Der irische INDEPENDENT hat eine ganz eigene These für den Grund der Gewalt:
„Wenn die Randalierer schon nicht alle die gleiche Hautfarbe haben, so eint sie doch eines: Ihnen fehlt eine Vater-Figur. Eine ungewöhnlich hohe Anzahl junger Männer in London sind die Söhne alleinerziehender Mütter. Auch wenn Feministinnen seit Jahrzehnten etwas anderes behaupten: Das Patriarchat wurde nicht erfunden, um Frauen zu unterdrücken, sondern von Abraham eingeführt, um die Männer zu kontrollieren. Junge Männer ohne vorgegebene feste Regeln sind so verwildert wie Schimpansen“, schreibt der IRISH INDEPENDENT aus Dublin. dradio – Presseschau
Schön, das Deutschlandradio dieses Argument in seiner Presseschau erwähnt hat. Deutsche Medien werden das garantiert nicht bringen. Davon abgesehen, wieso werden bei der Berichterstattung Unterschiede zwischen den Jugendlichen in London und Libyen gemacht? Warum werden die einen Rebellen und die anderen Kriminelle genannt? Hunger leiden weder die einen, noch die anderen. Sollte Europa aus diesem Grund für die Londoner Rebellen nicht ebenfalls Geld locker machen? Und last but not least: hoffentlich kommt die Nato nicht auf die Idee, Bomben auf London zu werfen. In diesen Tagen weiß man ja nie so genau, woran man ist. Dazu passt mMn auch folgender Artikel ganz gut:
Revolutionäre Gedanken
Ein Unwort als Schreckgespenst des Staatswesens
Die Revolution, das Schreckgespenst jedes Staatswesens, ist in einer Demokratie eine Utopie. Dies war lange Zeit der Tenor der etablierten Politik und ihrer Protagonisten.Vierzig Jahre ist es her, seitdem das Unwort der Politik von den Straßen verschwunden ist. Jene 68er, die damals ihre Wut und ihre Forderung nach Veränderung dieses Systems laut skandierend über die Straßen und Plätze trugen, haben es sich in der einstmals so verhassten Gesellschaft bequem gemacht. Ihr Ruf nach der Weltrevolution ist verstummt, und ihr längst vergangenes Aufbegehren wurde zu einem selbst beruhigenden Teil der Vita der ehemaligen Revolutionäre. Fast hätte man glauben können, dass die in ihren Zielen missglückte Revolution der ausgehenden 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts die Behauptung einer Utopie unter Beweis gestellt hatte, und somit eine nicht wiederholbare Episode der Geschichte war. le bohémien
Bildquelle: Gerd Altmann/all-silhouettes.com/Pixelio.de
Bomben werden sie wohl nicht werfen… Trotzdem eine interessante These. Warscheinlich stimmt sie sogar. Es ist schließlich bekannt, das Jungen verwahrlosen wenn sie nicht von ihren Vätern betreut werden. In London kommt das dann noch mit Unterschicht und mangelnder Integration zusammen.
Natürlich sind sie Kriminelle, aber welche die man hätte verhindern können. Ich fürchte nur jetzt ist das Kind schon lange in den Brunnen gefallen.
Gestern wurde bereits in den Abendnachrichten erwähnt, dass in Berlin eine Gruppe zur Solidarität aufgerufen hat, um ebenfalls für die Jugendlichen in London zu protestieren.
Na, ob das mit den väterlosen Söhnen so stimmt? Die ersten festgenommenen Plünderer waren jedenfalls aus intakten Familien. Eine „Olympia-Botschafterin“ und ein Lehrer. Ich lach mich weg.