1,3% mehr Schwangerschaftsabbrüche im ersten Quartal 2010

abtreibungPressemitteilung Nr.208 vom 11.06.2010

WIESBADEN – Im ersten Vierteljahr 2010 wurden dem Statistischen Bundesamt (Destatis) rund 29 800 Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland gemeldet und damit 1,3% oder 400 mehr als im ersten Quartal 2009.

Knapp drei Viertel (74%) der Frauen, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen ließen, waren zwischen 18 und 34 Jahren alt, 14% zwischen 35 und 39 Jahren. Fast 8% der Frauen waren 40 Jahre und älter. Der Anteil der unter 18-Jährigen betrug 4%. 41% der Schwangeren hatten vor dem Eingriff noch keine Lebendgeburt.

97% der gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche wurden nach der Beratungsregelung vorgenommen. Medizinische und kriminologische Indikationen waren in knapp 3% der Fälle die Begründung für den Abbruch. Die meisten Schwangerschaftsabbrüche (72%) wurden mit der Absaugmethode (Vakuumaspiration) durchgeführt. Bei 14% der Schwangerschaftsabbrüche wurde das Mittel Mifegyne® verwendet.

Die Eingriffe erfolgten überwiegend ambulant (rund 98%), und zwar zu 80% in gynäkologischen Praxen und zu 18% ambulant im Krankenhaus. Knapp 6% der Frauen ließen den Eingriff in einem Bundesland vornehmen, in dem sie nicht wohnten.

Um Aussagen über die längerfristige Entwicklung der Schwangerschaftsabbrüche zu treffen, sind die vorhandenen Jahresergebnisse besser geeignet, da man diese üblicherweise in Beziehung zur Anzahl der Frauen im gebärfähigen Alter und der Geborenen setzt.

Detaillierte Informationen zu den Schwangerschaftsabbrüchen sind kostenfrei in der GENESIS-Online Datenbank über die Tabellen zur Schwangerschaftsabbruchstatistik (23311) abrufbar [hier]

Nur zur Info.

4 Kommentare.

  1. Hallo Christine,

    warum führst Du denn diese Statistik an?

    Es werden also pro Jahr ungefähr 120000 Abtreibungen vorgenommen. Ziemlich viel.
    Mich interessiert, wie das eigentlich geregelt ist, solch eine Abtreibung. Wieviel muß eine Frau denn selbst an den Kosten übernehmen oder wird das voll von der Krankenkasse bezahlt?

    Ich bin dafür, daß Abtreibung grundsätzlich möglich sein muß, daß wir als Gesellschaft aber dafür sorgen müssen, daß möglichst wenige geschehen, daß also die Menschen verantwortungsvoller mit ihrer Sexualität umgehen.

    Deshalb sollten sie zu einem gewissen Grad an den Kosten beteiligt werden, damit ein entsprechender Anreiz entsteht.

    Das ist aus meiner Sicht der Königsweg zwischen feministischem Abtreibungsextremismus und konservativ-katholischem „Lebensrechtler“-Extremismus.

    Das sind ja beides nur zwei Spielarten ein und derselben Sache. Beides Fundamentalismus.

    Gibt es also schon eine Kostenbeteiligung?

  2. Das funktioniert – ethische Gründe außen vorgelassen – schon deshalb nicht, weil Menschen nicht alle gleich vermögend sind. D.h. Abtreibung wäre ein Recht derjenigen, die es sich leisten können.

    Ob man bei anderen Verbrechen auch einen „Königsweg“ wählen sollte?

  3. Hallo Gast,

    Sie schreiben, mein Vorschlag funktioniert „schon deshalb“ nicht. Also gibt es Ihrer Meinung nach noch weitere Gründe, die gegen meinen Vorschlag sprechen? Die würde ich gerne hören.

    Können Sie mir noch mitteilen, was sonst noch gegen Ihre Argumentation spricht? Das ist meiner Meinung nach so offensichtlich, daß ich keine Lust habe, das hier auszuführen.

  4. 120 000 Kinder jährlich die nicht leben durften,werden uns sehr fehlen in Zukunft!

    Wir haben es geschafft die Sexualität ganz zu befreien,
    haben es leider nicht geschafft ,Moral , Ethik und Verantwortung in die Sexualität zu bringen.
    Das wird in die Schublade der Prüderie gesteckt!
    Wir alle zahlen dies mit unseren Beiträgen zur Krankenkassen!
    Wir animieren die Menschen zu Unmoral und bezahlen das noch!
    Alle abgetriebenen Kinder werden uns in Zukunft sehr fehlen.
    Man kann nicht einfach aus anderen Ländern Kinder oder Arbeiter holen die uns erhalten sollen!
    Wir legen keinen Wert auf Erziehung mehr!

    Jedes Fehlverhalten eines Bürgers zahlt der Staat mit viel Geld!
    Man nennt es Freiheit!
    Gehört zur Freiheit nicht auch Verantwortung?