Reaktionen zum Entlassungsgesuch der Linken gegen Monika Ebeling

Die bekannte Autorin Dr. Karin Jäckel hat auf ihrer Home­page unter Neu­ig­kei­ten einen Kommentar zum Ent­las­sungs­ge­such der Gleich­stel­lungs­be­auf­trag­ten Monika Ebe­­ling ein­ge­stellt. Auch Katrin Hummel, die in der Vä­ter­be­we­gung durch ihr Buch „Entsorgte Väter“ für Fu­ro­re sorgte, hat sich in der FAZ zum Thema ge­mel­det. Franz­jörg Krieg vom VafK Karls­ru­he hat es sich ebenfalls nicht nehmen lassen, dazu einen Beitrag zu schreiben. Aus al­len Be­rich­ten werden eini­ge Auszüge ver­öf­fent­licht. Zu gu­ter Letzt: ein alter Antrag der Grü­nen aus dem Jahr 2010 zur Ab­set­zung von Monika Ebe­ling macht der­zeit ebenfalls die Run­de in der Män­ner- und Vä­ter­be­we­gung.

Dr. Karin Jäckel
[..]Einige Zeit sah man in Goslar zu, wie sie ihren Ruf als anti­fe­mi­nis­ti­sche Gleich­stel­lungs­be­auf­trag­te mit Leben ausfüllte, sich gegen ra­di­ka­len Fe­mi­nis­mus im Stile „Emma“-Alice Schwarzers aussprach und ihren eher un­ge­wöhn­li­chen Weg im engen Verbund mit der Män­ner­rechts­be­we­gung ging.

[..]Für mich als Kinderrechteverfechterin ist Monika Ebeling eine der we­ni­gen Gleich­stel­lungs­be­auf­trag­ten, die ich kenne, die das Geburtsrecht al­ler Kinder auf eine lebendige, unmittelbare Beziehung zu beiden Eltern schützt, indem sie Gleichstellung als echte, gelebte Gleichwertigkeit, Gleichrangigkeit und so­mit Gleichstellung von Mann und Frau versteht und praktiziert. Leider ist das nicht politisch korrekt.

Gleichstellung im politisch gewollten Sinne ist Frauenförderung. Und „Frau­­en­förderung ist der Entzug von Männerprivilegien“, wie man mir vor einiger Zeit im Bundesfrauenministerium erklärte.

[..]Politische Parolen wie „Väter sind Täter“ haben seit Jahrzehnten die Va­ter­lo­sig­keit der Gesellschaft und die Zerstörung von Familien als ver­meint­liche Enklaven der Frauenunterdrückung und des Kin­des­miss­brauchs ge­för­dert. Schlagworte wie, Mädchen würden erst durch Pe­ne­tra­tion zur Frau ge­macht, Jungen aber „mit Tatwaffe geboren“, haben Jun­gen- und Män­ner­feind­lich­keit erzeugt. Mädchen und Frauen „stark“ zu machen, wurde zur Ehrenaufgabe vom Kindergarten bis zur Frau­en­quo­te.

Der Beitrag von Katrin Hummel „Raus aus der reinen Frauenecke – In Goslar soll die Gleichstellungsbeauftragte ihren Posten räumen, weil sie sich auch für Männer ein­setzt“ in der FAZ ist leider noch nicht online. agens hat diesen auf seiner Home­page ver­öf­fent­licht.

Katrin Hummel
[..]Als besonders anstößig sieht etwa die Leiterin der Fachstelle Kin­der­schutz Frau Ebelings Haltung zu einer Brötchentüte an. Diese soll nach dem Be­schluss einer Planungsgruppe, der Frau Ebeling angehörte, zur Kin­der­schutz­woche im September 2011 den Aufdruck ”Gewalt an Kin­dern und Frau­en kommt nicht in die Tüte” bekommen. Ebeling sprach sich ge­gen diese Entscheidung aus, plädierte dafür, sie rückgängig zu machen. Ihre Begründung: “Ich finde das ideologisch. Es ist doch eine Woche für Kinder und nicht für Frauen. Und die Väter bleiben bei so einem Aufdruck nur noch als Täter übrig.” Auch Ebelings Rückzug aus einer Pla­nungs­grup­pe, die im Frühjahr vergangenen Jahres eine vom Lan­des­kri­mi­nal­amt Niedersachsen entwickelte Ausstellung gegen “Ge­walt in Paar­be­zie­hun­gen” nach Goslar ho­len wollte, wird ihr als man­geln­de Em­pa­thie für Frau­en ausgelegt. Ebeling in­des­sen ar­gu­men­tiert, dass in dieser Aus­stel­lung Männer pauschal als Täter und Frauen pauschal als Opfer dar­ge­stellt wür­den.

Dieser Standpunkt ist es, der ihre Gegner in schönster Regelmäßigkeit auf die Palme bringt. Die Linke, die Grünen und auch Vertreterinnen der Goslarer Initiative “Gute Gleichstellungsarbeit” haben Monika Ebeling in der Ver­gan­gen­heit immer wieder vorgeworfen, “vor allem Be­nach­tei­li­gun­gen für Männer auf­ar­bei­ten zu wollen”.

Doris Juranek, die Fraktionsvorsitzende der Grünen, bezeichnet Ebeling öf­fent­lich als “Männerbeauftragte” und wirft ihr in einem Schreiben an den Ober­­bür­ger­meister vor, sie wolle “die Benachteiligung von Männern auf­zei­gen und beseitigen – dies ist nicht unser politischer Wille”. Dafür hätten die Grünen die Stelle der Gleichstellungsbeauftragten nicht ge­for­dert, schließlich habe der Feminismus sein Ziel noch längst nicht er­reicht.

Auch Arne Hoffmann hat den Beitrag von Katrin Hummel in seinem Blog kom­men­tiert.

Franzjörg Krieg
[..]Das Problem ist, dass von Müttern zu kleinen Rittern erzogene Män­ner, bzw. op­por­tu­nis­ti­sche Männer, die ihr Mannsein darin erfüllt sehen, dass sie von Frauen gelobt werden, immer noch nicht das Sehen ohne Filter erlernt haben. Gesellschaftliche Realitäten können von den mei­sten Männern erst dann erkannt werden, wenn sie selbst davon ne­ga­tiv be­trof­fen sind – z.B. im Rahmen einer Trennung mit Kindern. Dann er­schlägt sie die Realität wie vom Blitz getroffen. Allen diesen Männern ist eines gemeinsam: Sie ver­zwei­feln schlagartig an ihrem Glauben in den Rechts­staat.

Solche Männer im Verein mit allen Frauen, die egoistische Frau­en­in­te­res­sen vertreten, fallen derzeit in Goslar über Monika Ebeling her. VafK-KA

Das Original-Zitat von Doris Juranek/Die Grünen sollte noch hervor gehoben werden:

Doris Juranek
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, das Wirken der Gleich­stel­lungs­be­auf­trag­ten ist mittlerweile von unseren Vorstellungen weit entfernt. Ihren bis­he­ri­gen Tätigkeiten nach will sie Benachteiligung von Män­nern auf­zeigen und „be­sei­ti­gen“ – dies ist nicht unser po­li­ti­scher Wille und wir den­ken, damit auch im Rat nicht allein zu stehen!

Die Übersetzung dieser Aussage lautet: Die Grünen wissen um die Benach­tei­li­gun­gen der Männer, diese dürfen aber weder benannt und schon gar nicht beseitigt wer­den.

Nachtrag: Arne Hoffmann hat einen neuen Beitrag zum Thema geschrieben: Goslar: Das vielsagende Schweigen des Bundesforums

WikiMANNia: Bündnis 90/Die Grünen – Männerdiskriminierung

6 Kommentare.

  1. Narrowitsch

    Nein, die Übersetzung dieser Aussage lautet: So etwas wie (Geschlechter-)Gleichheit ist Rhetorik, grüne Rattenfängerei, Täuschung – aber keinesfalls politischer Wille.

    Gruß!

  2. Hat ME ein Gesuch an die Stadt gerichtet, entlassen zu werden?

    Das Wort „Entlassungsgesuch“ ist SEHR unglücklich.

  3. @Narrowitsch

    Ich gebe Dir recht. Zum Thema Gleichstellung folgt noch ein gesonderter Artikel.

    @Micha

    Auch Du hast recht. Es hätte „Entlassungsgesuch der Linken…“ heißen müssen.

  4. nein, sondern:

    „Entlassungsantrag der Linken gegen ME“

  5. Die politische Landschaft in Deutschland ist psychophatisch, verkommen, lebensfeindlich und erschreckend abstossend.
    Ich schäme mich für dieses Land und seine verblödeten Leute.
    Pfui, pfui, pfui

  6. bernhard stangl

    danke frau ebeling ….endlich eine frau, die dem geschlechterrassismus einer alitsche schwarzer den kampf ansagt. was alitsche und deren konsortinnen am sogenannten linken rand machen, ist schlichtweg vergleichbar mit der handlungsweise dieser “ischen” im neonazistischen bereich

    viel glück, frau ebeling. halten sie bitte durch. sie sind in zeiten der sarazzins+istinnen und alitschInnen ein lichtblick in diesen reihen einer spd, die nur noch ein schatten ihrer selbst ist

    ein dreifaches pfui teufel ausserdem an die “linke”(wollt ihr jetzt den selben weg der sozialfaschistInnen gehen?) und an die grünen( kein wunder, dass ihr z.b. jutta und mich nicht dulden konntet) bettvorleger des kapitals

    rosa + clara + la passionaria wäre stolz auf sie

    msg+!no pasaran!+kor
    bernhard stangl