Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder und der Bundesbeauftragte für den Zivildienst, Dr. Jens Kreuter, haben am 15. Dezember in Berlin die letzten Zivildienstleistenden verabschiedet. Mit der Aussetzung der Wehrpflicht ist am 1. Juli 2011 auch der Zivildienst ausgesetzt worden.
Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder würdigte den Einsatz der Zivildienstleistenden: „Mehr als 2,7 Millionen Zivis haben die deutsche Gesellschaft tiefgreifend und dauerhaft verändert. Sie haben dazu beigetragen, dass das Leben vieler Menschen ein kleines bisschen schöner und reicher wird. Dafür möchte ich heute Danke sagen!“[..] BMFSFJ
In Zeiten, wo Männern eher alles Schlechte angelastet wird, ist ein Danke besser als gar nichts.
Na, wenigsten einmal mussten sie sich ein „xx-en und xx-innen“ verkneifen! Weibliche Zivildienstleistende, also „Zivildienstleistinnen oder ZiviInnen“ gab es nicht!
Da hätte sich genau so gut Hitler bei den KZ-Insassen für die Mitarbeit bedanken können!
@Wima: Das ist einfach nur geschmacklos.
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Ich verstehe vollkommen, dass man von dieser feministischen Ideologie und deren Auswirkungen enttäuscht ist – zur Recht! Das eindeutig eine feindliche Ideologie.
Wenn sich jemand auch nur im Ansatz gegen diese Ideologie stellt, hat derjenige unseren Respekt verdient. Frau Schröder tut das. Zwar nur im geringen Maße aber immerhin macht sie deutlich, dass sie keine reine Frauenpolitik betreiben will. Damit stellt sie sich von gegen ihre Vorgängerien (siehe Diskussion zu Frauenquote). Das ist eine wichtige Entwicklung und diese sollte man mit mehr als nur launigen Kommentaren honorieren.
@Bernd: Geschmacklos ist es und eine Verhöhnung dazu, sich bei Zwangsarbeitern zu bedanken! (heute genauso wie vor hundert Jahren)
Da muß ich Wima Recht geben: Die Frauenministerin bedankt sich bei männlichen Staatssklaven. Das ist zynisches Gesäusel.
@ Wima:
Ich habe dich nicht kritisiert aufgrund der Erkenntnis das diese Zwangsarbeit illegitim ist.
In dem Punkt stimme ich dir vollkommen zu.
Aber dieser Vergleich ist viel zu weitgehend bzw. in der Dimension überhaupt nicht zu vergleichen. Ich verstehe den Inhalt des Vergleichs. Aber die Art die Botschaft zu übermitteln ist geschmacklos. Ein bisschen mehr Feingefühl für die Geschichte wäre angebracht.
KZ-Insassen mit Zivis auf eine Stufe zu stellen, ist hochgradig problematisch.
@ Wima & Bernd
Ihr habt beide recht!
Der Feminismus geht in der Tendenz in die gleiche Richtung wie die andere (vergangene?) Ideologie die mit F beginnt. Daher ist der Vergleich als (wirklich) extreme Zuspitzung nicht so ganz daneben! Andererseits sind die Zwangsarbeiter unter dem Namen „Zivildienstleistende“ und „Kriegsdienstleistende“ (nur Männer!) keineswegs so vom Tode bedroht wie die Insassen von Kzs!
KZ-Insassen und Zivildienstleistende sind das Ergebnis des exakt gleichen Rechtsverständnisses. Der Vergleich ist außerdem zwingend, um die Tatsache der Zwangsarbeit, die Zivildienstleistende nun mal verrichten, hervorzuheben. Auch im dritten Reich wurde Zwangsarbeit geschönt. Mit Inbrunst wird heute täglich mehrmals diese Maske abgerissen, während die aktuelle Zwangsarbeit als Zivildienst geschönt und als selbstverständlich hingenommen wird (es ändert nichts daran, dass das Ganze zur Zeit ausgesetzt ist). http://wikimannia.org/Zwangsdienst