Wolfgang Bergmann ist gestorben

Der bekannte Kinder- und Jugendpsychologe Wolf­gang Berg­mann ist tot. Bergmann starb mit 62 Jahren in der Nacht vom 18. auf den 19. Mai 2011 in einem Hospiz in Hannover, nachdem im Februar 2010 bei ihm Kno­chen­krebs diag­nos­ti­ziert wur­de.

Wolfgang Bergmann war einer der bekanntesten Kin­der- und Ju­gend­the­ra­peu­ten Deutsch­lands und als Pu­bli­zist und Au­tor von Sach­bü­chern (un­ter an­de­rem „Gu­te Au­to­ri­tät: Grund­sät­ze ei­ner zeit­ge­mä­ßen Er­zie­hung“ und „Wa­rum un­se­re Kin­der ein Glück sind: So ge­lingt Er­zie­hung heu­te“) zu psy­cho­lo­gi­schen und pä­da­go­gi­schen The­men weit­hin be­kannt. Seit En­de der 70er Jah­re war er zu­dem auch ver­ant­wort­li­cher Re­dak­teur der Zeit­schrift „So­zi­al­ma­ga­zin“.

Die Liebe zum Kind als Grundprinzip

In seinen Büchern setzte sich Wolfgang Bergmann für die Belange und Bedürfnisse der heu­ti­gen Kin­der ein. Sei­ne be­son­de­re Ga­be be­stand da­rin, ih­re je­wei­li­gen Ei­gen­hei­ten, ih­re ei­ge­ne, oft un­ver­stell­te Sicht auf die Welt der Er­wach­se­nen zu res­pek­tie­ren und gut zu hei­ßen. Das brach­te ihn in Ge­gen­satz zu ei­nem Dis­kurs, der bis heu­te in der Tra­di­tion „schwar­zer Pä­da­go­gik“ al­le Grund­übel bei dem „un­er­zo­ge­nen“ Kind sieht, das ent­spre­chend dis­zi­pli­niert wer­den müs­se und dem ein „Zu­viel“ an Lie­be eher scha­de als nut­ze. Dass oh­ne Lie­be zum Kind je­de Er­zie­hung und je­de Pä­da­go­gik nicht mach­bar ist, war ei­nes sei­ner Grund­prin­zi­pien.

Seine kritische Stimme wird fehlen

Seine Gedanken und sein Kampf um das Wohl der Kinder leben in seinen Büchern fort, ih­re Quin­tes­senz fin­det sich in sei­nem Werk „Die Kunst der El­tern­lie­be. Von dem, was uns zu­sam­men­hält“. Zu­letzt ist sein Buch „Lasst eu­re Kin­der in Ru­he!“ er­schie­nen. Im Herbst 2010 grün­de­te Berg­mann die Stif­tungs­ini­tia­ti­ve „Für Kin­der“, durch die sei­ne Ar­beit und sein Le­bens­werk wei­ter­ge­führt wer­den soll.

Eine Gesellschaft, so seine Überzeugung, wahrt ihren inneren Zusammenhalt nur in­so­weit, wie sie ih­re Kin­der gut be­han­delt. Die kri­ti­sche Stim­me von Wolf­gang Berg­mann wird der Dis­kus­sion um gu­te Kin­der­er­zie­hung zwei­fel­los feh­len. Eltern T-on­line.­de

Unter Zeitdruck fehlen mir im Moment die richtigen Worte. Deshalb einfach nur – Ruhe in Frieden, lieber Dr. Bergmann.

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