Archiv nach Schlagworten: Film

Tatort – Diese Väter sind zum grauen

Normalerweise ist mir ein Krimi keinen Beitrag wert, aber mich hat die Darstellung des Themas „Zwischen zwei Welten“ geärgert, weil Väter im Schweizer Tatort als hochgradig kriminell dargestellt wurden. Es ging um eine ermordete Frau, Mutter dreier Kinder von drei ver­schiedenen Vätern und der Höhepunkt war das Bemü­hen der Schweizer Kommissare, den Mord an der Frau mittels eines Geistheilers aufzuklären.

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„Die Jagd“ – Missbrauch mit dem Missbrauch

Diese Meinung vertritt zumindest Christiane Peitz, die eine Rezension des Films „Die Jagd“ für die Süddeut­sche und den Tagesspiegel geschrieben hat. Der Kinofilm wurde bereits 2012 beim Filmfestival in Cannes gezeigt. Er erhielt fünf Nominierungen (bester Film, beste Regie, Darsteller – Mads Mikkelsen, Drehbuch, Schnitt). Mads Mikkelsen wurde mit dem Darstellerpreis ausgezeichnet. Außerdem erhielt der Film in Cannes den Preis der ökumenischen Jury. Die Drehbuchautoren Tobias Lindholm und Vinterberg gewan­nen den Preis.

Die Auszeichnungen bedeuten natürlich nicht, dass der Film automatisch gut ist, denn Kunst liegt immer noch im Auge des Betrachters. Deshalb habe ich mir noch andere Artikel zu diesem Film angeschaut, weiter unten dazu mehr. Christiane Peitz war im übrigen die einzige, die den Film mehr oder weniger verrissen hat.

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Der Justizirrtum an Harry Wörz wird verfilmt

Film über Justizirrtum
„Beweise landeten in falscher Akte“
Teamworx-Produzent Sascha Schwingel spricht über die Justiz und ihre Opfer. Den Fall des Harry Wörz, der zu Unrecht im Gefängnis saß, will er jetzt verfilmen.

Harry Wörz saß jahrelang wegen versuchten Totschlags im Gefängnis und wurde erst nach Wiederaufnahme und Revision freigesprochen. Die damals ermittelnde Poli­zei hatte mindestens fahrlässig gearbeitet, stammte doch ein anderer Tatverdächti­ger, der damalige Geliebte von Wörz‘ Exfrau, aus ihren eigenen Reihen.

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Film „Der entsorgte Vater“ muss verändert werden

douglas-wolfsperger Es geht um zwei Sekunden Film. Die Dokumentation „Der entsorgte Vater“ darf nur in einer eingeschränkten Version gezeigt werden. Das entschied das Düsseldorfer Oberlandesgericht. Regisseur Douglas Wolfsperger hatte in dem Film ein acht Jahre altes Foto seiner Tochter eingeblendet.

[..]Der Senat unter Vorsitz von Richter Prof. Wilhelm Berneke gab der Mutter Recht: Schwerer als das Informations-Interesse der Öffentlichkeit wiege das Recht des Kindes am eigenen Bild. Der Film darf nur gezeigt werden, wenn das Gesicht des Kindes unkenntlich gemacht ist. Wolfsperger hatte keine schriftliche Erlaubnis der allein sorgeberechtigten Mutter für die Veröffentlichung vorlegen können [Welt Online]

Ein Gericht urteilt über ein Zwei-Sekunden-Bild. Das der Vater aber seit acht Jahren sein Kind nicht sehen darf, wiegt natürlich nicht so schwer.

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Ungewollte Väter für ZDF Reportage 37° gesucht

Mein Name ist Chiara Sambuchi und ich bin Autorin von Dokumentationen und Reportagen.

Im Auftrag des ZDF, für die Reihe 37Grad, recherchiere ich gerade für eine Reportage über Männer, die gegen ihren eigenen Willen Väter geworden sind. Eine Statistik hat mich sehr beeindruckt und dazu gebracht, über diesen Film nachzudenken: angeblich wird jeder zehnter deutscher Mann ungefragt zum Vater gemacht: es eine erstaunliche Zahl und wir – die Redaktion von 37grad und ich- würden sehr gerne dieses Phänomen Platz für eine Diskussion in der Öffentlichkeit anbieten. Ich stehe am Anfang dieser Recherche und bin deshalb erstmal auf der Suche nach Ansprechpartnern, um mich besser über das Thema zu informieren und mir ein ausführliches Bild davon zu machen. Gleichzeitig suche ich natürlich auch schon Protagonisten für meine Reportage, die den schwierigen Weg zur einer ungewollten Vaterschaft mit allen Höhen und Tiefen aber, vielleicht, auch positiven Überraschungen uns näher bringen können. Es würde mich sehr freuen, mit Ihnen persönlich über mein Projekt zu sprechen und einen Termin mit Ihnen zu vereinbaren. Sie können mich jeder Zeit in meinem Berliner Büro unter der Telefonnummer 030-24033470 oder mobil unter 0172-3138342 erreichen, oder natürlich auch per email.

Über eine positive Antwort würde ich mich sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Chiara Sambuchi

Chiara Sambuchi • LAVAFILM GmbH
Auguststrasse 34, 10119 Berlin • Germany

Tel. 030 24 03 34 70 • Fax 030 24 03 34 71 • Mobil 0172 31 38 342
sambuchi@lavafilm.com
www.lavafilm.com

Nachdem ich diese Anfrage per Weiterleitung erhielt, habe ich mit Frau Sambuchi telefoniert. Dieser Aufruf ist also kein Fake. Die Vorgespräche dauern bis November und dann wird entschieden, welcher Vater für die Dokumentation in Frage kommt. Die fertige Doku wird voraussichtlich März 2010 im ZDF erscheinen.
Ich denke mir, das sich ein Anruf lohnt.

Der entsorgte Vater – Teil 1

Wenn der Hass der Mutter auf den Vater stärker ist als die Liebe zum gemeinsamen Kind, dann hast Du keine Chance!

So wirbt Douglas Wolfsperger auf seiner Homepage zu seinem Film und damit hat er recht. Zunächst einmal der entsprechende Link [hier]
Eine weitere umfangreiche Sammlung zum Film bietet der VafK Karlsruhe [hier]

Ich selbst stelle dieses Thema auch deshalb ein, weil vorige Woche bei RTL-Stern TV immerhin ca. 20 Minuten über dieses Thema gesprochen wurde, den schriftlichen Beitrag zur Sendung habe ich unter Link eingestellt. Nachfolgend nun die beiden Youtube-Videos der Sendung, gesplittet in zwei Teile, da dieses Blog in einem Beitrag nur ein Video zuläßt.

Aktualisierung am 18.11.2010: Das Video wurde auf Youtube entfernt
Dafür kann ich aber 3 Links zu Youtube anbieten, die mit der Thematik genauso zu tun haben. Sicherheitshalber wurden diese Videos von mir gespeichert.

Youtube: Entsorgte Väter (1/3)
Youtube: Entsorgte Väter (2/3)
Youtube: Entsorgte Väter (3/3)

In der Sendung „Aspekte“ vom 24.04.2009 wird der Film ebenfalls besprochen, den man sich (noch) in der ZDF-Mediathek anschauen kann – Länge 06.21h [hier]

Im übrigen wurde dieses Thema sogar von dem Frauenportal Brigitte.de aufgegriffen und das sogar erstaunlich objektiv aus Sicht der Väter [hier]
Erwähnenswert aus dem Artikel ist m.E. der folgenden Satz:

Bevor ein Vater das alleinige Sorgerecht bekommt, wandert das Kind eher ins Heim – statistisch gesehen.

Der Film läuft nächste Woche an und hat am 10.06.2009 Premiere in Berlin und Karlsruhe. In der Fächerstadt sind die Karten allerdings schon fast ausverkauft, wie ich per Mail erfahren habe.

Nachtrag
Douglas Wolfsperger im Deutschlandradio Kulur

Link
Stern: Das Drama der Scheidungsväter „Du wirst dein Kind nie wieder sehen“
T-Online: „Entsorgte Scheidungsväter“ mit vielen Kommentaren

Der entsorgte Vater – Teil 2

Entsorgte Väter Teil 2/2

Aktualisierung am 18.11.2010: Das Video wurde auf Youtube entfernt
Dafür kann ich aber 3 Links zu Youtube anbieten, die mit der Thematik genauso zu tun haben. Sicherheitshalber wurden diese Videos von mir gespeichert.

Youtube: Entsorgte Väter (1/3)
Youtube: Entsorgte Väter (2/3)
Youtube: Entsorgte Väter (3/3)

Im zweiten Teil kommt zum einen Richter Jürgen Rudolph zu Wort und zum anderen eine Mutter. Diese spricht darüber, das sie aus verletzter Eitelkeit den Kindern ihren Vater zunächst entziehen wollte, aber mit Hilfe von Richter Jürgen Rudolph und dem Cochemer Modell dieses nicht durchziehen konnte und heute darüber froh ist.

Youtube Suchbegriff: Richter Jürgen Rudolph

Link
Cochemer Modell

Alles Schweine, sogar Mutti

Zugegeben, diesen Titel habe ich aus der Taz übernommen. Gleichzeitg hat mich nicht nur der Titel, sondern auch der Beitrag gereizt, ein paar Gedanken dazu nieder zu schreiben.

ZDF-Dreiteiler „Krupp – eine deutsche Familie“

Das ZDF hat die Geschichte des Weltkonzerns als düsteres Familienepos verfilmt. Doch der Dreiteiler bleibt Schablone – und zäh wie Kruppstahl. VON STEFFEN GRIMBERG

Alles ist Berthas Schuld. Auf diese handliche Kurzformel lässt sich die ZDF-Annäherung an den „Mythos Krupp“ bringen. Aber was heißt hier Annäherung: „Krupp – Eine deutsche Familie“ springt mitten rein in den Montan-Clan, der unter seiner eigenen Wichtigkeit leidet und ächzt. Schließlich geht im düsteren Dämmerlicht der Villa Hügel (für die im Film ausgerechnet das eher verspielte Schloss Nordkirchen herhält) alles zugrunde.

Was will uns der Redakteur mit dem Satz sagen „Alles ist Berthas Schuld“? Das es nicht möglich ist, das eine Frau Schuld auf sich lädt?

[..]Den ersten Teil durchleidet Krupps Bertha still als höhere Tochter, nach dem Tod des wegen seiner homosexuellen Ausflüge gen Capri nicht ganz comme il faut geratenen Vaters übernimmt sie de facto die Firmenleitung.

Wer hätte auch etwas anderes erwartet, als das Frau Krupp gelitten hat. Mich wundert nur, das der Vater nicht als Patriarch genannt wurde. Und was bitte schön soll heißen, das sie „de facto“ die Firmenleitung übernommen hat? Nach meinen Recherchen hat nach dem Tod des Vaters zunächst einmal die Mutter von Bertha die Firmenleitung übernommen und wird wohl nach Volljährigkeit der Tochter auf diese übergegangen sein. Von dem Moment an war Bertha Krupp von Bohlen und Halbach voll verantwortlich für den Konzern.

Umso eiserner wird ihr Erstgeborener zum Konzernerben erzogen. Alfried darf dann natürlich auch nicht die Frau lieben, die er sogar heimlich geheiratet hat. Doch da ist das Kind längst in den Brunnen gefallen.

Da hat eine Frau mit eiserner Hand erzogen und das kann nicht sein, oder? Dann verbietet sie ihrem Sohn auch noch die Heirat mit der geliebten Frau, was für ein Scheusal und dann auch noch als Frau – das geht nun wirklich nicht.

Diesmal darf sie fast durchgehend streng sein: „Deine Haut ist Krupp. Dein Blut ist Krupp. Du bist Krupp!“, herrscht sie Alfried an. Der schluckt, zaudert – und pariert.

So war das früher und ich bin davon überzeugt, der Vater hätte seinen Enkel genauso erzogen, wenn er nicht so früh gestorben wäre. Allerdings hätte man diese Erziehung dann dem „Patriarchen“ anlasten können und das wäre natürlich in Ordnung gewesen, schließlich sind Männer bei uns generell Täter, wie uns Alice Schwarzer gerade wieder einmal „bewiesen“ hat.
Es waren schon immer Frauen, die zu Hause das sagen hatten, was aber von Feministinnen gerne negiert wird. Im übrigen hat sich an dieser Tatsache bis heute nichts verändert, was auch unsere Gesetze unterstützen und heute mehr denn je zum Nachteil der Männer und Kinder gilt.

[..]Was aber treibt diese Menschen zu solcher „Pflichterfüllung“, will der Film nach eigenem Bekunden ausloten…

Ein Resümee dieses Film würde ich auch gerne haben, aber da ich mir diesen nicht anschaue, kann ich dieses nicht ziehen.

„Von den Krupps wollten wir wissen, wie sich Menschen entscheiden, nicht wie ihre Funktionen waren“, schreibt Koproduzent Georg Feil in der Funkkorrespondenz: „Es ging uns um die Motive und Gefühle der Akteure. Und die stehen nicht in den Akten.“

Das wäre doch – wenn überhaupt – nur annähernd möglich gewesen, wenn man diese Menschen gekannt hätte. Nun ja, das ZDF nimmt es mit Geschichtsdaten und –Fakten eh nicht so genau, deshalb wird man diesen Dreiteiler wohl überwiegend dem Genre „Fantasie“ zuordnen können und ob es sich deshalb lohnt, dieses Werk anzuschauen, möge jeder für sich selber entscheiden.

Link
taz.de: Alles Schweine, sogar Mutti
ThyssenKrupp: Die Gründerfamilien