In gewohnter Manier stellt Oliver Kalkofe den Bundespräsidenten und seine ‚wahre‘ Presseerklärung dar.
Aus Oliver Kalkofes besinnlich-böse Weihnachts-Show. WENNS DENN SEIN MUSS: FROHES FEST! Berlin, Theater Komödie am Ku’damm, 25.12.2011 www.gernsehclub.de
Ich erlaube mir, den Beitrag wegen eventueller Halbwertzeit als Text einzustellen 😉
Sehr verehrte Mitbürger, liebe Mitbürgerinnen, Kinder und Haustiere und meine lieben Freunde aus der Wirtschaft,
ich möchte mich heute persönlich an sie wenden… müssen, weil mein bisheriges ehrlich empfundenes Schweigen Anscheinend nicht alle Fragen ausreichend beantworten konnte. Ich respektiere die Pressefreiheit, Sie ist ein hohes und theoretisch wichtiges Gut, jedoch kann sie in übertriebenen Maße auch Vieles kaputtmachen. Auch darüber sollte man sich Gedanken machen.
Viel lieber würde ich heute mit ihnen über wichtigere Dinge reden, über die Bedeutung des christlichen Weihnachtsfestes, welche coole und moderne Musik ich mir gerne aus dem Internet runterlade oder auch über die zahlreichen viel größeren Verfehlungen vieler meiner Kollegen. Heute aber geht es um mich und einige kleinere Kredit…. chen, die ich allerdings nur in Anspruch genommen habe, bevor es ein anderer tat.
Ich möchte an dieser Stelle ganz deutlich und offen sagen, dass hierbei juristisch gesehen niemand zu Schaden kam, das ich nur um Geld.. das es sich nicht um Geld handelte, das ich bekam, sondern lediglich um große Summen, die ich nicht bezahlen musste, also eher… virtuell. Ich habe fast alle diese Transaktionen der Kanzlerin offen gelegt, sowie auch sämtlich Sparbücher, Rabattmarkenhefte und den 250 letzten Weihnachtsgeschenken von meiner Mutter, selbstverständlich gebügelt und frisch gewaschen.
Es tut mir Leid, dass all diese kleinen Mauscheleien jetzt ans Licht gekommen sind, dafür entschuldige ich mich. Das kann, aber das darf einem Bundespräsidenten nicht passieren, wenn selbst in einer Position wie dieser so etwas alles noch rauskommt, dann nutzt einem das ganze schöne Amt ja nichts.
Ich bitte um ihr Verständnis, das ein Rücktritt von diesem Amt für mich zu diesem Zeitpunkt nicht in frage kommt, da wir uns gerade erst im Schloss neu eingerichtet haben. Das war nicht billig und meine bezaubernde Ehefrau – übrigens auch nicht gerade billig – wies mich zurecht darauf hin, das wir die Möbel in unserem älteren kleinen Haus gar nicht aufstellen könnten. Ein neuer Umzug in ein neues größeres Anwesen würde also für neue wesentlich höhere Kredite sorgen und somit die Situation für den Steuerzahler keineswegs verbessern.
Ich habe mich deshalb entschlossen, sämtliche Unterlagen und Beweise für zwielichtige Geschichten auf dem Rasen des Schlosses Bellevue offen auszubreiten, bis Gras darüber gewachsen ist. Und dann in knapp 2 Monaten ohne Brille und mit neuer Frisur wieder an die Öffentlichkeit zu treten, um dort mein neues Buch zu präsentieren, dass ich all unseren Bürgerinnen und Mitbürger widmen möchte mit dem Titel: Vorerst verscheissert.
Bis dahin würde ich sie gerne persönlich auf Kosten meines Freundes Maschmeyer auf einen Glühwein oder Kleinkredit einladen. Schauen sie dazu einfach mal auf unsere gemeinsame Webseite vorbei Maschi und Mauschel dot com. Dort gibt es auch sehr schöne Urlaubsfotos und lustige Videos von uns und Veronika Ferres als schnorchelnder Kredithai. Ich wünsche Ihnen besinnliche Festtage, denken sie mal an was anderes als nur an mich, genießen sie die ruhige Zeit und lassen sie sich reich beschenken – ich tue es auch.
In diesem Sinne – Frohe Weihnachten
Nachtrag: Auf dradio Kultur habe ich ein Interview mit Friedrich Küppersbusch zur Causa Wulff gefunden. Dort erzählt er von Dingen, die zumindest mir noch nicht bekannt waren.
Wulffs „BILD“-Anruf „handwerklich extrem ungeschickt“
TV-Produzent Küppersbusch zur Auseinandersetzung um den Bundespräsidenten – Friedrich Küppersbusch im Gespräch
Weil das Gerangel um den Bundespräsidenten inzwischen einem „Kindergeburtstag“ gleiche, hat TV-Produzent Friedrich Küppersbusch einen radikalen Vorschlag: Der Bundestagspräsident als Staatsoberhaupt würde einer parlamentarischen Demokratie wie der Bundesrepublik gut stehen, findet er.
Sie können die schriftliche Fassung des ausführlichen Interviews nachlesen, das im Radiofeuilleton lief. dradio
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