigt dieses eindeutig auf.
Den letzte Satz von Antje Schrupp interpretiere ich folgendermaßen: Wir wollen die Vorteil, welche die Piraten bieten, gerne mitnehmen, aber da die Piraten den Frauen die Sänfte noch nicht vorbei bringen, sind diese für uns nicht akzeptabel, was auch ihre Antwort Nr. 3 an Johannes eindeutig zeigt
😉

@Johannes – Ich meinte das so, dass es ja nicht die Aufgabe von Feministinnen sein kann, Frauen in männerlastige Organisationen hineinzubugsieren, sondern ich sehe es so, dass die Organisationen selbst verantwortlich sind, für Frauen attraktiv zu sein. Oder anders: Dass Frauen sich irgendwo genauso wohlfühlen wie Männer ist ein wünschenswerter Zustand, an dem nicht nur den Frauen etwas liegen sollte.

2 Kommentare.

  1. Gelegenheitsposter

    Ob das alles so veröffentlich wird, wie man es schreibt? Da mein Kommentar hier wie dort passt, erlaube ich mir mal ein Copy & Paste:

    Der Grund, dass andere Parteien für Frauen attraktiver sind, liegt an einer entsprechenden Bevorzugung. Es existieren verschiedene Vergünstigungen und Quoten in den besseren Positionen, die mit der geschlechtsrelationalen Beteiligung beim „Fußvolk“ in umgekehrtem Verhältnis stehen. Die etablierten Parteien sind aus diesem Grund undemokratisch und sexistisch-diskriminierend. Die Piraten sind dies bisher noch nicht. Aus diesem Grund spiegeln die oberen Posten die Beteiligung an der Basis wieder. Im Zentrum der Piratenziele stehen bisher noch tatsächliche Inhalte. Sie sind nicht frauendiskriminierend, sie sind nur nicht frauenbevorzugend (was für manche offenbar bereits mit Diskriminierung gleichgesetzt wird). Diese Ziele, u.a. die Zensurfreiheit des Netzes, haben im Übrigen überhaupt nichts mit dem Geschlecht des jeweiligen Politikers zu tun. Es ist vielleicht charakteristisch, dass, wo es in der Bewegung selbst noch um Inhalte geht, Frauen die Sache zuerst unter dem Blickwinkel betrachten, was für Karrieremöglichkeiten sich auf Grund ihres Geschlechts da für sie eröffnen.

  2. Etwas mitgetextet hab ich auch in dem Artikel dem Origina von danilola. Daher kenn ich diese Ergüsse schon.

    Es ist schön zu sehen das aus der teuren klassischen Ausbildungen der Feministinnen was wird. So schön Zitate zusammenklauben und dass als Beweise bzw. als Rechtfertigung stehen zu lasen, dass bringen nur Absolventen der SocialStudies oder Germanisten so selbstgerecht. Die Arbeit bei Elke einzustellen ist dann eher sinnlos ^^.