Auf nebenstehendem Bild ist sehr schön illustriert, was angebliche Frauenherzen wünschen 😉
Nicht nur Ursula von der Leyen wäre begeistert, wenn die Realität so aussähe. Renate Künast kann derzeitige Tatsachen ebenfalls nicht akzeptieren. Deshalb hat sie in der Bundestagsdebatte am Freitag auch folgende Frage gestellt:
„Wenn die Frauen besser ausgebildet sind als die Männer, warum stellen wir eigentlich ständig die schlechteren ein?“ Hier
Diese Frage ist in der Tat richtig und wichtig. Da in Deutschland eher Wunschvorstellungen finanziell und ideell gefördert werden, vernichtet man weiter männliche Existenzen. Männer und insbesondere Väter werden nicht nur im Familienrecht diskriminiert. Auch die laufenden Arbeitslosenstatistiken sprechen eine klare Sprache. Aber nun lass ich Ursula von der Leyen zu Wort kommen.
Fachkräftemangel bekämpfen
In den nächsten Jahren drohe ein enormer Fachkräftemangel, warnt Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen im Gespräch mit dem Handelsblatt. Deshalb ist es notwendig, inländische Arbeitskräfte, wie zum Beispiel Frauen, Migranten und Ältere, besser zu aktivieren. Aber auch gut qualifizierte Zuwanderinnen und Zuwanderer sind gefragt.
[..]Handelsblatt: Zumindest die CSU würde auf den zweiten Teil – mehr Zuwanderung – gerne verzichten. Wie wollen Sie ihr das beibiegen?
Von der Leyen: Wir alle sollten uns die Brisanz von Fachkräftemangel klarmachen. Er verursacht enorme Kosten durch Produktionsausfälle und dadurch steigende Arbeitslosigkeit. Unternehmen investieren bei fehlenden Fachkräften weniger, weil die Kapitalrendite sinkt. Es wächst der Druck zur Automatisierung – dann fallen Arbeitsplätze für Geringqualifizierte weg. Und in anderen Bereichen droht Arbeitsverdichtung – was die Vereinbarkeit von Beruf und Familie weiter konterkariert. Das kommt auf das ganze Land zu, wenn wir nicht handeln- auch auf Bayern.
[..]Handelsblatt: Haben Sie schon Berufe identifiziert?
Von der Leyen: Ganz vorneweg und wenig überraschend: Ingenieure für Elektronik, Maschinen- und Fahrzeugbau. Gerade in der Autoindustrie ist der Mangel schon mit Händen zu greifen. Da müssen wir aufpassen, dass nicht deswegen ganze Abteilungen ins Ausland verlegt werden. Aber auch bei Ärzten haben wir schon eine deutliche Mangelsituation. Die konkrete Umsetzung der Positivliste könnte im ersten Quartal 2011 starten, wenn die Koalition einig ist.
[..]Handelsblatt: Daneben haben Sie selbst auf die ungenutzten Potenziale inländischer Arbeitskräfte hingewiesen …
Von der Leyen:… ganz klar. Und ich lege auch großen Wert darauf, stets beides im Blick zu haben – wo genug Potenzial im Inland ist, muss das genutzt werden. Da lassen wir die Wirtschaft nicht aus der Verantwortung. Beispiel Pflege: Es gibt einen handfesten Mangel an Pflegefachkräften. Unbestritten. Andererseits gibt es viele arbeitslose Pflegehelfer, die nur zwei Jahre weitergebildet werden müssen zu Fachkräften. Hier muss gezielte Qualifizierung im Land erfolgen.
Handelsblatt: Von welchen Größenordnungen reden wir denn da?
Von der Leyen: Nehmen wir die Erwerbsbeteiligung von Frauen. Da liegen wir mit einer Quote von 65 Prozent zwar auf den ersten Blick schon recht gut. Ein zweiter Blick zeigt aber: Nur 40 Prozent der erwerbstätigen Frauen arbeiten auch Vollzeit. Deshalb ist das Thema „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ so wichtig. Wir müssen durch Ganztagsschulen und mehr Kinderbetreuung die Chancen von Frauen am Arbeitsmarkt verbessern. Außerdem sorgen sie für bessere Bildungserfolge etwa bei benachteiligten Kindern, die wir lieber mit früher Bildung als Fachkräftenachwuchs fordern sollten, statt sie absehbar ohne Abschluss in eine Hartz-IV-Karriere driften zu lassen. Deswegen auch das Bildungspaket. Mehr
Bildquelle: Stefan Bayer / Pixelio.de
WikiMANNia: Frauen in der Arbeitswelt • Portal: Feminismus
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