Täterinnen sehen sich als Opfer

Die Zeitschrift Brigitte hat ein bemerkenswertes Interview mit der Gewaltberaterin Sabine Wieczorkowsky veröffentlicht. Unter dem Titel „Amoklauf in Lörrach: Wie kann eine Frau so etwas tun“, sagt die auch als Konfliktberaterin wirkende Frau Erstaunliches und befreiend Offenes:

Die wenigsten Menschen können sich Frauen als Täterinnen vorstellen. Es gibt aber sehr viele Frauen, die ihre Kinder oder ihren Mann schlagen. Zu mir kommen Frauen, die zum Teil brutale Gewalt ausgeübt haben – und sich als Opfer fühlen. Das erlebe ich immer wieder. Und sie werden von der Gesellschaft darin bestärkt. Sie werden aus Notwehr zu Täterinnen oder sie wehren sich damit gegen langjährige Gewalt durch den Partner oder die Väter.

Ja, sie, diese Frauen werden aber auch von den Medien, der Politik und den NGOs (Nichtregierungsorganisationen) in dieser vermeintlichen Opferrolle bestärkt. Man muss sich nur die vorhandenen Broschüren des Frauenministeriums, die Mann =  Täter Oktroyierung via bundesweiter Kampagnen oder das Gewaltschutzgesetz ansehen, welches die Unschuldsvermutung de facto außer Kraft gesetzt hat. Selbstverständlich gibt es auch keine Studien in Deutschland zur Gewalt durch Frauen; weltweit allerdings schon.

Aber weiter mit Auszügen des Interviews:

Wir müssen lernen zu sagen: Diese Frau hat Schlimmes erlebt, aber wenn sie ihr Kind oder ihren Mann schlägt, ist sie die Täterin. Dafür muss sie auch Verantwortung übernehmen. Ich kann, wenn ich eine Frau mit einem solchen Hintergrund vor mir sitzt, nicht Täterin und Opfer ständig mischen.

Wohl wahr und ernste Worte, die es in sich haben. Man kann sich nur noch wundern, warum unsere Politik sich nicht solche(n) Fragen stellt – und diese Formulierung ist bewusst mehrdeutig gemeint. Und ernsthaft: Wie viele Männer haben schon Schlimmes erlebt, wurden dafür auch noch verhöhnt aus bestimmten Kreisen – und sind nicht zu Tätern geworden?

Unser System scheint sich auf schwarz-weiße Betrachtungen fixiert zu haben – und was nicht sein darf, dass kann einfach nicht sein. Unterstützt durch die „Meinungsmacher“, die sich eifrigst darauf stürz(t)en, aus einer Amokläuferin ein Opfer zu konstruieren. Prophezeit wurde es im Beitrag ja schon:

Es wird in der nächsten Zeit viele Erklärungsversuche in den Medien geben. Ich bin gespannt auf die Entschuldigungen, die auf ihre Opferrolle hinweisen werden. Aber mir ist bei Täterinnen grundsätzlich wichtig, dass ich sie zur Verantwortung für ihre Tat ziehe. Das bedeutet, ich nehme diese Frau ernst – und nur dann kann ich mit ihr arbeiten. Das geht nicht, wenn ich sie im Opferstatus belasse.

Diesem Schlusssatz schließt sich dieser Blog an und dankt Frau Wieczorkowsky für die deutlichen Worte. Auch wenn sie auf ihrer Homepage „Merkwürdiges“ schreibt, wie z.B. „Genderorientierte Gewaltberatung – Erfolg seit über 20 Jahren“ [mehr]. Astrid von Friesen war auch mal Emma-Redakteurin und hat ihre damalige Einstellung heute -längst- geändert bzw. „gegendert“.  😉

Brigitte: Täterinnen sehen sich als Opfer – Wie kann eine Frau so etwas tun?
WikiMANNia: Häusliche GewaltFeministische ThesenRechtsprechung
MANNdat: Der Amoklauf von Lörrach und einige unbequeme Fragen
Spiegel: Weibliche Übergriffe: Die verdrängte Gewalt
MANNdat:  Mythen und Fakten zur häuslichen Gewalt
Genderama:  Artikel zur häuslichen Gewalt
Täterinnen.de: Übersicht Frauengewalt
FemokratieBlog: Einträge häusliche Gewalt

3 Kommentare.

  1. Wenn Frauen ihr, nicht gerade wenig vorhandenesGewaltpotential öffentlich ausleben, dann hagelt es Entschuldigungen für ihre Taten, dass man/n schon neidisch werden kann. Weil sie bei uns Kerlen in solch einer Massenauslieferung nie gibt. Man/n ist ja auch nicht pyschich krank, sondern Mann und dafür gibt es keine ausreichende Entschuldigung.

    Jetzt hat sich in Seattle eine 60 jährige Frau in eine typische Männerdomäne eingeschossen…..Vieleicht eine Auswirkung der Ouotenregelunge- Frau ist in allen Bereichen den Mann ebenbürtig, wenn nicht überlegen.

    Eine Frage, kann ich Deinen Beitrag bei meinen Blog „linkisch“ übernehmen?

  2. Ich möchte Fr. Sabine Wieczorkowsky gratulieren, dass sie sich traut ,als „Veräterin“
    Tatsachen niederzuschreiben, die uns alle betreffen.
    Wenn man die Schuld dem Schuldigen zuweist wird man als uneinsichtig bezeichnet. Damit stehlen sich die Schuldigen heraus und die Lage klärt sich nie. Richter gehen immer den leichtesten, einvernehmlichsten Weg aber tun dem Schuldigen keinen guten Dienst. Denn Gefühle sind identisch auf beiden Seiten. Nicht dass der Schmerz einer Mutter mehr Gewicht oder Bedeutung hat als der Schmerz eines Vaters. Aber es scheint dass es politisch korrekt ist eine entsetzliche Gendertrennung zu betrieben. Jetzt die armen vaterlosen Kinder, morgen die Flut Vaterloser die eine Gesellschaft bilden sollen. Diese Gesellschaft ist krank und erzeugt nur Kranke.

  3. Mädchen schließen immer mehr auf, während bei den Jungs 2009 etwa 2100 mit Alkoholvergiftung in eine Klinik kamen waren es im selben Zeitraum 2400 Mädchen die Alkoholbedingt ambulant behandelt werden mussten.

    Auch steigen die Zahlen der psychisch auffälligen Mädchen in den Schulen aber auch in der Gesellschaft rapide an während sie bei den Jungs fallen.

    Das wird natürlich von der linksliberalen Presse in Deutschland möglichst verschwiegen wenn nicht vertuscht.

    Die geburtenstarken Jahrgänge sind geprägt von alleinerziehenden Müttern und Unterhaltsgeknechteten Vätern die zudem in den meisten Fällen noch nicht mal ihre Kinder sehen dürfen.

    Was da auf uns an zukünftigen Problemen zukommt kann sich jeder ausmalen – wir erleben ja jetzt schon die weitestgehend ohne Väter aufgewachsene Spaßgesellschaft!