Taz beklagt scheinbar willkürlich auslegte Datengrundlage von Studie

Auf Grund wissenschaftlicher Stellungnahmen zur Studie über Zwangsehen fragt sich die Taz: warum Kristina Schröder die Datengrundlage scheinbar willkürlich auslegte[..]. Ich frage mich hingegen, warum ausgerechnet bei dieser Studie vor zu kurzen und zu einfachen Kausalketten gewarnt wird? Unabhängig von der Frage, was man von Studien halten kann, die von Politikern oder entsprechenden Institutionen in Auftrag gegeben werden, warnen Wissenschaftler also davor, das man Daten auch falsch interpretieren kann. Diese „Weisheit“ würde ich mir bei anderen Studien ebenfalls wünschen.

Familienministerin Schröder zu Zwangsehen
Die Kaffeesatzleserin

Familienministerin Kristina Schröder verzerrt die Ergebnisse einer Studie, die sie selbst erstellen ließ. Als Grund vermuten die Verfasser islamopho­be Tendenzen.

[.]Erst vor drei Wochen stellte die Bundesfamilienministerin eine von ihr in Auftrag gegebene Studie zu dem Thema „Zwangsverheiratung in Deutsch­land“ in einem Beitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung vor. „Aus gu­tem Grund warnen viele Wissenschaftler vor zu kurzen und zu einfachen Kausalketten.

Mir ist nicht bekannt, dass die Taz sich bisher darüber beklagt hat, dass bei Studien zu Gewalt gegen Frauen jemals vor zu kurzen und zu einfa­chen Kausalketten gewarnt worden wäre.

[..]Doch jetzt wehren sich die Verfasser der Studie. Ihre Daten seien falsch interpretiert worden. „3.443 Fälle von Zwangsverheiratungen haben die Beratungsstellen in Deutschland für 2008 registriert“, schrieb die Ministerin. Diese Zahl sei nicht richtig ausgelegt worden, kritisieren die Wissenschaftler und klagen öffentlich an: Sie könne Mehrfachnennungen beinhalten, Fälle könnten also doppelt gezählt worden sein. In 60 Prozent der Fälle sei es um die Androhung einer Heirat gegangen.[..] Taz

Man operiert mit Zahlen, die falsch sein könnten und die Taz steht auch noch dazu? Ich dachte immer, diese Studie wäre erstellt worden, um eindringlich vor Zwangsver­heiratung zu warnen bzw. durch entsprechend unterstützte Zahlen auf die missliche Lage von Frauen hinzuweisen. Die Zwangsehe kommt doch nach allgemein gängiger Definition nur bei Muslimen vor. Wurden eventuell Deutsche ohne Migrantenhinter­grund gefragt? War auch hier die Gruppe von Frauen besonders betroffen? Fragen über Fragen…

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