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Bildungsbericht belegt Jungenverliererpolitik

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©Dieter Schütz/Pixelio.de

MANNdat e.V. • 07.07.2010

Der aktuelle nationale Bildungsbericht 2010 bestätigt, was viele Verantwortliche aus Politik und Bildungswesen ignorieren oder sogar zunehmend leugnen, nämlich dass Jungen die Bildungsverlierer sind und bleiben.

Die Zahl der männlichen Jugendlichen ohne beruflichen Abschluss stieg von 11,8 zu 16,6% deutlich an. Auch von der Auflösung von Ausbildungsverträgen sind vor allem männliche Jugendliche mit maximal Hauptschulabschluss betroffen. Im Gegensatz zu jungen Frauen ist eine Stagnation bei den Hochschulabschlüssen zu verzeichnen. Der relative Männeranteil bei Universitätsabschlüssen beträgt nur noch 40%, Tendenz fallend.

Der Schule gelingt es nach wie vor nicht, Jungen geschlechterspezifisch zu integrieren. So nehmen die geschlechterspezifischen Nachteile der Jungen in der Lesekompetenz von 10-Jährigen hin zu 15-Jährigen deutlich zu. Während der Schulzeit vergrößern sich die geschlechterspezifischen Nachteile von Jungen also sogar noch.

Obwohl der Bildungsbericht versäumt, die geschlechterspezifischen Unterschiede in der frühkindlichen Entwicklung späterer schulischer Grundkompetenzen detailliert zu betrachten, wie z.B. Motorik oder Sprachfähigkeit, ist sein Ergebnis eindeutig: „Besondere Aufmerksamkeit sollte künftig den Jungen zukommen, die an Förderschulen stark überrepräsentiert sind.“

Dies ist allerdings eine Forderung, die schon seit 10 Jahren erfolglos an die Bildungspolitik herangetragen wird. Dr. Bruno Köhler von MANNdat: „Immer noch wird jeder Junge, der im Bildungswesen scheitert, weniger als Problem, sondern eher als positiver Gradmesser einer Geschlechterpolitik verstanden, die sich immer noch ausschließlich auf die ‚Frauenfrage‘ beschränkt.“

Mit größeren Problemen bei der Gewinnung von Ausbildungsnachwuchs rechnen die Experten in männerunterrepräsentierten Berufsbereichen, wie bei den „Gesundheits- und Sozialberufen“, den „künstlerischen, Medien-, geistes- und sozialwissenschaftlichen Berufen“ und bei den „Gastronomieberufen“. Während aber bei Technikberufen Frauenförderung selbstverständlich ist, bleibt eine Empfehlung zur Erhöhung des Männeranteils in diesen Berufen aus. Auch der geringe Männeranteil in pädagogischen und erzieherischen Berufen wird vom Bildungsbericht nicht weiter analysiert, sondern eher als gottgegebene Selbstverständlichkeit zur Kenntnis genommen. Die Geschlechterpolitik bleibt damit weiterhin doppelzüngig.

Gefunden unter MANNdat e.V. „Akuelles“
WikiMANNia: Bildungsmisserfolg der JungenJungenbildung

Männer weiter freiwillig stärker engagiert

12.05.2010 – Im Rahmen des 3. Freiwilligensurvey wurden 20.000 Personen zum zum freiwilligen, bürgerschaftlichen und ehrenamtlichen Engagement befragt. Der Monitor „Engagement“ fasst die wichtigsten Trends und Entwicklungen der dritten Erhebungswelle in Kurzform zusammen und benennt erste Handlungsbedarfe.

Für den Sommer 2010 ist die Publikation des umfassenden Gesamtberichtes zum Freiwilligensurvey geplant [hier]

Aus dem Bericht des 3. Freiwilligensurvey:

(Seite 21)
Außerdem steht das Engagement der Jugend wegen der zunehmenden Verdichtung und Prekarität der Ausbildungs- und Berufseinmündungsphase unter Druck, das Engagement junger Frauen zusätzlich wegen ihres zunehmenden beruflichen Engagements und der Schwierigkeiten bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

[..]Es fällt auf, dass es besonders regional mobile Menschen sind, die eine verbindliche Bereitschaft für das Engagement bekunden: 16 % der Menschen, die erst seit bis zu zwei Jahren an ihrem neuen Wohnort leben, wollen sich bestimmt engagieren, sowie 14 % derjenigen, die seit 3 bis 10 Jahren dort wohnen. Das trifft ganz besonders auf Frauen zu.

(Seite 29)
Dennoch belegt Grafik 12, dass in der Freizeitgestaltung junger Männer inzwischen die Beschäftigung mit elektronischen Medien bereits oft mit den sozialen Kontakten zu Freunden und Bekannten konkurriert und (im Gegensatz zu den jungen Frauen) das Lesen oder andere kreative Beschäftigungen weit dominiert.

(Seite 30 )
Dazu kommt für die „älteren Jugendlichen“ die Überlappung dieser Herausforderung mit der Familiengründung, was besonders junge Frauen als Problem empfinden, die zielstrebiger als junge Männer auf ihre berufliche und familiäre Etablierung hinarbeiten.

(Seite 39)
Der vorige Abschnitt hat die Geschlechterfrage bereits anhand der Situation in den Familien angeschnitten. Bereits zu Beginn der Berichterstattung des Freiwilligensurveys von 1999 wurde beim freiwilligen Engagement ein deutlicher Geschlechterunterschied erkennbar, an dem sich bis heute wenig geändert hat: immer noch sind mit einem Anteil von 40 % deutlich mehr Männer als Frauen (32 %) freiwillig engagiert. Die intensivere Einbeziehung der Frauen in die Zivilgesellschaft ist somit (quantitativ gesehen) seit 2004 kaum vorangekommen. Auffällig ist das gegenüber Männern entsprechenden Alters starke Zurückbleiben des Engagements von Frauen im Alter zwischen 20 und 34 Jahren, ebenfalls zwischen 55 und 64 Jahren sowie zwischen 70 und 74 Jahren (Grafik 19). Die Unterschiede zwischen Männern und Frauen haben komplexe Hintergründe. Ein Grund besteht darin, dass sich das Engagement der Frauen einseitiger als bei Männern an der Familienphase mit Kindern und Jugendlichen im Haushalt ausrichtet. Man erkennt das an dem extrem ausgeprägten weiblichen „Familiengipfel“, auf dem die 40 bis 44-jährigen Frauen mit 43 % die gleiche Engagementquote wie die Männer erreichen.17 Bei den 35 bis 54-jährigen Männern zeichnet sich eher ein „welliges“ Familienplateau ab, das sich allerdings nicht so sehr aus dem eher stabilen männlichen Verlaufsmuster heraushebt. Der in den gesamten Daten bereits erkennbar gewordene Familiengipfel ist also ein weitgehend weibliches Phänomen.

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↑17 Einen weiteren Gipfel erreicht das Engagement der Frauen bei den 65- bis 69-Jährigen, nach einem starken Anstieg von dem relativ niedrigen Wert der 55- bis 59-Jährigen her. Dieser „kleine Ruhestandsgipfel“ ist wie der „Familiengipfel“ und der „Gipfel“ in der frühen Jugend somit viel mehr ein weibliches als männliches Phänomen und zeigt noch einmal das stärker lebenszyklische Element des Engagements der Frauen.

(Seite 40)
Frauen tragen ganz besonders die (im engeren wie im weiteren Sinne) sozialen Bereiche der Zivilgesellschaft (Kindergarten und Schule, Soziales, Gesundheit, Kirche) (Grafik 20). Dennoch erklärt die starke Stellung der Männer im insgesamt dominierenden Vereinsbereich (besonders bei Sport und Freizeit), im politischen und berufsbezogenen Engagement sowie bei der Freiwilligen Feuerwehr bzw. den Rettungsdiensten die insgesamt deutlich höhere Engagementbeteiligung der Männer. Die starke Vertretung der Männer (auch) in der Zivilgesellschaft setzt sich in der bevorzugten Besetzung von zivilgesellschaftlichen Führungspositionen mit Männern fort, sogar in Bereichen, die eigentlich vom freiwilligen Engagement von Frauen bestimmt werden.

[..]Das Engagement von Frauen, z. B. in Kindergarten und Schule, ist zwar umfangreich, aber oft zeitlich begrenzt. Vorher, in der Ausbildungs- und Berufseinmündungsphase (mit Ausnahme der frühen Jugend, wo es sogar höher ist), und nachher in der Phase des „Empty nest“ bleibt das weibliche Engagement besonders stark hinter dem der Männer zurück. Männer sind dagegen besonders in Engagementbereichen tätig, die für alle Lebensphasen gleichermaßen typisch sind. Im Alter zwischen 20 und 29 Jahren stehen außerdem viele junge Frauen unter Druck, ihre Ausbildung bzw. ihr Studium zügig zu Ende zu bringen und schnell Arbeitserfahrungen zu sammeln, bevor die Lebensphase „Familie“ beginnt. Wenn die Kinder noch sehr klein sind, ist die Betreuungs- und Familienarbeit auch heute noch bevorzugt den Frauen zugewiesen. Dabei geben die befragten Frauen an, dass sie durchaus Möglichkeiten zur Ausdehnung ihres Engagements sehen: Das Engagementpotenzial der Frauen betrug 1999 erst 28 % und ist seitdem auf beeindruckende 39 % gestiegen.

Eigentlich wären die Zahlen ja nicht der Erwähnung wert. Nachdem aber nicht nur die Medien und hier insbesondere unsere Politiker ständig von der 3-fach-Belastung der Frauen predigen, sollte man immer wieder mal genauer hinschauen. Wenn man zu diesen Zahlen auch noch die des Familienberichtes des gleichen Ministeriums hinzu nimmt,

• Männer arbeiten für Einkommen und Familie 70 Stunden pro Woche.
• Frauen arbeiten für Einkommen und Familie 46 Stunden pro Woche.

dann muss man sich in der Tat fragen, woher diese die Chuzpe nehmen, Frauen stets als überlastet hinzustellen. Natürlich behaupte ich nicht, dass es überlastete Frauen nicht gibt. Ich selber kenne einige, aber gerade jene Frauen habe ich noch nie über eine zu hohe Belastung klagen hören.
Wenn man dann noch bedenkt, dass Statistiken bzw. Studien immer zu Gunsten des Auftraggebers ausfallen müssen, dann kann man sich die Trickserei gut vorstellen, damit in diesem Fall die Frauen so dastehen, wie in dem Kurzbericht dargestellt.

Die Zahlen des Familienberichts sind im Übrigen in WikiMANNia unter Familienarbeit mit dem entsprechenden Nachweis zu finden.

Das Lesen des kompletten Beitrages lohnt sich aus meiner Sicht und wer nicht alles ganz so ernst nimmt, hat garantiert etwas zum lachen 🙂

BMFSFJ: Kurzbericht des 3. Freiwilligensurveys (PDF 43 Seiten)
WikiMANNia: FreiwilligensurveyFamilienarbeit

DFB-Aktionstag – „Fußball begeistert!“

kristina-schroeder-eroeffnet-dfb-aktionstagBundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder und der Präsident des Deutschen Fußballbundes (DFB), Dr. Theo Zwanziger, haben am 4. Mai in Berlin den Startschuss für den 2. Aktionstag auf den DFB-Mini-Spielfeldern gegeben.

Bis zum 29. Mai findet auf mehr als 670 Mini-Spielfeldern in ganz Deutschland der Aktionstag „Mitspielen kickt! Starke Kinder. Wahre Champions“ statt. Die Familienministerin erklärte: „Fußball begeistert! Und dabei geht es nicht nur um Talent und körperliche Fitness, sondern auch um Emotionen. Fußball vermittelt Kindern und Jugendlichen, dass das Kräftemessen auch fair ausgetragen werden kann und dass Mannschaftsspieler weiter kommen als Einzelkämpfer. Deshalb freue ich mich, Schirmherrin des 2. Aktionstages 2010 zu sein.“

Neben der Förderung von Bewegung von Kindern und Jugendlichen werden auch soziale Kompetenzen gestärkt, ausländische Kinder integriert und der Mädchenfußball ausgebaut. In Zusammenarbeit mit Schulen und Vereinen soll die Fußball-Leidenschaft bei Kindern und Jugendlichen geweckt und der Mädchenfußball im Hinblick auf die Frauen-Weltmeisterschaft 2011 gestärkt werden [hier]

Mittlerweile darf man wohl die Frage stellen, ob Frau Schröder die Schirmherrschaft speziell wegen der Mädchenförderung übernommen hat 😉

Integration erfordert Bildung und Perspektive

©by S. Hofschlaeger/Pixelio.de

©by S. Hofschlaeger/Pixelio.de

MANNdat – Die Gruppe der männlichen Jugendlichen mit Migrationshintergrund wird von den politisch Verantwortlichen immer noch sträflich vernachlässigt. Dabei bedarf gerade sie wegen ihrer schlechten Bildungssituation besonderer Förderung.
Unsere Stellungnahme „Integration von Jungen mit Migrationshintergrund durch Bildung und Perspektive“ zeigt die Versäumnisse der Politik auf, aber auch Möglichkeiten einer besseren Förderung speziell männlicher Migrantenjugendlicher. Zum Text geht es [hier]

Großer Tag für die Kinderrechte

leutheusser-schnarrenberger-sabine2Zu der heute vom Bundeskabinett beschlossenen Rücknahme der Erklärungen zur Kinderrechtekonvention der Vereinten Nationen erklärt Bundesjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger:

Heute ist ein großer Tag für die Kinderrechte. Mit der Rücknahme wird deutlich, dass Deutschland Kinderrechte ohne Vorbehalt achtet und schützt. Ich freue mich, dass der Durchbruch erreicht werden konnte. Die Rücknahme der Erklärungen zur Kinderrechtekonvention der Vereinten Nation beendet eine seit vielen Jahren andauernde politische Auseinandersetzung.

Auch wenn deutsche Gesetze Kinderrechte schon in der Vergangenheit respektiert haben, erwarte ich für die Rechtsanwendung das klare Signal, dass dem Kindeswohl Vorrang gebührt. Kinder haben Rechte – und sie haben diese Rechte ohne Vorbehalte, ohne Wenn und Aber.

Ich habe mich daher – gemeinsam mit vielen meiner Kolleginnen und Kollegen – schon lange für die Rücknahme der Erklärungen eingesetzt. Auch die Kinderkommission des Bundestages hat mehrfach und einstimmig eine Rücknahme eingefordert. Es ist ein Erfolg dieser Koalition, dass die bei einigen Ländern noch vorhandenen Bedenken zerstreut werden konnten. Der Bundesrat hatte die im Koalitionsvertrag festgehaltene Absicht begrüßt, die Erklärungen zurückzunehmen.

Mit der Rücknahme der Vorbehaltserklärungen setzt Deutschland auch ein Zeichen auf internationaler Ebene. Ich hoffe, dass wir mit der Rücknahme auch für andere Länder zum Vorbild werden [hier]

Den letzten Satz kann man nur als Witz ansehen. Es waren nur wenige Staaten, die diese Konvention (teilweise) nicht unterschrieben haben. Wenn man dann noch bedenkt, das die brd fast 18 Jahre gebraucht hat, um die Vorbehalte zurück zu nehmen, dann weiß man, was deutschen Politikern Kinderrechte wert sind.

Liest man den Text im Artikel 18 der UN-Kinderrechtekonvention:

(1) Die Vertragsstaaten bemühen sich nach besten Kräften, die Anerkennung des Grundsatzes sicherzustellen, daß beide Elternteile gemeinsam für die Erziehung und Entwicklung des Kindes verantwortlich sind. Für die Erziehung und Entwicklung des Kindes sind in erster Linie die Eltern oder gegebenenfalls der Vormund verantwortlich. Dabei ist das Wohl des Kindes ihr Grundanliegen [hier]

muss man sich schon fragen, wie sich dieser vereinbaren lässt mit dem Gesetz aus dem BGB § 1626a Absatz 2:

(1) Sind die Eltern bei der Geburt des Kindes nicht miteinander verheiratet, so steht ihnen die elterliche Sorge dann gemeinsam zu, wenn sie
1. erklären, dass sie die Sorge gemeinsam übernehmen wollen ¹, oder
2. einander heiraten.

(2) Im Übrigen hat die Mutter die elterliche Sorge [hier]

¹ (Sorgeerklärungen)

Nachfolgend noch ein Link zu den Vorbehalten der brd [hier]

Aktionen für Jungen am Girls‘ Day

logo-neue-wege-fuer-jungsFünf Jahre Neue Wege für Jungs

Auch am diesjährigen Girls‘ Day finden in ganz Deutschland wieder vielfältige Aktionen für Jungen zur Berufs- und Lebensplanung statt. „Neue Wege für Jungs“ will Jungen neue Zukunftsperspektiven eröffnen und unterstützt und vernetzt seit 2005 lokale Initiativen zur geschlechtsbezogenen Jungenförderung bei der Berufs- und Lebensplanung.

Der Wandel des Ausbildungs- und Arbeitsmarkt eröffnet auch für Jungen neue Chancen jenseits einer geschlechterstereotypen Berufswahl. Ziel des Projektes „Neue Wege für Jungs“ ist es daher, Jungen neue Wege und vielfältige Perspektiven für ihre individuelle Berufs- und Lebensplanung aufzuzeigen.

„Neue Wege für Jungs“ unterstützt die Umsetzung von Konzepten und Angeboten mit kostenlosen Materialien und Beratung. Die mittlerweile über 140 lokalen Netzwerkpartner sind auf der Netzwerkkarte der projekteigenen Website zu finden.

Datenbank „Jungs willkommen“

Das Projekt „Neue Wege für Jungs“ bietet eine Datenbank mit Praktika, Aktionen und Info-Veranstaltungen für Jungen ab 12 Jahren an. Über die Datenbank „Jungs willkommen“ können die Angebote für Jungen einfach gefunden oder kostenlos eingetragen werden.

„Neue Wege für Jungs“ wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert [hier]

Aktionen für Jungen am Girls‘ Day, diesen Satz muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

Jungs seid froh, das die Mädels Euch an diesem Tag überhaupt teilnehmen lassen 😉

Im übrigen steht im Newsletter von „Neue Wege für Jungs“ ähnliches: „Neue Wege für Jungs – Sondernewsletter zum Girls’Day am 22. April 2010″. Was soll man dazu noch schreiben? Da unterstütze ich doch lieber die WegJungs 🙂

Die Schlusslichter bei Jungenförderung

jungen-brauchen-maennliche-vorbilderMANNdat Pressemitteilung: Freiburg und Heidelberg sind Schlusslichter bei Jungenförderung

In diesem Jahr, zehn Jahre nach Einführung des bundesweiten Zukunftstages für Mädchen, führt Baden-Württemberg zum ersten Mal parallel zum Girls‘ Day flächendeckend einen Boys‘ Day durch, an dem Jungen geschlechteruntypische Berufsbereiche vorgestellt werden sollen.

Betrachtet man die Aktionslandkarte der zentralen Boys‘ Day-Datenbank von Baden-Württemberg mit Stichtag vom 5. April 2010, zeigen sich deutliche Unterschiede in der Beteiligung zwischen den Kommunen. Der Vergleich der neun Großstädte in Baden-Württemberg ergibt für Karlsruhe etwa 60, für Mannheim, Heilbronn und Pforzheim jeweils etwa 30, Stuttgart und Reutlingen jeweils etwa 25 und Ulm etwa 10 angebotene Praktikumsplätze. Schlusslichter mit lediglich zwei bzw. einem Platz sind Freiburg und Heidelberg.

Fast jeder 10. Junge ohne Migrationshintergrund und fast jeder 4. Junge mit Migrationshintergrund verlässt heute die Schule in Deutschland ohne einen Abschluss. Die männliche Jugendarbeitslosenquote ist in manchen Regionen um über 40% höher als die weibliche. Der nationale Bildungsbericht 2008 bestätigt, dass das Risiko für Jungen und junge Männer, im Bildungssystem zu scheitern, nach wie vor zunimmt. Die Shell-Jugendstudien zeigen zunehmend schlechtere Zukunftsperspektiven für Jungen und männliche Jugendliche. Jungenförderung ist deshalb dringend notwendig, das Thema ist aber noch nicht überall angekommen.

„Die zunehmenden Bildungsmisserfolge von Jungen werden oft nicht als Problem erkannt, sondern mehr als positive Rückmeldung einer einseitigen Mädchenförderung gesehen“, meint Dr. Bruno Köhler von MANNdat, einem Verein, der sich für Jungenförderung stark macht [PDF]

In diesem Zusammenhang möchte ich noch auf einige Threads im Forum Männerrechte von MANNdat aufmerksam machen, die ich sehr informativ fand.

Männerrechte-Forum: Koedukativer Unterricht schadet Jungen
Männerrechte-Forum: Die Jungen sind selber schuld
Männerrechte-Forum: Woher kommen denn eigentlich die Bildungsmängel?
WikiMANNia: JungenJungenbildungBildungsmisserfolg der Jungen

Lehrerin kann von Schülern lernen

©by Dieter Schütz/Pixelio.de

©by Dieter Schütz/Pixelio.de

Lehrer aus Leidenschaft • „Wir lernen auch von den Schülern“

„Schüler denken visionär, gehen auf ihre eigene Weise an Probleme heran“, sagt Elke Rouakby, Lehrerin an der Integrierten Gesamtschule Barsbüttel.

Barsbüttel. Seit 35 Jahren unterrichtet sie Mathe und Physik – noch immer mit Begeisterung. „Von unseren Schülern können wir Lehrer lernen, auch mal neue Ansätze auszuprobieren“, sagt sie. Mit ihrer Fächerwahl ist Elke Rouakby als Frau eine Seltenheit. „Aber ich habe meine Wahl keinen Augenblick bereut.“ Auch ihre Schüler sollen spüren, dass sie Erfolg haben können. „Den Mädchen versuche ich, die Angst vor dem Physikunterricht zu nehmen“, sagt Rouakby. „Und Jungs wollen mehr experimentieren. Denn hinter ihrer oft chaotischen Fassade sind Jungs genauso klug wie Mädchen.“ In der ersten Etage hat einer ihrer Projektkurse eine Solar-Ecke gestaltet: Ein überlebensgroßer Astronaut steht dort und ein Modell der Sonne. „Ich bin immer wieder begeistert von den kreativen Ideen der Schüler.“ Wichtig sei es, an die Entwicklungsfähigkeit der Jugendlichen zu glauben.

Es gibt sie also doch – Frauen die ihre Arbeit nicht einfach nur als irgendeinen Job ansehen, sondern als das, was er in sozialen Berufen auch sein sollte, als Berufung. Da ich mich über positive Dinge immer wieder freue, stelle ich diesen Artikel gerne ein.

Der direkte Link zum Hamburger Abendblatt weißt nur auf einen Bezahl-Artikel. Über Google kann man aber direkt darauf zugreifen, wenn man möchte. Gefunden habe ich diesen Artikel allerdings bei WegJungs [hier]

Neue Studie zum Leseverhalten von Kindern

bucher1in der Familie

Die Studie „Lesefreude trotz Risikofaktoren – Eine Studie zum Leseverhalten von Kindern in der Familie“ untersucht die Erfahrungen und Meinungen von Kindern, Jugendlichen, Eltern sowie Fachexperten zum Thema Lesen.

Ergebnis der vom Bundesfamilienministerium geförderten Studie ist unter anderem, dass das Bildungsniveau der Eltern das das Leseverhalten von Kindern nachhaltig beeinflusst. Auch das Geschlecht der Kinder ist ein wichtiger Faktor. Hier sind vor allem Jungen als Risikogruppe zu betrachten. Niedrig gebildete Eltern bedeuten allerdings nicht zwangsläufig, dass Kinder nicht lesen.

Vier Faktoren begünstigen trotz bestehender Risikofaktoren eine gute und erfolgreiche Lesesozialisation: Eltern, für die das Lesen zum Leben dazu gehört, Eltern mit ausgeprägtem Familiensinn und mit klaren Erziehungszielen und Werten sowie Eltern, die ihre Lebens-, Erfahrungs-, Gesprächs- und Lesewelten mit den Kindern teilen.

In der Studie werden darüber hinaus Empfehlungen gegeben, wie das Leseverhalten trotz Risikofaktoren positiv gestaltet werden kann [hier]

Es ist ja schön, wenn das BMFSFJ Studien fördert, aber wie ich gerade feststellen musste, kostet die Studie 5 €. Es bleibt daher die Frage, ob sich eine Bestellung lohnt [Stiftung Lesen – Publikationen]

Wiederholung von „Jungs auf der Kippe“

©by S. Hofschlaeger/Pixelio.de

©by S. Hofschlaeger/Pixelio.de

3sat • Montag, 8. März 2010 • 20.15 Uhr
Ein Film von Dr. Harold Woetzel

Jungs auf der Kippe
Die neuen Sorgenkinder der Nation
Jungs sind die neuen Sorgenkinder, die Verlierer – vor allem auf dem Arbeitsmarkt. Unaufhaltsam ziehen die Mädchen an ihnen vorbei. Während Gleichstellungsbeauftragte in Behörden und Unternehmen weiter von einer deutlichen Benachteiligung von Mädchen und Frauen ausgehen, scheinen im Bildungsbereich die Jungen immer mehr ins Hintertreffen zu geraten. Was sind die Ursachen? [mehr]

Mein Dank gilt Viktor, der im Männerrechte-Forum von MANNdat auf diese Sendung aufmerksam gemacht hat [hier]
Ich schließe mich seiner Meinung an und finde die Tatsache, das dieser Film am Weltfrauentag zur besten Sendezeit gebracht wird, ebenfalls bemerkenswert, zumal dieser einen kurzen Beitrag über MANNdat beinhaltet. Da ich zu dieser Dokumentation bereits sehr ausführlich berichtet habe, werde ich diese Beiträge verlinken.

FemokratieBlog: SWR Film “Jungs auf der Kippe” und Podiumsdiskussion
FemokratieBlog: Frauenbeauftragte zu SWR-Film “Jungs auf der Kippe”

Kindesentzug durch Jugendämter

©by S. Hofschlaeger/Pixelio.de

©by S. Hofschlaeger/Pixelio.de

hib-Meldung • 230/2009 • Datum: 06.08.2009

Nach einer Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 25. Juni 2009 wurden im Jahr 2008 32.300 Kinder und Jugendliche den Sorgeberechtigten entzogen; dies sind rund 4 100 mehr als 2007.

Familie/Antwort

Berlin: (hib/BOB/AS) Die Jugendämter in Deutschland mussten im Jahre 2008 durchschnittlich 23 Kinder und Jugendliche pro 10.000 Einwohner in ihre Obhut nehmen. Dies geht aus der Antwort der Bundesregierung (16/13803) auf eine Kleine Anfrage der FDP (16/13715) hervor. Die Zahl der vorläufigen Schutzmaßnahmen schwanke in den Bundesländern zwischen unter 15 pro 10.000 Einwohnern der unter 18-Jährigen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Bayern auf der einen und über 40 Interventionen in Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Bremen auf der anderen Seite. Von den Liberalen nach den Gründen für die Zunahme von 14,4 Prozent gegenüber dem Jahr 2007 gefragt, erklärt die Regierung, die gesellschaftliche und nicht zuletzt auch staatliche Aufgabe, Kinder vor Vernachlässigung und Misshandlungen zu schützen, habe in den letzten Jahren im öffentlichen Bewusstsein zunehmend an Bedeutung gewonnen. Dies liege zum einen an der ausführlichen Berichterstattung in den Medien über Einzelschicksale von zu Tode gekommenen Kleinkindern, zum anderen aber auch an der Verschärfung der gesetzlichen Grundlagen. Beide Faktoren hätten die Sensibilität der „öffentlichen Wahrnehmung“ gegenüber der Vernachlässigung und Misshandlung von Kindern erhöht [hier]

Die Antwort der Bundesregierung enthält aus meiner Sicht jede Menge brisante Informationen und ist daher wirklich lesenswert. Interessant ist allerdings die Tatsache, das es keine Informationen zu Alleinerziehende gibt. Folgende Zahlen sind dem PDF-Dokument entnommen:

Etwa 44 Prozent aller 2008 durchgeführten vorläufigen Schutzmaßnahmen resultierten auch aus einer Überforderung der Eltern. Dabei handelt es sich um die am häufigsten genannte Kategorie, gefolgt von Beziehungsproblemen (22 Prozent), Vernachlässigungen (13 Prozent) sowie Anzeichen für Misshandlungen (10 Prozent), aber auch sonstigen Problemen (29 Prozent). Von nennenswerter Bedeutung sind zudem noch Integrationsprobleme (7 Prozent), die Straftat eines Jugendlichen (6 Prozent) oder auch Schul- und Ausbildungsprobleme (5 Prozent). Die übrigen statistisch erfassten möglichen Gründe für eine Schutzmaßnahme werden 2008 in weniger als 4 Prozent der Fälle genannt (vgl. Tabelle 6).

In der Inobhutnahmepraxis der letzten zehn Jahre haben sich die Überforderung eines Elternteils sowie Beziehungsprobleme, aber auch die sonstigen Gründe als die am häufigsten genannten Gründe für eine Inobhutnahme herausgestellt.

Würde die Helferindustrie deeskalierend arbeiten, dann sähen die Zahlen mit Sicherheit anders aus. So aber kann einem nur übel werden angesichts der Tatsache, das man Kinder lieber an Dritte vermittelt. Dieses wurde im übrigen auch in einem Urteil des OLG Brandenburg erwähnt, welches ich in Auszügen in diesem Blog eingestellt habe [hier]
Nur die Tatsache, das kein adäquates Kinderheim gefunden wurde, rettete im genannten Fall die Kinder vor einer Heimunterbringung.

Link
Destatis: 14% mehr Inobhutnahmen durch Jugendämter im Jahr 2008
WikiMANNia: Jugendamt

Lage der Kinder in Deutschland 2010

kristina-koehler Dr. Kristina Köhler hat gemeinsam mit UNICEF am 14. Januar in Berlin die neue UNICEF-Studie „Zur Lage der Kinder in Deutschland 2010 – Kinder stärken für eine ungewisse Zukunft“ vorgestellt. Die Studie belegt: Deutschlands Kindern geht es im internationalen Vergleich gut. Im Vergleich zu 2007 hat sich Deutschland mit dem 8. Platz von 21 Ländern um drei Ränge verbessert.

Die Studie zeigt unter anderem, dass Kinder und Jugendliche in Deutschland ausnehmend gut mit ihrer Familie und mit Gleichaltrigen auskommen. Für drei von vier deutschen Jugendlichen sind die Eltern die wichtigsten Vertrauenspersonen, mit denen sie reden können. Sie haben hilfsbereite Freunde und Mitschüler und gehen zu einem hohen Anteil gerne zur Schule [mehr]

Nach dieser Aussage muss man sich fragen, warum in Deutschland alles getan wird, um Familien zu zerstören. Es heißt allerdings nicht umsonst: An ihren Taten sollt ihr sie erkennen, nicht an ihren Worten. Nachfolgend noch ein paar Sätze aus der UNICEF-Pressemitteilung.

1. Dimension „Materielles Wohlbefinden“

Anhaltend schwierig ist die materielle Situation vieler Kinder in Deutschland. Insbesondere Kinder, die bei Alleinerziehenden aufwachsen, sind überproportional von Armut betroffen. Von rund 2 Millionen Kindern und Jugendlichen, die mit nur einem Elternteil aufwachsen, müssen 34 Prozent oder fast 700.000 Kinder mit weniger als 60 Prozent des Äquivalenzeinkommens auskommen. Rund 350.000 verfügen sogar nur über weniger als 50 Prozent. Der Armutsdruck für Alleinerziehende ist seit zwölf Jahren unverändert hoch. Selbst wenn sie es schaffen, berufstätig zu sein, ist es ihnen kaum möglich, der Armut zu entkommen.

3. Dimension „Bildung und Ausbildung“

In diesem Bereich sehen die Autoren trotz Fortschritten auch Besorgnis erregende Trends. So gibt es messbare Leistungsverbesserungen beim Lesen, in Mathematik und den Naturwissenschaften. Deutschland liegt jetzt auf Platz sechs auf einem Niveau mit Schweden. Aber viele Kinder und Jugendliche blicken sehr düster in ihre berufliche Zukunft: So erwarten knapp 25 Prozent, dass sie nach Beendigung der Schule und der Ausbildung nur Arbeiten mit niedriger Qualifikation ausüben werden. In den USA, die im Gesamtvergleich ganz hinten liegen, haben nur 9 Prozent eine so pessimistische Erwartung hinsichtlich ihrer Zukunftschancen. Deutschland liegt hier auf dem letzten Platz aller untersuchten Industrieländer.

6. Dimension „Subjektives Wohlbefinden“

Hinsichtlich der eigenen Einschätzung von Kindern und Jugendlichen zu ihrer Lebenssituation befindet sich Deutschland insgesamt auf Rang neun. Hinter diesem Mittelplatz verbergen sich allerdings einige gravierende Probleme: 6 Prozent der Heranwachsenden erleben sich als Außenseiter. 11 Prozent der befragten 15-jährigen Schülerinnen und Schüler in Deutschland geben an, sich „unbehaglich und fehl am Platz“ zu fühlen. Etwa jeder dritte 15-Jährige sagt, dass er sich „alleine“ fühlt. Bei der Lebenszufriedenheit insgesamt liegt Deutschland dann sogar auf dem viertletzten Platz von 21 Ländern. Erfreulich ist dagegen: Überdurchschnittlich hoch – bei fast 36 Prozent – liegt der Anteil der Kinder in Deutschland, die die Schule nach eigenen Angaben „sehr gerne“ mögen.

Ich habe bisher nur den Anfang der Studie gelesen, aber dieser war aus meiner Sicht zumindest ungewöhnlich. Es wird über die Lebenssituation von Erich Kästner als Kind geschrieben und das dieser es trotz bescheidener, materieller Verhältnisse in seinem Elternhaus geschafft hat, aus sich etwas zu machen.

Links
UNICEF Pressemitteilung zur Lage der Kinder in Industrieländern 2010
UNICEF-Studie zur Lage der Kinder in Industrieländern 2010

Förderung der Demokratie bei Kindern

©by Stephan Bratek/geralt/Pixelio.de

©by Stephan Bratek/geralt/Pixelio.de

Über 150 Akteurinnen und Akteure aus den beiden Bundesprogrammen „VIELFALT TUT GUT“ und „kompetent. für Demokratie“ treffen sich am 8. und 9. Dezember 2009 in Berlin zur bundesweiten Fachkonferenz „Demokratie stärken. Kompetenz fördern“. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wollen die Ergebnisse ihrer erfolgreichen Präventions- und Beratungstätigkeit zur Förderung der Demokratie diskutieren. Im Vordergrund steht dabei die Frage, inwieweit Methoden des Projekt- und Qualitätsmanagements sinnvoll eingesetzt werden können.

Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Hermann Kues, sagte zu Beginn der Konferenz: „In den beiden Bundesprogrammen „VIELFALT TUT GUT“ und „kompetent. für Demokratie“ ist es gelungen, alle gesellschaftlichen Akteure sowie Bund, Länder und Kommunen an einen Tisch zu bringen. Unsere gemeinsame Aufgabe ist es nun, diese Projekterfahrungen nutzbar zu machen zur Kompetenzförderung bei Kindern und Jugendlichen.“ [hier]

Ausgerechnet aus dem Bundesfamilienministerium, wo Frauenförderung über alles steht, kommen solche Worte? Ich frage mich, ob die überhaupt wissen, was Demokratie ist? Mit diesem Nichtwissen wollen Politiker und Lobbyisten auch noch die Kompetenz von Kindern und Jugendlichen fördern? Zu einer Demokratie gehört beispielsweise garantiert kein Gendermainstreaming, denn dieses politische Instrument ist ein reines Frauenförderprogramm. Auf vielen Homepages diverser Städte findet man Gleichstellungsangebote, die nur für Frauen und Mädchen gelten, selbst Jungen werden bereits ausgegrenzt. Der User Narrowitsch aus dem WGvdL-Forum hat zum Thema Geschlechtergerechtigkeit heute einen Beitrag geschrieben, den ich sehr lesenswert finde: Gemeinsam oder gegeneinander?

Apropos Geschlechtergerechtigkeit: Männer machen Politik für alle, Frauen hingegen überwiegend nur für FrauenFrauen in der Politik

Demokratie ist z.B. auch, wenn ein Mann ins Gefängnis – bei Verdacht einer Kindesmisshandlung  – gesperrt wird, während bei einer Frau erst einmal die Schuldfähigkeit geprüft werden muss.

Ibbenbürenerin wegen Kindesmisshandlung vor Gericht – Schuldfähigkeit wird geprüft

Mit der Vernehmung zahlreicher Zeugen will sich die 1. Große Strafkammer ein besseres Bild von der 31-jährigen Hausfrau aus Ibbenbüren verschaffen, die sich wegen Misshandlung von Schutzbefohlenen am Landgericht Münster verantworten muss.

[..]Nach dem damaligen Geschehen war zunächst der Vater des kleinen Diego unter dringenden Tatverdacht geraten und inhaftiert worden. Nach fast drei Monaten Untersuchungshaft in Münster wurde er jedoch vom Landgericht Münster freigesprochen, weil seine Lebensgefährtin sich in einem Schreiben an die Polizei selbst der Tat bezichtigte [mehr]

Zum Schluss das beste, was nicht nur die deutsche Demokratie zu bieten hat:

Demokratie ist, wenn man das Volk solange abstimmen lässt, bis das gewünschte Ergebnis heraus kommt

Ob unseren Kindern das in den Schulen auch beigebracht wird?Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man glatt darüber lachen.

ZDF-Sendung zum Thema Sorgerecht

Da hat das ZDF tatsächlich schnell reagiert und thematisiert das Sorgerecht. Mehr Informationen dazu habe ich leider nicht gefunden.

Gäste:

Horst Zaunegger (setzt sich für die Rechte nichtehelicher Väter ein)
Douglas Wolfsperger (Regisseur, Vater)

Horst Zaunegger hat gerade vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) ein Urteil erstritten, in dem die Bundesrepublik Deutschland dazu veruteilt wurde, die Diskriminierung von nichtehelichen Vätern aufzuheben (Az: 22028/04)

douglas-wolfsperger Douglas Wolfsperger hat dieses Jahr den Film „Der entsorgte Vater“ ins Kino gebracht, dazu habe ich in diesem Blog einen Beitrag gebracht [hier]
Im gleichen Zeitraum hat die EMMA gegen Douglas Wolfsperger im Besonderen und gegen Väter im allgemeinen gehetzt. Wer sich meine Antwort dazu durchlesen möchte, findet diese [hier]

Vorschau: Markus Lanz am 10.12.2009 zum Thema Sorerecht [hier]

Zivi auch mal positiv eingesetzt

©by S. Hofschlaeger/Pixelio.de

©by S. Hofschlaeger/Pixelio.de

Bei WebJungs gefunden: Alles, was sich Jungs wünschen – Osnabrücker Bad-Boys-Projekt [hier]

Billard spielen, Kart fahren, Kickern, ein Ausflug ins Schwimmbad oder ein Besuch im Kino – das sind nur einige Beispiele für Aktivitäten, die die Jungs beim ersten Treffen am letzten Montag bereits auf ihre Wunschliste gesetzt haben. Gruppenleiter Alexander Feil ist gespannt, was in den nächsten Wochen noch so alles hinzukommen wird.

[..]Für Gruppenleiter Alexander, der erst im Frühjahr sein Abitur gemacht hat und seit Juli als Zivildienstleistender im Jugendzentrum Gleis 3 tätig ist, hat das neue Jungenangebot genauso experimentelle Züge wie für die Jungs selbst: Als frisch gebackenem Inhaber der JuLeiCa (Jugendleitercard) war es ihm nicht zuletzt im Rahmen seiner Tätigkeit im JZ Gleis 3 nun auch ein Anliegen, die frisch erworbenen Fähigkeiten durch eigene Angebote mit Leben zu füllen.

Marion Freericks war diese Idee als Vorstandsvorsitzender des Vereins „Pro Belmer Jugend“ nur recht: Schließlich gebe es momentan gar kein vergleichbares Angebot, das sich ausschließlich an Jungen wendet und dabei auch noch speziell auf die Interessen von jüngeren Kids eingeht [mehr]

Das Zivildienst ein Zwangsdienst ist, möchte ich hier nicht weiter erörtern. Wenn sich aber die Jungs dem gesetzgeberisch sowieso nicht entziehen können, so ist es doch zumindest positiv, das sich der eine oder andere für Jungen einsetzt. Das die kleineren Jungs bei o.g. Projekt mitgestalten können, empfinde ich ebenfalls als positiv. Feministische Ideen scheinen im übrigen keine Rolle zu spielen. Interessant ist sicher auch der Name – vielleicht wurde dieser sogar als Abgrenzung gewählt 😉

Uvdl hat Rammstein Album indizieren lassen

zensursula Wie ich gerade aus einem anderen Blog erfahren habe, hat Ursula von der Leyen einen Antrag zur Indizierung des neuen Rammstein Album „Liebe ist für alle da“ gestellt, der auch glatt von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien genehmigt wurde. Ab Mitte nächster Woche darf das Album weder an Jugendliche verkauft, noch frei zugänglich gemacht und beworben werden. Der Keyboarder Christian “Flake“ Lorenz meinte dazu in der BILD am SONNTAG, das auf dem Album “nichts Missverständlicheres als auf anderen Rammstein-Platten“ sei. Flake weiter dazu: Die Musik der Band richtig einzuordnen “sollte man eigentlich jedem Menschen mit einem Minimum an Verstand und Reflexionsvermögen zutrauen.“

Irgendwie kommt mir das Ganze aber trotzdem komisch vor. Nach meiner Recherche zu diesem Album habe ich nämlich überwiegend kritisches dazu gelesen und das es eines der schlechtesten Alben der Band sei. Leider kann ich dieses nicht beurteilen, da ich es bisher nicht gekauft habe.

Gut an dieser Tatsache ist allerdings eines: Nun kommt auch bei der Jugend die Politik der Zensursula an und dürfte bei vielen negative Stimmung erzeugen. Das dürfte nicht nur den Piraten einen weiteren, regen Zulauf bescheren.

Ich befürchte, so mancher ehemaliger DDR-Bürger wird sich bei dieser Politik immer öfter an alte Zeiten erinnern.

Irak – Wiederaufbau und Frauenförderung

ausbildung-von-frauen-im-irakDer Wiederaufbau des Irak ist einer der Schwerpunkte deutschen Engagements im Nahen- und Mittleren Osten. Das Auswärtige Amt stellt 3,6 Millionen Euro für die Unterstützung der irakischen Wirtschaft zur Verfügung. Mit den Mitteln wird der Aufbau lokaler Wirtschaftsstrukturen im Nordirak gefördert.

[..]Dabei richtet sich die Unterstützung ganz besonders an gesellschaftliche Gruppen, die bisher kaum auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen konnten. Dazu gehören Jugendliche und Binnenflüchtlinge, aber auch Frauen, die den Lebensunterhalt der Familie sichern müssen. Sie sollen so geschult werden, dass sie im Dienstleistungsgewerbe, der Lebensmittelindustrie oder der weiterverarbeitenden Industrie Arbeit finden können [hier]

Ich befürchte, dass Fördergelder im Ausland ohne explizite Frauenförderung nicht vergeben werden. Sollte diese Förderung der Allgemeinheit zu Gute kommen, kann man das erst einmal so stehen lassen. Ich denke im Zusammenhang mit dem Irak auch an den dortigen Krieg und da kann ich mir durchaus vorstellen, dass viele Frauen ihre Männer verloren haben und nun die Kinder alleine durchbringen müssen. Da es – nicht nur – im Irak keine sozialen Strukturen gibt, kann man unsere und deren Möglichkeiten nicht vergleichen. Allerdings darf man sich die Frage stellen, ob Witwer mit derselben Vita ebenfalls von der Förderung profitieren werden.
Eigentlich müsste man das Auswärtige Amt anschreiben und nachfragen, aber die Antwort kennen wir doch: Frauen sind besonders betroffen und deswegen erspare ich mir die Mühe 😉

Jungen glänzen bei Erfindungen

sieger-invent-a-chip-2009

Bildunterschrift: von li: Dr.Schneider, F.Breucha, Hr.Hamann, G.Lindner, K-U.Demasius, L.Probst, P.Saal, P.Sterzer, R.Hartfiel, Prof.Meyer-Krahmer Bildnachweis: Michael Hanschke für den VDE

Das Ungewöhnliche wagen und den eigenen Ideen freien Lauf lassen – der weltweit einmalige Nachwuchswettbewerb „Invent a Chip“ ist für technische Innovationen und Erfindungen von Schülerinnen und Schülern bekannt. Bereits zum achten Mal in Folge organisieren das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Branchenverband VDE den praxisnahen Wettbewerb für junge Talente.

Den ersten Platz belegt das „Soft-Sleep-System-X3“ von Felix Breucha und Gerd Lindner (beide 18) des Faust-Gymnasiums in Staufen. Zunächst war eine effektive Ein- und Durchschlafhilfe für Tinnitus-Patienten das Ziel des Teams der Hardware AG, doch es wurde im Rahmen des dreitägigen Workshops am Institut für Mikroelektronische Systeme (IMS) der Universität Hannover viel mehr daraus.

Die Zweitplazierten Patrick Saal (17) und Peter Sterzer (16) vom Alexander-von-Humboldt-Gymnasium aus Schweinfurt gewannen mit ihrem Chipentwurf „Cardan-Shift-Control“. Ihr Chip dient dem einfacheren und sichereren Betrieb von Geräten, die zur Feldarbeit an einen Traktor angekoppelt sind.

Gleich zwei Mal vergab die Jury in diesem Jahr Platz Drei. Regina Hartfiel (15) von der Justus-Liebig-Schule aus Darmstadt gewann mit ihrem Projekt des „Anti-Anbrenn-Chip“, der schon bald in modernster Silizium-Technologie produziert wird.

Mit seinem Akku-Chip, dem „Lithium-Equalizer“, entschied der 17-jährige Leo Probst vom Benedikt-Stattler-Gymnasium aus Bad Kötzting ebenfalls das Rennen um die vorderen Plätze für sich.

Der diesjährige Sonderpreis für das Projekt mit der größten Industrierelevanz geht an Kai-Uwe Demasius (18) von der Domschule Schleswig in Schleswig. Der Schüler entwickelte einen Elektrofeldmeter-Chip, der die Messung von elektrostatischen Feldern in vielen Fällen vereinfachen soll [mehr]

Was soll ich dazu noch schreiben… Die Plazierungen sprechen für sich 🙂

Hilfe für Kinder, Schwangere und Mütter

heidemarie_wieczorek_zeulNahrungsmittelhilfe für das Horn von Afrika

Das Bundesentwicklungsministerium stellt dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen weitere zwei Millionen Euro für Nahrungsmittelhilfe zur Bekämpfung der Hungersnot in Kenia und Äthiopien zur Verfügung.

[..]Besonders schwer betroffen sind der Süden und Osten Äthiopiens. Hier leiden insbesondere Kinder unter Hunger und schweren Mangelerscheinungen. Die Hilfe kommt vordringlich kleinen Kindern, Schwangeren und Müttern in den am stärksten von Dürre betroffenen Gebieten Äthiopiens zu Gute, die aufgrund von Mangelernährung auf Spezialnahrung angewiesen sind [mehr]

Es gibt eine katastrophale Hungersnot und was macht die Entwicklungsministerin? Statt das Geld einfach den Hungernden zu geben, wird erst einmal separiert. Größere Kinder und Männer sind nebensächlich. Was soll man dazu noch weiter schreiben…

Ministerin Wieczorek-Zeul würdigt Dr. Christina Thorpe

[..]Dr. Thorpe hat als VN-Beraterin, durch ihr langjähriges Engagement in der afrikanischen Frauenbewegung sowie durch ihre überzeugende Arbeit als Vorsitzende der nationalen Wahlkommission hohes Ansehen auch in der Zivilgesellschaft erworben.

Die deutsche bilaterale Entwicklungszusammenarbeit mit Sierra Leone konzentriert sich auf die ländliche Privatsektor- und Beschäftigungsförderung, vor allem für Jugendliche und Frauen [mehr]

Da kann man nur hoffen, das es dem Land durch das Engagement für Frauen, besser geht.

18-Jähriger entblößt Politikerin

Nachfolgend stelle ich Textauszüge einer Erzählung ein, die mich in meiner Annahme bestätigt, das die Jugend allgemein nicht so dumm ist, wie sie immer dargestellt wird.

Im Rahmen der EU-Wahl waren Politiker verschiedener Parteien in einem Kölner Gymnasium und stellten sich den Fragen der Jugend.

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