Wer glaubt, dass das Ende der Fahnenstange beim Feminismus erreicht sei, muss sich immer wieder eines besseren belehren lassen. Ich bin gestern im Zuge der Petition zur Jungenförderung auf einen Beitrag über progressive Mädchenpädagogik gestoßen, der mich zunächst einmal sprachlos gemacht hat. Was in diesem Artikel zur Diskussion kommt, kann man nur noch als Bösartigkeit bezeichnen und zeigt das Wesen des Feminismus in seiner Abartigkeit.
Man könnte es auch schlicht als Sexismus bezeichnen, das würde aber die „Taten“ des Schulwesens auf keinen Fall adäquat wiedergeben.
Das Wort Perfidie passt auf jeden Fall viel besser, denn es bezeichnet die Handlungen einer Person oder Personengruppe, die vorsätzlich das Vertrauen oder die Loyalität einer anderen Person oder Personengruppe ausnutzen.
Noch sind wir nicht soweit, wie im Bild gezeigt, aber wenn wir uns nicht dagegen wehren, dann wird der Weg nicht mehr aufzuhalten sein. Einige halten mich auf Grund dieser Aussage vielleicht für verrückt und das kann ich noch nicht einmal übel nehmen. Bisher wurde vieles nur spielerisch umgesetzt, wie z.B. das Manifest der Gesellschaft zur Vernichtung der Männer, welches in schwedischen Schulen als Theaterstück aufgeführt wurde, aber wie heißt es so schön: Aus Spiel wird ernst und wer sich den Bericht von Lucas Schoppe auf seinem Blog man tau durch liest, wird mir vielleicht recht geben.
Nun zur Sache. Es geht um einen Partnertest, der sich „Nice Guys Engine“ nennt und seit 2006 als Internetangebot Schulen zur Verfügung steht. Lucas Schoppe schreibt dazu am Anfang seines Blogs:
[..]Ein Partnertest. Nicht etwa in der Bravo oder auf einer wenig vertrauenswürdigen Internet-Seite, sondern in einem wissenschaftlichen Angebot für Schulen, erstellt in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Erfurt, Abteilung Sozialwesen, und weithin empfohlen für den Unterricht. Eine Vierzehnjährige überprüft damit gewissenhaft am Computer, ob eigentlich ihr Freund für sie geeignet ist.
„Du benimmst dich, wie du wirklich bist, wenn ihr zusammen seid“ klickt sie an, außerdem „Er akzeptiert deine Art zu leben, deine Kultur“ und „Er hört dir zu, wenn du was erzählst“. Was sie allerdings stört, ist, dass er manchmal Bier trinkt („Es sind Alkohol oder Drogen im Spiel“). Sie klickt auf die „Fertig, zum Ergebnis“-Schaltfläche, ein neues Fenster öffnet sich, und sie erfährt:
„Bei diesem Typ…bekommst du bald Schläge.“[..]
Diese Aussage ist erst der Anfang, im Laufe des Artikels wird es immer schlimmer. Ich kann den Artikel kaum ein zweites Mal lesen, ohne das mir schlecht wird 🙁
Ich vermute, es wird aus der Männerbewegung keinen verwundern, dass das Projekt mit Hilfe von Anita Heiliger auf die Beine gestellt wurde. So nebenbei: Dieses Projekt wurde bereits 2007 mit dem Thüringer Frauenmedienpreis des Landesfrauenrats Thüringen e.V. und der Thüringer Landesmedienanstalt ausgezeichnet. Versteht sich von selbst, oder?
In einem anderen Abschnitt schreibt Lucas Schoppe:
Sollten Mädchen oder Jungen auf die Idee kommen, sich über die „Böse Jungen – nette Mädchen“-Klischees zu ärgern, ist vorgesorgt: Sie klicken dann ein entsprechendes Feld an und erfahren:
„Wenn ihr euch über diese Fragen aufregt, wenn ihr es ungerecht findet, dass hier die bösen Mädchen kein Thema sind: Dann überlegt bei jeder hier aufgezählten Handlung – wäre sie umgekehrt von einem Mädchen an einem Jungen denkbar?“
Mit anderen Worten: Junge… komme ja nicht auf die Idee zu fragen, was mit Mädchengewalt ist. Die gibt es nicht und wenn doch, sind Jungen daran schuld.
Man verzeihe mir meinen Sarkasmus. „Natürlich“ erfahren die Kinder in der Schule:
„Jedes vierte Mädchen wird von ihrem Freund körperlich, sexuell, emotional oder verbal misshandelt. Andere Studien zeigen, dass es sogar jede zweite erlebt.“
Das diese Studien nicht sauber sind, erfahren die Kinder natürlich nicht. In einer EU Studie über häusliche Gewalt gegen Frauen, die vor kurzem durch den Blätterwald rauschte, wurden auch solche Tatsachen wie schubsen, Komplimente verweigern, eine unerwünschte Umarmung und ähnliches mit hinein gepackt, so das sämtliche Systemmedien mit den Worten aufschrien: Jede dritte Frau in der EU habe bereits Gewalt erfahren.
Ich hatte mir die EU-Studie zwar nicht komplett, aber in groben Zügen durchgelesen und mir drängte sich die Frage auf, ob auch Täterinnen mitgezählt wurden, denn dieser Kontext ergab sich für mich aus dem Gelesenen.
1.6. Erfahrungen mit Gewalt in der Kindheit
(Seite 16)Die Häufigkeit und Untererfassung von Missbrauch in der Kindheit
- Etwas mehr als jede zehnte Frau (12 %) hat vor dem Alter von 15 Jahren eine Form des sexuellen Missbrauchs oder Vorfalls durch einen Erwachsenen erlebt. Zu diesen Formen des Missbrauchs zählen im typischen Fall die Zurschaustellung der Geschlechtsorgane durch Erwachsene (8 %) oder das Berühren der Geschlechtsorgane oder Brüste des Kindes (5 %). Als Extremfall gab 1 % der Frauen an, dass sie als Kind zum Geschlechtsverkehr mit einem Erwachsenen gezwungen wurden.
- Etwa 27 % der Frauen erlebten eine Form des körperlichen Missbrauchs in der Kindheit (vor dem Alter von 15 Jahren) durch einen Erwachsenen.
Gegen Ende des Berichts wird gefragt:
Wonach wurde in der Erhebung gefragt?
(Seite 43)[..]Bei den meisten Fragen ging es um die Erfahrungen von Frauen seit ihrem 15. Lebensjahr; der Erhebungsfragebogen enthielt aber auch eine Reihe von Fragen über die Erfahrungen von Frauen mit Gewalt in der Kindheit (vor dem 15. Lebensjahr) in Fällen, in denen Erwachsene beteiligt waren.[..]
Man beachte auch die Formulierungen: es wird nicht, wie sonst üblich, von Tätern gesprochen, sondern von Erwachsenen und da ist meine Frage durchaus berechtigt, ob auch Täterinnen mitgezählt wurden, damit das Ergebnis möglichst düster ausfällt und Männer auch in diesem Kontext als Monster da stehen sollen. Hier kann man den Bericht lesen, es sind 48 Seiten mit 1,45 MB und hier noch der Link zur FRA – Agentur der Europäischen Union für Grundrechte, auf der die Publikation vorgestellt wurde.
Nun aber zurück zum Bericht von Lucas Schoppe und dem „Partnertest“.
Sie können, dergestalt wohlinformiert, dann mit dem Partnertest beginnen und überprüfen, ob der eigene Freund zu den gewalttätigen Jungen gehört. Es gibt, je nach geklicktem Feld zu seinen Eigenschaften, Plus- und Minuspunkte.
„Bei diesem Typ“ – „erwartet dich ein Alptraum“ (-15 – -60) oder „lebst du wie im Gefängnis“ (-5 – -10) oder „bekommst du bald Schläge“ (0-5) oder (schon deutlich im Plusbereich, bei 10-15 Punkten) „musst du dich oft wehren“. Bei 20 bis 25 Punkten erscheint die Aufforderung, den Test noch einmal zu machen – sicher ist sicher, und erst bei hohen Pluszahlen, die angesichts des Testdesigns unwahrscheinlich sind, „lohnt sich ein Versuch“.
Lucas Schoppe schreibt weiter zu Recht:
„Bei diesem Typ findest du das Glück“ ist nur bei völlig unrealistischen Konstellationen möglich, wenn ein Junge sämtliche positive Eigenschaften, aber keinerlei problematische hat.
Was die Jungen hingegen lernen müssen, kann man nun leicht an einer Hand abzählen. Zunächst einmal müssen diese einen Fragebogen zu ihrem Pornokonsum ausfüllen und erfahren weiter, das Selbstbefriedigung schlecht ist „wenn sie auf Machtfantasien basiert“, „gegen Einsamkeit“ oder „wenn man Angst hat vor ‚schlechtem Gewissen“.
Lucas Schoppe stellt zu diesem Komplex vernünftige Fragen und gibt auch Antworten dazu. Deshalb lautet mein Beurteilung: sehr lesenswert und ein unbedingtes Muss für alle (Eltern).
Mein Fazit lautet im übrigen: Schafft die Koedukation ab, dann geht es allen Schülern besser und vermutlich sogar vielen Lehrern.
Da gibt es nur eins: Weiterverbreiten!
http://frauengewalt.wordpress.com/ (Auch auf einer meiner beiden “supitollen” Listen zu finden. Extra-Verlinkung als besondere Empfehlung! Da sind die Studien drin, die zeigen, dass es in Sachen häuslicher Gewalt eine Pattsituation zwischen den Geschlechtern gibt.)
https://allesevolution.wordpress.com/2014/02/22/selbermach-samstag-lxxiii/#comment-112353
https://allesevolution.wordpress.com/2013/04/20/selbermach-samstag-xxix/#comment-72249
Ganz oder einzelne URLs daraus wie genderama.blogspot.de – überall, wo es nicht zensiert wird.
Hallo!
Dieses Projekt wurde auch in unserem Deutschunterricht durchgenommen, von unserer – nun ja, sagen wir – „geschlechterbewussten“ Lehrerin, die aber die Mehrheit von uns Mädchen langweilt bis anödet.
Und was soll ich sagen? Unsere Jungs/Freunde sind die Besten!!! Alle mit Bravour bestanden!
Hi, vielen Dank für diesen wertvollen Beitrag. Es ist zwar wichtig, dass Mädchen vor Gewalt geschützt werden. Aber genauso wichtig ist es, auch die Jungs zu schützen. Und ich verwehre mich dagegen, pauschal Menschen des männlichen Geschlechts als Täter zu titulieren. Ebenso, wie Gewalt ausgeübt von weiblichen Wesen zu negieren! Beste Grüße, Steffi
Hallo zusammen,
ich muss zugeben, meistens bin ich zu faul (weil schon wieder anderweitig mit Themen beschäftigt), auf Kommentare zu antworten, aber heute muss ich das mal wieder machen. 😉
@ Matthias
Danke für Deine Links, die ja eine Fülle von Informationen beinhalten.
@ Karola und Steffi
Vielen Dank, dass ihr euch hier gemeldet habt. Es ist aus meiner Sicht ungemein wichtig, den Jungs zu zeigen, dass ihr das nicht so seht, trotz aller Indoktrination.
Kein Mensch bestreitet, dass es Gewalt gegen Frauen gibt und wenn die XX Studie zu Gewalt gegen Frauen veröffentlicht und in den Systemmedien eingestellt wird, Männer auf die von ihnen erlittene Gewalt hinweisen, heißt es sofort, es würde ausnahmsweise mal nicht um Männer gehen.
Allerdings gibt es behördlicherseits aus Deutschland und der EU lediglich Studien zu Gewalt gegen Frauen. Würde man die Männer mit einbeziehen, sähe es vermutlich ähnlich aus, wie internationale Studien bereits bestätigt haben. Matthias ha ja einenLink dazu eingestellt.
Da aber nicht genügend Geld für Männerstudien vorhanden ist, dass BMFSFJ hat das ja mehrfach bestätigt und Geld aus dem Gendertopf für Frauenprojekte nicht verringert werden dürfen, wird sich an der Situation die nächsten Jahre leider nichts ändern.
Tja, für misandrische Boshaftigkeiten, die sich an Jugendliche ab 12 Jahre richten, gibt es Preise. (2007 mit dem Thüringer Frauenmedienpreis des Landesfrauenrats Thüringen e.V. und der Thüringer Landesmedienanstalt ausgezeichnet.)
Ein Lied, das ich aus der besagten Seite entnommen habe → https://www.evernote.com/shard/s312/sh/8c5172a2-c591-4d33-85c5-0995aea9e2ec/eacafce5ba7bd176d43aab62b68c8cfd
Irgendwie will mein Computer das nicht abspielen wegen eines fehlenden Plug-In. Trotzdem danke dafür. 🙂
Sehr guter Artikel, der es auf den Punkt bringt. Ich habe dazu eine kommentierte Verlinkung angelegt: http://emannzer.wordpress.com/2014/04/11/mumien-monstren-mutationen-morgenrote/
Danke für dein Zerlegegen eines solchen Pamphletes
@Emannzer
Von Deinem Blog hatte ich bis dato noch gar nichts gehört bzw. gelesen. Habe diesen direkt mal in meine Linkliste unter Blog eingestellt.
Ansonsten Danke für Deinen Beitrag und das Du meinen Artikel darin verlinkt hast 🙂
Hier noch zwei Links zum Thema Jungen und Schule. Die Geschichten sind zwar nicht ganz so krass wie das Beschriebene, aber mMn trotzdem lesenswert:
Lebensrealität
http://www.wgvdl.com/forum3/index.php?id=37660
Neuer „Schwank“ aus einer Grundschule
http://www.wgvdl.com/forum3/index.php?id=39677
Bei all dem Genderwahn komme ich mir vor wie ein Dinosaurier. Ich lehne Gewalt ab, die paar mal in meinem Leben, wo ich mich Gewalttätig verhalten musste war der Grund Hilfeleistung. Betrunkener schlägt Freundin. Gruppe schlägt einzelnen. Frau schlägt Kind. Da kann man doch nicht einfach weg sehen.
Aufgrund meiner Ausbildung (Martial Arts Lehrer) konnte ich so etwas immer sehr schnell abstellen ohne den Tätern Verletzungen beizubringen.
Ich halte mein Verhalten für normal und nichts besonderes. Schwächere beschützen sollte doch ein natürliches Verhalten sein.
Kommt solch eine Denkweise, wie die meine in Schulen, wissenschaftlichen Studien usw. noch vor?
Ist Ritterlichkeit verpönt? Brauchen Jungs keine Helden als Vorbilder?
Die sollten in den Schulen mal Kwai Chang Caine (David Carradine) aus der Kung Fu Serie als Unterrichtsthema zur Pflicht machen. Das würde die ganze Thematik mal in die richtige Richtung lenken.