Am 22. April 2010 findet der „Girls‘ Day – Mädchen-Zukunftstag“ zum zehnten Mal statt. Schülerinnen ab der 5. Klasse erleben am Girls‘ Day die Arbeitswelt in zukunftsorientierten Berufen im Bereich Technik, Handwerk, Ingenieur- und Naturwissenschaften. Zudem lernen sie weibliche Vorbilder in Führungspositionen aus Wirtschaft und Politik kennen.
Der Girls‘ Day ist Deutschlands größte und vielfältigste Berufsorientierungsinitiative für Mädchen und wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds. Durch den Aktionstag haben bereits etwa 900.000 Mädchen Berufe entdecken können, in denen Frauen bisher noch unterrepräsentiert sind.
Auf der Webseite des Girls‘ Day können sich immer noch Schülerinnen und auch Unternehmen zum Girls‘ Day anmelden [BMFSFJ]
Im WGvdL.com-Forum hat ein junger Mann Ideen zu einer Gegenaktion mit dem Namen „HEUTE IST „GIRL’S DAY“! UND WIR JUNGS?“. Für die Interessierten [hier]
Maesi® hatte im genannten Thread auf die Frage von „boy“, was an einem Girls‘ Day so schlimm sei, eine interessante Antwort geschrieben, die mir folgende Begebenheit ins Gedächtnis rief: ein junger, ehemaliger Kollege berichtete mir von der Aktion einer Gleichstellungsbeauftragten während des Abiturjahres. Diese hatte dafür gesorgt, das die Mädchen eine Woche frei bekamen, um gemeinsam Bewerbungen für Studien- oder Ausbildungsplätze zu organisieren. Das die Jungen das nicht toll fanden, da sie ja die gleichen „Schwierigkeiten“ bei der Suche/Organisation hatten, können sich die meisten wohl vorstellen. Es wurde zwar lautstark protestiert, geholfen hat es natürlich nicht. Auf jeden Fall wird durch solche Aktionen den Jungen schon recht früh gezeigt, das sie weniger wert sind als Mädchen.
WikiMANNia: Zukunftstag • Geldtransfer
Sehr geehrte Damen und Herren,
anlässlich des kommenden Girls‘ Days am 22. April möchte ich mich als Mutter an die Öffentlichkeit wenden, um andere Eltern auf die wahren Hintergründe dieser Initiative aufmerksam zu machen. Wie jeder weiß, sollen Mädchen mit Hilfe des Girls‘ Days dazu gebracht werden, typische Männerberufe zu lernen und sich nicht mehr auf klassische Frauenberufe wie Friseurin, Altenpflegerin oder Arzthelferin zu beschränken. Auf den ersten Blick erscheint diese Aktion durchaus eine gute Sache zu sein. Warum sollten Mädchen keine Männerberufe ausüben können, wenn es ihre Begabung und körperliche Belastbarkeit zulassen?
Anders sieht es jedoch aus, wenn man den Girls‘ Day im Zusammenhang mit Gender Mainstreaming (GM) betrachtet, einen Begriff, den kaum jemand kennt, obwohl er seit 1999 von der Regierung als »Leitprinzip« und »Querschnittsaufgabe« der Politik gilt und mit reichlich Steuergeldern gefördert wird. Der Begriff GM stammt aus dem Englischen und setzt sich aus den Begriffen Gender und Mainstreaming zusammen. In der englischen Sprache wird zwischen dem biologischen Geschlecht Sex, mit dem alle körperlichen Merkmale gemeint sind, und einem sozialen Geschlecht Gender, unterschieden. Gender bezeichnet sozial und kulturell geprägte Geschlechterrollen von Mann und Frau in unserer Gesellschaft. Nach dieser Vorstellung sind diese, anders als das biologische Geschlecht, erlernt und damit auch veränderbar. Mainstreaming kann mit »zum Hauptstrom machen« oder »in den Hauptstrom bringen« übersetzt werden.
Auf der Homepage des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend kann man als Selbstverständlichkeit folgendes zu GM lesen: »Niemand ist nur männlich oder nur weiblich, aber wir leben in einer Welt, die maßgeblich durch die Zuweisung von Geschlechterrollen geprägt ist. Frauen und Männer werden ständig daran gemessen, wie weiblich oder wie männlich sie sich verhalten; und Menschen werden auch immer wieder mit impliziten geschlechtsspezifischen Erwartungen konfrontiert. Daher ist es wichtig, Geschlechterdifferenzen wahrzunehmen, sie aber nicht – wie es auch das Bundesverfassungsgericht sagt – als tradierte Rollenzuweisungen zu verfestigen. Mit Gender sind also immer auch Vorstellungen von Geschlecht gemeint, die sich ändern lassen.«
Wie man erkennen kann, werden wir hier mit ganz neuen Gedanken über Geschlechter und Geschlechterrollen konfrontiert. Wenn man ein wenig im Internet recherchiert, erfährt man, dass Kinder bereits an vielen Schulen und sogar in Kindergärten lernen, dass es weder ein festes männliches, noch ein festes weibliches Geschlecht gibt, sondern dass noch viele andere Möglichkeiten wie Bi-, Homo- oder Transsexualität gibt, die ganz normal sind. Ebenso sei es ganz normal, wenn sich die jeweiligen Neigungen im Laufe der Zeit ändern würden. Die Geschlechter seien, abgesehen von den biologischen Unterschieden, absolut gleich, die verschiedenen Rollen und Vorlieben bloß anerzogen. Mädchen werden mit typischen männlichen Berufen und Verhaltensmustern konfrontiert und an sie gewöhnt, bei Jungen werden diese unterdrückt und durch typische weibliche Muster, wie Stricken oder mit Puppen spielen, ersetzt. Artikel wie »Der neue Mensch« auf Spiegel Online oder »Gender Mainstreaming – Politische Geschlechtsumwandlung« auf FAZ.net können einen dabei schnell ängstigen. Offensichtlich wird eine neue Ideologie von der Politik vorangetrieben, ohne dass die breite Masse der Bevölkerung darüber in Kenntnis gesetzt und mit einbezogen wurde. Aus diesem Grund möchte ich diese Gelegenheit nutzen, an alle Eltern zu appellieren, sich über dieses Thema zu informieren und sich damit auseinanderzusetzen.
Ich halte es für sehr wichtig, dass Eltern in Schulen und Kindergärten nachfragen, in welchem Maß Gender Mainstreaming dort umgesetzt wird und welche Ziele mit unseren Kindern verfolgt werden. Ich selbst habe dies bereits getan, mir wurde jedoch gesagt, dass die Schule es nicht für nötig hält, mit mir darüber zu diskutieren. Auf meine klare Frage hin, ob der Girls‘ Day mit Gender Mainstreaming in Zusammenhang steht, wurde ich mit einem »Nein« abgefertigt, obwohl das Koordinationszentrum des Girls‘ Days in Bielefeld mir dies bestätigt hat. Als Konsequenz daraus habe ich entschieden, meine eigene Tochter an diesem Projekt nicht teilnehmen zu lassen. Ich lasse mich nicht entmutigen und werde mich weiterhin mit diesem Thema beschäftigen und meinem Standpunkt verteidigen.
Isabel Henriques
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