Internet-Stiftung ohne Frauen

mann-maenner-vorneIn Berlin wurde kürzlich die Stiftung Internet Economy Foundation (IEF) gegrün­det. Das Ziel ist, vereinfacht ausgedrückt, den Internet Markt nicht alleine den Amerikanern und Asiaten zu überlassen und daraus folgend, die deutsche Internet Wirtschaft zu fördern. Unternehmen in Deutschland liegen hinter den USA weit zurück, zumindest die digitale Zukunft betreffend. Es fehlen nicht nur finanzielle Förderungen, um entsprechende Firmen erfolgreich in die Zukunft zu führen. Nun hat Simone Schmollack von der Taz festgestellt, dass im Stif­tungsrat keine Frauen vertreten sind und das geht ja man gar nicht 😉

Der Stiftungsrat, der Vorstand und die Geschäftsführung sind ausschließlich mit Männern besetzt, welche  diverse nationale und internationale Unternehmen entweder selbst gegründet oder aber diesen vorgestanden haben. Die Namen der Männer sind Robert Gentz, Ralph Dommermuth, Oliver Samwer, Kolja Hebenstreit, Dr. Klaus Hommels, René Obermann, Friedbert Pflüger und Clark Parsons. Internet Economy Foundation

Der Witz an dem Beitrag von Simone Schmollack ist allerdings die Tatsache, dass sie im Gegenzug Frauen benannt hat, die mit der Internet Wirtschaft fast gar nichts gemein haben – zu den Namen später mehr.

Acht Männer. Acht Experten. Und keine einzige Frau. Wie kann das sein in Zeiten, in denen die Gleichstellung von Frauen und Männern an der Tagesordnung ist? Und in einem Land, das seit über einem Jahr ein Quotengesetz hat?

Ein Quotengesetz gibt es meines Wissens nach bisher nur für Aufsichtsräte.

„Ich bedauere es selbst, dass wir im Stiftungsrat keine Frau haben“, sagt Clark Parsons, Geschäftsführer der IEF und Unternehmensberater. Hat die Stiftung Frauen erst gar nicht auf dem Schirm gehabt? Schlichtweg vergessen?

Ich vermute mal, dass die Stiftungsgründer genau wussten, dass man für den Job keine Laberexperten braucht, sondern Menschen mit Verstand und Logik.

Frauen sind im Internet genauso unterwegs wie Männer. Sie kaufen Bücher, Jeans und Zugtickets, generieren Wissen und sind in sozialen Netzwerken aktiv.

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Sie bloggen, so wie die Politikwissenschaftlerin, Übersetzerin und Journalistin Antje Schrupp. So wie die Politologin und Extremismusforscherin Anne Roth. So wie die Kulturwissenschaftlerin und Journalistin Mercedes Bunz. So wie Anne Wizorek, die mit dem Hashtag #aufschrei eine neue Sexismusdebatte entfacht hat. So wie die Designforscherin und Professorin Gesche Joost, die als sogenannte Internetbotschafterin den digitalen Wandel in Deutschland vorantreiben soll – dazu hat sie die Bundesregierung ernannt. Im Bundestagswahlkampf 2013 war sie im SPD-Team Expertin für Netzpolitik. Die Liste ließe sich fortsetzen. TAZ

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Was haben die genannten Eigenschaften der Frauen mit IT-Wirtschaft zu tun? Will Simone Schmollack tatsächlich behaupten, mit diesen Frauen würde es vorwärts gehen? Wenn dem so wäre, dann hätten diese schon längst ein Unternehmen gegründet und/oder erfolgreich voran gebracht – haben sie aber nicht.

Eigentlich fehlt in der Aufzählung nur Anke Domscheit-Berg, die es geschafft hat, allerdings nicht alleine, eine Partei zu kapern und Diejenigen, welche Tatsächlich Ahnung von der Materie hatten, zu vergraulen –  dass allerdings sehr erfolgreich. Wer will so eine Frau in seiner Firma haben, geschweige denn in einem Stiftungsrat?

Hadmut Danisch hat mehrere Beiträge über Gesche Joost gebracht, deshalb verlinke ich direkt auf den Suchbegriff Gesche Joost.

Der Stadtmensch hat gerade ebenfalls einen Artikel geschrieben, der zumindest z.T. mit dieser Thematik zu tun hat.

[..]Offenbar hat das mit der Emanzipation noch nicht so dolle geklappt. Zwar hätten wir eine Bundeskanzlerin und diverse andere sitzpinklerische Aushängeschilder an den Futtertrögen der Macht, aber wer die Geschichte vom »Fischer und seiner Frau« kennt, weiß, dass die Begehrlichkeiten nach All-Inclusive-Leistungen zugunsten der Frauen ein unstillbares evolutionäres Phänomen darstellen. Und so gibt es seit Ewigkeiten Millionen Forderungen von Frauen an Männer, gerne auch vertretungsweise an »die Gesellschaft« oder »den Staat«. Denn nach feministischer Sichtweise ist die Dominanz der Männer in der allgemeinen Ressourcenbeschaffung und -verwaltung allein darin begründet, weil sie sich heimlich gegen die armen Frauen verschwören.[..] Stadtmensch-Chronicles

WikiMANNia:
Antje Schrupp · Anne Wizorek

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