Sprachförderung ist grundsätzlich eine gute Sache, egal für welches Kind. Warum aber wurde diese nicht schon lange vor den Migrantenproblemen eingeführt? Nachdem die ersten Pisa Ergebnisse analysiert worden waren und feststand, das die Lesekompetenzen von Jungen um einiges schlechter waren als die der Mädchen, gab es kurioserweise keine Sprachförderprogramme. Die Situation der Migrantenjungen war der Regierung bisher keine Studie wert, dafür aber die der Migrantenmädchen. MANNdat hat zu diesem Thema auf seiner Homepage folgendes geschrieben:
Bereits 2004 beschwerte sich MANNdat in einer Petition an den Bundestag über den Ausschluss der Jungen und Männer mit Migrationshintergrund aus Studien und Maßnahmen sowie über die mangelnde Datenlage allgemein. Speziell jedoch über den in den Jahren 2001 – 2004 mit großem Aufwand erstellten Bericht „Viele Welten leben“, der allein die Situation weiblicher Jugendlicher mit Migrationshintergrund betrachtete. Mehr
Hoffen wir also, das wenigstens in den „Schwerpunkt-Kitas“ nicht nur Migranten, sondern auch jene Kinder und insbesondere Jungen davon profitieren, die aus diversen Gründen einer Sprachförderung bedürfen.
400 Millionen Euro für Sprach- und Integrationsförderung in Schwerpunkt-Kitas
Bundesfamilienministerin Schröder startet Offensive Frühe Chancen
Die Bundesregierung will kleine Kinder mit sprachlichem Förderbedarf besser unterstützen. Mit der Initiative „Offensive Frühe Chancen“, die heute startet, stellt der Bund von 2011 bis 2014 rund 400 Millionen Euro zur Verfügung, um bis zu 4.000 Einrichtungen – insbesondere in sozialen Brennpunkten – zu „Schwerpunkt-Kitas Sprache & Integration“ auszubauen. Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Kristina Schröder, stellt die Initiative heute gemeinsam mit der Bayerischen Staatsministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen, Christine Haderthauer, und der Berliner Staatsekretärin für Bildung, Jugend und Familie, Claudia Zinke, in Berlin vor. Mehr
Dazu paßt dann auch die Unterrichtung der Bundesregierung zum Thema:
Ausländische Schüler haben im Durchschnitt schlechtere Schulabschlüsse
hib-Meldung • 2010_11/2010_355/03
Inneres/Unterrichtung – 02.11.2010
Berlin: (hib/STO/BOB) Ausländische Schüler weisen nach Angaben der Bundesregierung durchschnittlich schlechtere Schulabschlüsse auf als deutsche und erreichen seltener höhere Abschlüsse. Dies geht aus dem als Unterrichtung durch die Bundesregierung 17/3276 vorgelegten bundesweiten Integrationsprogramm hervor. Danach erreichten 40 Prozent der ausländischen Absolventen 2008 einen Hauptschul- und knapp 33 Prozent einen Realschulabschluss sowie 12 Prozent die Fach-/Hochschulreife. Dagegen verließen den Angaben zufolge nur 21 Prozent der deutschen Absolventen die Schule mit einem Hauptschulabschluss, aber 32 Prozent mit der Fach/Hochschulreife. Mehr
Foto: Dieter Schütz / Pixelio.de
WikiMANNia: Bildungsmisserfolg der Jungen • Jungenbildung
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