„Die Wertschätzung jedes einzelnen Kindes ist entscheidend“

Geschwurbel von Politikern dürfte man eigentlich nicht verlinken, aber diese sind nun mal entschei­dend für die Gesetzgebung. Dass Politiker aber um den Erdball krei­sen, somit die „Klimaerwärmung“ noch zu­sätz­lich anheizen, um einfache Lebensweis­heiten zu lernen, verschlägt einem trotz des Wissens um diese Tatsache immer wieder die Sprache. Was kann Deutschland vom erfolgreichen Bildungssystem im Einwanderungsland Kanada lernen? Diese Frage wurde auf einer Diskussions­veranstaltung in der kanadischen Botschaft diskutiert.

Die Wertschätzung jedes einzelnen Kindes ist entscheidend, dieser Satz stammt allerdings von dem Beauftragten für Chancengleichheit in Torontos regionaler Schulbehörde Toronto District School Boards, den die Bundesregierung einge­laden hatte und als Überschrift für ihren Beitrag verwendete.

Bei dieser Veranstaltung ging es hauptsächlich um die bessere Integration von Migrantenkinder. Nun will ich diese keinesfalls gegen deutsche Kinder ausspielen, denn sie können am wenigsten für unsere desolate Bildungspolitik. Ich erinnere mich aber an eine Migrantenstudie mit der Botschaft „Viele Welten leben“, in der seitens der Bundesregierung lediglich die Situation der weiblichen Migrantenkinder bzw. Jugendlichen untersucht wurde. MANNdat e.V. hat daraufhin eine Petition gestartet, um auf die fatale Situation von Migrantenjungen hinzuweisen. Diese wurde allerdings nicht angenommen mit der Begründung, das es ausreichendes Datenmaterial geben würde. Nach dieser Absage hat sich MANNdat des Themas angenommen und die Ergebnisse waren erschreckend.

Frau Böhmer war auf jeden Fall begeistert von der kanadischen Wertschätzung für Kinder.

„Das kanadische Schulmodell begeistert mich“, betonte Böhmer, die sich erst im Juni in Kanada ein persönliches Bild von dem erfolgreichen Bildungssystem gemacht hatte. „Die individuelle Förderung wird in Kanada groß geschrieben: Dadurch hat jedes Kind die gleichen Chancen.“ Besonders beindruckend fand die Staatsministerin die Arbeit der Lehrkräfte. „Hier hat uns Kanada einiges voraus. Die Pädagogen dort sind ausgezeichnet auf die große Vielfalt in ihren Klassen vorbereitet“, so Böhmer. Das könne Ansporn für die Lehrerausbildung und die Lehrer in Deutschland sein. Die Staatsministerin machte deutlich, wie sehr sich auch bei uns die Zusammensetzung der Schülerschaft verändere.

Begeisterung alleine reicht aber nicht, Frau Ministerin. In Hamburg haben erst kürzlich sämtliche Schulleiter einen Brandbrief an die Landesregierung geschickt, weil für Förderung und Integration einfach zu viele Lehrer fehlen – ein scheitern wäre vorprogrammiert. In Berlin gibt es eine Grundschule, an der laut BILD nur noch 3 deutsche Kinder unterrichtet werden, aber auch das interessiert niemanden. Dabei habe ich noch nicht einmal die „kolossale Wertschätzung“ unserer Jungen im Bildungssystem benannt, die von Schulen lieber in Koch- und Bügelkurse geschickt werden, anstatt sich individuell für ihre Bedürfnisse einzusetzen.

Nachfolgend noch ein Beitrag zum Thema Kinder, den ich äußerst interessant fand.

Kinder arbeiten für Taschengeld · Die Einen-halben-Euro-Jobber
Wenn Eltern kaum verdienen, bleibt auch für die Kinder wenig übrig. In Dresden können sie deswegen in der Taschengeldwerkstatt für etwas Kleingeld ar­bei­ten, beispielsweise für Kinokarten. Ein Versuch, Kindern zu helfen, die sonst ihre Tage auf der Straße zu­brin­gen.[..] Die Jungen kommen regelmäßig in die Ta­schen­geld­werk­statt des Kinder- und Jugendhauses Emmers in Dresden: Sie sägen und schleifen in der Tischlerei, flicken kaputte Reifen in der Fahrradwerkstatt oder helfen beim Catering für Kindergeburtstage. Kleine Aufträge für ein Taschengeld von 50 Cent pro Stunde. „Die Kids sollen lernen, mit Geld umzugehen“, sagt Jens Hilg­ner, stellvertretender Leiter des Jugendhauses. Bislang haben sie oft nicht die Erfahrung gemacht, dass Geld durch Arbeit verdient werden muss. „Hier übernehmen sie Verantwortung, lernen durchzuhal­ten.“[..] Er ist stolz auf sei­ne Zöglinge, freut sich, wenn sie etwas geschafft haben. „Manchmal komme ich mir wie ein Ersatz-Papa vor.“ Spiegel

Das ist doch in der Tat mal etwas Positives. Man muss sich mit Jungen nun mal anders beschäftigen als mit Mädchen.

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