Michaela Noll zu Kinderpornografie

Jeder neue Aufruf kinderpornographischer Bilder ist ein neuer Missbrauch der Opfer
Rede in der Aktuellen Stunde zur Bekämpfung der Kinderpornographie im Internet

ZP1) Aktuelle Stunde auf Verlangen CDU/CSU, SPD

foto-noll_hochaufloesendNorwegen 2004, Schweden 2005, Schweiz 2006 – Warum betone ich das so deutlich? Das sind die Länder, die Access-Blocking eingeführt haben.

Und Deutschland? Wo stehen wir? Seit Jahren diskutieren wir über eine freiwillige Selbstverpflichtung – aber bis heute hat sich nichts getan. Viele Länder sind an uns vorbei gezogen und Deutschland ist nicht mit im Boot. Deshalb müssen wir den Schritt der Sperrung gehen, denn er ist wichtig für den Schutz der Kinder.

Wie groß ist die Kinderporno-Szene in Deutschland? Es gibt eine riesige Dunkelziffer. Kinderpornographie im Internet nimmt zu und wird immer brutaler.

Es gibt: Immer mehr Konsumenten – Zuwachs von 2006 auf 2007 um 111 Prozent. Immer mehr Bilder und Videos – Pornografische Videos, auf denen Kinder gequält und gefoltert werden, werden allein in Deutschland bis zu 50.000mal pro Monat heruntergeladen. Immer jüngere Opfer – Bilder und Videos zeigen immer mehr Gewaltausübungen, sogar gegen Säuglinge. Immer mehr Geld – mit der sexuellen Ausbeutung von Kindern wird immer mehr Geld verdient. Immer größere Verfahren – allein von 2006 bis 2008 kam es zu drei Verfahren mit tausenden Beschuldigten [mehr]

Ich möchte hierzu an die Durchsuchungen wegen angeblicher Kinderpornografie im Dezember 2007 erinnern, die ein kompletter Flop war, nachzulesen im gelben [Forum]

2 Kommentare.

  1. Ich würde gerne einige aspekte ergänzen:

    – Bereits zu meiner jugendzeit wurde von sex mit 2-monate alten babys berichtet (mein bruder war damals 3monate alt und ich war mir zum ersten mal in meinem leben von der tragweite und widerwertigkeit solcher aktionen bewusst)

    – „immer brutaler“, „immer härter“, „immer heftiger“ – einerseits wird damit ein totalitärer prozess beschrieben, andererseits etwas dramatisiert und was ich seltsamer finde: es werden vergleiche zu vorherigen situationen gezogen, d.h. die kinderpornographie von früher wird verharmlost („da sie ja nicht soooo schlim wie die von heute ist“)

    – trotz der internetsperre gibt es weiterhin die perversen, konsumenten, produzenten und vergehen, die wiederum andere wege finden werden. kein vergewaltigtes kind, säugling oder minderjähriger wird dadurch geschützt! anstelle einer blockade hätte man einfach mal ein wenig „mäuschen“ spielen sollen und einige verbindungsdaten abgleichen, um dann dementsprechend „kunden“ ausfindig und bestrafen zu können.
    so werden die perversen nur andere wege und methoden finden, ihrem trieb nachzukommen (im übrigen bedeutet eine blockierte seite immer noch online! nur über bestimmte adressen eben nicht anwählbar)

  2. Meine Spekulation: Die KiPo-Seiten, auf die der Zugriff gesperrt werden sollen, sind ja vermutlich über das HTTP-Protokoll abrufbar. Das bedeutet, dass der Server-Standort wahrscheinlich einigermassen problemlos feststellbar sein sollte (somit eine Abschaltung durch die lokalen Behörden kein Problem sein sollte).

    Könnte es nicht sein, dass irgendein Geheimdienst diese KiPo-Seiten betreibt, um sozusagen als False-Flag-Operation die diversen Regierungen indirekt zu unterstützen? Also, um ein Einfallstor für Zensur zu haben.

    Würde mich nicht wundern, wenn es genauso ist. Aber momentan ist das eine reine Spekulation.