In einem Hof in Ketzin finden misshandelte Männer Schutz und Beratung
KETZIN – „Wenn du dich trennst, mach ich dir das Leben zur Hölle.“ Diese Worte bekam Dieter D. (Name geändert) von seiner Frau an den Kopf geworfen, als er die Scheidung ankündigte. Krankhaft eifersüchtig sei sie gewesen, sagt Dieter D. Sie telefonierte ihrem Gatten ständig hinterher, kratzte und trat ihn, während sie ihm unterstellte, fremdgegangen zu sein.
D. wusste keinen Rat mehr. Er fuhr zweieinhalb Stunden aus dem Osten des Landes nach Ketzin. Auf dem dortigen Lindenhof befindet sich das Gewaltschutzhaus von Horst Schmeil und Dietmar Gettner – es ist auch zuständig für männliche Gewaltopfer aus Potsdam-Mittelmark, wo es keine solche Einrichtung gibt.
„Ich will nicht, dass die Situation weiter außer Kontrolle gerät. Sonst brennt bei mir vielleicht auch irgendwann die Sicherung durch“, sagt D.
In den zwei Stunden, die er schon im Gespräch mit Horst Schmeil ist, hat seine Frau dreizehnmal versucht, ihn anzurufen. Beim 14. Versuch nimmt er den Anruf an. Zum Beweis, dass er nicht mit einer anderen unterwegs ist, reicht D. das Telefon an den Diplompädagogen weiter. Schmeil versucht, die aufgebrachte Frau zu beruhigen und gibt das Handy zurück [mehr]
Ja ja, ich weiß, aus Sicht der Frauen vermutlich ein Einzelfall, weshalb ein Gesetzesentwurf mit dem Titel „Täterverantwortung stärken“ auch nur Männer im Visier hat [hier]
Männerhäuser müssen sich privat finanzieren, für Frauenhäuser soll demnächst sogar der Bund finanziell die Verantwortung übernehmen [hier]
WikiMANNia: Häusliche Gewalt • Gewalt • Strukturelle Gewalt
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