Archiv nach Schlagworten: Bildung - Seiten 3

Deutschlands vergessene Kinder

kristina-koehler Was Familienministerin Kristina Schröder beschäftigt – und was nicht

Allzu überraschend wurde Kristina Schröder (ehemals Köhler) zur neuen Familienministerin ernannt. Sie wolle sich zunächst einmal in ihr Ressort einarbeiten, hieß es. Doch bis heute ist wenig zu hören und zu lesen von der Frau, die vornehmlich dank ihrer Zugehörigkeit zum Bundesland Hessen ins Amt kam

[..]Das Gegenteil ist jedoch der Fall. So beginnt oftmals die Problematik der Gleichbehandlung schon beim Namen des Kindes. Lehrer, die aus ihrer Antipathie gegenüber Schülern kein Hehl machen, sind keine Seltenheit – offene Diskriminierung führt dann zwangsläufig zu schlechten Noten. Ein Beispiel dafür ist die Benotung der mündlichen Mitarbeit. Wer vom Lehrer nicht aufgerufen wird, der kann hier logischerweise keine guten Noten erwarten. Gleiches gilt für schriftliche Leistungen – gerade auch bei den Leistungen, die kein stures Auswendiglernen, sondern z. B. Interpretationen voraussetzen, hängt deren Bewertung oft von der persönlichen Einstellung der Lehrer ab. Hier sind sich Lehrer oft ihrer Bedeutung entweder nicht bewusst oder ignorieren sie. Dass sie durch ihre Noten auch die Zukunft von Kindern mitbestimmen, ist bei vielen zweitrangig – persönliche Sympathien und Antipathien sind hier wichtiger:

Mein Deutschlehrer hat meine Aufsätze zum Schluss nicht einmal mehr durchgelesen. Die ganzen Rechtschreib- und Grammatikfehler waren wohl völlig egal, es stand immer eine „1“ drunter. Die 8-10 Seiten waren ihm wohl zu viel. Jedenfalls konnte ich schreiben, was ich wollte. Mein Kumpel hatte allerdings verloren – der bekam immer 5en, egal was er schrieb.
(Kristine, mittlerweile 45 Jahre alt, über ihren Unterricht)

An Schulen herrscht diesbezüglich oft ein der Polizei ähnelnder Korpsgeist. Einfach gesagt: Diskriminierung durch Lehrer gilt bestenfalls als Kavaliersdelikt. Doch dies ist nur ein Teil des Problems. Denn auch die Lehrer sind durch zu große Klassen, schnell auf den Diskriminierungszug aufspringende Eltern (oder jene, die bereits in der vorübergehenden Konfiszierung des stetig klingelnden Mobiltelefons eine Katastrophe sehen) und Problemen bezüglich der steigenden Zahl von „Kindern mit Migrationshintergrund“ oft überfordert [Heise]

Obiger Bericht wurde von Bettina Winsemann geschrieben, die mir schon einmal positiv aufgefallen ist. Damals schrieb sie einen bemerkenswerten Beitrag zu Zensursula, über den ich ebenfalls berichtet habe [hier]

Mir scheint, man kann heutzutage schon froh sein, dass nicht nur die Bildungsmisere der Jungen thematisiert wird. Leider wird nur anhand des Beispieles deutlich, das überwiegend Jungen – nicht nur – bei der Notengebung diskriminiert werden.

Jungs werden benachteiligt

©by Maren Beßler/Pixelio.de

©by Maren Beßler/Pixelio.de

Werden Jungen in der Schule schlechter behandelt als Mädchen? Was Bildungsforscher kritisieren, soll nach dem Willen des CDU-Politikers Hermann Kues offen debattiert werden. Gleichstellungspolitik betreffe beide Geschlechter [hier]

Hermann Kues meldet sich mal wieder zu Wort

Der Parlamentarische Staatssekretär im Familienministerium, Hermann Kues (CDU), hat eine offene Debatte über Benachteiligungen von Jungen in der Gesellschaft gefordert. Jahrelang sei dies ein Tabu gewesen, das müsse sich ändern, sagte Kues dem Magazin FOCUS. “Bislang haben wir Jungen zu viel alleine gelassen”, sagte er. “Bei der schulischen Bildung bekommen die Jungs oft nicht die Chancen, die sie für eine individuelle Förderung brauchen.”Die Gesellschaft müsse Jungen auf eine veränderte Wirklichkeit vorbereiten. “Wer glaubt, er könne Familie und Arbeitswelt besser verbinden, ohne dass sich bei den Männern Entscheidendes verändert, gibt sich einer Illusion hin”, so der Staatssekretär. Er betonte, die Einrichtung eines neuen Referats “Gleichstellungspolitik für Jungen und Männer” im Ministerium sei “überfällig” gewesen.

Kommentar WebJungs: Hermann Kues kat sich offenbar weit aus dem Fenster gelehnt, dies tat er schon 2008. Leider bisher ohne viel Erfolg. Tut sich jetzt was? Ich bin skeptisch…[WebJungs]

Der FOCUS Artikel ist anscheinend im Print-Format erschienen, auf der Homepage habe ich diesen jedenfalls nicht gefunden. Mein Dank gilt WebJungs, die mit diesem Artikel mal wieder gezeigt haben, das aus der Politik nur leere Worte kommen.

Kristina Köhler hebt Familienväter hervor

kristina-koehler Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Köhler im Interview mit der „BILD“-Zeitung

[..]BILD: Das Bundesverfassungsgericht entscheidet demnächst, ob die Hartz IV-Sätze für Kinder neu berechnet werden müssen. Müssen die Sätze erhöht werden?

Dr. Kristina Köhler: Kinderarmut ist vor allem auch Armut an Bildung und an Perspektiven. Mir geht es darum, Ehrgeiz und die Lust auf Bildung zu wecken. Bei Kindern kann man mit der Förderung gar nicht früh genug anfangen.

BILD: Aber reichen 211 Euro im Monat wirklich aus für ein 10-jähriges Kind?

Dr. Kristina Köhler: Natürlich ist das Geld äußerst knapp. Aber dennoch: Eine Familie mit zwei Kindern kann mit Hartz IV inklusive Miete auf bis zu 1600 Euro im Monat kommen. Es gibt viele Familienväter, die für dieses Geld von morgens bis abends arbeiten. Wichtig ist, dass jemand, der arbeitet, mehr Geld hat als jemand, der nicht arbeitet [mehr]

Das hört sich ja alles sehr löblich an. Zumindest klammert sie nicht – wie bisher Ursula von der Leyen – die Väter aus. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob Kristina Köhler die Väter weiter in der traditionellen Rolle des Alleinernährers sehen will oder ob obige Aussage schlicht eine Anerkennung der Väter ob ihrer geleisteten Arbeit sein soll.

Lage der Kinder in Deutschland 2010

kristina-koehler Dr. Kristina Köhler hat gemeinsam mit UNICEF am 14. Januar in Berlin die neue UNICEF-Studie „Zur Lage der Kinder in Deutschland 2010 – Kinder stärken für eine ungewisse Zukunft“ vorgestellt. Die Studie belegt: Deutschlands Kindern geht es im internationalen Vergleich gut. Im Vergleich zu 2007 hat sich Deutschland mit dem 8. Platz von 21 Ländern um drei Ränge verbessert.

Die Studie zeigt unter anderem, dass Kinder und Jugendliche in Deutschland ausnehmend gut mit ihrer Familie und mit Gleichaltrigen auskommen. Für drei von vier deutschen Jugendlichen sind die Eltern die wichtigsten Vertrauenspersonen, mit denen sie reden können. Sie haben hilfsbereite Freunde und Mitschüler und gehen zu einem hohen Anteil gerne zur Schule [mehr]

Nach dieser Aussage muss man sich fragen, warum in Deutschland alles getan wird, um Familien zu zerstören. Es heißt allerdings nicht umsonst: An ihren Taten sollt ihr sie erkennen, nicht an ihren Worten. Nachfolgend noch ein paar Sätze aus der UNICEF-Pressemitteilung.

1. Dimension „Materielles Wohlbefinden“

Anhaltend schwierig ist die materielle Situation vieler Kinder in Deutschland. Insbesondere Kinder, die bei Alleinerziehenden aufwachsen, sind überproportional von Armut betroffen. Von rund 2 Millionen Kindern und Jugendlichen, die mit nur einem Elternteil aufwachsen, müssen 34 Prozent oder fast 700.000 Kinder mit weniger als 60 Prozent des Äquivalenzeinkommens auskommen. Rund 350.000 verfügen sogar nur über weniger als 50 Prozent. Der Armutsdruck für Alleinerziehende ist seit zwölf Jahren unverändert hoch. Selbst wenn sie es schaffen, berufstätig zu sein, ist es ihnen kaum möglich, der Armut zu entkommen.

3. Dimension „Bildung und Ausbildung“

In diesem Bereich sehen die Autoren trotz Fortschritten auch Besorgnis erregende Trends. So gibt es messbare Leistungsverbesserungen beim Lesen, in Mathematik und den Naturwissenschaften. Deutschland liegt jetzt auf Platz sechs auf einem Niveau mit Schweden. Aber viele Kinder und Jugendliche blicken sehr düster in ihre berufliche Zukunft: So erwarten knapp 25 Prozent, dass sie nach Beendigung der Schule und der Ausbildung nur Arbeiten mit niedriger Qualifikation ausüben werden. In den USA, die im Gesamtvergleich ganz hinten liegen, haben nur 9 Prozent eine so pessimistische Erwartung hinsichtlich ihrer Zukunftschancen. Deutschland liegt hier auf dem letzten Platz aller untersuchten Industrieländer.

6. Dimension „Subjektives Wohlbefinden“

Hinsichtlich der eigenen Einschätzung von Kindern und Jugendlichen zu ihrer Lebenssituation befindet sich Deutschland insgesamt auf Rang neun. Hinter diesem Mittelplatz verbergen sich allerdings einige gravierende Probleme: 6 Prozent der Heranwachsenden erleben sich als Außenseiter. 11 Prozent der befragten 15-jährigen Schülerinnen und Schüler in Deutschland geben an, sich „unbehaglich und fehl am Platz“ zu fühlen. Etwa jeder dritte 15-Jährige sagt, dass er sich „alleine“ fühlt. Bei der Lebenszufriedenheit insgesamt liegt Deutschland dann sogar auf dem viertletzten Platz von 21 Ländern. Erfreulich ist dagegen: Überdurchschnittlich hoch – bei fast 36 Prozent – liegt der Anteil der Kinder in Deutschland, die die Schule nach eigenen Angaben „sehr gerne“ mögen.

Ich habe bisher nur den Anfang der Studie gelesen, aber dieser war aus meiner Sicht zumindest ungewöhnlich. Es wird über die Lebenssituation von Erich Kästner als Kind geschrieben und das dieser es trotz bescheidener, materieller Verhältnisse in seinem Elternhaus geschafft hat, aus sich etwas zu machen.

Links
UNICEF Pressemitteilung zur Lage der Kinder in Industrieländern 2010
UNICEF-Studie zur Lage der Kinder in Industrieländern 2010

Erziehern Medienkompetenz vermitteln

andreas_storm

„Frühkindliche Förderung und Bildung sind eine Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft. Die Qualität der Bildung, Erziehung und Betreuung in den ersten Lebensjahren hängt in hohem Maße von der Kompetenz des Personals in Kindergärten und Kindertageseinrichtungen ab“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Andreas Storm, MdB, am Dienstag in Berlin.

[..]“Erzieherinnen und Erzieher brauchen zur selbständigen Weiterbildung mit digitalen Medien Kompetenzen, die wir ihnen mit dieser Initiative vermitteln.“ Die Initiative zur Medienqualifizierung von Erzieherinnen und Erziehern stößt bundesweit auf großes Interesse. Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass bis Ende 2009 die anvisierte Zahl von 10.000 Teilnehmenden erreicht wird. Die große Nachfrage zeigt, dass die Inhalte der Schulungen den aktuellen Bedürfnissen der Erzieherinnen und Erzieher entsprechen. Mit der „Basisqualifizierung Medienkompetenz“ sollen sie in Kindergärten und Kindertagesstätten an die digitalen Medien und den „Lernort Netz“ praxisnah herangeführt werden. Angesprochen sind ausdrücklich pädagogische Fachkräfte der frühkindlichen Bildung, die über keine oder nur geringe Vorkenntnisse verfügen. Das BMBF und der Europäische Sozialfonds fördern die Weiterbildungsmaßnahme mit rund fünf Millionen Euro. Die Schulungen gehen über fünf Tage und werden von medienpädagogisch erfahrenen Referentinnen und Referenten durchgeführt [mehr]

In 5 Tagen will man also jenen Medienkompetenz vermitteln, die gar keine oder geringe Vorkenntnisse besitzen. Nun gut, ich gebe zu, dass von Basiswissen die Rede ist, allerdings nutzt diese kaum, wenn man nicht nachhaltig daran arbeitet. Allerdings hege ich die leise Befürchtung, das dieses Basiswissen zu ähnlichen Kompetenzen führen könnte, die uns z.B. hinlänglich aus den Wormser Prozessen bekannt sind.
Nichtsdestotrotz gönnen wir natürlich unseren Erzieherinnen und Erziehern diesen 5-Tage-Kurs, schließlich wollen wir ja nicht, das unsere Kinder und Kindeskinder dem pöhsen Internet schutzlos ausgeliefert sind
😉

In diesem Zusammenhang möchte ich dann noch auf einen Beitrag von MOG¡S hinweisen, die sich dem Thema mit dem Titel „Fasst bloß nicht ins Internetz!“ angenommen haben. Wie so oft, sind auch hier die Kommentare sehr aufschlussreich [hier]

Durch Anregung des 2ten Kommentars von Birgit Sendal habe ich folgenden Beitrag gefunden: „Gefahr aus dem Netz – Sexuelle Viktimisierung in Internet-Chatrooms“ [hier]

Zitat:

Wie häufig Kinder und Jugendliche in Internet-Chatrooms sexuell viktimisiert werden, zeigen die folgenden Zahlen (s. auch Tabelle 1): Von allen befragten Chatterinnen (10 bis 19 Jahre) berichtete fast jede Zweite, bereits von einem anderen Chatteilnehmer gegen ihren Willen nach sexuellen Dingen gefragt worden zu sein; bei den Jungen trifft dies auf jeden vierten Chatter zu. Auch gaben 34,1% der Chatterinnen an, ungewollt nach eigenen sexuellen Erfahrungen gefragt worden zu sein; bei den Jungen sind dies nur 16%. Und jede 10. der befragten Chatterinnen wurde bereits ungewollt von einem anderen Chatteilnehmer aufgefordert, sexuelle Handlungen an sich selbst vor der Webcam auszuführen; bei den Jungen dagegen trifft dies lediglich auf jeden 20. Chatteilnehmer zu. Pornografisches Material in Form von Fotos oder Filmen erhielten Jungen etwas häufiger als Mädchen (Pornos: Mädchen= 3%, Jungen= 7%; Nacktfotos: Mädchen= 9,1%, Jungen=13%).

Das im gesamten Beitrag hauptsächlich über die Gefahren für Mädchen in Internet-Chatrooms berichtet wird, verwundert vermutlich keinen hier. Kurios finde ich in diesem Zusammenhang, das die Teilnehmerzahl nicht veröffentlicht wurde. Daraus folgt m.E., das die Gruppe der Befragten entweder ziemlich klein war, dann kann man davon sprechen, das Jungen nur etwas häufiger mit Foto- und Filmmaterial belästigt wurden. War die Teilnehmerzahl hingegen ziemlich groß, dann muss man sich fragen, wieso bei mehr als doppelt so vielen Angeboten von Foto- und Filmmaterial an Jungen die Aussage getätigt wurde, das diese nur etwas häufiger belästigt wurden.

Mein Fazit
Sollten die vom deutschen Jugendinstitut genannten Zahlen in den 5-Tage-Kursen der Erzieher als Basis für Medienkompetenz vermittelt werden, liegt die Vermutung nahe, das eine erneute Welle von vermutetem Missbrauch erfolgen könnte. Das wäre dann ein weiteres Puzzleteil auf dem Wege zur Internetzensur.

Brief der Piraten an Nichtwähler

piratenpartei-logoLiebe Nichtwähler,

wir schreiben euch diesen Brief, weil ihr die stärkste politische Kraft in diesem Land seid. Bei der Europawahl habt ihr mit 46,7% alle Parteien weit hinter euch gelassen. Bei der kommenden Bundestagswahl werdet ihr voraussichtlich zum ersten Mal stärker als CDU und SPD sein. Herzlichen Glückwunsch!

Wir können es sehr gut verstehen, dass ihr nicht zur Wahl geht. Wir haben von der Politik in diesem Land auch die Nase voll. Alle vier Jahre dürfen wir Bürger unser Kreuzchen für Kandidaten und Landeslisten machen, die von Parteifunktionären in Hinterzimmern aufgestellt werden. Dafür wird uns vor der Wahl in professionell gestalteten Werbekampagnen das Blaue vom Himmel versprochen. Nach der Wahl werden diese leeren Versprechen dann eiskalt wieder einkassiert. Die Sachzwänge sind dann schuld, oder die leeren Kassen.

Zwischen den Wahlen haben wir Bürger ruhig zu sein. Die Politiker wollen bei ihrer wichtigen Arbeit nicht gestört werden. Sie bekommen schließlich von den Lobbyverbänden eine Menge Geld dafür, deren Entwürfe zu Gesetzen zu machen. Von den knappen Diäten kann man ja kaum leben, und es ist auch viel bequemer, die Vorlagen der Lobbyisten zu verwenden, als selbst nachdenken zu müssen.

Kein Wunder, dass dabei oft Gesetze herauskommen, die nichts als Schaden anrichten. Nach dem elften September 2001 wurden zum Beispiel viele Gesetze beschlossen, die uns angeblich vor dem Terrorismus schützen sollen. In Wirklichkeit beschneiden sie unsere bürgerlichen Freiheitsrechte immer mehr. Unsere Daten werden gespeichert, unsere E-Mails gelesen, unsere Computer heimlich durchsucht. Die Politiker behaupten, sie hätten nicht die Absicht, einen Überwachungsstaat zu errichten. Dennoch bauen sie so fleißig daran, dass George Orwell oder die STASI ihre Freude hätten.

Liebe Nichtwähler, wir respektieren es, wenn ihr diesmal wieder nicht zur Wahl geht. Aber wisst ihr eigentlich, dass jede Nichtwählerstimme vor allem den großen Parteien zugute kommt? Wer nicht wählen geht, stärkt die Große Koalition. Wollt ihr das wirklich? Die gute Nachricht: Es gibt bei dieser Wahl eine echte Alternative für Nichtwähler – die Piraten. Wenn ihr eure Stimme nicht an die Altparteien verschenken wollt und ein deutliches Zeichen setzen möchtet, dass sich in diesem Land etwas grundlegend ändern muss, solltet ihr am 27. September Piratenpartei wählen. Wir versprechen euch, dass wir nie etwas versprechen werden, das wir nicht halten können.

Unser Programm ist absichtlich so schlank gehalten, dass ihr genau wisst, wofür wir stehen:

● für die Stärkung der Bürgerrechte und gegen den Überwachungsstaat
● für einen transparenten Staat und gegen den „gläsernen Bürger“
● für eine bessere Demokratie, bei der die Bürger die Politik aktiv mitgestalten
● für freien Zugang zu Kultur und Bildung

Für diese Ziele werden wir kämpfen. Einen Gemischtwarenladen aus leeren Versprechungen wie die Altparteien bieten wir bewusst nicht an.

Dienstwagen und Pensionen aus der Staatskasse interessieren uns nicht. Wir können unser Geld woanders besser verdienen. Wir gehen nur deswegen in die Politik, weil wir es uns nicht mehr leisten können, sie Menschen zu überlassen, die außer Parteipolitik nichts gelernt haben. Die Lobbyisten werden natürlich versuchen, uns genauso zu bearbeiten wie die Altparteien. Doch wir sind Piraten – wir sind unbestechlich.

Liebe Nichtwähler, ihr habt es in der Hand, etwas in der deutschen Geschichte noch nie Dagewesenes zu schaffen. Wenn ihr bei dieser Wahl ausnahmsweise nicht zu Hause bleibt, sondern die Piratenpartei wählt, wird ein Ruck durch dieses Land gehen.

Wir stehen bei euch im Wort. Wenn wir uns korrumpieren lassen sollten wie die Altparteien, dürft ihr uns abwählen und beim nächsten Mal wieder zu Hause bleiben. Gebt uns dieses Mal eure Stimme und wir werden euch nicht enttäuschen!

Wir sehen uns am 27. September in der Wahlkabine!

Eure Piraten

Ohne weiteren Kommentar 😉

MANNdat – CDU bricht Wahlversprechen

Die CDU hat ihr Wahlversprechen von 2005, sich stärker um eine gezielte Jungenförderung zu kümmern, nicht gehalten. Dies kritisiert der gemeinnützige Verein MANNdat e.V.

Im Jahre 2004 hat die CDU als Reaktion auf ihre Kleine Anfrage zur Jungensituation die Vernachlässigung der damals rot-grünen Regierung im Bereich Jungenförderung bemängelt. Es fehle eine gezielte Jungenförderung, meinte die CDU damals als Oppositionspartei. 2005 versprach sie deshalb vor der Wahl, sich stärker für Jungen einzusetzen. Sie stehe in den Startlöchern, um nach der Regierungsübernahme ihre Ideen umzusetzen Pressemitteilung

MANNdat beschreibt, was aus den Ideen der CDU geworden ist.

Verbesserungen im Bildungssystem

port_schavan0150Schavan: „Ermutigende Analyse und Auftrag für die nächsten Jahre“

Bildungsmonitor attestiert kontinuierliche Verbesserungen im Bildungssystem

Zu den Ergebnissen des am Donnerstag vorgestellten Bildungsmonitors der INSM erklärt Bundesbildungsministerin Annette Schavan:
„Die Ergebnisse der Studie sind gleichermaßen ermutigende Analyse und Auftrag für die nächsten Jahre.“ Es habe sich gezeigt, dass mehr Konsens aller Akteure in der Bildungspolitik der Bildung gut tue. Die Qualifizierungsinitiative von Bund und Ländern zeige sich als Motor für Verbesserungen.
Bildung wird Schavan zufolge in der nächsten Legislaturperiode ein Megathema sein. Dabei würden zwei zentrale Punkte eine herausragende Rolle spielen. Erstens sei das Süd-Nord-Gefälle nicht akzeptabel. Vergleichbarkeit und konsequente Umsetzung der Bildungsstandards seien dringend nötig, so Schavan. „Eltern und ihre Kinder müssen sich darauf verlassen können, dass überall vergleichbare Bildung gewährleistet ist.“
Zweitens muss Schavan zufolge die Entkoppelung von sozialen Herkunft und schulischem Erfolg weiter abgebaut werden. Dazu bedürfe es Initiativen zur frühkindlichen Bildung und zu mehr Durchlässigkeit: „Der Zugang zu guter Bildung in allen Phasen und in jedem Alter muss unabhängig der Herkunft gewährleistet sein.“ [hier]

Ich habe nur die Kurzfassung der Studie quer gelesen und daraus ist klar ersichtlich, das überwiegend in den Bundesländern kontinuierliche Erfolge vorzuweisen sind, welche mehr finanzielle Mittel in die Bildung gesteckt haben. Des weiteren stach hervor, das jene Länder, die mit einem kleineren Klassenverbund aufwarten, größere Fortschritte hervor brachten und das geschah überwiegend in den neuen Bundesländern. Fraglich finde ich die Tatsache, das auf Geschlechtsunterschiede nicht eingegangen wurde. Zu diesem Thema gibt es zum einen im MANNdat-Forum gerade eine interessante Diskussion, die ich ebenfalls als Link einstelle. Zum anderen findet man auf WikiMANNia jede Menge Informationen zum Thema Jungenbildung und Bildungsmisserfolg der Jungen.

Link
Die Pressemitteilung zum Bildungsmonitor 2009
Die Kurzfassung der Studie
Der vollständige Studienbericht
MANNdat-Forum: Koedukation schadet Jungen
Jungenbildung
Bildungsmisserfolge der Jungen

Erfolgreiches Professorinnenprogramm

Schavan: „Wir müssen herausragenden Wissenschaftlerinnen Perspektiven bieten“ / Programm stärkt Chancengerechtigkeit an Hochschulen nachhaltig

anette_schavan[..]“Wir können es uns nicht leisten, auf hervorragend qualifizierte Wissenschaftlerinnen zu verzichten. Deshalb müssen wir ihnen eine attraktive Perspektive bieten. Unser Wissenschaftssystem kann international nur dann konkurrenzfähig bleiben, wenn Chancengerechtigkeit auch an den Hochschulen konsequent umgesetzt wird. Deshalb freue ich mich besonders über die positive Resonanz des Professorinnenprogramms: Wir fördern damit zum einen herausragende Forscherinnen und verankern zum anderen Strukturen an den Hochschulen, die Chancengerechtigkeit stärken“, sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan am Freitag in Berlin [mehr]

Ist es nicht paradox, für hervorragend qualifizierte Wissenschaftlerinnen Förderung und Quote einzuführen? Hoffen wir für den Standort Deutschland, das sich die Unterstützungen auszahlen 😉

Milliarden-Programme für Hochschulen und Forschung

[..]Pakt für Forschung und Innovation: Der Pakt garantiert den Forschungsorganisationen bis 2015 eine jährliche Steigerung ihrer Etats um fünf Prozent – auch, um Tariferhöhungen und gestiegene Energiekosten auszugleichen. Einige Länder möchten den Aufwuchs allerdings auf drei Prozent begrenzen. Die Grundförderung der fünf großen Forschungsorganisationen – darunter die Max-Planck- Gesellschaft und die DFG – betrug 2008 rund 5,7 Milliarden Euro [mehr]

In einem rohstoffarmen Land wie Deutschland ist Forschung wichtig, daran gibt es auch von mir nichts auszusetzen. Wieso aber eine Steigerung von jährlich fünf Prozent garantiert wird, erschließt sich mir nicht ganz. Transferleistungen sind Nettozahlungen und ich kenne kaum ein Gebiet, wo es derzeit jährliche Wachstumssteigerungen von 5% netto gibt. Im Gegenteil, viele Betriebe kämpfen um ihre Existenz und ich kenne etliche Leute, die wegen enorm gestiegener Energiekosten um ihren Lebensunterhalt fürchten. Nun ja, wir werden sehen, was nach der Bundestagswahl auf uns zukommt, besser wird es vermutlich nicht werden.

Bundesforschungsministerin Annette Schavan zur Fortsetzung der drei großen Initiativen Hochschulpakt, Exzellenzinitiative und Pakt für Forschung und Innovation:

„Ein guter Tag für die Wissenschaft!

Heute haben die Bundesregierung und die Länder ein starkes Signal für die Bildung und Forschung in Deutschland gesetzt. Mit dem jetzt beschlossenen Paket zum Hochschulpakt, der Exzellenzinitiative und dem Pakt für Forschung und Innovation stärken wir ganz entscheidend die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wissenschaft und Forschung. Wir haben in der Krise die richtigen Prioritäten gesetzt und Weichen gestellt für die Quellen künftigen Wohlstands [mehr]

Frauenrechte und Wasserknappheit

Jemen: Wasserknappheit bekämpfen

heidemarie_wieczorek_zeulDie jemenitisch-deutsche Entwicklungszusammenarbeit hat das Ziel, den armen Menschen im Jemen direkt zu helfen. Die deutsche Unterstützung konzentriert sich dabei auf die Bereiche Wasser und Bildung. Dies soll die Lebenssituation der Menschen unmittelbar verbessern. Hierzu gehört vor allem auch die Stärkung der Stellung von Frauen in der jemenitischen Gesellschaft, die durch die Ausweitung der Grund- und Sekundarbildung von Mädchen gefestigt werden soll.

[..]Bei den Regierungsverhandlungen in Berlin ermutigte die deutsche Seite Jemens Vize-Premierminister Al-Arhabi, die Reformen der jemenitischen Regierung, besonders im Bereich der Frauenrechte, konsequent und mutig umzusetzen. Die Heraufsetzung des Mindest-Heiratsalters auf 17 Jahre darf nicht am Einspruch konservativer Kreise scheitern. Die weibliche Genitalverstümmelung sollte gesetzlich verboten werden [mehr]

Wenn ein armes Land Geld nur unter der Bedingungen der Frauenförderung angeboten bekommt, wird es diese vermutlich akzeptieren. Ob ein Land wie der Jemen diese auch in Taten umsetzen wird, darf bezweifelt werden. Aber lassen wir unserer roten Heidi die Illusion.

Humboldt-Professuren verliehen

Acht Spitzenforscher wurden am Donnerstag in Berlin mit dem höchstdotierten internationalen Forschungspreis ausgezeichnet

Bundesforschungsministerin Annette Schavan und der Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung Helmut Schwarz haben am Donnerstagabend in Berlin die ersten acht Alexander von Humboldt-Professuren an die Preisträger überreicht. Die Auszeichnung ist mit fünf Millionen Euro der höchstdotierte internationale Preis für Forschung in Deutschland. Er wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert und von der Alexander von Humboldt-Stiftung verliehen. Mit der Alexander von Humboldt-Professur werden führende und im Ausland tätige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Disziplinen ausgezeichnet. Der Preis soll den herausragenden Forschern ermöglichen, als Humboldt-Professoren langfristig an deutschen Hochschulen zu forschen. Das Preisgeld ist für die Finanzierung der ersten fünf Jahre in Deutschland bestimmt [mehr]

Die Preisträger in Deutschland sind:

Oliver Brock, Informatiker
Piet Wibertus Brouwer, Theoretischer Festkörperphysiker
Georgi Dvali, Astrophysiker
Ulrike Gaul, Molekularbiologin
Tamas L. Horvath, Neurobiologe
Norbert Langer, Astrophysiker
Martin Bodo Plenio, Quantenoptiker
Burkhard Rost, Bioinformatiker

Soweit, sogut. Wenn man aber bedenkt, das gerade das Bildungsministerium für mehr Professorinnen Millionenförderung betreibt, dann stimmt es doch bedenklich, wenn nur eine Frau den internationalen Forschungspreis erhalten hat.

Bildungssoli

hib-Meldung • 120/2009 • 24.04.2009

Nach einem Antrag (16/12687) der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen soll die Bundesregierung im Bildungsbereich das weitreichende Kooperationsverbot zwischen Bund, Ländern und Kommunen aufheben. Zudem solle der Solidaritätszuschlag schrittweise in einen „Bildungssoli“ umgewandelt werden. Außerdem fordern die Grünen, „das Recht auf Ausbildung für Jugendliche“ umzusetzen. Dazu müsse eine qualifizierte Ausbildung nach dem dualen Prinzip unter Einbeziehung von überbetrieblichen Ausbildungsstätten ermöglicht werden. Der Antrag wird am Freitag in erster Lesung im Bundestag beraten.

Bündnis 90/Die Grünen sind in ihrem Antrag der Meinung, dass die überschüssigen Mittel des Solidaritätszuschlages nach Abzug von Kapital für eine Altschuldenhilfe des Bundes, gezielt für bessere Bildung eingesetzt werden soll. Unsere Politiker vergessen nicht nur bei dieser Sozialabgabe/Steuer, das diese als vorübergehendes Instrument zur Behebung eines immensen Projektes – hier Wiederaufbau Ost – eingeführt wurde. Vermutlich wird es beim Solidaritätszuschlag ähnlich betrieben, wie bei der Sektsteuer: Einmal eingeführt und nicht mehr aufgehoben.

Girls‘ Day 2009 in den Ministerien

Girls’Day 2009 im Bundesjustizministerium

49 Mädchen auf Erkundungstour im Bundesjustizministerium: Heute hat der Parlamentarische Staatsekretär Alfred Hartenbach Schülerinnen der Freiherr-​vom-​Stein-​Schule aus Immenhausen zum mittlerweile traditionel­len „Girls’Day“ empfangen. Die Mädchen konnten einen Eindruck von den unterschiedlichen Arbeitsbereichen des Ministeriums gewinnen und sich über berufliche Perspektiven informieren [mehr]

Bundesministerin Schavan zum Girls‘ Day im Bundeskanzleramt

Die Bundesministerin für Bildung und Forschung Annette Schavan empfängt am 22. April in Vertretung für Bundeskanzlerin Angela Merkel Schülerinnen der 7. und 9. Klasse zum Girls‘ Day im Bundeskanzleramt. Die Veranstaltung bildet den Auftakt für den bundesweiten Aktionstag, bei dem am 23. April Unternehmen, Forschungszentren, Hochschulen, Behörden und weitere Einrichtungen in ganz Deutschland zum 9. Mal ihre Labors, Büros und Werkstätten für Mädchen öffnen [mehr]

Forscherin für einen Tag: Girls entdecken Berufe mit Zukunft

BMBF-Staatssekretärin Quennet-Thielen: „Rollenklischees überwinden – Mädchen für Technik und Forschung begeistern“ / Aktion zum Girls´ Day in Bonn

„Wir müssen die Rollenklischees überwinden. Berufe in Naturwissenschaften und Technik bieten spannende Aufgaben und gute Chancen auf dem Berufsmarkt“, sagte die Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Cornelia Quennet-Thielen, am Mittwoch in Berlin, „Mädchen müssen diese Berufe für sich entdecken, denn dort gibt es auch für Frauen echte Karrierechancen.“ [mehr]

Ursula von der Leyen beim Girls‘ Day 2009

[..]Insgesamt finden am Girls‘ Day 2009 über 9000 Veranstaltungen statt und nehmen mehr als 126.000 Schülerinnen teil. Sie erproben sich in technischen und handwerklichen Berufen oder lernen weibliche Vorbilder in Führungspositionen in Wirtschaft und Politik kennen

„Neue Wege für Jungs“: Gleichstellung ist auch Männersache

Zu diesem notwendigen Wandel in der Berufsauswahl trägt auch das Projekt „Neue Wege für Jungs“ bei. Mehr als die Hälfte der Jungen entscheiden sich nach der Schule für eine von 20 meist handwerklich-technischen Ausbildungen. In der frauendominierten Dienstleistungs- oder Pflegebranche wird im Gegenzug das Fehlen von männlichem Fachpersonal beklagt [mehr]

Ursula von der Leyen: „Breite Orientierung bei der Berufswahl nützt Mädchen und Jungen gleichermaßen“

[..]“Neue Wege für Jungs“ stellt neben der Überwindung von Geschlechterstereotypen in der Berufs- und Studienwahl auch die Erweiterung sozialer Kompetenzen und die Reflektion männlicher Rollenbilder in den Mittelpunkt. Noch immer entscheiden sich mehr als die Hälfte der Jungen für eine von 20 meist handwerklich-technischen Ausbildungen [mehr]

Bundeswehr präsentiert sich als zukunftsorientierter und innovativer Arbeitgeber

Seit Beginn 2001 können Frauen in allen Verwendungsreihen der Streitkräfte freiwillig als Berufssoldatin oder Soldatin auf Zeit Dienst leisten. Derzeit sind ca. 16.300 Frauen als Soldatin bei der Bundeswehr. Dies entspricht einem Anteil von 8,6% aller Berufssoldatinnen und -soldaten sowie Soldatinnen und Soldaten auf Zeit. Die Anzahl der Soldatinnen steigt in allen Laufbahnen kontinuierlich an [mehr]

Bundesministerin Schavan zum Girls’ Day im Bundeskanzleramt

[..]Ein Großteil junger Frauen entscheidet sich aber noch immer für „typisch weibliche“ Berufe: Mehr als die Hälfte beschränkt ihre Auswahl auf nur zehn verschiedene Ausbildungsberufe im dualen System – kein einziger mit naturwissenschaftlich-technischer Ausrichtung. Auch in den Ingenieurwissenschaften oder der Informatik sind Frauen weiterhin deutlich unterrepräsentiert.

[..]Im Bundeskanzleramt können die Mädchen in einem Unternehmens-Parcours technische Berufe von ihrer praktischen Seite kennenlernen. Unternehmen der Initiative D21 bieten „IT zum Anfassen“ [mehr]

Staatsministerin Maria Böhmer zum Girls` Day 2009: „Neue Wege bei der Berufswahl können für junge Migrantinnen hervorragende Chancen eröffnen“

„Besonders in Migrantenfamilien wird oft noch an bekannten Rollenmustern festgehalten. Umso wichtiger ist es, Vorurteile abzubauen und den jungen Frauen somit neue Chancen zu eröffnen“, betonte die Integrationsbeaufragte der Bundesregierung. „Mittlerweile erreichen junge Frauen bessere Bildungsabschlüsse als junge Männer- das gilt für Einheimische als auch für Migranten. Ein weiterer wichtiger Baustein ist, die Eltern der jungen Frauen für neue Wege bei der Berufswahl zu gewinnen“, erklärte Böhmer. „Kein Talent darf in Deutschland verloren gehen unabhängig von Herkunft und Geschlecht. Die Türen stehen jungen Migrantinnen in vielen Berufszweigen offen.“ Zunehmend würden in Deutschland die Potenziale von Migrantinnen wie Mehrsprachigkeit und kulturelles Wissen anerkannt [mehr]

Girls‘ Day in der Nachrichtenzentrale der Bundesregierung

Begleitet von einer Fotografin des Bundespresseamtes, die sonst bei öffentlichen Terminen der Bundeskanzlerin fotografiert, stiegen die Mädchen sogar dem Amt aufs Dach. Große Satellitenantennen empfangen hier Nachrichten aus der ganzen Welt. Das fand Leonie genauso interessant wie Josefine.

In der Nachrichtentechnik lernten die Mädchen die imposante Sprachdokumentationsanlage kennen, die rund um die Uhr das Programm von 80 in- und ausländischen Rundfunk- und Fernsehsendern aufzeichnet. Natürlich digital.

Techniker Elmar Ukena führte vor, wie eine Sequenz geschnitten wird und wie der Ton anschließend per E-Mail direkt zu den Kunden des Amtes kommt: zu Onlineredakteuren, Ministerialbeamten, Bundestagsabgeordneten und Journalisten.

Einen Blick hinter die Kulissen der Informationstechnik konnten die Mädchen im Rechenzentrum werfen. Sie erlebten mit, welche Mühe es macht, eine möglichst ausfallsichere Technik zu betreiben.

Besonders toll fand Katrin das Druckzentrum, in dem die Mädchen einen Flyer mit Fotos vom eigenen Girls‘ Day herstellten. Josefine schwärmte mehr für die Bibliothek mit ihren vielen geschichtlichen und nicht nur politischen Büchern [mehr]

Obiges war nur ein Ausschnitt der Meldungen, die ich erhalten habe. Da ich aber nicht aus allen Bundesministerien und -ämtern Mitteilungen bekomme, wird die Auswahl noch viel größer sein. Äußerst deprimierend bei der Aufstellung fand ich die Tatsache, das Jungen im Grunde genommen die Berufe vorenthalten werden, die ihnen seit je her lagen und wofür auch stets ein Interesse vorhanden war. Mit dem Girls‘ Day wird diese Chance den Jungen genommen und die Verantwortlichen kommen sich dabei vermutlich auch noch cool vor. Ich schreibe jetzt besser nicht auf, was mir dazu so alles durch den Kopf geht – arme Jungs.

Als wenn ich es geahnt hätte: während eines Telefonates wurde ich auf folgenden Beitrag hingewiesen Frauen wollen kaum technische Berufe lernen

Nachtrag

Das Bundesministerium für alle ausser Männer stellt unregelmäßig ein Thema in ihren Focus und diesen Monat war es der Girls‘ Day [hier]

Nachtrag (Feed am 27.04.2009 erhalten)

Girls’Day im  Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

[..]In Gesprächsrunden mit Mitarbeiterinnen und Mit- arbeitern des Ministeriums konnten sie sich über deren Aufgaben sowie über die Möglichkeit eines Prakti- kums oder einer Berufs- ausbildung im BMZ informieren. Von einer Rückkehrerin wurden die Schülerinnen ausführlich über den neuen entwick- lungspolitischen Frei- willigendienst „weltwärts“ informiert [mehr]

Link

MANNdat-Forum: Diskussion zum Girls‘ Day

WDR: Girls‘ day ist auch Boys‘ day

Die Freie Welt Blog: Heut‘ ist girls day…..

Das vergessene Jungen-Geschlecht

Das war der Titel eines Spiegel Online Berichtes (das Jungen wurde allerdings nicht erwähnt), der mittlerweile eine Woche alt ist und in diversen Foren bereits diskutiert wurde. Die Bearbeitung habe ich zwar sofort erledigt, für die Feinarbeit fehlte mir allerdings die nötige Ruhe. Man möge mir die Verspätung verzeihen.

Männer in der Sinnkrise

Jungen unterliegen Mädchen in vielen Schuldisziplinen, erweisen sich als unflexibler, gewalttätiger und anfälliger für Krankheiten. Kurz: Das einst so stolze starke Geschlecht schwächelt. Forscher finden verblüffende Erklärungen für den Niedergang.

Noch in den sechziger Jahren hatten es Männer einfacher. Es herrschten klare Rollenbilder: Frauen mussten in erster Linie den Haushalt führen und die Kinder versorgen, und sie waren sozial wie finanziell abhängig von den Männern.

Hatten es Männer in den sechziger Jahren tatsächlich einfacher? Ich sage nein, ruhte damals doch die komplette Verantwortung auf ihren Schultern und sie haben diese wahrgenommen. Das fängt bei der finanziellen Verantwortung an. Früher ging keiner mal eben zum Sozialamt, denn dieses hätte den Stolz der meisten Männer verletzt. Lieber nahm man(n) einen Drecksjob an, Hauptsache er konnte die Familie ernähren. Für die moralische Verantwortung war er ebenfalls zuständig. Kuschten die Kinder nicht so, wie Muttern es sich vorstellte, kam sehr oft folgender Spruch aus ihrem Munde: warte, bis der Papa nach Hause kommt, dann setzt es was.

Doch dann wurden Geschlechterrollen in Frage gestellt – Eltern, Lehrer und Erzieher bemühten sich, Mädchen die gleichen Bildungschancen zu bieten, und förderten sie gezielt.

Was bei „gezielten Fördern“ heraus gekommen ist, sehen wir ja heute. Zwar haben die Mädels bessere Noten, aber nicht auf Grund überlegener Leistungen, sondern weil viele Eigenschaften, die früher im Zeugnis durch Kopfnoten explizit beurteilt wurden, heute in die „Arbeitsnoten“ einfließt. Das Bundesbildungsministerium mußte diese Benachteiligungen der Jungen durch Veröffentlichung einer Studie zugeben. Zwar versuchte man dieses zu vertuschen, in dem man die Studie kurz nach Erscheinen wieder vom Netz nahm, aber durch massive Nachfrage blieb ihnen nicht anderes übrig, als die Studie wieder online zu stellen. Die Dokumentation dazu und die Studie selbst steht auf der wgvdl-Homepage [hier]
Im übrigen wurde die bessere Benotung der Mädels bereits Jahre vorher durch eine israelische Studie veröffentlicht.
Wenn wir nun die Nachteile der finanziellen Unterstützung betrachten, so kann man auf Grund der Milliarden-Förderung nur zu dem Schluß kommen, ohne eine lebenslange Unterstützung bei vielen Mädels.. pardon Frauen scheint ja nichts zu laufen.

Der Erfolg blieb nicht aus. Frauen haben inzwischen viele typische Männerberufe erobert, besetzen Führungspositionen, bekleiden bedeutende Ämter.

Nicht nur, das mein vorheriger Kommentar auch hier greift, man sollte sich doch mal fragen, bei welchen Frauen die Fördergelder ankommen? Von der Unterstützung profitiert der überwiegende Teil der Frauen auf keinen Fall. Im Gegenteil: diese müssen – ebenso wie Männer natürlich – mir ihren Steuern und Abgaben die Frauen bezahlen, die angeblich für die Benachteiligung der Frauen forschen und kämpfen. Was haben z.B. Lidl-Kasserinnen von dieser Förderung? Richtig, nichts! Der Masse der Frauen geht es keinesfalls besser.

In der Schule, so belegt es die Pisa-Studie, zeigen Mädchen inzwischen sprachlich deutlich bessere Leistungen als Jungs. Sie verstehen geschriebene Texte besser und können sie besser nutzen, um Aufgaben zu bewältigen.

Richtig. Man hat aber mittlerweile heraus gefunden, wenn Jungs ihnen nahe liegende Texte bearbeiten müssen, die Ergebnisse ähnlich der Mädchen aussehen. Ergo läuft doch in der Schule etwas falsch.

Manche Fachleute vermuten sogar, dass vor allem die schlechten Leistungen der Jungen zu Deutschlands miserablem Abschneiden bei der Studie geführt haben.

Aha.. wer vermutet hier eigentlich? Die Fachleute, die Medien und/oder hier im besonderen Herr Henning Engeln? Im übrigen hat der Spiegel das bereits 2002 thematisiert, nur passiert ist seitdem so gut wie nichts [hier]

Sind die Frauen also in modernen Zeiten die überlegene Variante des Homo sapiens? Können sie nun ihre Qualitäten ausspielen, nachdem die Jahrtausende währende Unterdrückung durch die Männer fast vollständig überwunden ist?

Da ist es wieder, das Argument der jahrtausende währenden Unterdrückung. Geht es tatsächlich nicht ohne diese widerlegbare Behauptung?

Dass es biologische Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt, bezweifelt inzwischen kaum noch ein Forscher.

Das sind ja mal ganz neue Töne bei der Spiegeline. Wir sollten sie bei der nächsten Gender-Diskussion darauf hinweisen.

Jungen toben mehr, werden schneller handgreiflich, werfen weiter und treffen besser. Sie sind konkurrenzorientierter, risikobereiter, erkunden gern Unbekanntes, neigen zu Selbstüberschätzung und Imponiergehabe.

Ist es nicht möglich, alleine das Positive bei Jungen hervor zu heben? Wo wären wir denn heute, gäbe es kein Konkurrenzdenken, Risikobereitschaft oder das erkunden von Unbekanntem?

..die Unterschiede verstärkten sich: Jungen wurden noch aggressiver, und es gelang ihnen, die Mädchen massiv zu unterdrücken.

Langsam frage ich mich, aus welcher Mottenkiste Herr Engeln gesprungen ist. Jungen wurden zu allen Zeiten dazu erzogen, Rücksicht auf Mädchen zu nehmen, was sie zum überwiegenden Teil auch gemacht haben und immer noch praktizieren. Aber Herr Engeln meint wohl, weil Jungen aggressiver auftreten, im übrigen mehrheitlich gegen das eigene Geschlecht, hätten sie die Mädchen – auch noch massiv – unterdrückt? Herr Engeln vergißt leider, das Mädchen sich ebenfalls aggressiv gewehrt haben, sie machen dieses nur seit ewigen Zeiten subtiler.

Ohne eine solche Förderung und Ermunterung aber haben die Jungen heute Probleme, sich in einer weiblich orientierten pädagogischen Welt in ihrer Eigenart zu behaupten.

In der Natur wie im Leben war es schon immer so, das alles einen Augleich braucht, sonst funktioniert es auf Dauer nicht. Das trifft natürlich auf die Bildung ebenso zu. Warum fragt denn keiner, weshalb es so wenige Männer in erzieherischen Berufen gibt?

Und während die Mädchen damit beschäftigt waren, sich ein neues Bild des Weiblichen und der Frau anzueignen, haben es die Männer versäumt, sich mit ihrer Rolle auseinanderzusetzen.

Wo ist denn die neue Frau? Solange diese nur sich und sonst niemanden versorgen muss, klappt das ja noch bedingt. Ohne Fördergelder geht jedoch auch hier nichts. Sobald Frauen aber Mütter werden, ist es bei vielen mit der eigenen Selbstständigkeit vorbei.

Die Folgen all dieser Entwicklungen sind heute zu erkennen: Es gibt kein klares oder gar positives Bild vom Mann.

Dazu hat u.a. ja auch der Spiegel beigetragen. „Eine Krankheit namens Mann“ [hier]

Bei allen Schwierigkeiten der kleinen Männer darf ohnehin eines nicht vergessen werden: Frauen sind längst nicht überall im Vorteil, vor allem nicht später im Leben.

Was wäre ein SPON-Artikel ohne diese Hinweise.

Klaudia Schultheis formuliert es so: „Wenn Jungen die Schule erst einmal durchlaufen haben, stellen sich ihnen keine Probleme mehr.“

Das ist nun die Krönung des Artikels, gelogen, dummdreist und an Frechheit kaum noch zu überbieten!

Links
Spiegel Online: Das vergessene Geschlecht
Der Maskulist – Die Brunnenvergiftung
Y-Chromosom fertig sequenziert

Sendetermine „Jungs auf der Kippe“

Da ich mittlerweile weiß, das sich einige Leser sich immer seltener in Foren informieren, möchte ich hier die Sendtermine explizit bekannt geben:

Die SWR-Sendung „betrifft“ vom 8. April wird in ARD Digital EinsPlus zu folgenden Terminen wiederholt:
Dienstag 14.April 21.00 Uhr
Donnerstag 16.April 13.00 Uhr
Freitag 17.April 10.00 Uhr
Samstag 18.April 6.00 Uhr
Sonntag 19.April 24 Uhr.
Und außerdem: Dienstag 21.April 19.30 Uhr „Zum Papa nur am Wochenende“.

Wer sich die seichte Barbara-Karlich-Show auf ORF2E antun will:
Mittwoch 15.April 16.00 Uhr: Wozu arbeiten? Ich bin lieber Hausfrau
Donnerstag 16.April 16.00 Uhr: Karrierefrauen machen mir Angst

Mein Dank gilt einem User, der mir diese Informationen per Mail zugesandt hat 🙂

SWR Film “Jungs auf der Kippe” und Podiumsdiskussion

Zunächst einmal möchte ich den Autor des Films, Herrn Dr. Harold Wötzel, loben. Unter dem derzeit herrschenden Zeitgeist war vermutlich mehr nicht möglich und aus dieser Sicht ist der Film gut gelungen. Sehr gut fand ich die Einblendungen aus den 60er Jahren, die vermittelten, dass Jungs früher nicht anders oder besser als heute waren. Die teilweise ironischen Kommentare gefielen nicht nur mir, haben sie doch einige Lacher beim Publikum hervor gerufen. Am meisten habe ich mich über die Sozialpädagogin in dem Film aufgeregt. Mehr möchte ich an dieser Stelle aber nicht verraten, denn zum einen soll sich jeder eine eigene Meinung bilden und zum anderen möchte ich nicht an einer miesen Einschaltquote schuld sein. 😉

Das eigentliche Thema dieses Beitrages soll aber die Podiumsdiskussion nach dem Film sein. Wie sich viele bestimmt vorstellen können, habe ich mich am meisten über die Frauenbeauftragte, Frau Ilse Thomas, geärgert, denn sie war, wie viele schon vermutet haben, völlig fehl am Platze. Sie meinte ziemlich am Anfang, dass sie als Frauenbeauftragte nicht in der Lage wäre, den Jungs zu helfen, da das nicht ihre Aufgabe sei. Jungen bräuchten hauptsächlich Arbeit und da wären Arbeitgeber gefragt. Kein Wort kam von ihr dazu, dass die Misere der Jungs bereits im Kindergarten mit einem hohen Anteil an Frauen anfängt, der weiter durch die Grundschule geht und mit viel Glück in den weiterführenden Schulen etwas zurückgeht. Immerhin ist der Film darauf eingegangen – in der Podiumsdiskussion wurde das allerdings mehrmals revidiert.

Ebenso blieb von der Frauenbeauftragten der mit Millionen unterstützte Girls Day unerwähnt und dass es für Jungs kein Äquivalent dazu gibt. Zwar gibt es vereinzelte Ausnahmen, diese werden jedoch zum Teil privat organisiert. Stattdessen musste die „gute“ Frau das für sie wichtige Thema Unterhalt ansprechen. Sie meinte sinngemäß, es sei nicht alleine damit getan, dass Väter sich nicht um ihre Kinder kümmern würden. Das Übelste wäre, dass 40% der Väter keinen Unterhalt zahlen würden. Dass diese Zahlen nicht stimmen, brauche ich den Lesern dieses Blogs wohl kaum erklären. Trotzdem habe ich unter ‚Links‘ die Stellungnahme des BMFSFJ aufgeführt, in dem auch die damalige Familienministerin Renate Schmidt klarstellt: „Allerdings kann das in der Öffentlichkeit häufig vermutete ‚Untertauchen‘ in die Arbeitslosigkeit, um Unterhaltszahlungen zu vermeiden, nicht bestätigt werden.“ Eine kurze, übersichtliche Abhandlung zum Thema findet man bei Uni-Protokolle [hier]
Mir selbst sind andere Daten bekannt als die vom BMFSFJ genannten angeblich 25% nicht zahlender Väter. Zwar werden auch in WikiMANNia andere Werte genannt, entsprechende Belege zu deutschsprachigen Studien fehlen allerdings. Ich würde mich freuen, wenn ich hier mit Material versorgt würde, um dieses dann in WikiMANNia einstellen zu können [hier]

Zwischendurch kamen auch die anderen Teilnehmer der Podiumsdiskussion zu Wort, auf die ich aber weniger eingehe. Irgendwann fiel von Frau Thomas die rhetorische Frage, warum Mädchen weiter seien. Sie meinte, „wir Frauen“ haben seit den 70er Jahren Frauenforschung betrieben und das auch noch ehrenamtlich und unbezahlt. Nun, von irgendetwas müssen diese Frauen ja gelebt haben, und da in den Anfängen des Feminismus die meisten Frauen Kinder bekommen haben, blieben nur die Frauen übrig, die keine Kinder und entsprechende Zeit hatten. Mütter können bei diesen Projekten kaum dabei gewesen sein, denn wie wir wissen,  sind diese ja schon in vielen Fällen alleine mit der Kindererziehung dreifach belastet.Vor der Schlussrunde sprach Frau Thomas die Gewalt in den Familien an. Das hier das Wort „Täter“ nicht fehlen durfte, war wohl klar. Trotzdem hat sie überwiegend von Gewalt in Familien gesprochen, und ihr Fokus war nicht speziell auf Väter gerichtet.

Gegen Ende möchte ich dann noch drei Punkte ansprechen, die andere Teilnehmer an der Podiumsdiskussion einbrachten. Der Psychotherapeut und Aggressionstrainer Egmont Richter merkte an, dass man sich in unserer Gesellschaft zwar über Gewalt beklagen würde, gleichzeitig würde dieses Thema aber ein Tabu darstellen. Vergessen würde auch, dass es positive Aggression gibt. Herr Dr. Wötzel kam darauf zu sprechen, dass die heutige Welt für Kinder unnatürlich ist, was er auch sehr deutlich durch die Rückblenden in die 60er-Jahre heraus gestellt hatte. Was mir allerdings nicht so richtig gefallen hat, waren seine Antworten zum Thema Feministinnen und Frauen. Natürlich gehe auch ich nicht her und gebe den Frauen oder den Feministinnen die alleinige Schuld, aber man darf doch klar und deutlich benennen, dass das Gejammer der Feministinnen durchschlagende „Erfolge“ vorzuweisen hat. Entweder sind Frauen die besseren oder in allem besonders betroffen. Man bekommt dadurch den Eindruck, als ob es Zwischentöne nicht geben würde. Die Frage der Schuld ist allerdings auch aus meiner Sicht ambivalent. Männer und Frauen haben dazu beigetragen, dass heute das Verhältnis zwischen den Geschlechtern – zurückhaltend ausgedrückt – nicht mehr das Beste ist. Zu lange haben wir den Frauen zugesehen, wie sie sich hauptsächlich auf rechtlichem Gebiet immer mehr Privilegien verschafft haben. Gerade aus diesen Rechten resultieren viele Missstände/Diskriminierungen, und leider fällt auch mir keine Lösung ein, wie man diesen Zug, der immer noch voll in Fahrt ist, zumindest aufhalten kann. Bei meinen Recherchen heute morgen habe ich dazu einen Beitrag gefunden, den ich beachtlich finde [hier]

Eines ist und bleibt Fakt: Die Milliardenförderungen der Feministinnen sind nicht wegzudenken und richten großen Schaden an. „Das Private ist politisch und das Politische ist Privat“ war ein Slogan der Frauenbewegung. Vergessen wird dabei die Tatsache, dass überall, wo sich der Staat einmischt, mehr Schaden als Nutzen hervorgeht. Mein Fazit lautet daher: Schafft die Privilegien ab – dann sind Männer und Frauen sowie Jungen und Mädchen wieder auf Augenhöhe.

Zum Schluss möchte ich noch einen aus meiner Sicht wichtigen Aspekt erwähnen: ich fand es schade, dass die Jungen im Publikum als Stellvertreter der eigentlich Betroffenen nicht an der Diskussion teilnehmen konnten oder auch nur ihre Eindrücke schildern durften. Ich bin davon überzeugt, wir hätten wichtige Erkenntnisse gewonnen.

Links
MANNdat: Benachteiligte Jungs – wen kümmert’s?
MANNdat: Jungen in Deutschland – Die politisch gewollte Perspektivlosigkeit?
MANNdat: Gender Mainstreaming – Geschlechterpolitik für Frauen UND Männer?

Astrid von Friesen: Wir haben viel Porzellan zerschlagen – Der Feminismus und seine Folgen
Astrid von Friesen – Feministin rechnet mit Frauenbewegung ab – Falsche Entwicklung des Feminismus
BMFSFJ: Wenn aus Liebe rote Zahlen werden – über die wirtschaftlichen Folgen von Trennung und Scheidung

Unvereinbarkeit von Familie und Beruf?
Jugendamt verbietet Ritterspiele

FemokratieBlog: Frauenbeauftragte zu SWR-Film “Jungs auf der Kippe”

Schavan: Bildung muss weltweit Priorität haben

Ministerin fordert auf UNESCO-Weltkonferenz internationales Netzwerk / „Bildung für nachhaltige Entwicklung globale Anerkennung verschaffen“

Bildung für Nachhaltigkeit muss eine viel stärkere Rolle spielen als bisher, wenn es Fortschritte in Richtung einer dauerhaft lebenswerten Zukunft und einer gerechten Weltgesellschaft geben soll.“ Das forderte Bildungsministerin Annette Schavan am Dienstag in Bonn bei der Eröffnung der dreitätigen Halbzeitkonferenz der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ [mehr]

Viele Worte um nichts oder wie man eine Pressemitteilung ohne Substanz erstellt.

Jungen – Sorgenkinder der Nation

3SAT Kulturzeit – Sind Jungs jetzt das benachteiligte Geschlecht?

Jungen einer Mainzer Gesamtschule geben sich gelassen. Erst wenn man sie nach den Mädchen fragt, sind sie verunsichert. Der Medienwissenschaftler Arne Hoffmann stützt sich in seinem neuen Buch auf eine Studie des Bundesbildungsministeriums, nach der Mädchen die besseren Noten bekommen, weil sie sich im Unterricht wohlverhalten. „Jungen werden eher drangenommen im Unterricht als Mädchen“, so Hofmann, „aber wenn sie drankommen, werden sie viel eher ermahnt und härter bestraft. Sie bekommen außerdem oft für dieselbe Leistung eine schlechtere Note.“ Jungen fallen auf durch mangelnde Konzentration, Aggressivität und Desinteresse. Nur noch 28 Prozent der Jungen erreichen die Hochschulreife, aber 36 Prozent der Mädchen. Männlichkeit ist verpönt [mehr]

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Man kann meiner Meinung nach nur Absicht vermuten, Jungen vor die Kamera zu bringen, die sich schlecht artiulieren können.
Andererseits gebe ich zu, das es mir auch nicht besser ging, als der SWR bei einer MANNdat-Versammlung war und ich einen Text vor der Kamera erzählen sollte. Ich habe ebenfalls gestammelt und hoffe, das diese Passage im Film am Mittwoch, 8. April, um 20:15 Uhr nicht gesendet wird
😉

„Neue Wege für Jungs“ bewegt sich

„Neue Wege für Jungs“ präsentiert Datenbank für Sozialpraktika für Jungen

Ab sofort bietet das Projekt „Neue Wege für Jungs“ einen neuen Service an: Eine Datenbank für Schülerpraktika in Sozial- und Gesundheitseinrichtungen soll Schülern helfen, gezielt in soziale und erzieherische Berufe hineinzuschnuppern.

Soziale und pflegerische Einrichtungen, die sich für männlichen Nachwuchs öffnen wollen, können sich in der Datenbank als Anbieter für Schülerpraktika präsentieren. Interessierte Jungen und junge Männer haben so die Chance, Ansprechpersonen in ihrer Nähe zu finden und direkt Kontakt aufzunehmen. Das Angebot beinhaltet auch Schnupperpraktika zum diesjährigen Girls‘ Day-Mädchen-Zukunftstag am 23. April [mehr]

Ich habe mich beim lesen des Beitrages gefragt, ob dieses nun ein weiteres Hau-Ruck-Projekt ist, um uns zu zeigen: Seht her, wir sind tätig und machen was für Jungs. Nun kommt die alles entscheidende Frage: sollen wir froh darüber sein, das den Jungens jetzt zusätzlich etwas geboten wird? Leider kann ich darauf nur mit Jein antworten. Ein Ja deshalb, weil etwas Bewegung immerhin besser ist als gar keine Bewegung. Das Nein – welches allerdings überwiegt – kommt von mir deshalb, weil es zum einen in der Tat zu wenig ist und zum anderen, weil der Link unter dem Beitrag des BMFSFJ zum Girls Day führt. Zwar tituliert das Frauenministerium den Beitrag mit „Initiativen zur Berufswahl von Frauen und Männern“, nichtsdestotrotz wird hauptsächlich auf die Berufswahl der Mädchen und den damit verbundenen Nachteilen hingewiesen [hier]
Wenn man auf der Homepage von „Neue Wege für Jungs“  rechts auf „Sozialpraktikum für Jungen finden oder anbieten“ geht, sieht man als erstes dick, fett und rot: Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag. Dieses steht zwar im Zusammenhang mit einem Praktikum, aber ich frage mich, wie sich ein Junge wohl fühlt, wenn er das liest? Im Suchfeld unten steht dann schon wieder „Schnupperpraktikum für Jungen am Girls’Day“. Mein Gefühl sagt mir da schlicht und einfach: Das ist eine Unverschämtheit Jungen gegenüber.

Nachtrag 1
Gestern Abend habe ich noch eine Auflistung der Aktivitäten von „Neue Wege für Jungs“ eingestellt, siehe
[hier]

Der Perlonstrumpf an einem Jungenbein bringt Schwung in die Koedukation

Links
Ministerin v.d. Leyen mit Doppelmoral in der Jugendpolitik
Jungenfeindliche Aussage des BMFSFJ
Offener Brief zu Fachkräftemangel und Bildungspotenzial von Jungen
Homepage – Neue Wege für Jungs
Gender und Schule
Spiegel online: Der neue Mensch – Rene Pfister schreibt über Gender Mainstreaming