Archiv nach Schlagworten: Familie / Eltern - Seiten 8

Sendetermine „Jungs auf der Kippe“

Da ich mittlerweile weiß, das sich einige Leser sich immer seltener in Foren informieren, möchte ich hier die Sendtermine explizit bekannt geben:

Die SWR-Sendung „betrifft“ vom 8. April wird in ARD Digital EinsPlus zu folgenden Terminen wiederholt:
Dienstag 14.April 21.00 Uhr
Donnerstag 16.April 13.00 Uhr
Freitag 17.April 10.00 Uhr
Samstag 18.April 6.00 Uhr
Sonntag 19.April 24 Uhr.
Und außerdem: Dienstag 21.April 19.30 Uhr „Zum Papa nur am Wochenende“.

Wer sich die seichte Barbara-Karlich-Show auf ORF2E antun will:
Mittwoch 15.April 16.00 Uhr: Wozu arbeiten? Ich bin lieber Hausfrau
Donnerstag 16.April 16.00 Uhr: Karrierefrauen machen mir Angst

Mein Dank gilt einem User, der mir diese Informationen per Mail zugesandt hat 🙂

Ursula von der Leyen findet Familie attraktiv

Generationenbarometer 2009: Familie ist vital und attraktiv

Familie ist auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten verlässlich. Zu diesem Ergebnis kommt das Generationenbarometer 2009 des Instituts für Demoskopie Allensbach, das Bundesministerin Ursula von der Leyen in Berlin vorgestellt hat.

„Das Generationenbarometer 2009 belegt erneut den erfreulichen Zusammenhalt in den Familien, den 82 Prozent der Befragten als stark oder sehr stark beschreiben“, sagte Bundesfamilienministerin von der Leyen. „Es bestätigt sich nun schon seit längerem der Trend, dass Familie beileibe kein krisengeschüttelter Sozialfall ist. Die Lebensform Familie ist vielmehr nach Einschätzung der Bevölkerung vital und attraktiv.“ [mehr]

n-tv betitelt den Geburtenrückgang mit „Rückschlag für Ministerin [hier]

Wie würde Foxi aus dem wgvdl-Forum sagen: Da stimmt doch was nicht. Jedes Jahr werden ca. 40% Ehen geschieden, die überwiegend von Frauen initiiert werden. Da bleibt nur die Frage übrig: welche Familien wurden in dieser Umfrage interviewt?
Auf der Seite des BMFSFJ wird auf auf das „Forum Familie stark machen“ verlinkt und wenn man diesem folgt, findet man dort die Liste der Kuratoren:

Karl Kardinal Lehmann, Bischof von Mainz
Manfred Kock, Präses i.R. der Evangelischen Kirche  in Deutschland
Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio, Richter am Bundesverfassungsgericht
Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Gundula Gause, Journalistin und Moderatorin
Markus Schächter, Intendant des ZDF
Prof. Dr. Norbert Walter, Chefvolkswirt der Deutschen Bank AG

Sind genannte Personen tatsächlich ein Garant dafür, Familien zu stärken? Werden diese Personen dafür sorgen, das die teilweise unmenschlichen Unterhalts- und Umgangsgesetze zu Ungunsten von Vätern und Kinder geändert werden? Ich wage das erheblich zu bezweifeln, würde das doch in letzter Konsequenz bedeuten, das erkämpfte Mütterrechte beschnitten werden müssten.
Wenn man auf den Link „Wir über uns“ geht, findet man eine kurze Abhandlung mit dem Titel „Patient Familie?

Politik, Wissenschaft, Publizistik und auch eine Vielzahl von Initiativen beugen sich über den Patienten Familie und diskutieren über Operationen, Prothesen, Medikamentierungen und sonstige notwendige Hilfeleistungen, um ihm wieder auf die Beine zu helfen.

Dabei gerät aus dem Blick, dass Familie nicht allein von äußeren Bedingungen geprägt wird, sondern gelebt wird von Menschen und ihrer Liebes- und Leidensfähigkeit.

Wir sagen: Familie ist vor allem eine Leistung ihrer angehörigen Mitglieder, ihrer Haltung und Fähigkeit, Beziehungen zu gestalten. Im besten Falle ist Familie Ort der Sinnstiftung und des Lebensglückes. Dies wollen wir deutlich machen [hier]

Liebe Leute vom Forum „Familie stark machen“: deutlich machen und Diskussionen alleine bringen nichts, wenn es an entsprechenden Gesetzen fehlt. Solange überwiegend Mütter einseitig aus dem „Ehevertrag“ ausbrechen können, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen, bleibt die Familie tatsächlich ein (Dauer-) Patient, welcher der lebenslangen Fürsorge durch Fremde (Der Staat) bedarf. Auch wenn es Feministinnen nicht gefällt, das Private ist eben doch nicht politisch, so wie das politische nicht privat ist. Deshalb gibt es nur eine Lösung: halten sie sich aus Familien heraus, hören Sie endlich auf, Familie regeln zu wollen und helfen denen, die der tatsächlichen Hilfe bedürfen.

Link
Das Generationen-Barometer: Spiegel der Entwicklung der Generationenbeziehungen in Familie und Gesellschaft

SWR Film “Jungs auf der Kippe” und Podiumsdiskussion

Zunächst einmal möchte ich den Autor des Films, Herrn Dr. Harold Wötzel, loben. Unter dem derzeit herrschenden Zeitgeist war vermutlich mehr nicht möglich und aus dieser Sicht ist der Film gut gelungen. Sehr gut fand ich die Einblendungen aus den 60er Jahren, die vermittelten, dass Jungs früher nicht anders oder besser als heute waren. Die teilweise ironischen Kommentare gefielen nicht nur mir, haben sie doch einige Lacher beim Publikum hervor gerufen. Am meisten habe ich mich über die Sozialpädagogin in dem Film aufgeregt. Mehr möchte ich an dieser Stelle aber nicht verraten, denn zum einen soll sich jeder eine eigene Meinung bilden und zum anderen möchte ich nicht an einer miesen Einschaltquote schuld sein. 😉

Das eigentliche Thema dieses Beitrages soll aber die Podiumsdiskussion nach dem Film sein. Wie sich viele bestimmt vorstellen können, habe ich mich am meisten über die Frauenbeauftragte, Frau Ilse Thomas, geärgert, denn sie war, wie viele schon vermutet haben, völlig fehl am Platze. Sie meinte ziemlich am Anfang, dass sie als Frauenbeauftragte nicht in der Lage wäre, den Jungs zu helfen, da das nicht ihre Aufgabe sei. Jungen bräuchten hauptsächlich Arbeit und da wären Arbeitgeber gefragt. Kein Wort kam von ihr dazu, dass die Misere der Jungs bereits im Kindergarten mit einem hohen Anteil an Frauen anfängt, der weiter durch die Grundschule geht und mit viel Glück in den weiterführenden Schulen etwas zurückgeht. Immerhin ist der Film darauf eingegangen – in der Podiumsdiskussion wurde das allerdings mehrmals revidiert.

Ebenso blieb von der Frauenbeauftragten der mit Millionen unterstützte Girls Day unerwähnt und dass es für Jungs kein Äquivalent dazu gibt. Zwar gibt es vereinzelte Ausnahmen, diese werden jedoch zum Teil privat organisiert. Stattdessen musste die „gute“ Frau das für sie wichtige Thema Unterhalt ansprechen. Sie meinte sinngemäß, es sei nicht alleine damit getan, dass Väter sich nicht um ihre Kinder kümmern würden. Das Übelste wäre, dass 40% der Väter keinen Unterhalt zahlen würden. Dass diese Zahlen nicht stimmen, brauche ich den Lesern dieses Blogs wohl kaum erklären. Trotzdem habe ich unter ‚Links‘ die Stellungnahme des BMFSFJ aufgeführt, in dem auch die damalige Familienministerin Renate Schmidt klarstellt: „Allerdings kann das in der Öffentlichkeit häufig vermutete ‚Untertauchen‘ in die Arbeitslosigkeit, um Unterhaltszahlungen zu vermeiden, nicht bestätigt werden.“ Eine kurze, übersichtliche Abhandlung zum Thema findet man bei Uni-Protokolle [hier]
Mir selbst sind andere Daten bekannt als die vom BMFSFJ genannten angeblich 25% nicht zahlender Väter. Zwar werden auch in WikiMANNia andere Werte genannt, entsprechende Belege zu deutschsprachigen Studien fehlen allerdings. Ich würde mich freuen, wenn ich hier mit Material versorgt würde, um dieses dann in WikiMANNia einstellen zu können [hier]

Zwischendurch kamen auch die anderen Teilnehmer der Podiumsdiskussion zu Wort, auf die ich aber weniger eingehe. Irgendwann fiel von Frau Thomas die rhetorische Frage, warum Mädchen weiter seien. Sie meinte, „wir Frauen“ haben seit den 70er Jahren Frauenforschung betrieben und das auch noch ehrenamtlich und unbezahlt. Nun, von irgendetwas müssen diese Frauen ja gelebt haben, und da in den Anfängen des Feminismus die meisten Frauen Kinder bekommen haben, blieben nur die Frauen übrig, die keine Kinder und entsprechende Zeit hatten. Mütter können bei diesen Projekten kaum dabei gewesen sein, denn wie wir wissen,  sind diese ja schon in vielen Fällen alleine mit der Kindererziehung dreifach belastet.Vor der Schlussrunde sprach Frau Thomas die Gewalt in den Familien an. Das hier das Wort „Täter“ nicht fehlen durfte, war wohl klar. Trotzdem hat sie überwiegend von Gewalt in Familien gesprochen, und ihr Fokus war nicht speziell auf Väter gerichtet.

Gegen Ende möchte ich dann noch drei Punkte ansprechen, die andere Teilnehmer an der Podiumsdiskussion einbrachten. Der Psychotherapeut und Aggressionstrainer Egmont Richter merkte an, dass man sich in unserer Gesellschaft zwar über Gewalt beklagen würde, gleichzeitig würde dieses Thema aber ein Tabu darstellen. Vergessen würde auch, dass es positive Aggression gibt. Herr Dr. Wötzel kam darauf zu sprechen, dass die heutige Welt für Kinder unnatürlich ist, was er auch sehr deutlich durch die Rückblenden in die 60er-Jahre heraus gestellt hatte. Was mir allerdings nicht so richtig gefallen hat, waren seine Antworten zum Thema Feministinnen und Frauen. Natürlich gehe auch ich nicht her und gebe den Frauen oder den Feministinnen die alleinige Schuld, aber man darf doch klar und deutlich benennen, dass das Gejammer der Feministinnen durchschlagende „Erfolge“ vorzuweisen hat. Entweder sind Frauen die besseren oder in allem besonders betroffen. Man bekommt dadurch den Eindruck, als ob es Zwischentöne nicht geben würde. Die Frage der Schuld ist allerdings auch aus meiner Sicht ambivalent. Männer und Frauen haben dazu beigetragen, dass heute das Verhältnis zwischen den Geschlechtern – zurückhaltend ausgedrückt – nicht mehr das Beste ist. Zu lange haben wir den Frauen zugesehen, wie sie sich hauptsächlich auf rechtlichem Gebiet immer mehr Privilegien verschafft haben. Gerade aus diesen Rechten resultieren viele Missstände/Diskriminierungen, und leider fällt auch mir keine Lösung ein, wie man diesen Zug, der immer noch voll in Fahrt ist, zumindest aufhalten kann. Bei meinen Recherchen heute morgen habe ich dazu einen Beitrag gefunden, den ich beachtlich finde [hier]

Eines ist und bleibt Fakt: Die Milliardenförderungen der Feministinnen sind nicht wegzudenken und richten großen Schaden an. „Das Private ist politisch und das Politische ist Privat“ war ein Slogan der Frauenbewegung. Vergessen wird dabei die Tatsache, dass überall, wo sich der Staat einmischt, mehr Schaden als Nutzen hervorgeht. Mein Fazit lautet daher: Schafft die Privilegien ab – dann sind Männer und Frauen sowie Jungen und Mädchen wieder auf Augenhöhe.

Zum Schluss möchte ich noch einen aus meiner Sicht wichtigen Aspekt erwähnen: ich fand es schade, dass die Jungen im Publikum als Stellvertreter der eigentlich Betroffenen nicht an der Diskussion teilnehmen konnten oder auch nur ihre Eindrücke schildern durften. Ich bin davon überzeugt, wir hätten wichtige Erkenntnisse gewonnen.

Links
MANNdat: Benachteiligte Jungs – wen kümmert’s?
MANNdat: Jungen in Deutschland – Die politisch gewollte Perspektivlosigkeit?
MANNdat: Gender Mainstreaming – Geschlechterpolitik für Frauen UND Männer?

Astrid von Friesen: Wir haben viel Porzellan zerschlagen – Der Feminismus und seine Folgen
Astrid von Friesen – Feministin rechnet mit Frauenbewegung ab – Falsche Entwicklung des Feminismus
BMFSFJ: Wenn aus Liebe rote Zahlen werden – über die wirtschaftlichen Folgen von Trennung und Scheidung

Unvereinbarkeit von Familie und Beruf?
Jugendamt verbietet Ritterspiele

FemokratieBlog: Frauenbeauftragte zu SWR-Film “Jungs auf der Kippe”

Frauen in Führungspositionen werden oft benachteiligt

Führungskräfte-Monitor untersucht Situation von Frauen in Chefetagen der Privatwirtschaft

Wie hoch ist der Anteil von Frauen in Führungspositionen in der deutschen Wirtschaft? Warum verdienen sie meist weniger als ihre männlichen Kollegen? Und warum sind weibliche Chefs seltener verheiratet als männliche? Diesen und anderen Fragen geht der heute in Berlin veröffentlichte Führungskräfte-Monitor nach, den das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung Berlin im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erarbeitet hat [mehr]

Man kann dieses Gejammer nicht mehr hören, trotzdem wird immer und immer wieder darauf hingewiesen.

Da im Haushalt in vielen Fällen eine traditionelle Aufgabenteilung herrscht, leiden Frauen stärker als Männer unter langen Arbeitszeiten, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erschweren. Die höhere Doppelbelastung durch Haushalt und Familie einerseits und den Beruf andererseits dürfte einer der Gründe sein, warum Frauen in Führungspositionen seltener als ihre männlichen Kollegen verheiratet sind und seltener Kinder haben.

Es glaubt doch wohl keiner, das eine Frau in Führungsposition abends um 20 Uhr oder später nach Hause kommt und dann noch Familie und Haushalt versorgt. Hat der Mann einen normalen Job und ist deswegen eher zu Hause, wird er sich wohl nicht vor den Fernseher setzen und warten, bis seine Frau die Hausarbeit macht. Sind beide in Führungspositionen, werden sie vermutlich eine Haushaltshilfe und/oder ein Aupair-Mädchen haben, welche einiges der Belastung auffangen dürfte. Es gibt zwar mittlerweile Hausmänner, aber ich glaube, das ist und bleibt doch eher die Ausnahme.
Interessant in diesem Zusammenhang ist auch die Tatsache, das genau jenes Ministerium, welches die Doppelbelastung der Frauen/Mütter beklagt, in ihrem 7. Familienbericht heraus gefunden hat, das dem nicht so ist.

Auszug S. 234
Die aufgrund des immer noch existierenden Lohndifferentials zwischen Männern und Frauen von ca. 15 Prozent (Hinz/Gartner 2005) übernommene Rolle des „Brotverdieners“ führt also dazu, dass Männer ihre Inklusion in die Erwerbsarbeit verstärken, indem sie ihre Stundenanzahl erhöhen. Häufige Überstunden sind dabei in den Augen der Väter durchaus ambivalent: Einerseits erhöht sich das Einkommen, das der Familie nützt; andererseits schränken gerade diese Überstunden die Verfügbarkeit für Sorgearbeit und Erziehung nicht nur rein zeitlich, sondern durch die damit einhergehenden Belastungen ein. Walter/Künzler (2002, 105) zeigen in einer Untersuchung an 514 Familienvätern, dass der durchschnittliche Zeitaufwand für die Erwerbstätigkeit, zu der auch Fahrtzeit und Fortbildungen gezählt wurden, bei den Vätern im Durchschnitt 52 Stunden pro Woche beträgt und bei den Müttern 18 Stunden. Der Zeitaufwand für die Kinderbetreuung lag bei den Vätern bei 18 und bei den Müttern bei 28 Stunden pro Woche. Aufgrund ihrer Daten kommen die Autoren zu der Schlussfolgerung (ebd., 123), dass der Haupteinfluss auf die differentielle Beteiligung der Väter und Mütter in der starken Ungleichverteilung der bezahlten Erwerbsarbeit zu suchen ist; normative Vorstellungen oder Appelle zum Umsteuern sind demnach alleine wenig geeignete Instrumente, um strukturelle Barrieren zu überwinden (Born/Krüger 2002).

Dem bleibt nichts hinzuzufügen.

2 weitere Meldungen aus dem BMFSFJ haben mich soeben noch erreicht.

Bundesministerin von der Leyen zeichnet Kommunalpolitikerin aus

Die erste Preisträgerin des Helene-Weber-Preises für Kommunalpolitikerinnen ist die Stadträtin Dorothea Maisch aus Gaggenau in Baden-Württemberg. Die Auszeichnung, die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in diesem Jahr erstmals verliehen wird, ist mit 10.000 Euro dotiert. Das Preisgeld kann die Gewinnerin in ein kommunalpolitisches Projekt ihrer Wahl investieren. Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Ursula von der Leyen, wird die Auszeichnung am 5. Mai 2009 in Berlin übergeben [mehr]

Stadträtin Dorothea Maisch aus Gaggenau erhält den Helene-Weber-Preis

Der Helene-Weber-Preis wird 2009 zum 60. Jahrestag des Grundgesetzes zum ersten Mal vergeben und soll das Engagement von Frauen in der Kommunalpolitik fördern. Die Auszeichnung ist nach Helene Weber, einer der „Mütter des Grundgesetzes“ benannt [mehr]

Link
Forschungsreihe Band 7: Führungskräfte-Monitor 2001 – 2006
7. Familienbericht – Familie zwischen Flexibilität und Verlässlichkeit
wgvdl – Siebter Familienbericht im Familienausschuss

Alles Schweine, sogar Mutti

Zugegeben, diesen Titel habe ich aus der Taz übernommen. Gleichzeitg hat mich nicht nur der Titel, sondern auch der Beitrag gereizt, ein paar Gedanken dazu nieder zu schreiben.

ZDF-Dreiteiler „Krupp – eine deutsche Familie“

Das ZDF hat die Geschichte des Weltkonzerns als düsteres Familienepos verfilmt. Doch der Dreiteiler bleibt Schablone – und zäh wie Kruppstahl. VON STEFFEN GRIMBERG

Alles ist Berthas Schuld. Auf diese handliche Kurzformel lässt sich die ZDF-Annäherung an den „Mythos Krupp“ bringen. Aber was heißt hier Annäherung: „Krupp – Eine deutsche Familie“ springt mitten rein in den Montan-Clan, der unter seiner eigenen Wichtigkeit leidet und ächzt. Schließlich geht im düsteren Dämmerlicht der Villa Hügel (für die im Film ausgerechnet das eher verspielte Schloss Nordkirchen herhält) alles zugrunde.

Was will uns der Redakteur mit dem Satz sagen „Alles ist Berthas Schuld“? Das es nicht möglich ist, das eine Frau Schuld auf sich lädt?

[..]Den ersten Teil durchleidet Krupps Bertha still als höhere Tochter, nach dem Tod des wegen seiner homosexuellen Ausflüge gen Capri nicht ganz comme il faut geratenen Vaters übernimmt sie de facto die Firmenleitung.

Wer hätte auch etwas anderes erwartet, als das Frau Krupp gelitten hat. Mich wundert nur, das der Vater nicht als Patriarch genannt wurde. Und was bitte schön soll heißen, das sie „de facto“ die Firmenleitung übernommen hat? Nach meinen Recherchen hat nach dem Tod des Vaters zunächst einmal die Mutter von Bertha die Firmenleitung übernommen und wird wohl nach Volljährigkeit der Tochter auf diese übergegangen sein. Von dem Moment an war Bertha Krupp von Bohlen und Halbach voll verantwortlich für den Konzern.

Umso eiserner wird ihr Erstgeborener zum Konzernerben erzogen. Alfried darf dann natürlich auch nicht die Frau lieben, die er sogar heimlich geheiratet hat. Doch da ist das Kind längst in den Brunnen gefallen.

Da hat eine Frau mit eiserner Hand erzogen und das kann nicht sein, oder? Dann verbietet sie ihrem Sohn auch noch die Heirat mit der geliebten Frau, was für ein Scheusal und dann auch noch als Frau – das geht nun wirklich nicht.

Diesmal darf sie fast durchgehend streng sein: „Deine Haut ist Krupp. Dein Blut ist Krupp. Du bist Krupp!“, herrscht sie Alfried an. Der schluckt, zaudert – und pariert.

So war das früher und ich bin davon überzeugt, der Vater hätte seinen Enkel genauso erzogen, wenn er nicht so früh gestorben wäre. Allerdings hätte man diese Erziehung dann dem „Patriarchen“ anlasten können und das wäre natürlich in Ordnung gewesen, schließlich sind Männer bei uns generell Täter, wie uns Alice Schwarzer gerade wieder einmal „bewiesen“ hat.
Es waren schon immer Frauen, die zu Hause das sagen hatten, was aber von Feministinnen gerne negiert wird. Im übrigen hat sich an dieser Tatsache bis heute nichts verändert, was auch unsere Gesetze unterstützen und heute mehr denn je zum Nachteil der Männer und Kinder gilt.

[..]Was aber treibt diese Menschen zu solcher „Pflichterfüllung“, will der Film nach eigenem Bekunden ausloten…

Ein Resümee dieses Film würde ich auch gerne haben, aber da ich mir diesen nicht anschaue, kann ich dieses nicht ziehen.

„Von den Krupps wollten wir wissen, wie sich Menschen entscheiden, nicht wie ihre Funktionen waren“, schreibt Koproduzent Georg Feil in der Funkkorrespondenz: „Es ging uns um die Motive und Gefühle der Akteure. Und die stehen nicht in den Akten.“

Das wäre doch – wenn überhaupt – nur annähernd möglich gewesen, wenn man diese Menschen gekannt hätte. Nun ja, das ZDF nimmt es mit Geschichtsdaten und –Fakten eh nicht so genau, deshalb wird man diesen Dreiteiler wohl überwiegend dem Genre „Fantasie“ zuordnen können und ob es sich deshalb lohnt, dieses Werk anzuschauen, möge jeder für sich selber entscheiden.

Link
taz.de: Alles Schweine, sogar Mutti
ThyssenKrupp: Die Gründerfamilien

Studie zum Rollenverständnis der Männer veröffentlicht

Immer mehr Männer überdenken das traditionelle Rollenverständnis, das zeigt die neue Studie „Männer in Bewegung – 10 Jahre Männerentwicklung in Deutschland. Die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanzierte Untersuchung im Auftrag der Gemeinschaft der Katholischen Männer Deutschlands (GKMD) und der Männerarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) macht deutlich, dass sich bei Männern einiges bewegt.

Für die Studie „Männer in Bewegung“ wurden rund 1470 Männer zwischen 17 und 85 Jahren befragt und ihre Ansichten zur Kontrolle mit den Antworten von 970 Frauen verglichen. Dabei ging es um die Themen Familie, Arbeit, Innenwelt (Sexualität, Leid, Gewalt) sowie Spiritualität und Kirche. Die aktuelle Studie ist eine Folgeuntersuchung der 1998 veröffentlichten Studie „Männer im Aufbruch – Wie Deutschlands Männer sich selbst und wie Frauen sie sehen“ [mehr]

Wunder, oh Wunder… bei diesem Thema ist tatsächlich eine vergleichende Studie möglich. Ich frage besser nicht, warum das bei häuslicher Gewalt anscheinend unmöglich ist.

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Aus der Studie habe ich mir bisher nur ein paar Seiten angesehen und exemplarisch die Daten einer Tabelle heraus geholt, damit jeder sehen kann, mit welchen Fragen sich das BMFSFJ beschäftigt (hat). Zwar kann man mMn dadurch keine Rückschlüsse auf die gesamte Studie ziehen, die Auswahl der Fragen zeigen aber zumindest die Richtung an.

Link
Studie: Männer in Bewegung (416 Seiten – 7,2MB)
Kommentare: MANNdatForum und wgvdl

Ursula von der Leyen ist von ihrer Familienpolitik überzeugt

Nachhaltige Familienpolitik ist eine wichtige Voraussetzung für Wachstum und Wohl­stand. Das ist das wichtigste Ergebnis des Familienreports 2009, den Bun­des­fa­mi­lien­mi­nis­te­rin Ur­su­la von der Leyen in Ber­lin vor­ge­stellt hat.

„Angesichts der wirtschaftlichen Krise sind viele Menschen verunsichert“, sagt Bun­des­fa­mi­lien­mi­nis­te­rin Ursula von der Leyen. „Der Familienreport zeigt aber: Gerade jetzt wirkt die Unterstützung von Familien und die Förderung von Fa­mi­lien­freund­lich­keit sta­bi­li­sie­rend. Der Ausbau der Kin­der­be­treu­ung und ver­bes­ser­te Fa­mi­lien­leis­tun­gen sind Vo­raus­set­zun­gen für wei­te­ren Wachs­tum und Sta­bi­li­tät in Deutsch­land.“ [mehr]

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Wiedereinsteigerinnen haben die Kompetenzen, die jetzt gefragt sind

Bundesfrauenministerium und Bundesagentur für Arbeit starten 17 Modellprojekte – Internetportal vermittelt spezielle Angebote für Frauen mit langen beruflichen Auszeiten

Die Bundesregierung will Frauen beim Wiedereinstieg in den Beruf nach einer Familienpause stärker unterstützen: Zum Internationalen Frauentag 2009 startet das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit 17 ausgewählte Modellprojekte, die Frauen nach einer mehrjährigen Auszeit beim Wiedereinstieg in den Beruf helfen. Außerdem geht ein Internetportal online, das den Frauen den Weg zu speziell auf ihre Bedürfnisse abgestimmten Informations- und Beratungsangeboten zeigt. Modellprojekte und Lotsenportal sind Teil des Aktionsprogramms „Perspektive Wiedereinstieg“ der Bundesregierung, das drei Jahre lang mit 30 Millionen Euro gefördert wird (14 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF), kofinanziert von der Bundesagentur für Arbeit sowie Trägern und Kommunen) [mehr]

Und wieder ein paar Millionen EUR Ausgaben, bei denen keiner weiß, ob diese sinnvoll angelegt sind oder nicht.

Studie nennt Gründe für Dauer von Erwerbsunterbrechungen

Ob und wie schnell Frauen nach einer Erwerbsunterbrechung in den Job zurückkehren, hängt stark von ihrem zuletzt ausgeübten Beruf ab. Das ist das zentrale Ergebnis einer Untersuchung des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend [mehr]

Ursula von der Leyen: „Wir müssen die brancheneigenen Hürden für Wiedereinsteigerinnen beseitigen“

Ausschlaggebend für die Dauer der Pause sind danach in erster Linie die Arbeitsbedingungen und Anforderungen des Berufes, aber auch die Möglichkeiten, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren. Leichter fällt die Rückkehr vor allem den Frauen, die in Jobs arbeiten, in denen sie zeitlich flexibel ihre Arbeit erledigen können [mehr]

Aus der Studie: [..]Oft fehlen die Rahmenbedingungen: quantitativ und qualitativ hochwertige Bildungsangebote für Kinder, Angebote für Pflegebedürftige, Flexibilität in der Gestaltung der Arbeitszeit. Diese Faktoren sind bekannt, an der Verbesserung dieser Rahmenbedingungen wird gearbeitet.

Frau von der Leyen gibt also zu, das Bildungsangebote weder hochwertig, noch quantitativ und schon gar nicht qualitativ sind. Im Grunde genommen ein Armutszeugnis, denn man kann das Ergebnis der Studie – zumindest bezogen auf Bildungsangebote – auch mit miserabel gleichsetzen. Erkenntnisse, die uns umwerfen würden, gibt es nicht. Manchmal könnte man aber das, was vom Frauenministerium kommt, fast schon als witzig bezeichnen. So steht in der Studie:

Die Dauer der Unterbrechung der Erwerbstätigkeit hängt aber auch vom Beruf selbst ab. Ein Zusammenhang, der bislang nicht beachtet wurde.

Interessant ist allerdings Abb. 1 auf Seite 5 unten genannter Kurzfassung: „Die Streuung der Dauer der Erwerbsunterbrechungen von Frauen im Alter von 25 bis unter 60 Jahren in Deutschland, differenziert nach dem zuletzt ausgeübten Beruf, 2006“. Dort kann man schön erkennen, ich welchem von 25 ausgewählten Berufen Frauen am längsten und am kürzesten nach der Mutterschaft zu Hause sind. Ob allerdings die Rahmenbedingungen und hier – insbesondere die Bildungsangebote – in absehbarer Zeit verbessert werden, wie vom Frauenministerium bescheinigt, wage ich dann aber doch schwer zu bezweifeln.

Link
Kurzfassung der Ergebnisse zu Beruf und Dauer von Erwerbsunterbrechungen

Hilfen für Familien mit Kleinkindern

hib-Meldung 059/2009 Datum: 02.03.2009

Experten: Hilfen für Familien mit Kleinkindern sollten möglichst früh einsetzen

Kinderkommission (Anhörung)

Berlin: (hib/DLE) Hilfen für Familien mit kleinen Kindern sollten möglichst früh angeboten werden. Darin waren sich die Sachverständigen am Montag bei einer öffentlichen Anhörung der Kinderkommission des Bundestages zum Thema „Neue Konzepte früher Hilfen“ einig. Sechs Experten schilderten ihre Ideen, wie Hilfskonzepte für junge Familien mit Neugeborenen gestaltet werden sollen.

[..]Heinz Hilgers, der den Deutschen Kinderschutzbund Bundesverband e.V. vertrat, stellte sein so genanntes Dormagener Modell vor. In Dormagen besuchen Mitarbeiter des Jugendamtes jede Familie eines Neugeborenen. Dadurch konnte erreicht werden, so Hilgers, dass dort ausnahmslos alle Dreijährigen im Kindergarten angemeldet sind. Generell betonte er aber, dass die gesetzliche Grundlage für diese Maßnahme schon gegeben sei und eine Verbesserung der frühen Hilfen vor allem auf eine grundsätzliche Hilfsbereitschaft und Wertschätzung gegenüber jeder Familie zurückzuführen sei [mehr]

Kommentar
Die Einmischung des Staates in unsere Familien schreitet immer weiter voran, natürlich im Interesse des sog. „Kindeswohls“. Wenn ich allerdings lese, das die Maßnahmen aus Sorge und Wertschätzung Familien gegenüber stattfinden, dann beschleicht mich ein Gefühl der Widerspenstigkeit. Dabei denke ich an die vielen Berichte im Internet über Jugendämter, teilweise auch Kinderklaubehörde genannt.
Zuerst wurden Väter aus den Familien „entfernt“, immer öfter traf es nicht nur Mütter, sondern auch Familien und nun sind alle Familien dran. Das ist einfach nur noch perfide. Ich glaube z.B. nicht daran, das es zukünftig ob der ganzen Überwachungsmaßnahmen weniger Baby-/Kindermorde geben wird, sie werden aber vermutlich besser vertuscht, um den Erfolg dieser Familienpolitik verbreiten zu können.
Das Fazit aus meiner Sicht lautet deshalb schlicht und einfach: Georg Orwell läßt grüßen
[1984]

Links
Google – Suchbegriff Kinderklaubehörde
Kurze Zusammenfassung: Albtraum Kindeswohl

Familien und Kinder stärken

Die Bundesregierung entlastet Familien: Besonders Familien mit niedrigem Einkommen und jüngeren Schulkindern profitieren vom gerade verabschiedeten zweiten Konjunkturpaket. Die Bundesregierung reagiert damit auch auf die gestiegenen Lebenshaltungskosten [mehr]

Signal für mehr Familienfreundlichkeit

Verteidigungsminister Dr. Franz Josef Jung hat den Vertrag für das Auditierungsverfahren „berufundfamilie“ unterzeichnet und damit den Startschuss für eine weitere Optimierung der Vereinbarkeit von Familie und Dienst im Bereich des Bundeministeriums der Verteidigung (BMVg) gegeben.

[…]„Wir tragen große Verantwortung gegenüber unseren Beschäftigten. Vereinbarkeit von Familie und Dienst ist uns deshalb ein wichtiges Anliegen“, sagte Verteidigungsminister Jung gegenüber Dr. Elisabeth Mantl, der Leiterin des Audits, und den anwesenden zivilen und militärischen Gleichstellungsbeauftragten, Veronika Dahl und Hauptbootsmann Daniela Klante. Gemeinsam wolle man eine möglichst familienverträgliche Dienstgestaltung erreichen [mehr]

Anmerkung
Nicht immer fällt mir etwas Vernünftiges ein und so werde ich hin und wieder Pressemitteilungen ohne Kommentar veröffentlichen.

Tag der Kinderhospizarbeit am 10. Februar

Als Zeichen der Solidarität und Unterstützung für Kinderhospize wurde heute im Bundesministerium für Gesundheit ein grünes Banner aufgehängt. Anlässlich des morgigen Tages der Kinderhospizarbeit hat der Deutsche Kinderhospizverein e.V. bundesweit dazu aufgerufen, als Ausdruck der Hoffnung grüne Bänder – etwa an Fenstern, Autos oder Bäumen – aufzuhängen [mehr]

Kommentar
Ich gebe zu, das die Einstellung dieses Artikels durch eigene Erlebnisse mit Kindern eher eine Herzensangelegenheit von mir ist. Es geht mir lediglich darum, ein kleines Zeichen der Anerkennung
zu schenken – für die betroffenen Kinder, deren Angehörige und die Arbeit der freiwilligen Helfer .

Deutscher Kinderhospizverein

Haager Kinderschutzübereinkommen und Ausführungsbestimmungen beschlossen

Besserer Schutz für Kinder bei internationalen Familienrechtskonflikten

Das Bundeskabinett hat heute den von Bundesjustizministerin Brigitte Zypries vorgelegten Gesetzentwurf zur Ratifikation des Haager Kinderschutzübereinkommens und den Entwurf eines Gesetzes, das die dafür erforderlichen Ausführungsbestimmungen enthält, beschlossen.

„Die zunehmende Mobilität der Menschen über Staatsgrenzen hinweg führt zu mehr binationalen und ausländischen Partnerschaften, aus denen Kinder hervorgehen. Bei einer Trennung der Eltern kommt es – wie in rein innerstaatlichen Familien – häufig zu Streitigkeiten um das Sorge- und Umgangsrecht. Die Kinder leiden darunter in aller Regel am meisten. Das Haager Kinderschutzübereinkommen verbessert den Schutz der Kinder bei internationalen familienrechtlichen Konflikten, und zwar insbesondere im Verhältnis zu Staaten, die nicht der Europäischen Union angehören. Es erleichtert die Anerkennung und Vollstreckung von Entscheidungen, schafft mehr Rechtssicherheit und fördert die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der für den Kindesschutz zuständigen Stellen: Als Anlaufstelle werden in jedem Vertragsstaat sog. Zentrale Behörden eingerichtet. Die Aufgabe der Zentralen Behörde wird in Deutschland das Bundesamt für Justiz übernehmen, das bereits über eine mehrjährige Erfahrung auf dem Gebiet des internationalen Kinderschutzes verfügt“, erklärte Zypries.

Das Haager Kinderschutzübereinkommen ist anwendbar auf zivilrechtliche und öffentlich-rechtliche Maßnahmen zum Schutz des Kindes und seines Vermögens. Es bestimmt, dass für Streitigkeiten die Gerichte und Verwaltungsbehörden am gewöhnlichen Auf¬enthaltsort des Kindes zuständig sind, da dort das Wohl des Kindes erfahrungsgemäß am besten beurteilt werden kann. Die zuständigen Stellen sollen ihr eigenes, ihnen vertrautes Recht anwenden, wenn sie über das Sorge- und Umgangsrecht zu entscheiden haben. Auf diese Weise soll eine möglichst zügige Behandlung des Falls gewährleistet werden. Auch bei internationalen Kindes¬entführungen wird das Übereinkommen Verbesserungen bringen. Denn es sieht vor, dass im Fall einer Kindesentführung über die Landesgrenze die Gerichte am Herkunftsort des Kindes im Hinblick auf das Sorge- und Umgangsrecht weiter zuständig bleiben. So soll verhindert werden, dass der Entführer durch sein widerrechtliches Handeln eine andere, für ihn vorteilhaftere Zuständigkeit begründen kann (sogenanntes „forum shopping“).

Beispiel: Ein deutsch-australisches Paar lebt in Deutschland und bekommt ein Kind. Nach der Trennung zieht die Mutter gegen den Willen des Vaters mit dem Kind zurück in ihr Heimatland Australien, obwohl ein gemeinsames Sorgerecht besteht. Hier bleibt die Zuständigkeit für alle Entscheidungen über die elterliche Sorge für mindestens ein Jahr bei den deutschen Gerichten und Behörden. Anwendbar ist deutsches Recht. Nach bisheriger Rechtslage konnte es in ähnlichen Fällen zu gegensätzlichen Entscheidungen in beiden betroffenen Ländern kommen.

Das Übereinkommen verpflichtet die Vertragsstaaten außerdem, Entscheidungen, die in anderen Vertragsstaaten getroffenen wurden, unmittelbar anzuerkennen. Maßnahmen, die in einem anderen Vertragsstaat vollstreckt werden sollen, sind dort auf Antrag für vollstreckbar zu erklären. Die Vertragsstaaten müssen hierfür künftig ein einfaches und schnelles Verfahren vorsehen.

Die Europäische Gemeinschaft strebt eine gemeinsame Hinterlegung der Ratifikationsurkunden bis zum 5. Juni 2010 an. Das Haager Kinderschutzübereinkommen und das Ausführungsgesetz treten für Deutschland drei Monate nach dieser Hinterlegung in Kraft.

  • Beispiel: Ein deutsch-australisches Paar lebt in Deutschland und bekommt ein Kind. Nach der Trennung zieht die Mutter gegen den Willen des Vaters mit dem Kind zurück in ihr Heimatland Australien, obwohl ein gemeinsames Sorgerecht besteht. Hier bleibt die Zuständigkeit für alle Entscheidungen über die elterliche Sorge für mindestens ein Jahr bei den deutschen Gerichten und Behörden. Anwendbar ist deutsches Recht. Nach bisheriger Rechtslage konnte es in ähnlichen Fällen zu gegensätzlichen Entscheidungen in beiden betroffenen Ländern kommen.

Das Übereinkommen verpflichtet die Vertragsstaaten außerdem, Entscheidungen, die in anderen Vertragsstaaten getroffenen wurden, unmittelbar anzuerkennen. Maßnahmen, die in einem anderen Vertragsstaat vollstreckt werden sollen, sind dort auf Antrag für vollstreckbar zu erklären. Die Vertragsstaaten müssen hierfür künftig ein einfaches und schnelles Verfahren vorsehen.

Die Europäische Gemeinschaft strebt eine gemeinsame Hinterlegung der Ratifikationsurkunden bis zum 5. Juni 2010 an. Das Haager Kinderschutzübereinkommen und das Ausführungsgesetz treten für Deutschland drei Monate nach dieser Hinterlegung in Kraft.

BMJ

Wesentliche Gesetzesänderungen im Jahr 2009 für Familien

Ursula von der Leyen: „Auch im kommenden Jahr (2009) hat Familie in Deutschland Konjunktur“

Erhöhtes und gestaffeltes Kindergeld, neue Steuervorteile für haushaltsnahe Dienstleistungen, Bundesförderung für mehr Tagesmütter und Kita-Personal: Start in 2009

Die Bundesregierung baut ihre Unterstützung für Familien im kommenden Jahr weiter aus. Mit dem Familienleistungsgesetz werden Familien mit Kindern ganz gezielt finanziell gefördert und steuerlich entlastet. Außerdem tritt das Kinderförderungsgesetz in Kraft. Es beschleunigt den Ausbau eines qualitativ hochwertigen Betreuungsangebotes und eröffnet so den Eltern echte Wahlmöglichkeiten. Ein neues Modellprogramm gibt wertvolle Impulse für generationenübergreifendes Freiwilliges Engagement. Hinzu kommen die Großelternzeit zur Unterstützung von jungen Eltern bei der Betreuung ihrer Kinder und die deutliche Aufstockung des Programms „Schulverweigerung – Die 2. Chance“.

„Auch 2009 werden wir Familien in Deutschland ganz gezielt dort helfen, wo der Schuh am meisten drückt“, sagt die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Ursula von der Leyen. „Wenn wir klug und nachhaltig in die Zukunft und Stabilität unseres Landes investieren wollen, dann sind die Bildung unserer Kinder und die Unterstützung von Familien mit älteren pflegebedürftigen Angehörigen eine lohnende Anlage. Sie bilden das soziale Kapital der Gesellschaft, das sich über Generationen hinweg neu verzinst.“

Hier geht es weiter im BMFSFJ zu Wesentliche Änderungen ab dem 1. Januar 2009 im Überblick

Weitere ausführliche  Informationen

http://www.familien-wegweiser.de/

„Deutschland ist auf dem besten Weg eine kindgerechte Gesellschaft zu werden“

Parlamentarischer Staatssekretär Dr. Kues: „Deutschland ist auf dem besten Weg eine kindgerechte Gesellschaft zu werden“

Bundesfamilienministerium legt Zwischenbilanz zum „Nationalen Aktionsplan für ein kindgerechtes Deutschland 2005-2010“ vor

Die Situation von Kindern und Jugendlichen in Deutschland verbessert sich merklich. Das ist das Fazit des Zwischenberichts zum Nationalen Aktionsplan „Für ein kindgerechtes Deutschland 2005-2010“. Der Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Hermann Kues, hat diesen Bericht heute auf dem Fachkongress „Schützen, fördern, beteiligen – Für ein kindgerechtes Deutschland“ in Berlin vorgestellt. Mit diesem umfangreichen Aktionsplan will die Bundesregierung die Situation von Kindern und Jugendlichen unter anderem in den Bereichen Bildung, Schutz vor Gewalt und Gesundheit verbessern.

„Wir sind auf dem richtigen Weg“, so Kues anlässlich der Vorstellung des Zwischenberichts. „Das Kinderförderungsgesetz zum Beispiel beseitigt die letzten juristischen Hürden zum Ausbau der Kinderbetreuung. Das ist ein ganz wesentlicher Meilenstein für mehr Kinderfreundlichkeit! Wenn wir unser Land fit machen wollen für die Zukunft, müssen wir die Voraussetzungen für Kinder und Jugendliche jedoch weiter verbessern. Am Ziel sind wir noch nicht aber wir setzen den Weg gemeinsam konsequent fort“, so Kues weiter.

Wesentliche Ergebnisse des Zwischenberichts:

Chancengerechtigkeit in der Bildung für alle Kinder und Jugendlichen steht auf der politischen Tagesordnung ganz oben. So wurden auf dem Bildungsgipfel höhere Ausgaben für Bildung und Forschung beschlossen, dazu wurde die Qualifizierungsinitiative „Aufstieg durch Bildung“ ins Leben gerufen. Das Bundesfamilienministerium hat im Bereich Prävention vor Gewalt mit dem Aktionsprogramm „Frühe Hilfen“ wirksame Bausteine gegen Vernachlässigung und Missbrauch von Kindern geschaffen. Und im Bereich Gesundheit hat die Bundesregierung einen Aktionsplan beschlossen, um noch gezielter gegen Bewegungsmangel und schlechte Ernährung bei Kindern und Jugendlichen vorzugehen. Hinzu kommen wirksame und verlässliche Familienleistungen wie das Elterngeld oder das erhöhte Kindergeld – sie schützen Familien vor dem Abrutschen in Armut.

„Für die zweite Halbzeit des Nationalen Aktionsplans wünsche ich mir, dass wir es schaffen noch stärker als bisher auf die konkreten Lebenswelten der Kinder und Jugendlichen einzugehen“, erklärt Kues. „Ihr Alltag spielt sich vor Ort in der Familie, in der Schule, im Stadtteil oder im Sportverein ab. Es muss uns also gelingen, unsere guten Ideen noch stärker in den Kommunen, den Institutionen vor Ort und den großen und kleinen Vereinen zu verankern.“

BMFSFJ

Rückkehr in den Job ist Schlüsselthema für Mütter in Europa

Internationale Sozialexperten loben Bundesprogramm „Perspektive Wiedereinstieg“

Die Strategien der Bundesregierung, Müttern in Deutschland den Rückweg ins Berufsleben zu erleichtern, sind bei einer Tagung internationaler Sozialexperten und Regierungsvertreter in Nürnberg auf große Zustimmung gestoßen. Sie sollen jetzt dem europäischen Ministerrat der Sozial- und Arbeitsminister vorgestellt werden. Flexible Konzepte zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf wie das Bundesprogramm „Perspektive Wiedereinstieg“ sind aus der Sicht der Sozialexperten zudem erfolgversprechender als eine starre Verlängerung von Mutterschutzzeiten, die eine geplante EU-Richtlinie vorsieht. Das sind die wichtigsten Ergebnisse der internationalen Tagung zur Gleichberechtigung im Berufsleben, die heute zu Ende ging. Auf Einladung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Europäischen Kommission waren Sozialexpertinnen und Experten sowie Regierungsvertreter aus sieben europäischen Mitgliedsstaaten in der Zentrale der Bundesagentur zu einem Erfahrungsaustausch zusammengekommen. Im Mittelpunkt stand die Strategie des Aktionsprogramms „Perspektive Wiedereinstieg“, das das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im März gestartet hat.

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Erste bundesweite Fehleranalyse benennt häufige Schwachstellen im Kinderschutz

Ursula von der Leyen: „Wir müssen die typischen Risiken genau kennen, um tragische Fehler zu vermeiden“

Modellprojekte des Aktionsprogramms „Frühe Hilfen“ liefern erste Erkenntnisse / Erste bundesweite Fehleranalyse benennt häufige Schwachstellen im Kinderschutz

Zwei Jahre nach dem Start des Aktionsprogramms „Frühe Hilfen“ des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sind in allen Bundesländern Modellprojekte für den frühzeitigen Kinderschutz aktiv. Erste Erfahrungen bestätigen, dass Strukturen des Gesundheitswesens früher und leichter Kontakte zu hochgefährdeten Familien aufbauen können als andere staatliche Stellen. Eine in Deutschland in dieser Form einmalige Expertise, die heute in Berlin vorgestellt wurde, wertet bekannt gewordene Fälle von schweren Kindesmisshandlungen und -vernachlässigungen systematisch aus, vergleicht diese mit Erfahrungen im Ausland und zeigt so, wo die häufigsten Schwachstellen in den vorhandenen Kinderschutz-Systemen zu finden sind.

„Nach schrecklichen Fällen wie Kevin oder Lea-Sophie darf es nicht darum gehen, möglichst rasch Schuldige an den Pranger zustellen. Viel wichtiger ist, dass wir die typischen Fehler herausfiltern, die landauf landab immer wieder passieren. Nur so können wir generell den Schutz von Kindern verbessern. Die im Auftrag meines Ministeriums erstellte Expertise von Prof. Fegert zeigt eindrucksvoll, dass die Ursache der Katastrophen in den seltensten Fällen am Versagen einer einzigen Person oder eines Amtes festzumachen ist. Das ist eine gute Nachricht, denn so haben wir die Chance, die Strukturen und Arbeitsabläufe in den Kommunen auf Schwachstellen zu prüfen und Risiken wie in anderen gefahrgeneigten Bereichen systematisch auszuräumen. Diese Analysearbeit kann keine Stadt und kein Landkreis alleine leisten. Deswegen unterstützt der Bund über das Nationale Zentrum Frühe Hilfen gezielt Kommunen, die Rat zur Verbesserung ihrer Strukturen für den Kinderschutz suchen“, sagt Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

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Aktionsprogramm „Frühe Hilfen“

Bundesregierung bringt Kinderschutzgesetz auf den Weg

Mit der Verabschiedung des Entwurfs zum Bundeskinderschutzgesetzes im Kabinett am 21. Januar 2009 setzt die Bundesregierung die Beschlüsse der Bundeskanzlerin und der Regierungschefs der Länder zum Kinderschutz konsequent um. Das Gesetz setzt einen Meilenstein für einen wirksamen Kinderschutz in Deutschland.

Mit dem neuen Gesetz soll eine eindeutige Rechtsgrundlage für den Austausch von Informationen bei einer vermuteten Kindeswohlgefährdung geschaffen werden. Neben der Schaffung einer eindeutigen rechtlichen Grundlage für den Informationsaustausch zwischen den mit Kinder und Jugendlichen befassten Berufsgruppen (Artikel 1) werden bundesrechtliche Vorschriften zum Kinderschutz im SGB VIII (Kinder- und Jugendhilfe) weiterentwickelt (Artikel 2).

Die Schwerpunkte des Gesetzentwurfs sind:

Schaffung einer bundeseinheitlichen Befugnisnorm zur Weitergabe von Informationen für Berufsgeheimnisträger

Zur Erhöhung der Rechtssicherheit bei der Abwägung der Schweigepflicht von Berufsgeheimnisträgern (insbesondere Ärzten) mit dem Kinderschutz soll eine bundeseinheitliche Rechtslage durch eine entsprechende gesetzliche Befugnisnorm außerhalb des Strafrechts geschaffen werden. Das Gesetz sieht für den Umgang aller Angehörigen von Berufsgruppen, die im Rahmen ihrer Tätigkeit gewichtige Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung wahrnehmen, ein zweistufiges Verfahren vor. Dies gilt nicht nur für Ärzte, sondern auch für Berufsgruppen, die mit der Erziehung, Betreuung und Ausbildung von Kindern und Jugendlichen befasst sind (Lehrer, Ausbilder).

Konkretere Ausgestaltung der Anforderungen an die Gefährdungseinschätzung durch das Jugendamt („Hausbesuch“) sowie an die Übermittlung von Informationen beim Wohnortwechsel („Jugendamts-Hopping“)

Bei Vorliegen gewichtiger Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung muss das Jugendamt das gefährdete Kind und in der Regel auch dessen persönliches Umfeld in Augenschein nehmen, um sich einen unmittelbaren Eindruck von Kind und Eltern zu verschaffen. Dies soll durch eine Novellierung des § 8a SGB VIII gewährleistet werden. Im SGB VIII soll auch geregelt werden, dass beim Wohnortwechsel dem neuen Jugendamt alle für eine Gefährdungseinschätzung notwendigen Informationen über eine Familie übermittelt werden (§ 86 c).

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen warb vor dem Deutschen Bundestag für die gesetzlichen Neuregelungen, die vor allem die Jüngsten in der Gesellschaft besser schützen können: „Bei Verwahrlosung und Misshandlung muss der Mitarbeiter des Jugendamtes immer das Kind anschauen und im Regelfall einen Hausbesuch machen. Wir wollen damit vor allem die kleinen Kinder und Säuglinge schützen, da geht es manchmal um wenige Stunden, in denen es verdurstet“, so die Bundesministerin.

„Erweitertes Führungszeugnis“

Nach dem Gesetzentwurf des Bundesjustizministeriums wird zudem das Bundeszentralregistergesetz derart geändert, dass mit Blick auf den Kinder- und Jugendschutz ein „erweitertes Führungszeugnis“ für kinder- und jugendnah Beschäftigte eingeführt werden kann. Damit sollen sowohl die Jugendämter als auch private Arbeitgeber von Personen, die in engen Kontakt mit Kindern und Jugendlichen kommen, die Eignung dieser Personen besser prüfen können.

Bundesregierung bringt Kinderschutzgesetz auf den Weg

Gesetzesentwurf  zur Verbesserung des Kindesschutzes