WIESBADEN – Die Einwohnerzahl Deutschlands dürfte nach einer Schätzung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 2009 gegenüber dem Vorjahr erneut leicht gesunken sein. Der Rückgang wird auf etwa 0,3% geschätzt, von 82,0 Millionen Einwohnern Ende 2008 auf 81,8 bis 81,7 Millionen Ende 2009. Damit setzt sich die Abnahme der Bevölkerungszahl weiter fort. Seit 2003 hat Deutschland jedes Jahr Einwohner verloren.
2009 wurden voraussichtlich weniger Kinder in Deutschland geboren und es starben auch weniger Menschen als 2008. Nach der Schätzung wird mit etwa 645 000 bis 660 000 Geburten und mit etwa 830 000 bis 840 000 Sterbefällen gerechnet. Es ist davon auszugehen, dass innerhalb dieser Grenzen das Geburtendefizit – also die Differenz aus Geburten und Sterbefällen – für 2009 im Bereich von etwa 180 000 bis 190 000 liegen dürfte. Zum Vergleich: 2008 gab es 683 000 Geburten und 844 000 Sterbefälle. Daraus ergab sich ein Geburtendefizit von 162 000 [mehr]
Leider weiß ich nicht, ob ich lachen oder doch lieber weinen soll
Ob der Bevölkerungsrückgang allerdings etwas mit einem Zeugungsstreik der Männer ob ihrer „Knechtschaft“ im Familienrecht zu tun hat, wie andernorts immer wieder vermutet wird, entzieht sich leider meiner Kenntnis 😉
Links
WikiMANNia: Zeugungsstreik
Welt online: Nie wurden so wenig Babys geboren wie 2009
Nein, das hat nichts mit Zeugungsstreik zu tun.
Die Anzahl der Geburten pro Frau im gebährfähigen Alter nimmt in den letzten Jahren sogar zu. Es gibt allerdings aufgrund der niedrigen Geburtenzahlen auch jedes Jahr weniger Frauen im gebährfähigen Alter, also absolut weniger Kinder.
Luis schrieb: „Nein, das hat nichts mit Zeugungsstreik zu tun. Die Anzahl der Geburten pro Frau im gebährfähigen Alter nimmt in den letzten Jahren sogar zu.“
Nein, das kann man so nicht sagen. Die Geburtenrate stagniert seit Jahren auf einem sehr niedrigen Wert von etwa 1,33 – 1,37. 2009 ist der Geburtenrückgang dann so drastisch gewesen (ca. 30,000 nach ersten Schätzungen), dass auch ein signifikanter Rückgang der Geburtenrate zu erwarten ist. Einen „Zeugungsstreik“ von Männern gibt es sicher, die ganzen Benachteiligungen im Familienrecht usw. haben sich natürlich inzwischen herumgesprochen. Wie gross das Ausmass dieses männlichen „Zeugungsstreiks“ ist, könnte man allerdings nur durch grössere Studien wirklich herausfinden. Ist es nicht merkwürdig, dass solche Studien vom Familienministerium lieber nicht durchgeführt werden ?