Zivildienst mit freiwilliger Verlängerung

vdl-portraet-kinderschutzkonferenzUrsula von der Leyen: „Qualität im Zivildienst erhalten und parallel Freiwilligendienste ausbauen“

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen will den Zivildienst auch künftig als Lerndienst stärken und die Freiwilligendienste ausbauen.

„Zivildienst als Lerndienst mit freiwilliger Verlängerungsmöglichkeit und parallel dazu Freiwilligendienste erweitern und attraktiver gestalten, das ist die Aufgabe, die vor uns liegt. Anerkannte Zeugnisse, soziale Sicherheit, pädagogische Begleitung und einheitliche gesetzliche Rahmenbedingungen sind die Eckpfeiler für den Umbau“, sagte die Bundesministerin am 3. November in Berlin [mehr]

Obiges hatte ich gestern bereits in den Nachrichten gehört und habe mich sofort gefragt, was Ursula von der Leyen wohl unter freiwilliger Verlängerung versteht? Ich verstehe darunter folgendes: Unter gleichen Bedingungen – denn sonst würde sich die ‚Investion‘ der jeweiligen Träger kaum lohnen. Weitere Fragen wären: wird den Zwangsdienstleistenden die Verlängerungsoption vor der Einstellung mitgeteilt oder nachher? Was passiert, wenn sich Zivis bereits vorher weigern? Was passiert, wenn ihnen dieses erst nach Absolvierung der regulären Zeit mitgeteilt wird? Fragen über Fragen…

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Zwangsdienst

2 Kommentare.

  1. Warum schafft man Wehrpflicht und Zivildienst nicht ab?
    Zugegeben, ich finde die Vorstellung gruselig, Zivis mit „1-Euro-Jobbern“ zu ersetzen, schließlich deckt der Zivildienst mehr als nur Pflegetätigkeiten im Altersheim ab. sondern z.B. auch in Krankenhäusern und beim Rettungsdienst (RD).

    Ich befinde mich selbst in der Ausbildung zum RetSan und bin auch ehrenamtlich engagiert. Im RD werden bereits hauptamtliche Stellen abgebaut und durch ehrenamtliche Helfer ersetzt. Die Einführung von 1-€-Jobbern würde die Arbeitslage für ausgebildete, arbeitssuchende Rettungskräfte noch „prekärer“ machen. Zivis werden ebenfalls im RD eingesetzt und „blockieren“ Arbeitsplätze für hauptamtliche Rettungskräfte.

    Keine Wehrpflicht, kein Zivildienst und keine 1-€-Jobber für das Gesundheitswesen, bitte, sondern voll ausgebildete Pflege- und Rettungskräfte.

    Zum einen wird von der Regierung verlautet, dass z.B. im Pflegebereich (auch langfristig) Arbeitskräfte fehlen. Wenn Leute fehlen, warum bildet man diese 1-€-Jobber nicht komplett aus und setzt diese auch langfristig ein, anstatt sie weiter für miserable Entlohnung schuften zu lassen?
    Sicher, die Entlohnung im medizinischen Bereich ist nicht die beste, aber besser als das, was man aus einem 1-€-Job herausbekommt.
    Zugegeben, ich verstehe nicht so viel von Wirtschaft, aber wenn ein Arbeitssektor das potential hat Arbeitsplätze anzubieten, warum nutzt man das nicht?

  2. Rechtliche Seite

    Der Ersatzdienst soll den Vorschriften nach ausdrücklich arbeitsmarktneutral sein, d.h. Zivi-Stellen dürfen nicht reguläre Stellen ersetzen; dass dies dennoch geschieht ist zwar weithin bekannt, trotzdem aber eindeutig rechtswidrig. Schon aus Gründen der Rechtsstaatlichkeit sollte daher nicht eine bisher geübte rechtswidrige Praxis als Argument für ein Weiterbestehen des Zivil/Ersatzdienstes herangezogen werden.
    http://wikimannia.org/index.php?title=Zwangsdienst