Archiv nach Kategorien: Medien / Öffentlichkeit - Seiten 16

Wehrpflicht in ihrer jetzigen Form verfassungswidrig

Verfassungsgericht prüft Rechtmäßigkeit der Wehrpflicht
Staatsrechtler Jörn Ipsen: Pflichtengleichheit beim Wehrdienst in mehreren Punkten verletzt
Jörn Ipsen im Gespräch mit Friedbert Meurer

Der Osnabrücker Verfassungsrechtler Jörn Ipsen hält die Wehrpflicht in ihrer jetzigen Form für verfassungswidrig. Weil nur ein geringer Prozentsatz der betroffenen jungen Menschen eingezogen, werde, könne von Wehrgerechtigkeit keine Rede sein, argumentiert Ipsen. Ein weiterer Verstoß gegen die Pflichtengleichheit sei es, wenn Wehrdienstverweigerer mit größerer Wahrscheinlichkeit zum Zivildienst eingezogen würden.

[..]Ipsen: Um es ganz klar auszudrücken: Unter den gegebenen Umständen nein, denn die Wehrpflicht ist im Vergleich zur Steuerpflicht der tiefste Eingriff des Staates in die persönliche Freiheit eines Menschen, und ebenso wie die Steuerpflicht zur Steuergerechtigkeit führen muss, ist das auch mit der Wehrpflicht. Wenn nicht prinzipiell jeder taugliche junge Mensch eingezogen wird, mit anderen Worten der Bedarf geringer ist, als die zur Verfügung stehenden jungen Menschen, ist dies ein Verstoß gegen die Verfassung.

[..]Meurer: Seit einiger Zeit, Herr Ipsen, dürfen ja auch Frauen zur Bundeswehr, auch zu Kampftruppen, sie müssen es aber nicht. Ist diese Ungerechtigkeit, wenn es denn eine überhaupt ist, dass Frauen nicht müssen, Männer aber müssen, für sie eine Wehrpflicht gilt, spielt dieses Mann-Frau-Thema auch eine Rolle?

Ipsen: Das spielt eine große Rolle, und darüber müssen wir uns in Zukunft unterhalten, denn die Begründung dafür, dass Frauen von der Wehrpflicht verschont bleiben, ist eigentlich immer die gewesen, dass sie typischerweise Kinder bekommen und später durch die Mutterschaft in besonderer Weise belastet sind und dem Gemeinwohl dienen. Ob diese Begründung heute noch trägt, ist fraglich [mehr]

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Schade finde ich, dass Herr Ibsen die Begründung zur Verschonung der Frauen nicht weiter ausgeführt hat. Es gibt schließlich weder einen Gebärzwang noch eine Gebärpflicht. Vergessen wird bei den ganzen Diskussionen rund um den Zwangsdienst (Wehrpflicht), dass jungen Männern verschiedene Menschenrechte vorenthalten werden. Ein unter Zwangsdienst stehender Mann darf z.B. die Bundesrepublik Deutschland für einen über 3-monatigen Aufenthalt in einem anderen Staat nicht ohne Genehmigung des zuständigen Kreiswehrersatzamtes verlassen. Welche ähnlichen, gesetzlichen Menschenrechtseinschränkungen gibt es für Frauen? Ich kenne jedenfalls keine.
Bis heute fehlt mir übrigens eine Auflistung über jene Menschenrechte, die einem Zwangsdienstleistenden entzogen werden. Leider hat mein Sohn das entsprechende Schreiben des Kreiswehrersatzamtes nach dessen Ausmusterung vernichtet. In diesem waren einige (alle?) Einschränkungen aufgeführt. Wenn jemand zufälligerweise dieses Schreiben noch haben sollte, wäre ich über eine Benachrichtigung hocherfreut.
Zum Schluß noch eine Meldung von Spiegel-Online, in dem Verteidigungsminister Jung auf das Urteil des Verwaltungsgericht Köln reagiert hat.

Bundeswehr will alle tauglich Gemusterten einziehen

Die Zahl der jungen Männer sinkt – deshalb fürchtet Verteidigungsminister Jung den Streit um die Wehrgerechtigkeit nicht: In den kommenden Jahren plant er, alle tauglich Gemusterten zur Bundeswehr einzuziehen [mehr]

Link
WikiMANNia – Zwangsdienst
Wehrpflichtgesetz

Jungen – Sorgenkinder der Nation

3SAT Kulturzeit – Sind Jungs jetzt das benachteiligte Geschlecht?

Jungen einer Mainzer Gesamtschule geben sich gelassen. Erst wenn man sie nach den Mädchen fragt, sind sie verunsichert. Der Medienwissenschaftler Arne Hoffmann stützt sich in seinem neuen Buch auf eine Studie des Bundesbildungsministeriums, nach der Mädchen die besseren Noten bekommen, weil sie sich im Unterricht wohlverhalten. „Jungen werden eher drangenommen im Unterricht als Mädchen“, so Hofmann, „aber wenn sie drankommen, werden sie viel eher ermahnt und härter bestraft. Sie bekommen außerdem oft für dieselbe Leistung eine schlechtere Note.“ Jungen fallen auf durch mangelnde Konzentration, Aggressivität und Desinteresse. Nur noch 28 Prozent der Jungen erreichen die Hochschulreife, aber 36 Prozent der Mädchen. Männlichkeit ist verpönt [mehr]

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Man kann meiner Meinung nach nur Absicht vermuten, Jungen vor die Kamera zu bringen, die sich schlecht artiulieren können.
Andererseits gebe ich zu, das es mir auch nicht besser ging, als der SWR bei einer MANNdat-Versammlung war und ich einen Text vor der Kamera erzählen sollte. Ich habe ebenfalls gestammelt und hoffe, das diese Passage im Film am Mittwoch, 8. April, um 20:15 Uhr nicht gesendet wird
😉

Radiomitschnitt – Das schwache starke Geschlecht

SWR2 Forum – Gibt es eine Krise der Männlichkeit?

Laut einer aktuellen Studie des Bundesfamilienministeriums wissen rund dreißig Prozent der Männer in Deutschland nicht genau, was das ist: Männlichkeit. Diese wachsende Gruppe ist vom Wandel der Geschlechterverhältnisse verunsichert, schwankt zwischen traditionellen Rollenbildern und dem Versuch, sich einem idealisierten Männertypus anzunähern, der alles zugleich sein soll: erfolgreicher Geldverdiener, engagierter Vater, selbstbewusster Hausmann und begehrenswerter Verführer. [mehr]

Es diskutieren:
Prof. Dr. Rolf Pohl, Sozialpsychologe, Universität Hannover
Dr. Ines Kappert, taz-Redakteurin, Berlin
Prof. Dr. Walter Hollstein, Männerforscher, Basel
Moderation: Carsten Otte

Der User „Roslin“ aus dem wgvdl- Forum schreibt dazu:

Eine Sendung über die „Krise der Männlichkeit“. Die Gästeschar, wie üblich, „pluralistisch“ zusammengesetzt: 2 FeministInnen (Rolf Pohl und Ines Kappert,taz-Redakteurin) und Walter Hollstein, ein Ex-Feminist, immerhin. Wird wohl eine Einübung in die Tugend der Duldsamkeit. Wer es sich antun will.

Mit Links zu Taz-Beiträgen der beiden Feministen [hier]

Der User „Paul“, ebenfalls aus dem wgvdl-Forum, hat gestern abend noch den Mitschnitt der Sendung eingestellt, den ich anhängen werden. Vielen Dank an Roslin und Paul fürs einstellen.

SWR2-Mitschnitt zu „Gibt es eine Krise der Männlichkeit“?

Unglaubliches Tempo wegen Internetsperren

Guttenberg drückt beim Kampf gegen Kinderpornos aufs Tempo

Politik im Schnelldurchgang: Am Vormittag beschloss das Kabinett Eckpunkte für den Kampf gegen Kinderpornografie, nur Stunden später konkretisiert Wirtschaftsminister Guttenberg das Vorhaben. Man werde das Telemediengesetz ändern, um den Zugang zu den Sites zu sperren – noch vor der Bundestagswahl [mehr]

Hausdurchsuchung bei Inhaber der Domain wikileaks.de

Am gestrigen Dienstagabend fand beim Inhaber der Domain wikileaks.de eine Hausdurchsuchung statt. Die sächsische Polizei gab laut der Dokumentation auf Wikileaks als Begründung ein Verfahren wegen der „Verbreitung pornographischer Schriften“ und das „Auffinden von Beweismitteln“ in diesem Verfahren an. Weitere Gründe wurden bislang nicht angegeben, es sei folglich nicht vollkommen klar, wieso durchsucht wurde, heißt es bei Wikileaks: „Allerdings hat Wikileaks, in seiner Rolle als Verteidiger von Pressefreiheiten, Zensurlisten aus Australien, Thailand, Dänemark und anderen Ländern publiziert. Diese Listen enthalten unter anderem Links zu pornographischen Seiten.“ [mehr]

Nun geht sie also los, die Jagd auf unliebsame Seiten bzw. deren Domaininhaber. Ich wage mir gar nicht vorzustellen, was da in den nächsten Tagen und Wochen passieren wird.

Im übrigen war die gestrige Sitzung des Bundestages eine Fragestunde, weshalb es darüber kein Protokoll gibt. Heute wurde dieses Thema zusätzlich in die Bundestagssitzung aufgenommen. Die Reden dazu kann man sich ab 12:50h live auf Phoenix anschauen oder aber direkt über die Bundestagsseite [hier]

Kampf gegen Kinderpornos – Gesetz noch vor dem Herbst

Im Ringen um ein Gesetz gegen Kinderpornografie hält Bundesjustizministerin Brigitte Zypries eine Regelung noch vor der Bundestagswahl für möglich. Sie sagte der „Passauer Neuen Presse“: „Wenn man es wirklich will, kann man sehr zügig eine Regelung finden. Ich bin da sehr zuversichtlich. Die Vorarbeiten sind gemacht.“

Vor dem Hintergrund ihres Streits mit Familienministerin Ursula von der Leyen sagte Zypries: „Die Familienministerin sieht inzwischen ein, dass es eines gesonderten Gesetzes zur Verhinderung des Zugangs auf kinderpornografische Seiten im Netz bedarf. Deshalb hat sie Eckpunkte für das Gesetz vorgelegt, über die wir heute im Bundeskabinett beraten und entscheiden werden.“ [mehr]

Telekom stellt sich noch quer

[..]Grundsätzlich hat sich Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble ebenso wie Zypries gegen eine strengere Internet-Zensur – mit Ausnahme der Kinderpornografie – ausgesprochen. Schäuble sagte der ARD: „Bei der Kinderpornografie besteht jetzt Handlungsbedarf und Handlungsmöglichkeit.“ Mit Blick auf den Amoklauf von Winnenden betonte er: „Das andere muss ein bisschen gründlich diskutiert werden, deswegen möchte ich es auch nicht vermischen.“ Zypries warnte vor hektischem Aktionismus: „Wir machen ein Gesetz zur Verhinderung der Nutzung von Kinderpornografie im Internet, so muss der Titel sein. Wir dürfen jetzt nicht anfangen, das Telemediengesetz oder andere Gesetze zu ändern.“ [mehr]

Warten wir also ab, welche Beschlüsse heute im Bundestag ausgearbeitet werden. Am Abend müßte es bereits ein Vorabprotokoll der heutigen Plenarsitzung geben. Sollte das zutreffen, werde ich dieses noch (in Teilen) veröffentlichen.

Link
wgvdl-Forum: Weitere (techniche) Informationen

Ursula von der Leyen zu Internetsperren wegen Kinderpornografie

Wenn man den Missbrauch von Kindern ächten wolle, dürfe man nicht so tun, als sei das Internet ein „Ozean der Rechtslosigkeit“. Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen fordert zum Handeln auf, gegen die Verbreitung von Kinderpornografie im Netz.

FAZ: Kritiker aus der Internetwirtschaft führen an, es gehe ihnen nicht nur um geschäftliche Interessen, sondern um die Sorge vor Zensur im Internet.

von der Leyen: Diese Sorge ist unbegründet.

Wer’s glaubt, wird selig…

von der Leyen: Wir haben von Anfang an deutlich gemacht, dass es ausschließlich um die Sperrung von Kinderpornographie geht. Ein zweites Argument, das immer wieder vorgeschoben wird, sind technische Hürden.

Hier hat sich unsere Ursel wohl versprochen und meinte bestimmt „gesetzliche“ Hürden 😉

von der Leyen: Wenn man sieht, dass Internetanbieter in den skandinavischen Ländern, in der Schweiz, England und sogar in Italien das technisch beherrschen, dann muss man sich fragen, ob wir in Deutschland dazu nicht fähig sind.

Vielleicht sollte sie Herrn Schäuble fragen, wieso das BKA angeblich so unfähig ist.

von der Leyen: Die meisten Anbieter sind kooperativ. Diejenigen, die, aus welchen Gründen auch immer, eine Blockadehaltung einnehmen, schmeißen eine Nebelkerze nach der anderen.

Ach.. und Frau von der Leyen wirft nicht mit Nebelkerzen…

FAZ: Was mögen das für Gründe sein?

von der Leyen: Das ist völlig diffus. Es gibt da die Vorstellung, die Freiheit des Internets bedeute, dass das Internet ein rechtsfreier Raum sei. Aber es kann kein rechtsfreier Raum sein.

Das Grundgesetz durch Zugangssperren verletzten, soll aber möglich sein oder habe ich da etwas falsch verstanden? In diesem Zusammenhang möchte ich noch an den traurigen Fall eines Vaters erinnern, der sich und seinen Sohn umgebracht hatte. Dieser Vater besaß eine Domain und hatte seinen Fall akribisch dokumentiert. Innerhalb von 24 Stunden nach der Tat war nicht nur die Domain gelöscht, selbst bei Google-Cache konnte man nichts mehr finden. Diese Geschichte kann man im paPPa.com-Forum finden.

Die Freiheit der Kommunikation, die im Übrigen grundrechtlich durch unsere Sperrungen nicht berührt wird, kann kein höheres Gut sein als die Würde eines Menschen und die Unverletzlichkeit eines Kindes. Das andere ist, dass dies einer der größten Märkte der organisierten Kriminalität ist, wie der Verband Bitcom selbst sagt. Das heißt, da stehen mächtige Geldinteressen dahinter, und deshalb wird diese Auseinandersetzung mit so harten Bandagen geführt [Bundesregierung]

Ich kann mir nicht vorstellen, das es so viele Konsumenten von Kinderpornos gibt, wie es immer wieder dargestellt wird. Ich vermute eher, das man hier 1. ein Thema gefunden hat, welches automatisch mit Männer verbunden wird, da diese hauptsächlich Pornografie konsumieren. Pornografie = Kinderpornografie = Mann = Täter. Man muss Männer als Täter noch nicht einmal erwähnen, bei den meisten steht von vorn herein fest, wer die Tätergruppe ist. 2. glaube ich, das dieses Thema eines der wenigen ist, wo man sich des Rückhaltes der Bevölkerung gewiss ist, denn wer will schon mit Kinderpornografie in Verbindung gebracht werden?
Durch Häufung der Medienberichte und dem Interview von UvdL in der FAZ habe ich mich kundig gemacht und bin einigen Quellen nachgegangen, die ich unten verlinken werde.
Ich habe mich immer wieder gefragt, warum es unseren Politikern – allen voran Ursula von der Leyen und Wolfgang Schäuble – nicht möglich sein soll, adäquat etwas gegen entsprechende Domains zu unternehmen. Ursula von der Leyen sagt dazu in der FAZ folgendes:

FAZ: Wann und wie sind Sie darauf gekommen, diesen Vorstoß im Wahljahr zu unternehmen?

von der Leyen: In der Vorbereitung einer internationalen Konferenz zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung in Rio, die im November stattgefunden hat. Da ist mir zum ersten Mal klargeworden, was eigentlich Kinderpornographie ist. Ich habe das Ausmaß des Grauens vorher nicht gekannt.

Frau von der Leyen, es hat sie vorher schlicht nicht interessiert, da Frauenbelange in ihrem Ministerium von je her wichtiger waren als Kinderbelange.

von der Leyen: Mir war nicht klar, dass die Kinder vor laufender Kamera geschändet werden, sie zum Teil getötet werden, die Schreie der Kinder im Internet hörbar sind. Dass diese bewegten Bilder in Massen im Internet gezeigt werden. Und mir war bis zu diesem Zeitpunkt nicht klar, dass europäische Länder um uns herum, aber auch Kanada und Neuseeland seit Jahren dagegen kämpfen und an uns vorbeigezogen sind.

Andere Länder haben dagegen etwas unternommen und Frau von der Leyen hat nichts davon gewußt?

von der Leyen: Sie haben die Internetsperren eingebaut, mit großem Erfolg. Und sie kooperieren miteinander, indem sie Quellen schließen und den Internetblock einsetzen. Nachdem ich auch gesehen habe, dass das BKA seit Jahren mit den Internetanbietern verhandelt und nicht vorankommt, war für mich klar: Hier muss einer das beherzt durchfechten.

Wieso fällt es anscheinend so schwer, beim Wissen um eine Domain den Provider anzuschreiben und eine Sperrung der Seite zu verlangen, schließlich ist Kinderpornografie ein Straftatbestand? Bei etlichen rechtsradikalen Webseiten sind Sperrungen bisher doch auch erfolgreich betrieben worden.

von der Leyen: Und ich mache auch deutlich, ob Wahljahr oder nicht: Ich werde im nächsten Bundestag sitzen, und damit ist das Thema nicht vom Tisch.

Ui… das ist ja schon fast ein Drohung oder?

FAZ: Hätte also der Innenminister viel früher etwas tun müssen?

von der Leyen: Es hätten alle Beteiligten bei diesem Thema früher aufwachen müssen, auch die Familienministerin. Mir ist einfach nicht klar gewesen, dass wir eine Handlungsmöglichkeit seit Jahren sträflich liegenlassen.

Frau Ministerin, wenn man sich fast ausschließlich um Frauenbelange kümmert, dann bleibt für Kinderbelange nicht mehr so viel Zeit übrig, denn auch ihr Tag hat nur 24 Stunden.

von der Leyen: Mir war nicht klar, dass die Kinder vor laufender Kamera geschändet werden, sie zum Teil getötet werden, die Schreie der Kinder im Internet hörbar sind. Dass diese bewegten Bilder in Massen im Internet gezeigt werden. Und mir war bis zu diesem Zeitpunkt nicht klar, dass europäische Länder um uns herum, aber auch Kanada und Neuseeland seit Jahren dagegen kämpfen und an uns vorbeigezogen sind.

So so… in Massen sind diese Bilder und Filme vorhanden. Mir ist so etwas noch nicht begegnet, noch nicht einmal normale Pornos. Desweiteren gibt Frau von der Leyen zu, geschlafen zu haben und das, obwohl einige westliche Länder da bereits sehr aktiv sind. Ein Armutszeugnis sondergleichen. Leider befürchte ich, das sie mit dieser Argumentation bei vielen Leuten Punkte sammeln kann.

Nun ja, wenden wir uns anderen Argumentationen zu. Durch diverse Links bin ich auf der Homepage von CareChild gelandet, die einen Versuch – kinderpornografische Seiten zu schließen – nicht nur unternommen, sondern auch erfolgreich durchgezogen haben. Ich zitiere:

Beschämendes Ergebnis
Das Ergebnis ist beschämend für die Politik, insbesondere für Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen und Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble. Die Deutsche Sperrliste wird zu grossen Teilen identisch mit der Liste der anderen Länder sein, insbesondere was die Qualität der Seiten angeht. Das diese so leicht und mit derart geringem Aufwand aus dem Netz zu fegen sind, sollte nachdenklich stimmen.

Denn dies hätte letztendlich schon längst in Angriff genommen werden können, statt sich mit naiven Zensurwünschen und der Präsentation brutaler Kinderpornos vor Journalisten und Providern noch vor der Wahl profilieren zu wollen. An dem eigentlichen Problem der kommerzialisierten Kinderpornografie ändert dies alles ohnehin nichts. Diese ist weder von Zensur und Sperrlisten beeinflussbar noch von der schnellen Abschaltung durch Informationen an Provider. Dafür funktionieren die Abläufe und Methoden der überaus gut organisierten kriminellen Strukturen einfach zu gut.

Besser hätte ich es nicht erklären können 😉

Auch der Jurist Thomas Stadler hat sich in seinem Blog mit diesem Thema beschäftigt.

Wenn man zudem berücksichtigt, dass ein ganz erheblicher Teil der Server, auf denen sich nach verschiedenen Sperrlisten kinderpornografisches Material befindet, in der EU und den USA stehen, verstärkt sich der gewonnene Eindruck. Die Behörden könnten die Kinderpornografie im Netz effektiv bekämpfen, tun es aber nicht.

Warum wohl nicht? Weil unsere Regierung ohne solche Fälle gesetzlich keine Zensur implementieren könnte! Weiter schreibt Herr Stadler:

Solange deutsche Staatsanwälte Blogger verfolgen, die Links auf ausländische Sperrlisten setzen und Frau von der Leyen sich mit einheimischen Zugangsprovidern über sinnlose Netzsperren streitet, können sich die Täter wohl wirklich einigermaßen sicher fühlen.

Richtig! Würde Frau von der Leyen mit der gleichen Vehemenz gegen Provider vorgehen, wie sie in der Öffentlichkeit über dieses Thema „diskutiert“, wäre dieses womöglich schon vom Tisch. Aber… dann gäbe es ein Wahlkampfthema weniger und das ist die Krux an der Geschichte.

Der Versuch von Care Child zeigt, dass die deutsche Politik und die Sicherheitsbehörden handeln könnten, es aber nicht tun. Frau von der Leyen versucht eine Straße zu sperren, während die Navis der Täter die Ausweichroute bereits vorgeben. Vielleicht sollte die Ministerin sich endlich mit den Fakten befassen und solche Maßnahmen fordern und veranlassen, die tatsächlich dem Schutz der Kinder dienen.

Statt effektiv vorzugehen, gibt sie vor, ihr gehe es um die Kinder! Ich gestehe allerdings, das ich ihr das sogar abnehme, denn immerhin hat sie selber Kinder. Ich kreide ihr allerdings an, das sie dieses Thema weder in der Vergangenheit, noch aktuell ernst genug nimmt, da Frauenbelange stets wichtiger waren/sind.
Eine weitere Vermutung von mir ist allerdings und die trifft vermutlich am ehesten zu, das Frau von der Leyen keine Ahnung hat, wovon sie spricht und damit meine ich nicht die Kinderpornografie als solches.
Die Mitarbeiter des Innenministerium werden vermutlich dazu grinsen und lassen in diesem Fall ihrer Kollegin großzügig den Vortritt. Auf diese Weise erreicht Herr Schäuble u.U. das, was er auf anderen Wegen nicht erreichen konnte. Lassen wir bei diesem Thema ebenso großzügig Frau Zypries den Vortritt.

Links
Internetzensur: CareChild-Versuch blamiert Deutsche Politiker
Thomas Stadler: Kinderpornografie im Web kann effektiv bekämpft werden
Bundestag Gutachten zur Filterung
wgvdl-Forum: Zugangssperren im Internet gegen Kinderpornografie

Alles Schweine, sogar Mutti

Zugegeben, diesen Titel habe ich aus der Taz übernommen. Gleichzeitg hat mich nicht nur der Titel, sondern auch der Beitrag gereizt, ein paar Gedanken dazu nieder zu schreiben.

ZDF-Dreiteiler „Krupp – eine deutsche Familie“

Das ZDF hat die Geschichte des Weltkonzerns als düsteres Familienepos verfilmt. Doch der Dreiteiler bleibt Schablone – und zäh wie Kruppstahl. VON STEFFEN GRIMBERG

Alles ist Berthas Schuld. Auf diese handliche Kurzformel lässt sich die ZDF-Annäherung an den „Mythos Krupp“ bringen. Aber was heißt hier Annäherung: „Krupp – Eine deutsche Familie“ springt mitten rein in den Montan-Clan, der unter seiner eigenen Wichtigkeit leidet und ächzt. Schließlich geht im düsteren Dämmerlicht der Villa Hügel (für die im Film ausgerechnet das eher verspielte Schloss Nordkirchen herhält) alles zugrunde.

Was will uns der Redakteur mit dem Satz sagen „Alles ist Berthas Schuld“? Das es nicht möglich ist, das eine Frau Schuld auf sich lädt?

[..]Den ersten Teil durchleidet Krupps Bertha still als höhere Tochter, nach dem Tod des wegen seiner homosexuellen Ausflüge gen Capri nicht ganz comme il faut geratenen Vaters übernimmt sie de facto die Firmenleitung.

Wer hätte auch etwas anderes erwartet, als das Frau Krupp gelitten hat. Mich wundert nur, das der Vater nicht als Patriarch genannt wurde. Und was bitte schön soll heißen, das sie „de facto“ die Firmenleitung übernommen hat? Nach meinen Recherchen hat nach dem Tod des Vaters zunächst einmal die Mutter von Bertha die Firmenleitung übernommen und wird wohl nach Volljährigkeit der Tochter auf diese übergegangen sein. Von dem Moment an war Bertha Krupp von Bohlen und Halbach voll verantwortlich für den Konzern.

Umso eiserner wird ihr Erstgeborener zum Konzernerben erzogen. Alfried darf dann natürlich auch nicht die Frau lieben, die er sogar heimlich geheiratet hat. Doch da ist das Kind längst in den Brunnen gefallen.

Da hat eine Frau mit eiserner Hand erzogen und das kann nicht sein, oder? Dann verbietet sie ihrem Sohn auch noch die Heirat mit der geliebten Frau, was für ein Scheusal und dann auch noch als Frau – das geht nun wirklich nicht.

Diesmal darf sie fast durchgehend streng sein: „Deine Haut ist Krupp. Dein Blut ist Krupp. Du bist Krupp!“, herrscht sie Alfried an. Der schluckt, zaudert – und pariert.

So war das früher und ich bin davon überzeugt, der Vater hätte seinen Enkel genauso erzogen, wenn er nicht so früh gestorben wäre. Allerdings hätte man diese Erziehung dann dem „Patriarchen“ anlasten können und das wäre natürlich in Ordnung gewesen, schließlich sind Männer bei uns generell Täter, wie uns Alice Schwarzer gerade wieder einmal „bewiesen“ hat.
Es waren schon immer Frauen, die zu Hause das sagen hatten, was aber von Feministinnen gerne negiert wird. Im übrigen hat sich an dieser Tatsache bis heute nichts verändert, was auch unsere Gesetze unterstützen und heute mehr denn je zum Nachteil der Männer und Kinder gilt.

[..]Was aber treibt diese Menschen zu solcher „Pflichterfüllung“, will der Film nach eigenem Bekunden ausloten…

Ein Resümee dieses Film würde ich auch gerne haben, aber da ich mir diesen nicht anschaue, kann ich dieses nicht ziehen.

„Von den Krupps wollten wir wissen, wie sich Menschen entscheiden, nicht wie ihre Funktionen waren“, schreibt Koproduzent Georg Feil in der Funkkorrespondenz: „Es ging uns um die Motive und Gefühle der Akteure. Und die stehen nicht in den Akten.“

Das wäre doch – wenn überhaupt – nur annähernd möglich gewesen, wenn man diese Menschen gekannt hätte. Nun ja, das ZDF nimmt es mit Geschichtsdaten und –Fakten eh nicht so genau, deshalb wird man diesen Dreiteiler wohl überwiegend dem Genre „Fantasie“ zuordnen können und ob es sich deshalb lohnt, dieses Werk anzuschauen, möge jeder für sich selber entscheiden.

Link
taz.de: Alles Schweine, sogar Mutti
ThyssenKrupp: Die Gründerfamilien

Jungenbenachteiligung, Bildungsmisere und Feminismus

Amoklauf im Klassenzimmer – Was läuft falsch im Kinderzimmer?
Anne Will – Sendung vom: 15.03.09 | 21:45 Uhr

Über die Konsequenzen aus dem Amoklauf von Win­nen­den diskutieren Brandenburgs Innenminister Jörg Schön­bohm (CDU), die Kriminologin Britta Bannenberg, der Jugendpsychiater Michael Winterhoff, der Publizist Hajo Schumacher sowie Kathrin Kopriva und Hans-Dieter Baumgärtner aus Winnenden.

Obige Sendung hatte ich am Sonntag nicht gesehen, weil ich mir grundsätzlich die ganzen Polit-Sendungen nicht mehr an­schau­en kann. Nun wurde mir ein Link zu obiger Sendung zugeschickt mit dem Hinweis, das sich Hajo Schumacher fe­mi­nis­mus­kri­tisch äußern würde und so ha­be ich eine Ausnahme gemacht.

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Zypries sperrt sich gegen Internet-Pläne der Familienministerin

KINDERPORNO-BEKÄMPFUNG

Die Familienministerin will das Internet filtern, um Kinderpornografie draußen zu halten. Doch Ursula von der Leyen hat ohne die Justizministerin geplant: Brigitte Zypries will nach Informationen des SPIEGEL dem Web-Filter die Unterstützung versagen – wegen verfassungsrechtlicher Risiken.

Das Vorhaben von Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU), den Zugang zu kinderpornografischen Internet-Seiten durch Sperrvereinbarungen zwischen Internet-Providern und dem Bundeskriminalamt zu erschweren, wird zum Streitfall in der Großen Koalition.

Wenn ausgerechnet Internetsperren einen Streitfall in der Koalition auslösen, wäre das doch tatsächlich einmal etwas positives.

Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) beklagt nach SPIEGEL-Informationen in einem fünfseitigen Brief an die Familienministerin mit Datum vom Donnerstag, ihr Haus sei in die monatelangen Verhandlungen nicht eingebunden gewesen. Der Vorschlag der Familienministerin, schreibt Zypries, berge „erhebliche verfassungsrechtliche Risiken“, sie könne diese Lösung deshalb „nicht mittragen“.

Ich stelle mir hier die Frage: werden Gesetzesänderungen schon immer auf diese Weise beschlossen oder kommt das jetzt nur an die Öffentlichkeit wegen bevorstehender Wahlen?

Im Januar hatte von der Leyen bereits eine weitgehende Einigung mit den Internet-Anbietern verkündet, doch auch dort regt sich Widerstand. „Keine Sperre ohne Gesetz“, heißt es etwa beim Branchenverband Eco.

Es hätte mich aber auch gewundert, wenn sämtliche Internet-Anbieter dieses so einfach hingenommen hätten. Zwar gibt es auch hier immer welche, die vorauseilenden Gehorsam praktizieren, aber keinerlei Aufbegehren konnte und kann nicht sein.

Auch der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages war vor einigen Wochen zu dem Schluss gekommen, die Seitensperrung sei technisch kaum umsetzbar und gefährde schwerwiegend die im Grundgesetz garantierte Kommunikationsfreiheit.

Ich habe heute lange gesucht, aber leider auf der Homepage vom Bundestag nichts dazu gefunden.

Der in Hannover erscheinenden „Neuen Presse“ sagte von der Leyen am Samstag, es werde derzeit mit acht großen Zugangsanbietern verhandelt, einzelne Verträge seien bereits unterschriftsreif. „In den kommenden Wochen werden die Vereinbarungen offiziell geschlossen“, so von der Leyen.

Wenn das stimmen würde, dann wären das Vereinbarungen, die gegen einige Gesetze verstoßen würden und das macht ja wohl kaum jemand mit.

Die Justizministerin hält diese Vertragslösung für nicht ausreichend. „Effektive Sperrmaßnahmen“, schreibt sie, erforderten „eine klare gesetzliche Grundlage“. Von der Leyen sieht dennoch „keine Hürden, die nicht aus dem Weg geräumt werden können“. Ihr Ministerium arbeitet nun an Eckpunkten für ein Gesetz, mit denen sich das Bundeskabinett am 25. März befassen soll. Unterstützung in ihrer Machtprobe mit der Bundesjustizministerin bekommt von der Leyen von Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU): „Kinderpornografie ist abscheulich. Wir sollten mit vereinten Kräften dagegen vorgehen, anstatt mit juristischen Spitzfindigkeiten den Eindruck zu erwecken, unsere Verfassung schütze Kinderpornografie.“ [Quelle]

Ja klar, Frau Ministerin sieht selten Probleme und das sie vom Innenminister Unterstützung erhält, verwundert vermutlich keinen. Gerade Herr Schäuble ist dafür bekannt, etliche Gesetze auf den Weg gebracht zu haben, die er entweder komplett oder teilweise zurück nehmen mußte. Das Geheuchel über Kinderpornografie nehmen ich unseren Ministern nicht ab und das hier mal wieder mit der Verfassung „gespielt“ wird, zeigt wohl eher die eigene Hilflosigkeit.

Link
Spiegel: Von der Leyen lässt Kinderpornografie aus dem Netz filtern
Heise: Von Datenschutz und Schäuble-Katalog

Willkommener Anlaß für weitere Internetsperren?

DLF: [..]In der Politik wird diskutiert, da gibt es verschiedene Ansätze, unter anderem, Waffen besser zu verwahren oder auch Gewaltvideos weiter zu verbieten oder auch Schulen besser auszustatten mit Psychologen. Was ist Ihr Ansatz, wo haben Sie das Gefühl: Vielleicht sollten wir in diese Richtung denken?

Merkel: [..]Die Jugendministerin hat ja vieles auch versucht – jetzt gerade in letzter Zeit in Blick auf Kinderpornografie, auf Sperrung von Seiten. Ich gehöre, ehrlich gesagt, zu denen – ich hab das auch mit dem französischen Staatspräsidenten besprochen, die immer wieder überlegen: Kann man nicht doch etwas tun? Einfach nur mit der Freiheit des Internets zu argumentieren, wird uns letztlich auch nicht weiterhelfen [mehr]

Frau Merkel als ehemalige FDJ-Sekretärin für Agitation und Propaganda befürwortet also weitere Sperren, das ist aus der Sicht von Politikern verständlich. Sie fragt allen Ernstes – und davon gehe ich tatsächlich aus – was man gegen die Freiheiten des Internets tun kann. Nichts Frau Merkel… denn sollten sie und andere Politiker dagegen etwas unternehmen, dann werden Männer wieder etwas (er)finden, um Einschränkungen zu umgehen.
Bis heute hat es kein einziger Staat dieser Welt geschafft, z.B. Drogen- und Menschenhandel zu unterbinden, aber das Internet zu begrenzen soll funktionieren? Schlafen sie weiter Frau Merkel!
Wie von vielen schon immer befürchtet, braucht es „nur“ passende Taten, um entsprechende Vorschriften und/oder Gesetze zu erstellen. Die dazu gehörige Propaganda stellt uns bereits seit langem die 4. Gewalt im Staate ausgiebig zur Verfügung. Wer mehr zu Freiheitsbeschränkungen unseres Staates wissen will, dem empfehle ich den unten angegebenen Link zu Heise. Dort wird penibel dokumentiert, welche Gesetze Politiker verwirklicht haben oder in Planung sind.

Politiker sind nicht eine Gefahr für die Demokratie, sondern ihre Grundlage
(Roland Koch CDU)

Link
Heise: Terrorbekämpfung – TK-Überwachung – Online-Durchsuchung

Wie Frauen die Jungs dumm machen

Auch das hängt mit dem Fall Winnenden zusammen: Jungen sind nach einer aktuellen Studie des „Aktionsrates Bildung“ die großen Verlierer des deutschen Bildungssystems. Die Forscher stellen fest, dass die Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen in der Bildungsbeteiligung und in den Leistungen teilweise eklatant sind, von allen Schulabgängern ohne Abschluss seien 62 Prozent Jungen. Junge Männer sind deutlich häufiger arbeitslos als junge Frauen.

Eine der Haupt-Ursachen: Kitas und Grundschulen sind fest in Frauenhänden.

[..]Aber dass jetzt das deutsche Bildungssystem an der bleibenden Verdummung des männlichen Geschlechts mitwirkt, das ist neu und hat mit Liebe nichts zu tun; außerdem ist es nicht nur für die Männer schädlich und skandalös.

Obwohl nicht nur seriöse Wissenschaftler seit Jahren(zehnten) über die Bildungsbenachteiligung der Jungen an Schulen berichten und vor den Konsequenzen warnen, muss leider erst ein tragisches Ereignis passieren, damit Medien und Politiker wach werden. Ich befürchte, nur aus diesem Grunde wurde die Studie des „Aktionsrates Bildung“ überhaupt wahr genommen, denn die letzte Studie des Institutes ist aus dem Jahre 2008. So gravierend wird sich in dieser Zeit nichts geändert haben, so das es trotz allem verwundert, das die Bildungsdefizite erst jetzt wahrgenommen und als skandalös bezeichnet werden.

Wenn Jungen zu Losern, zu Verlierern erzogen und ausgebildet werden, wenn sie deutlich weniger Abschlüsse und weniger Arbeit haben als die Mädels ihrer Generation, dann produzieren wir für teuer Geld ein explosives und sichtbar aggressives Potential.

Die Ausgrenzung der Jungen war der Kardinalfehler schlechthin. Vermutliche ist man davon ausgegangen, das bei fehlender Förderung der Jungen und/oder Einnahme von Amphetaminen (Ritalin) – welche im übrigen aufgrund der Suchtgefahr dem Betäubungsmittelgesetz unterstellt sind – diese auch ruhig bleiben werden.

[..]Man kann auf Deuvel heraus versuchen, die Geschlechter durch Erziehung umzudrehen, es wird kaum gelingen, auch wenn Verrückte unter dem amerikanischen Wort „Gender“ (für Geschlecht) darüber den haarsträubendsten Unsinn verbreiten und sich dafür über Steuergeld aus dem Hause Ursula von der Leyen freuen dürfen.

Das ausgerechnet der WDR, der als feministisch verseuchter Sender bekannt ist, solche harten Worte zuläßt, ist schon erstaunlich. Da Politiker aller Fraktionen „Gendermainstreaming“ als adäquates Mittel gegen „Frauendiskriminierung“ in ihren Programmen aufgenommen haben, mache ich mir ernsthafte Sorgen um den Autor des Beitrages.

Aber ist mit dem natürlichen Unterschied der Geschlechter zu erklären, dass die Jungs Bildungsverlierer sind? Wollen wir doch nicht annehmen, vor kurzem waren sie ja noch die Herren der Welt, die Krone der Schöpfung und das Maß aller Dinge.

Genauso wenig, wie Mädchen früher nicht grundsätzlich dümmer als Jungen waren, nur weil sie für ihr „Hausfrauendasein“ keine schulischen und beruflichen Abschlüsse brauchten, trifft dieses ebenso wenig auf die Jungen zu.

Als Ursache ist erkannt, dass die Jungs in Kita und Grundschule hilflos Frauen ausgeliefert sind. Im Kindergarten sind nur zwischen 3 und 10 Prozent des Personals Männer, auch in den Grundschulen regieren die Frauen. Die Folge: Jungs haben nur geringe Chancen, dort ihre Geschlechtsidentität reifen zu lassen und zu leben, sie werden früh gebrochen. Das weibliche Element hat die Übermacht und setzt sich auch unbewusst durch: bei gleicher Leistung und Kompetenz bekommen Jungen die schlechteren Noten.

Frauen hilflos ausgeliefert… sie werden früh gebrochen…  Das weibliche Element hat die Übermacht… das sind ja ganz neue Töne. Ich frage mich allerdings, wie lange solche Worte wohl geduldet werden, bis die erste Frau oder noch besser Gleichstellungsbeauftragte von Diskriminierung spricht.

Die Konsequenz ist klar und dringend. Es müssen mehr Männer in die Bildung, und wenn ich Männer sage, dann meine ich Männer. Und Lehrerinnen müssen nachsitzen: Man muss ihnen beibringen, dass mit Gleichberechtigung nicht die Unterdrückung des Mannes gemeint war.

Ich befürchte auch hier, das gerade die betreffenden Frauen eine Diskriminierung mitnichten sehen werden. Weiter mag ich mir noch gar nicht vorstellen, wie die ganzen Opferinnen reagieren, wenn es plötzlich eine neue „Opfergruppe“ gibt und die auch noch männlichen Geschlechts sind. Ich höre schon ihre Worte: ja sollen wir denn in Zukunft die Mädchen vernachlässigen, nur damit die Jungen sich nicht mehr diskriminiert fühlen? Wetten…?
Dieser drastisch formulierten Bericht ist beinahe schon ein Unikum, so das er auch hier veröffentlicht gehört.
Die Studie des „Aktionsrates Bildung“ habe ich unter Link eingestellt. Die erste Studie besteht aus 188 Seiten – 1,4MB. Der zweite Link ist eine Zusammenfassung der Ländervergleiche. Oben genannten Bericht kann man komplett lesen oder sich anhören
[hier]

Nachtrag
WDR – Wie Frauen die Jungs dumm machen.mp3

Link
Geschlechterdifferenzen im Bildungssystem
Geschlechterdifferenzen im Bildungssystem – die Bundesländer im Vergleich
Alles rund um die Bildungsstudie des BMBF

Gewalt, Medien und Jugendschutzgesetz

Ein 17jähriger ehemaliger Schüler einer Realschule lief Amok. Da tau­chen auch wie­der Fra­gen nach dem Schutz der Kin­der und Ju­gend­li­chen vor ge­walt­ver­herr­li­chen­den Com­pu­ter­spie­len oder Fil­men auf. Vor al­lem des­halb, weil vor sie­ben Jah­ren in Er­furt eine ähn­liche Tat pas­sier­te. Was ist seit­dem ge­sche­hen?

Die Bundesregierung änderte unmittelbar nach den Er­eig­nis­sen in Er­furt das Ju­gend­schutz­ge­setz ge­mein­sam mit ei­nem neu­en Ju­gend­me­dien­schutz-Staats­ver­trag der Län­der. Am 1. April 2003 tra­ten die­se in Kraft. Das Ge­setz führ­te die bis da­hin zer­split­ter­ten Zu­stän­dig­kei­ten im Ju­gend­schutz zu­sam­men.

Für Computerspiele ist seitdem eine al­ters­ge­rech­te Kenn­zeich­nung Pflicht, wie sie schon für Fil­me und Vi­deos galt [mehr]

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Schäuble: Es gibt keine schnellen Antworten

Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble warnt davor, übereilte Schlüsse aus dem Amoklauf in Winnenden zu ziehen. Über die Gewaltdarstellung und Gewaltverherrlichung in den Medien müsse genauso nachgedacht werden wie über die stärkere Vermittlung von Werten.

[..]Im Übrigen gibt es immer schreckliche Exzesse im menschlichen Leben. Ich glaube, die Frage ist nicht eine Frage des Waffenrechts, sondern: Was ist in unserer Gesellschaft los? Müssen wir stärker Werteorientierungen vermitteln? Können wir Familien stärken? Müssen wir die Gewaltdarstellung und Gewaltverherrlichung in unseren Medien besser bekämpfen?

Phönix: Das Waffenrecht ist ausreichend. Schulen können nicht abgeschottet werden. Sind wir da nicht machtlos?

Schäuble: Wir sind in der menschlichen Gesellschaft immer ein Stück weit auch gegenüber schrecklichen Geschehen in einer Situation, dass wir sagen, da sind wir dann auch machtlos. Denn es gibt die hundertprozentige Sicherheit nicht. Die Menschheitsgeschichte nach christlichem Verständnis fängt mit Adam und Eva an. Und gleich danach kamen Kain und Abel. Das ist ziemlich früh – im ersten Buch Mose schon nachzulesen.

Und das hat sich im Prinzip nicht völlig geändert. Deswegen brauchen wir einen Rechtsstaat, der seine Aufgaben wahrnimmt. Deswegen brauchen wir Polizeien, Sicherheitsorgane, die die Bürger schützen. Das ist die Aufgabe. Der Staat bedroht die Freiheit nicht, sondern er beschützt sie. Und das muss er immer wieder erklären und machen. Das kann nur im Rahmen der Verfassung und auf der Grundlage einwandfreier Gesetze geschehen.

Aber die situativen Erregungsprozesse, die dann immer in die ein oder andere Richtung alles übertreiben, führen am Ende nur zu einem Zustand der Verwirrung.

Was ist in diesem jungen Menschen passiert? Ich weiß es nicht. Aber das ist doch das eigentliche Drama neben dem eigentlichen Mitgefühl für die Ermordeten und die Verletzten [mehr]

Ich finde, Herr Schäuble hat hier aunahmsweise mal vernünftig geantwortet. Das Geschehen selber rund um Winnenden möchte ich nicht kommentieren. Was mir aber ziemlich schnell durch den Kopf ging, als sämtliche Sender über dieses Geschehen berichteten, war die Tatsache, das mehr Menschen tagtäglich den Selbstmord als letzten Ausweg wählen, als an diesem Tag umgebracht wurden…

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Selbstmordstatistik aus dem Jahr 2007

Das wahre Gesicht der Ursula von der Leyen

Dünner als Papier war die Tapete der Frauenfreundlichkeit auf dem Gesicht der Frauenministerin Ursula von der Leyen, wie aus einem Artikel von n-tv hervorgeht. Nach ihrer Falschmeldung zum Babyboom, zeigt sie nun, dass es ihr bei Frauen nur um deren Arbeitskraft geht.

n-tv
Vorerst keine Anhebung, Längere Babypause abgelehnt
… Ein Vorschlag der EU-Kommission für mindestens 18 Wochen Mutterschutz stieß in Brüssel auf Bedenken etlicher Mitgliedsstaaten… In Deutschland sieht das Gesetz 14 Wochen vor. „Unser Hauptanliegen ist, dass wir nicht einen Rückschritt der Frauen am deutschen Arbeitsmarkt haben“, sagte Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen.

Das soll wohl eher heissen 4 Wochen mehr Mutterschutz bedeuten einen Rückschritt für die Arbeitgeber.

Die Ministerin fürchtet, für junge Frauen könnte es bei einem längeren Mutterschutzurlaub schwieriger werden, eine Stelle zu finden. Die Babypause mache Frauen für Arbeitgeber teurer.

„schwieriger werden, eine Stelle zu finden“ ist eine Lüge. Die Arbeitsstelle ist gesichert. Deshalb heisst es ja Mutterschutz. Am Ende lässt aber Frau von der Leyen die Maske fallen, es geht nur um Kohle. Wobei der Arbeitgeber bei Schwangerschaft finanziell durch das Umlageverfahren abgesichert ist.

Der Bundesregierung gehe es um einen guten Gesundheitsschutz. „Wir sollten uns daran orientieren, was dafür erforderlich ist“, sagte die Ministerin. In Deutschland sei der Gesundheitsschutz bereits gewährleistet, die Regeln gingen über die geplante Richtlinie hinaus.

Woher dieser Sinneswandel der Ministerin? Bisher hat sie immer behauptet, alles für das Frauenwohl zu tun.

Einige Mitgliedsstaaten teilten von der Leyens Bedenken. „Hier gilt es, darauf zu achten, dass die Frauen nicht entfernt werden vom Arbeitsmarkt“, sagte der französische Vertreter Philippe Leglise-Costa.

„Frauen vom Arbeitsmarkt entfernen“ ist natürlich ein ganz böses Faul.

Der dänische Arbeitsminister Claus Hjort Frederiksen sprach von der Gefahr, dass man mit Rechten ausschließlich für Frauen eine Gleichbehandlung von Frauen und Männern ausschließe.

Unglaublich, dass jemand auf die Idee kommt, durch Frauenbevorzugung könnten Männer benachteiligt werden. Da muss wirklich völlige Ebbe in der Kasse sein.

Der tschechische Sozialminister und Ratsvorsitzende Petr Necas sagte: „Natürlich können wir uns vorstellen, dass es Probleme in den Mitgliedsstaaten verursachen kann, in denen der Mutterschutzurlaub teilweise von den Arbeitgebern gezahlt wird.“

Ich bin immer wieder erstaunt das auch Politiker 1 + 1 zusammenzählen können.

Mehrere Minister wünschten wie von der Leyen, auch die Rolle der Väter bei der Verbindung von Familie und Beruf stärker in den Blick zu nehmen.

Wie jetzt, sollen Väter für die Mutter in den Mutterschutz gehen.

„Ansonsten wird der falsche Gedanke übermittelt, dass nur die Mutter für den Einklang verantwortlich ist“, sagte der spanische Arbeitsminister Celestino Corbacho Chaves.

Die Behauptung das Politiker 1 + 1 zusammenzählen können, ziehe ich hiermit zurück..

Arne Hoffmann: »Rettet unsere Söhne«

ist seit heute bei Amazon erhältlich [hier]

arne-hoffmann-rettet-unsere-soehneKurzbeschreibung des Buches

»Jungs sind dumm« ist nicht nur eine beliebte T-Shirt-Aufschrift, sondern die Haltung, mit der unser Land einer gesamten Generation von Jungen gegenübertritt. Mit erschreckender Klarsicht führt Arne Hoffmann vor, wie die Pädagogik und Politik die offene Diskriminierung unserer Jungen zulassen. Dass nicht nur Mädchen, sondern auch Jungen die Zukunft unseres Landes sind, wird dabei vergessen. Ein in seiner Polemik ehrliches, nicht frauenfeindliches, sondern jungenfreundliches Buch über die Schattenseiten des Gleichberechtigungswahns, die auszusprechen in unserer Gesellschaft fast schon einem Tabu gleichkommt.

Ausnahmen bestätigen wie überall die Regel, weshalb ich dieses Buch hier einstelle. Ich möchte das nicht weiter kommentieren, sondern in diesem Falle auf Arne Hoffmanns Genderama [verweisen]