Die Vorhaut von Jungen sei „so etwas Ähnliches wie der Blinddarm oder die Weisheitszähne“

Die Welt titelte jüngst einen Beitrag mit „Das Zerrbild vom bösen Juden mit blutigem Messer„. Der Artikel geht über­wie­gend auf die amerika­ni­sche Männerbe­we­gung ein, die massiv gegen Beschneidun­gen bei Jungen kämpft. Der Gesundheitsaspekt darf natürlich nicht feh­len, weshalb die Journalistin Hanna Rosin wohl meinte, die im Blogtitel gemachte Aussage tätigen zu müssen.

Das Zerrbild vom bösen Juden mit blutigem Messer
Als einziges christlich geprägtes Land haben die USA nach 1945 allge­mein die Beschneidung von Männern eingeführt. Nun formiert sich Wi­der­stand – mit antisemiti­schen Tönen. [..]

Man fragt sich immer öfter, ob es überhaupt noch Widerstand von Männern geben kann, der nicht rechtspolitisch eingeordnet wird. In der deutschen Männerbewe­gung wurden keine antisemitischen Töne eingebracht, trotzdem wird eine Diskussion über die Beschneidung von Jungen vollständig abgelehnt.

Immunität gegen Aids
Das wirklich Merkwürdige an der neuen amerikanischen Bewegung gegen die männliche Genitalverstümmelung ist aber etwas ganz Anderes: Sie kommt just in einem Augenblick auf, in dem immer mehr Wissenschaftler glauben, dass die Beschneidung von Männern sehr wohl einen messba­ren medizinischen Nutzen hat. So erwiesen sich 61 Prozent der Männer, die in einer kontrollierten Studie in Südafrika untersucht wurden, als immun gegenüber dem Aids-Erreger.

Die einzige wissenschaftliche Arbeit zur Verbreitung von Aids in Afrika wurde vor einiger Zeit in Spektrum der Wissenschaft veröffentlicht. Diese Arbeit stellte fest, das die Verbreitungsgebiete von Aids in Afrika mit nichts anderem korelieren. In einigen Verbreitungsgebieten entstand zwar der Eindruck das die Häufigkeit von Aids mit der Häufigkeit der männlichen Beschneidung einhergeht, in anderen Gebieten war es allerdings genau umgekehrt.

Das entspricht, wie die Autoren jener Studie schreiben, einem „starken Impfstoff“. Wissenschaftler schätzen, dass durch Beschneidungen im südlichen Afrika über die nächsten 20 Jahren sechs Millionen Infektionen verhindert, drei Millionen Menschenleben gerettet werden könnten.

So gesehen kann man die Forschungsergebnisse für oder gegen eine Beschneidung bei Männern verwenden, je nach dem auf welches Teilergebnis man sich stützt.

Die Vorhaut, schreibt deshalb die Journalistin Hanna Rosin, sei „so etwas Ähnliches wie der Blinddarm oder die Weisheitszähne“. Es handle sich um einen „nachgeschobenen Gedanken der Evolution“, der nur einen erkennbaren Zweck habe, nämlich den, „Infektionen auszubrüten“.

Man stelle sich vor, Männer würden über die Schamlippen der Frauen ähnliches aussagen, die Empörung der Frauenbewegten würde vermutlich wochenlang anhal­ten.

Je mehr Jungen beschnitten würden, desto besser – vom Standpunkt der Gesundheitswissenschaften aus gesehen. Welt Online

WikiMANNia: Genitalverstümmelung • GesundheitVideo von Beschneidung

11 Kommentare.

  1. STEIN: “Als einziges christlich geprägtes Land haben die USA nach 1945 allge¬mein die Beschneidung von Männern eingeführt. Nun formiert sich Wi¬der¬stand – mit antisemiti¬schen Tönen. [..]”

    Soviel Fehler auf einen Haufen….

    1945 wurden bereits rund 70%-80% der männlichen weißen Neugeborenen routinemäßig beschnitten.
    Siehe: http://www.cirp.org/library/statistics/USA/

    Bereits um 1930 betrug die Beschneidungsrate der in US-Amerikanischen Krankenhäusern geborenen Jungen um die 90%; Jungen allerdings, die zu Hause auf die Welt kamen, entkamen der Beschneidung.
    Die routinemäßige Beschneidung von Jungen begann bereits um 1870 als ein Mittel zur Bestrafung und zur Eindämmung der Masturbation im Besonderen und der Verringerung des sexuellen Vergnügens und des sexuellen Empfindens allgemein.
    Diese Tatsache, dass die Beschneidung das sexuelle Empfinden reduziert….
    ….“ wurde in der medizinischen Fachliteratur bereits im Jahr 1900 hervorgehoben. In: Our London Letter. Medical World 1900).Ausg..77:S.707-8 wird folgendes gesagt:

    „Schließlich scheint die Zirkumzision die Macht der sexuellen Beherrschung zu erhöhen. Der einzige physiologische Vorteil, den die Vorhaut verleihen mag, ist, dass sie den Penis in einer empfänglicheren Verfassung für intensivere Empfindungen erhält, als es sonst der Fall wäre. Sie mag die Lust beim Geschlechtsverkehr und den Trieb danach steigern: Aber diese Vorteile können im gegenwärtigen Zustand der Gesellschaft gut entbehrt werden. Wenn also mit deren Verlust dagegen eine Zunahme der sexuellen Beherrschung einhergeht, sollten wir dafür dankbar sein.”

    Im gleichen Jahr wurde folgendes veröffentlicht in der Lancet, Ausg. 2 (29 Dez. 1900): S.1869-1871, E. Harding Freeland, Circumcision as a Preventative of Syphilis and Other Disorders (Zirkumzision als Prophylaxe von Syphilis und anderen Erkrankungen)

    “Es wurde als Argument gegen die universelle Übernahme der Zirkumzision [Beschneidung] vorgebracht, dass die Entfernung der schützenden Bedeckung der Eichel dazu führt, die Sensibilität dieser überaus empfindlichen Struktur abzustumpfen und damit das sexuelle Verlangen wie die lust-bringende Wirkung des Koitus verringert. Zugegeben, das ist wahr, aber meine Antwort ist, was auch immer die Absicht in längst vergangenen Tagen gewesen sein mag: Sinnlichkeit braucht in unserer Zeit weder Peitsche noch Sporen, dagegen sie wäre um einiges besser durch eine subtile Anwendung von Zügel und Overcheck (=Stangengebiss beim Pferdegeschirr).”

    Um das Trio zu vervollständigen, die die Empfindlichkeit der Vorhaut bestätigen, bemerkte 1901, Ernest G. Mark in Circumcision, American Practitioner and News, Ausg. 31 (1901): S. 231. folgendes:

    “Ein weiterer Vorteil der Zirkumzisionen ist die verringerte Anfälligkeit zur Masturbation. Eine lange Vorhaut ist reizend per se, da es mehr Manipulation der Geschlechtsteile während des Bades notwendig macht. Das verleitet das Kind dazu mit diesen Teilen zu hantieren, und in aller Regel, werden lustvolle Empfindungen durch diese extrem empfindliche Schleimhaut, mit dadurch resultierender Manipulation und Masturbation. Die Entblößung der Eichel infolge der Zirkumzision… verringert die Empfindlichkeit des Organs Es obliegt daher dem Arzt, dem Familienberater in Fragen der Hygiene und der Medizin, ihre Akzeptanz voranzutreiben.”

    Weiter vor im Jahr 1915, riet Dr. L.W. Wuesthoff in Benefits of Circumcision. Medical World, (1915) Ausg.33. S. 434, folgendes :

    “Die Zirkumzision reduziert nicht nur das Empfindungsvermögen des Penis, sondern auch die sogenannte Leidenschaft, auf die so viele verheiratete Männer so extrem stolz sind, zum Nachteil ihrer Frauen und ihres Ehelebens. Viele jugendliche Vergewaltigungen könnten vermieden werden, auch viele Trennungen und Scheidungen, und viele unglückliche Ehen verbessert werden, wenn diese widernatürliche Leidenschaft durch eine rechtzeitige Zirkumzision beseitigt würde.”
    Quelle: http://www.beschneidung-von-jungen.de/home/argumente-gegen-beschneidung/sexueller-schaden.html

    Soviel zu der schwachsinnen Behauptung:
    STEIN „Die verbreitete Sitte der Beschneidung in den USA wird auf den Zweiten Weltkrieg zurückgeführt.“

    Als der Zweite Weltkrieg begann, war die (Un) Sitte der Beschneidung in US-amerikanischen Krankenhäusern bereits längst universell verbreitet!

    Die Minderheit der GIs die noch unbeschnitten waren, wurden noch im eigenen Elternhaus geboren, waren Immigranten, oder gehöhrten einer benachteiligten, gesellschaftlichen oder ethnischen Gruppe an.

    Die US-Army zwang die Beschneidung der Minderheit der meist armen, und/oder nichtweißen Soldaten auf: Unangekündigte Routinekontrollen der Genitalien waren in der US-Army berüchtigt, und bei dem leisesten Verdacht auf irgendein genitalen Problem wurde die Beschneidung angeordnet, Wer sich dem widersetzte, riskierte sich der Befehlsverweigerung strafbar zu machen.

    Besonders Afroamerikaner, die damals noch überwiegend unbeschnitten waren, wurden aus rassistischen Motiven unter Strafandrohung zur Beschneidung genötigt.

    Der australische Medizinhistoriker Robert Darby, räumt in seinem Artikel
    „The riddle of the sands: circumcision, history, and myth“ gründlich mit dem Mythos auf, dass das während des 2 Weltkriegs Nordafrikanische Klima zu häufigen Entzündungen unter amerikanischen Soldaten geführt.
    Hier ist sein wissenschaftliches Paper

    http://www.nzma.org.nz/journal/118-1218/1564/

    Aber was ist eigentlich mit den Italienischen und den Deutschen Truppenverbänden in Nordafrika passiert?

    Auch waren die USA nicht das einzige „christlich geprägte Land“, das allgemein die Beschneidung eingeführt hatte. Tatsächlich führten alle angelsächsischen Länder-Australien, Kanada, Neuseeland und Großbritannien die routinemäßige Beschneidung ein, von denen alle die Beschneidung entweder vollständig-oder fast vollständig aufgegeben haben. (Eingeführt ist übrigens das falsche Wort: Es gab die eine öffentliche Debatte über die “Vorteile” und Nachteile der Beschneidung, geschweige denn der menschenrechtlichen und bioethischen Fragestellungen. Jungen wurde n häufig ohne Erlaubnis der Eltern beschnitten. eine wirkliche Aufklärung findet bis heute nicht statt.)
    Die große Ausnahme bildet hier die USA, in der die kommerziellen Interessen eines privatwirtschaftlichen, profitorientierten Gesundheitswesen einen raschen Niedergang der Beschneidung in den USA, wie er sich in anderen angelsächsischen Ländern vollzog, verhinderten.
    STEIN: “Die kommt just in einem Augenblick auf, in dem immer mehr Wissenschaftler glauben, dass die Beschneidung von Männern sehr wohl einen messba¬ren medizinischen Nutzen hat. So erwiesen sich 61 Prozent der Männer”

    Diese Bewegung-die sich für das Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit einsetzt Intaktivismus genannt, gibt es bereits seit rund 30 Jahren. Ihre Anfänge reichen noch weiter zurück.
    Hier eine Amerikanische Fernsehaufnahme von 1987- mehr als 20 Jahre vor Gründung von Intact-America
    http://www.youtube.com/watch?v=x6-e23YgIFY

    Hier eine weitere von circa 1982
    http://www.livevideo.com/video/2F959F564F0A48DEAEB64B7A975B9920/american-infant-circumcision-n.aspx

    Juden und Jüdinnen waren von Anfang an vorderster Front an dem Aufbau dieser Bewegung beteiligt.
    Der erste Buch gegen die damals bereits universelle Routine-Beschneidung von jüdischen und nicht jüdischen Jungen, “In the Name of Humanity” wurde 1949 vom Newyorker Juden Joseph L Lewis veröffentlicht.
    http://en.wikipedia.org/wiki/Joseph_L._Lewis

    Dies war wohl jahrzehnte lang das ausführlichste Buch über die Argumente gegen die Beschneidung, bis 1980 Edward Wallerstein- ebenfalls Jude- das Produkt von mehr als 10 Jahren Recherchearbeit veröffentlichte: Circumcision-An American Health Fallacy, das hochachtungsvoll auch die “Bibel-der Intaktivisten” genannt wurde.
    Hier ein Kapitel aus Wallersteins Buch:
    http://www.circumstitions.com/w18.html

    In den 1960ern Jahren, als kaum ein nicht-jüdischer Amerikaner die Beschneidung wehrloser Jungen ohne Betäubung infrage stellte, hatte der jüdische Verleger und Herausgeber des legendären FACT-Magazins, Ralph Ginzburg, den Mut den beschneidungskritischen Artikel The Unkindiest Cut of All zu veröffentlichen, später war Ralph Ginzburg am Aufbau von Nocirc beteiligt, aus dem unter anderen die Menschnenrechtsorganistion Intact-America hervorging.

    Link zum Artikel “The Unkindiest Cut of All” erschienen 1966 im FACT-Magazin
    http://www.cirp.org/news/1966.07_Foley/

    Auch unter dem Vorstand von Intact-America- der Organisation, die Herr Stein zu diffamieren versucht, befinden sich auffällig viele jüdische Intaktivisten.
    -Eliyahu Ungar-Sargon
    -Dr. Mark Reiss
    -Leonard Glick, (Autor von Marked in Your Flesh: Circumcision From Ancient Judea to Modern America)
    -Hanny Lightfood-Klein (Autorin von „Der Beschneidungsskandal“)

    Weitere hochrangige und eminente Inaktivsten jüdischer Herkunft, sind Norm Cohen, Rosemary Romberg, Ronald Goldman, und Dr. Dean Edell um nur einige zu nennen.
    Tatsächlich strotzt die Amerikanische Anti-Beschneidungsbewegung geradezu voll Juden und Jüdinnen, um so absurder und niederträchtiger erscheint Hannes Steins Antisemitismus-Vorwurf.
    Hannes Stein täte gut daran, vielleicht einmal über die Organisation zu recherchieren oder zumindest einen oberflächlichen Blick auf deren Webseite zu werfen, bevor er sie diffamiert und mit Anschuldigungen um sich wirft.

    Hannes Stein hat in seinem Blogbeitrag einen unlesbaren Dreck aus unbelegten Halbwahrheiten und Lügen zusammengeschrieben, der sämtliche Mindesstandard an gutes journalistische Arbeiten unterschreitet, über ein Thema, mit dem er sich niemals näher beschäftigt hat und über das er offenkundig nicht geringste Ahnung hat.

    Wirklich jeder einzelne Satz in seinem Aufsatz ist nachweisbar falsch.

    Was das Aids-Argument anbetrifft so soll es genügen zu sagen, dass das “einzige christlich geprägte Land”, die die Zwangsbeschneidung wehrloser Kinder allgemein eingeführt hat, auch mit seiner Hohen Rate an HIV-Infizierten und AIDS-kranken, wie auch an sämtlichen anderen sexuell übertragbaren Krankheiten „einzigartig“ in der industrialisierten Welt ist.

    Den einzig wirksame Schutz gegen HIV und sexuell übertragbare Krankheiten bieten Kondome, sonst nichts.

    Aufklärung und Verhütung-nicht Amputation hoch erogener Körperteile von nicht einwilligungsfähigen Kindern-sind die einzig wirksamen und einzig menschenrechtlich und ethisch vertretbaren Mittel im Kampf gegen HIV und andere Geschlechtskrankheiten.
    „So erwiesen sich 61 Prozent der Männer, die in einer kontrollierten Studie in Südafrika untersucht wurden, als immun gegenüber dem Aids-Erreger.“

    Und für die falsch Wiedergabe der Ergebnisse einer Studie, so wie die ebenso falsche wie gefährliche Aussage zusammengefasst, die Beschneidung mache 61% der Männer, „immun gegenüber dem Aids-Erreger“, wäre alleine Grund genug um Herrn Steins Artikel aus der Redaktion der Welt zu schmeißen.

    Tatsächlich geht es bei den 60% um eine relative vergleichende Risikoredaktion.
    Es wurden rund HIV-negative gesunde 5000 Männer in zwei Gruppen eingeteilt, die eine Hälfte wurde beschnitten, die andere Hälfte blieb intakt. Dann wurde mehrere Monate lang gewartet, und schließlich untersucht, wer von den Männern HIV-positiv war.
    Solch ein Menschenexpirement nach dem Motto „wir schauen mal wer sich an einer tödlichen Krankheit infiziert und wer nicht“-könnte man in einem westlichen Land aus ethische Gründen gar nicht durchführen.
    Das heißt von 2522 intakten Männern waren am Ende dieser vorzeitig abgesprochenen Studie
    45 oder 1,78% HIV-positiv
    von 2474 beschnittenen Männern waren
    22 oder 0,89% HIV-positiv
    Daraus ergibt sich ein absolutes reduziertes Risiko von ganzen 0,9% WOW fast ein ganzes Prozent!!!
    Dass damit niemand überzeugt werden kann, dass Beschneidung eine gute Idee im Kampf gegen AIDS ist, ist klar. Deshalb muss auch der aufpeitschende Wert von 60% der RELATIVEN Risikoreduktion beworben werden.
    PS: Alle 67 HIV-Infektionen unter den 4996 Testsubjekten (Menschen) hätten selbstverständlich durch geschützten Verkehr, den konsequenten Gebrauch von Kondomen, und gesundheitliche Aufklärung verhindert werden können.
    Aber dann gebe es ja keine Studie, mit der man die Zwangsbeschneidung wehrloser Kinder bewerben könnte.
    Diese Seite klärt über die berüchtigten AIDS -Beschneidungsstudien auf:
    http://www.circumstitions.com/HIV-SA.html#3

    Aufklärung und Verhütung-nicht Amputation hoch erogener Körperteile von nicht einwilligungsfähigen Kindern-sind die einzig wirksamen und einzig menschenrechtlich und ethisch vertretbaren Mittel im Kampf gegen HIV und andere Geschlechtskrankheiten.

    Aber einmal muss Herr Stein erneut seine komplette Ignoranz über dieses Thema unter Beweis stellen:
    „Die Töne in dieser Debatte sind schrill. Viele Gegner setzen die Beschneidung von männlichen Säuglingen mit der „Beschneidung“ von Mädchen gleich, bei der allerdings nicht ein Hautlappen entfernt, sondern die Klitoris – also das zentrale Lustzentrum der Frau – im Ganzen herausgeschnitten oder verstümmelt wird.“
    Es ist richtig, viele Gegner medizinisch nicht notwendiger Genitaloperationen an Kindern setzten die „Beschneidung“ nicht betäubter männlicher Säuglinge mit der Beschneidung von Mädchen gleich-UND DAS AUS GUTEM GRUND und MIT VOLLEM RECHT.

    Wer an diesem Vergleich heute immer noch Anstoß nimmt, der beweist, dass er von der Anatomie der menschlichen Genitalorgane, ungefähr genauso viel Ahnung hat, wie ein Schmetterling vom Winter-nämlich überhaupt keine.

    Es gibt nicht die „EINE“ weibliche Beschneidung, die man mit der männlichen Beschneidung im Sinne einer Vorhautentfernung vergleichen könnte. Tatsache ist, dass es eine große Bandbreite unterschiedlicher Variante von weiblicher Genitalbeschneidung gibt, von denen manche schlimmer, andere aber weniger schlimm sind als die Vorhautentfernung, also die „Beschneidung“ beim Mann.
    Bei der schwerwiegendsten, gleichzeitig auch seltensten Form der weiblichen Beschneidung, werden die Klitoris entfernt und die Schamlippen teilweise vernäht. Bei den milderen Varianten wird die „nur“ die Klitorisvorhaut -oder gar überhaupt kein Gewebe entfernt, sondern lediglich die Klitorisvorhaut eingeschnitten oder eingestochen-ein relativ harmloser und kleiner Eingriff verglichen mit der Entfernung der Vorhaut von Jungen die rund 50% der gesamten Penishaut ausmacht und rund 3/4 der gesamten sensorischen Nervenenden des Penis enthält.-Wir erinnern uns die Beschneidung wurde in Amerika zur Lustbeschränkung und zur Masturbationsprävention eingeführt.
    Siehe diese Graphik hier:
    http://www.beschneidung-von-jungen.de/home/maennliche-und-weibliche-beschneidung/beschneidung-und-ihr-doppelstandard.html

    Jedoch sind alle Varianten der weiblichen Beschneidung, auch jene die weit weniger gravierend sind und bei denen kein oder weit weniger Gewebe entfernt wird als bei der Vorhautentfernung- von der WHO als „Weibliche Genitalverstümmelung“ definiert und in den USA als ein Bundesverbrechen verfolgt, während aber rund 50% der männlichen Neugeborenen in den USA schon wenige Tage nach ihrer Geburt das hier durchleben müssen:

    http://video.google.com/videoplay?docid=-6584757516627632617&hl=en

    Gegen diese Doppelmoral und sexistische Diskriminierung setzten sich die Intaktivisten und Intaktivistinnen in Amerika und anderswo auf der Welt ein.

  2. ich gebe zu: als überzeugten Männerrechtler hat mich das Thema Bescheidung bisher etwas hilflos gemacht – ich fand es nicht ganz so relevant. Dieser Aufsatz von Liberator, der aus dem Kommentarbereich herausgehoben und als eigenständiger Text verbreitet werden sollte – der hat mich das erste Mal von der Relevanz auch dieses Themas überzeugt.

  3. @Liberator

    Herzlichen Dank für diese hervorragende Ausarbeitung. Ich werde diesen Beitrag/Kommentar bei den nächsten News explizit erwähnen und verlinken.

  4. Liberator, der Beobachter hat recht. Dein Kommentar ist es wert, einen expliziten Beitrag daraus zu machen. Kommentare werden von Google und sonstigen Suchmaschinen kaum erfasst, zumindest ist mir nichts Gegenteiliges bekannt. Wenn Du nicht widersprichst, werde ich den Kommentar, mit einer eigenen Überschrift versehen, veröffentlichen. Du kannst auch selbst schreiben, wie eine Überschrift aussehen sollte.

  5. Aus dem Forum WGvdL
    Auch als Zusammenfassung: http://www.wgvdl.com/forum/Info/beschneidung.htm

    ——————————————————————-
    http://wgvdl.com/forum/forum_entry.php?id=95354

    Weil es Juden stören könnte, darf es keine Debatte über männliche Beschneidung geben.

    verfasst von Roslin, 25.10.2009, 12:43 88.134.2.63

    » Ich halte es für falsch, Sachthemen nicht anzusprechen, weil man Juden verärgern könnte.

    Genau so ist es. Niemand muss davor Angst haben, DIE Juden zu verärgern.

    Denn in der Judenheit selbst hat die Diskussion um die Genitalverstümmelung der Jungen längst begonnen. Die Zahl liberaler Juden, die ihren Söhnen diese sinnlose Quälerei ersparen wollen, wächst. Hier die Seite einer jüdischen Organisation, die gegen die Beschneidung auftritt: Juden gegen Beschneidung – Jews Against Circumcision. http://www.jewsagainstcircumcision.org/

    Und es ist eine VERSTÜMMELUNG.
    Das Wegschneiden der Vorhaut führt zum Verlust einer der am dichtesten mit sexuell sensitiven Zellen gespickten Regionen des männlichen Körpers, des Ridged Band. Die männliche Beschneidung wurde ja eingeführt, um die Masturbation zu erschweren, um die männliche Fruchtbarkeit/sexuelle Kraft allein auf die Fortpflanzung zu konzentrieren, ihrer „Vergeudung“ vorzubeugen, also Kontrolle der männlichen Sexualität zu erreichen, nicht anders als bei der weiblichen Genitalverstümmelung auch.

    Bei Beschnittenen entfällt obendrein die Schutzfunktion der Vorhaut für die empfindliche Eichel.
    Deren Haut trocknet aus und verdickt sich, was ebenfalls die sexuelle Erregbarkeit herabsetzt.

    Hat natürlich für Frauen den Vorteil, dass beschnittene Männer sich weniger bewußt anstrengen müssen, um nicht so schnell zu kommen. Beschnittene können also, ohne darauf achten zu müssen, länger und ausdauernder, weil sie weniger erregbar sind. Das scheint vielen Frauen an beschnittenen Männern zu gefallen. Er steht einfach länger und sieht, so sagen manche Frauen, besser aus. Das ist natürlich voll korrekt, wenn Frauen die Zurichtung des männlichen Körpers auf ihre sexuellen Bedürfnisse hin begrüssen. Vielleicht mit ein Grund, warum FeministInnen ventilieren, die Genitalverstümmelung von Mädchen sei so viel schlimmer als die der Jungen, was für den Normalfall der Mädchenbeschneidung einfach NICHT stimmt.

    Aber hier werden ganz bewußt immer Extremfälle (pharaonische Beschneidung, nur in Ostafrika üblich, nur ca. 10% der beschnittenen Afrikanerinnen betroffen) als Normalfall der Mädchenbeschneidung ausgegeben und verglichen mit dem Normalfall der Jungenbeschneidung, also, wie in feministischer „Wissenschaft“ üblich, es werden Äpfel mit Birnen verglichen und ein Unterschied zulasten der Mädchen kann festgestellt werden. Dann natürlich sind die pharaonisch beschnittenen Mädchen viel schlimmer betroffen als die normal beschnittenen Jungen.

    Es gibt jedoch auch in Afrika Extremformen der Jungenbeschneidung (z.B. Abhäuten des gesamten Penis bis zur Wurzel), die gesundheitlich ähnlich verheerende Folgen haben können wie die pharaonische Beschneidung der ostafrikanischen Mädchen.

    Mit diesen Beschneidungsformen müsste man die pharaonische Form vergleichen, aber das tut man natürlich nicht, weil dann das gewünschte, das übliche Ergebnis nicht zu erzielen wäre, das den feministischen Opfernarzissmus alleine befriedigt: MÄDCHEN/FRAUEN SIND STÄRKER, SCHLIMMER, SCHWERER BETROFFEN ALS ALLE ANDEREN. Ein verlogenes Spiel, auch hier, statt einfach zu sagen: FINGER WEG VON KINDERKÖRPERN. Jungen leiden nicht weniger als Mädchen bei ihren Beschneidungen. Jungen krepieren auf elende Art an den Beschneidungsfolgen, nicht anders als Mädchen, aber Jungen kann man zumuten, was man Mädchen nicht zumuten darf. Es sind ja bloß Jungen.

    http://wgvdl.com/forum/forum_entry.php?id=95385

    Weil es Juden stören könnte, darf es keine Debatte über männliche Beschneidung geben.

    verfasst von Roslin, 25.10.2009, 15:33 88.134.2.63

    @Gismatis
    Ich kann Dir als Beschnittenem natürlch nicht Deine persönlichen Empfindungen bestreiten, aber dass eine Verdickung der Eichelhaut stattfindet ist objekiv nachgewiesen durch Nachmessen ebenso wie der Verlust des Ridged Band ein objektives Faktum ist. Wenn Du Dich als Erwachsener zur Beschneidung entschlossen hast, ist das selbstverständlich Dein gutes Recht.

    Ich halte sogar die Entfernung der kleinen Schamlippen und der Klitorisspitze für vergleichbar mit der normalen Jungenbeschneidung, denn ein Mädchen verliert dabei, in Quadratmillimetern meßbar, nicht mehr sensitives Gewebe als ein Junge.

    Wenn von feministischer Seite immer wieder behauptet wird, die Entfernung der Klitorisspitze entspräche der Entfernung DER Klitoris oder entspräche beim Mann dem Abschneiden der Eichel, so ist das dummes Zeug,entweder sich anatomischer Unkenntnis oder propagandistischer Absicht verdankend.

    Die Eichel ist der mit Abstand sensibelste Teil des Gliedes, neben dem Ridged Band, während der sensibelste Teil der Klitoris der Klitorisschaft ist, neben der Eichel der Klitoris, der hinter dem Schambein liegt, auf den machanische Irritationen von außen und von innen über die beiden großen Klitorisschenkel, die die Scheide umfassen und die im Klitorisschaft zusammenlaufen, übertragen werden, der dadurch erregt wird. Entfernte man den, dann wäre das vergleichbar mit dem Entfernen der Eichel, aber der Schaft ist Gott sei Dank für Beschneiderinnen nicht erreichbar, weil er eben im Körperinneren liegt.

    Der Schaft als Erregungszentrum der Klitoris ist übrigens auch der Grund, warum die Diskussion über klitoralen oder vaginalen Orgasmus Blödsinn ist. Alle Orgasmen sind klitoral. Entweder wird der Schaft von außen über das „Knöpfchen“ oder über Bewegungen des gesamten Mons pubis erregt – etwa duch Streicheln – was auch noch möglich ist, wenn das Knöpfchen abegeschnitten wurde oder von innen über Bewegungen des Gliedes in der Scheide, die von den Schenkeln, die rittlings die Scheide umfassen, auf den Schaft übertragen werden.

    Diese Ausführungen bitte ich nicht als Plädoyer für die weibliche Beschneidung oder deren Verharmlosung zu verstehen.
    Sie ist nicht harmlos, sie ist das völlig überflüssige, durch nichts zu rechtfertigende Wegschneiden von sexuell sensitivem Gewebe bei einem Kind und damit eine Beraubung dieses Kindes.

    Nur ist die Beraubung eines normal beschnittenen Mädchens eben nicht schlimmer als die Beraubung eines normal beschnittenen Jungen. Ich will klar stellen, dass die NORMALE = ÜBLICHE Beschneidung von Mädchen und Jungen ähnlich schlimm ist, BEIDE haben zu unterbleiben und es ist unerträglich verlogen, wenn man gegen die Genitalverstümmelung von Mädchen protestiert, die von Jungen aber ignoriert, weil sie angeblich viel weniger schlimm sei.

    Was Erwachsene dann an sich vornehmen lassen, ist allein deren Sache.

    http://wgvdl.com/forum/forum_entry.php?id=95410

    Weil es Juden stören könnte, darf es keine Debatte über männliche Beschneidung geben.

    verfasst von Roslin, 25.10.2009, 19:56 88.134.2.63

    @Gismatis

    » Hast du dafür eine Quelle? Ich dachte, die Klitorisspitze entspreche der
    » Eichel und der Klitorisschaft dem Penisschaft, der ja auch sexuell
    » empfindlich ist.

    Wenn Du Zeit hast, dann lies Dir mal diesen Text von Prof.Richard Shweder durch (37 S. auf Englisch). http://humdev.uchicago.edu/publications/shweder/whataboutfgm.pdf
    Sehr interessant, im Zusammenhang mit sexueller Empfindungsfähigkeit besonders die Seiten S.13-14, 18-20.
    Die entsprechenden Studien sind erwähnt, ausführlicher noch in der Bilbliographie am Ende, z.B. Dr. Carla Obermeyer: Female Genital Surgeries, erschienen in der Zeitschrift Medical Anthropology Quarterly 13, S.79-106, 1999.
    Es konnte z.B. kein Unterschied im sexuellen Empfinden zwischen klitorektomierten und unbeschnittenen Frauen festgestellt werden. Offenbar hat der Verlust des Klitorisknöpfchens keinen größeren Einfluss auf das Lustempfinden der Frauen als der Verlust der Vorhaut bei Jungen.

    Klitorektomierte Frauen haben genauso häufig Lust am Sex, genauso häufig Orgasmen wie Unbeschnittene. Das zeigt, dass die intakt gebliebenen Teile der Klitoris ausreichend Lustgefühle erzeugen, um Frauen auch nach Beschneidung der Klitorisspitze nicht die Lust am Sex zu rauben.

    Dr. Fuambai Ahmadu, http://www.thepatrioticvanguard.com/article.php3?id_article=2434 eine im Westen aufgewachsene Anthropologin, kehrte im Alter von 22 Jahren in ihre Heimat Sierra Leone zurück, um sich beschneiden zu lassen. Sie war vor und ist nach ihrer Beschneidung (mit Klitorektomie) sexuell aktiv und berichtet ebenfalls, ihre sexuelle Empfindungsfähigkeit habe sich nicht vermindert.

    Dr. Fuambai Ahmadu schreibt in dem verlinkten Artikel:

    ….it does not follow that excision of the external clitoris leads to actual or physiological sexual “castration”. Most studies indicate that many circumcised women enjoy sex and experience orgasms. Some do not, but then again many uncircumcised women do not enjoy sex or experience orgasms, despite their clitoris being “intact”.

    …, es folgt daraus nicht, dass die Ausschneidung des äußerlich sichtbaren Teiles der Klitoris zu einer tatsächlichen oder physiologischen Kastration der Frau führt.

    Die meisten Studien zeigen an, dass viele beschnittene Frauen Sex genießen und Orgasmen erleben. Einige tun das nicht, aber auch viele unbeschnittene Frauen genießen Sex nicht und erleben keine Orgasmen, obwohl ihre Klitoris „intakt“ blieb.

  6. Femokratie News 197-2011 « FemokratieBlog - pingback on 16. Juli 2011 um 10:47
  7. Sehr gute und informative Kommentare! Mir selbst ist fast der Kragen geplatzt, als ich auf der Achse des Guten die zwei Links von Hannes Stein entdeckte. Ich habe dann so schnell wie möglich einen Gegenartikel verfasst auf http://www.vonhaeftens-blog.de/node/422. Leider habe ich diese Seite auf FemokratieBlog nicht mit eingearbeitet, weil ich sie zu spät entdeckt hatte. Das werde ich beim nächsten Artikel zu diesem Thema nachholen.

    Auf jeden Fall noch einmal vielen Dank für diese Fülle von Argumenten!!!

  8. hallo, das Thema das das Alte Europa nicht lassen kann.

    ich schlage vor das Alte Europa endlich zu kastrieren damit der Weltfrieden endlich für alle Zeiten eingeführt werden kann.

  9. Wieviel Juden wohnen denn in Afrika?

    Sehr lehrreich an dem ganzen Müll ist, daß man keinerlei wissenschaftliche Forschung, Argumentationen und dergleichen benötigt. Es reicht, einfach sein Herz einzuschalten und das ganze mal emotional auf sich wirken zu lassen.

    Kein gesunder Mensch würde darauf kommen, ein kleines Baby zu beschneiden.

    Im übrigen sollten wir Rüstungsindustrie und Zigarettenproduktion nicht leichtfertig aufgeben.

    Da hängen doch Arbeitsplätze dran!

    Und Beschneidung ist günstig im Zusammenhang mit HIV.

    Das sind erwachsene Menschen mit Abitur und Hochschulabschluß, die so reden.
    Wenn jemand von „nachgeschobenen Gedanken der Evolution“ spricht, nun ja.

    Es wäre mal interessant, ob der Autor des Welt-Artikels selbst beschnitten wurde. Die selbst verstümmelten afrikanischen Frauen heißen auch die Klitoris-Verstümmelungen ihrer Töchter gut.

    Das eigentlich Peinliche an dem Ganzen ist, daß ein emotional empfindungsfähiger Mensch keine Sekunde über dieses Problem nachdenken müßte und sich mit schwachsinnigen Rationalisierungen begnügen würde.

  10. „Es wäre mal interessant, ob der Autor des Welt-Artikels selbst beschnitten wurde. Die selbst verstümmelten afrikanischen Frauen heißen auch die Klitoris-Verstümmelungen ihrer Töchter gut.“

    – Ich nehme es stark an, da Hannes Stein deutscher Jude ist.

    Das Traurige an der Beschneidung ist, dass sie Beschneider schafft.

Trackbacks und Pingbacks: