Da dieser Tage auf 3 SAT die Wiederholung des Spielfilms „Unter Anklage: Der Fall Harry Wörz“ lief, mache ich auf eine Dokumentation aufmerksam, die noch nicht so alt ist und neue Aspekte im Leben von Harry Wörz schildert.
Im Jahr 1998 „schuldig“, 2010 dann der Freispruch, ohne jeden Zweifel. Wie geht es dem Justizopfer Harry Wörz inzwischen, kann er jemals wieder ein „normales“ Leben führen, das so ins Trudeln geriet?
Spielfilm – Unter Anklage: Der Fall Harry Wörz
Er ist einer der spektakulärsten Justizirrtümer unserer Zeit und zeigt wie viel Kraft und Durchhaltewillen ein Mensch braucht, um die Korrektur eines Fehlurteils zu erkämpfen. Die Geschichte des Harry Wörz haben SWR und ARD Degeto verfilmt.
Ein Plädoyer für die Unschuldsvermutung
1997 begann die unfassbare Geschichte. Die getrennt lebende Ehefrau des Bauzeichners Harry Wörz wurde in ihrer Wohnung so schwer gewürgt, dass sie einen bleibenden Hirnschaden erlitt und zum Pflegefall wurde. Wörz wurde wegen versuchten Mordes beschuldigt und zu elf Jahren Haft verurteilt. Zwei Jahre später wird ein Schadenersatzprozess gegen ihn angestrengt, den der Anwalt Hubert Gorka übernimmt. Als die Richter zugunsten Harry Wörz entschieden, entschlossen sich Gorka und sein Mandant, für die Aufhebung der Freiheitsstrafe zu kämpfen. Es beginnt ein kräftezehrender Marathon mit zahlreichen Rückschlägen.
Justiz-Marathon mit Erfolg
Gemeinsam kämpften sich die beiden durch Wiederaufnahmeverfahren und Revisionsverhandlungen bis hin zum Bundesgerichtshof, der Harry Wörz endgültig freisprach und die fahrlässige Arbeit der ursprünglich ermittelnden Behörden feststellte. Ein Fall, der die Schwäche, aber auch Stärken des deutschen Justizsystems zum Vorschein bringt.
Dreharbeiten in Pforzheim und Berlin
Am 31. Juli begannen die Dreharbeiten in Pforzheim. Till Endemann führt Regie, das Drehbuch schrieb er gemeinsam mit Holger Joos. Produziert wird der Film von teamWorx in Auftrag von SWR und ARD Degeto. Neben Rüdiger Klink und Felix Klare in den Hauptrollen spielen u.a. Klaus Schindler, Patrick von Blume, Michael Krabbe, Katja Bürkle und Stefanie Stappenbeck. SWR
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