Neue Studie „Gewalt gegen Frauen in Paarbeziehungen“

Bundesministerin Ursula von der Leyen: „Gewalt trifft Frauen in allen gesellschaftlichen Schichten“

Studie „Gewalt gegen Frauen in Paarbeziehungen“ bietet neue Erkenntnisse

Frauen werden keineswegs nur in sozialen Brennpunkten von ihrem männlichen Partner geschlagen, vergewaltigt, beschimpft oder gedemütigt. Auch in mittleren und hohen Bildungs- und Sozialschichten werden sie in einem viel höheren Maß Opfer von Gewalt, als dies bislang bekannt war. Das belegt die vom Bundesfamilienministerium in Auftrag gegebene Studie „Gewalt gegen Frauen in Paarbeziehungen“ [mehr]

[..]Mit der Veröffentlichung der Studie wird ein weiteres wichtiges Vorhaben des laufenden, über 130 Maßnahmen umfassenden Aktionsplans II der Bundesregierung zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen umgesetzt [mehr]

Kommentar
Pünktlich zum Weltfrauentag erscheint nun die neueste Studie zu Gewalt gegen Frauen in Paarbeziehungen. Nun, irgendwie müssen die Medien ja gefüttert werden und solche Aktionstage eignen sich nun mal bestens dazu.
Das es Gewalt gegen Frauen von Männern gibt, bestreitet keiner. Wenn ich aber lese, daß es 130 Maßnahmen zu Frauengewalt gibt, eine Langzeitstudie von Frauengewalt gegen Männer explizit vom Bundesministerium für alle außer Männer aus finanziellen Gründen abgelehnt wird, dann ist dieses schwer nachzuvollziehen. Für Studien zu Frauengewalt gegen die Schwächsten in unserer Gesellschaft – den Kindern – fehlt anscheinend ebenso das Geld.

Links zur Studie
Kurzfassung der Studie „Gewalt gegen Frauen in Paarbeziehungen“
Langfassung der Studie „Gewalt gegen Frauen in Paarbeziehungen“ (1,4 MB)

Links
Gewalt gegen Kinder und Alte
Liste der Studien zur Gewalt von Frauen gegen ihre Partner
Dissertation Schwithal enthüllt interessante Aspekte über weibliche Gewalt

2 Kommentare.

  1. das ganze ist eine sogenannte sekundäranalyse auf basis einer älteren untersuchung, in der EINMAL en passant erwähnt wird, dass gewalt auch „teilweise“ wechselseitig sein könne, ansonsten aber wird DARAUF nicht eingegangen.

    methodische inzucht: einmal haben wir ein ergebnis, das in seiner durch die untersuchungsanlage verursachten einseitigkeit gefällt, dann wird trotz nicht von der hand zu weisender kritik an dieser einseitigkeit die einseitige studie zur grundlage von folgestudien. selbstbestätigung ist da methodologisch schon eingebaut.

    es gibt leider themen, die den, der sie missbraucht, moralisch (fast) unangreifbar machen, da jeder angriff auf den missbrauch des themas so wirkt, als wolle man das daran empörende – in diesem falle also gewalt gegen frauen – rechtfertigen oder relativieren. das macht die solche themen missbrauchenden fast unangreifbar.

    sie erreichen damit aber letztlich nur ein durch stete wiederholung verstärktes unbehagen und den in immer weiteren bevölkerungskreisen verbreiteten eindruck, einer von oben verordneten ideologischen mauer gegenüber zu stehen.

  2. Das empörende daran ist, dass Gleichberechtigung, Chancengleichheit, Gleichstellung, Gender Mainstreaming nich angewandt wurde, auch noch gerade von einem Ministerium das sich dem so moralisch unterzeichnet.

    Rational gedacht, würde die Herangehensweise doch eigentlich so aussehen, dass man eine repräsentative Studie anfertigt „Gewalt gegen Menschen“ in der die Fragen über die Verursacher, die Opfer und die Formen von Gewalt behandelt werden. Erst danach könnte man meiner Meinung nach weitere Studien dazu anfertigen wenn sich etwas abzeichnen lässt. Offensichtlich wurde es gerade so nicht gemacht.

    Apropos, die Abteilung „Frauen“ im BMFSFJ heißt wohl inzwischen „Gleichstellung“. Blöd nur, dass da immernoch die gleichen Frauen hocken die allenfalls durch Frauenpolitik auffallen. Das Referat „Schutz von Frauen vor Gewalt“ und „Schwangerschaft, Frauengesundheit, Frauen und Behinderung“ gibts natürlich immernoch, haben es wohl nicht übers Herz gebracht das richtig zu gendern. Das Referat „Rollenwandel und Partizipation, Männer, Migration, Milieus“ kommt mir auch neu vor (in dem natürlich zwei Frauen hocken). Klischeehaft finden sich natürlich bei „Rollenwandel und Partizipation“ auf einmal die „Männer“ ein, das ist wohl das feministische Gleichstellungsprinzip.

    Das moralisch verwerfliche ist aus meiner Sicht, dass das BMFSFJ es nicht schafft eine ordentliche Gleichstellungspolitik zu betreiben die auch, gerade im Ministerium selbst, eine konsequente Anwendung findet sondern stattdessen zentral im Mittelpunkt die Frauenpolitik, mit Frauenthemen, von Frauen, für Frauen, im Bereich Gleichstellung steht.