Archiv nach Monaten: November 2009 - Seiten 2

Klimaschutz insbesondere für Frauen

kopp-gudrun1Bei der Präsentation des diesjährigen Weltbevölkerungsberichts in Berlin betonte Gudrun Kopp, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesentwicklungsministerium:

„Klimawandel betrifft uns alle! Gerade die ärmsten Länder und dort die ärmsten und verwundbarsten Bevölkerungsgruppen – diejenigen, die am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben – werden aber am schlimmsten unter seinen Folgen leiden.

[..]Entscheidend dafür ist der verbesserte Zugang zur Familienplanung sowie die Gleichberechtigung der Geschlechter. Dafür werden wir die Menschenrechte und die Selbstbestimmung insbesondere von Frauen und Mädchen weiter stärken. Ich appelliere ganz explizit dafür, diese Thematik in ein zukünftiges Klimaabkommen zu integrieren.“

[..]Besonderer Wert wird dabei auf die Selbstbestimmung und die Achtung der Menschenrechte der Frauen gelegt.

[..]Der Weltbevölkerungsbericht 2009 des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen, UNFPA, trägt den Titel „Eine Welt im Wandel: Frauen, Bevölkerung und Klima“. Der Bericht stellt die Verbindung zwischen Genderaspekten, Bevölkerungswachstum und Klimawandel dar und betont die Relevanz der Bevölkerungspolitik im Kampf gegen den Klimawandel [mehr]

Ich versuche mir gerade vorzustellen, wie sich das Klima positiv durch Verbesserung der Situationen, insbesondere für Frauen und Mädchen gestalten könnte. Irgendwie fehlt mir da wohl die Vorstellungskraft. Vielleicht hat ja der eine oder andere meiner Leser ein paar gewinnbringende Vorschläge – wenn ja, immer her damit 😉

Entscheidungsgrundlage zu Afghanistan

16211933 Eine stabile Entwicklung in Afghanistan ist auch im deutschen Interesse. Mit zwei Entscheidungen ebnete das Kabinett den Weg für eine weitere deutsche Beteiligung an der Stabilisierung des Landes: Zunächst stimmte es das deutsche Gesamtengagement konzeptionell ab. Darauf aufbauend beschloss es die Fortsetzung des Bundeswehreinsatzes für ein weiteres Jahr, um insbesondere beim Aufbau afghanischer Sicherheitsstrukturen zu helfen [mehr]

Aus dem PDF-Dokument (13 Seiten) der Entscheidungsgrundlage zu Afghanistan [hier]

1. Begründung und Grundlagen des deutschen Engagements
Die Fortsetzung des internationalen Engagements ist notwendig, um in Afghanistan den Rückfall in die Zeit des Bürgerkrieges und der Terrorherrschaft der Taliban zu verhindern: Ansonsten wären die Konsequenz Unterdrückung der eigenen Bevölkerung, Rechtlosigkeit der Frauen, massive Verletzung der Menschenrechte, Perspektivlosigkeit, Unterentwicklung und Destabilisierung der Region.

3. Grundprinzipien des deutschen Engagements
Eigenverantwortung heißt auch, dass die afghanische Regierung Defizite bei verantwortungsvollem Regierungshandeln, Entwicklungsorientierung und Korruptionsbekämpfung energischer und konsequenter als bisher beseitigt. Gleiches gilt für die Wahrung der Menschenrechte, insbesondere der Rechte der Frauen, zu deren Schutz Afghanistan sich verpflichtet hat

5. Deutsche Beiträge
Ferner soll die Aus- und Weiterbildung der Polizei in Fragen von Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechten insbesondere in Nord-Afghanistan intensiviert werden, sich weiterhin für die Stärkung der Menschenrechte, insbesondere die Lage von Mädchen und Frauen, in Afghanistan einzusetzen und Verbesserungen im Bedarfsfall auch auf höchster Ebene anzumahnen.

Männer und Jungen unterliegen in Afghanistan natürlich keiner Rechtlosigkeit. Trotzdem muss ich aber sagen, das ich sehr erstaunt war, das zu sämtlichen dazu gehörigen Berichten der Bundesregierung und diverser Ministerien die Rechte der Frauen und Mädchen kein Thema waren. Dieses habe ich nur in dem entsprechenden PDF-Dokument gefunden.

FOCUS Mail zu „Im Zweifel gegen den Mann“

focus-im-zweifel-gegen-den-mann1Gerade erhielt ich eine Mail vom FOCUS mit unten stehendem Inhalt. Es ist im übrigen das erste Mal, das ich im Anschluss an einen länger zurück liegenden Beitrag nochmals eine Reaktion erhalte. Die Resonanz auf genannten Artikel muss in der Tat überwältigend gewesen sein. Das sind aus meiner Sicht die kleinen „Highlights“, die man für ein Engagement braucht.

im FOCUS 38/2009 hatten wir uns in unserer Titelgeschichte „Im Zweifel gegen den Mann“ mit der Frage beschäftigt, welchen Stand der Gleichberechtigung der Geschlechter nach 30 Jahren Emanzipation eigentlich erreicht hat – und ob die öffentliche beziehungsweise offizielle Aufmerksamkeit von Politik, Medien und Institutionen heute möglicherweise eher Jungen und Männer auf etlichen wichtigen Gebieten benachteiligt.

Zu diesem Thema haben uns sehr viele Zuschriften erreicht. Die Fülle der Wortmeldungen zeigt uns, dass wir offenbar ein brisantes gesellschaftliches Thema gewählt haben, das bisher in den Medien noch zu wenig diskutiert worden ist. Uns freut nicht nur die starke Resonanz, sondern auch die Tatsache, dass 95 Prozent der Leserredaktionen deutlich positiv ausgefallen sind. Oft wurden persönliche Erlebnisse geschildert, besonders häufig auf dem Gebiet des Sorgerechts. Sehr angenehm hat uns als verantwortliche Redakteure der Titelgeschichte der Umstand berührt, dass sich unter den positiven Wortmeldungen auch etliche Zuschriften von Frauen befanden.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir wegen der großen Menge an Reaktionen nicht jeden Brief individuell beantworten können. Trotzdem möchten wir Ihnen sehr für Ihr Interesse an unserem Heft und ihren engagierten Diskussionsbeitrag danken. FOCUS wird sich auch weiterhin bemühen, notwendige gesellschaftliche Debatten widerzuspiegeln.

Möglicherweise haben Sie es schon gelesen: In ihrem Koalitionsvertrag verpflichten sich die neuen Regierungsparteien, „eine eigenständige Jungen- und Männerpolitik“ auf den Weg zu bringen. Eine solche dezidierte Formulierung in einem Regierungsprogramm ist Novum.

Mit freundlichen Grüßen

Heike Börner
im Auftrag für Ulrike Plewnia, Michael Klonovsky und Alexander Wendt

Unterhaltsvorschuss und KG werden erhöht

20-euroschein Kabinett beschließt mehr Entlastung für Familien ab 2010

Den meisten Eltern steht ab Januar 2010 mehr Geld zur Verfügung. Mit der Erhöhung des Kindergeldes und der Kinderfreibeträge möchte die Bundesregierung Familien finanziell spürbar entlasten.

[..]Das Kindergeld wird für jedes Kind um 20 Euro angehoben. Eltern werden ab Januar 2010 monatlich für das erste und zweite Kind je 184 Euro, für das dritte Kind 190 Euro und für das vierte und weitere Kinder 215 Euro bekommen. Die Freibeträge für Kinder steigen von 6.024 Euro auf 7.008 Euro.

Angehoben wird auch der Unterhaltsvorschuss: Alleinerziehende, die vom anderen Elternteil keinen oder keinen regelmäßigen Unterhalt für ihre Kinder bekommen, können Unterhaltsvorschuss erhalten. Er steigt für Kinder im Alter von bis zu 5 Jahren von 117 Euro auf 133 Euro und für Kinder von 6 bis 11 Jahren von 158 Euro auf 180 Euro [mehr]

Nur zur Information.

Nachtrag
Amtliche Düsseldorfer Tabelle 2010
Änderungen der neuen Unterhaltsleitlinien 2010

Bilanz des Männertags ADAM in Pirmasens

©by Dieter Schütz/Pixelio.de

©by Dieter Schütz/Pixelio.de

MANNdat – Anlässlich des Männertags ADAM fand am Samstag, den 7. November 2009 im Carolinensaal in Pirmasens eine Vortragsreihe zur Männergesundheit statt. Hier ein kurzer Bericht:

War der Carolinensaal schon letztes Jahr gut besucht, so war er diesmal sogar voll besetzt. Das zeigt, wie sehr das Thema Männergesundheit mittlerweile angenommen wird. Hochkarätige Vorträge zeigten den Anwesenden Kernthemen zur Männergesundheit auf, vom Männerbauch bis zur Krebsfrüherkennung und erektiler Dysfunktion.

Dr. Bruno Köhler konnte in seinem Vortrag die Männergesundheitspolitik von Bund, Ländern und Krankenkassen vorstellen.

Auf Grund des Erfolges soll auch nächstes Jahr wieder ein Männergesundheitstag stattfinden. MANNdat wurde bereits zu einem Vortrag über die gesundheitliche Situation von Vätern eingeladen.


Die Schwerpunkte der Ursula von der Leyen

vdl-bundestag-111109 In ihrer Rede am 11. November vor dem Deutschen Bundestag skizzierte Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen ihre Pläne für die neue Legislaturperiode.

[..]Auch die Verbesserung der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf sowie die Stärkung der Gleichstellung in Deutschland durch eine eigenständige Politik für Jungen und Männern sind Vorhaben in der neuen Legislaturperiode [mehr]

Aus der Rede von Ursula von der Leyen am 11. November 2009 zur Aussprache zur Regierungserklärung der Bundeskanzlerin im Deutschen Bundestag:

Wir brauchen eine eigenständige Jugendpolitik, und ‑ das ist im Koalitionsvertrag festgehalten ‑ vor allem eine eigenständige Politik für Jungen und Männer.

Denn es sind gerade die Jungen, deren Lebensverläufe im Jugendalter zu brechen drohen. Wir müssen uns die Frage stellen: Was ist los, dass die Jungen nicht mehr ‑ wie die Mädchen ‑ am Bildungsaufwuchs teilnehmen? Warum bleiben sie zurück?

So weit – so gut, aber direkt nach diesen wenigen Worten geht es mit den armen, hochqualifizierten, benachteiligten Frauen weiter.

Bei den Frauen kommt der typische Bruch später im Leben. In den Anfängen der Ausbildung sind sie besser, sie sind schneller in der Schule, sie sind qualifiziert, aber dann kommt der Lebensbruch ‑ verursacht durch die gläserne Decke [mehr]

Wer die anderen Schwerpunkte kennen lernen möchte, möge sich die Regierungserklärung durchlesen.

Gender-Aspekte in der Fortbildung

©by Stephanie Hofschlaeger/Pixelio.de

©by Stephanie Hofschlaeger/Pixelio.de

Die neu erschienene Publikation „Fortbildung-gleichstellungsorientiert!“ bietet praxisnahe Arbeitshilfen zur Integration von Gender-Aspekten in Fortbildungen. Ein Leitfaden für gleichstellungsorientierte Didaktik sowie fachbezogene Konzepte für Fortbildungen erleichtern zielgerichtet die aktive Umsetzung von Gleichstellungsprinzipien [mehr]

Die Arbeitshilfe soll sowohl Planende in Fortbildungseinrichtungen als auch Dozentinnen und Dozenten in die Lage versetzen, Gleichstellungsaspekte in ihre Lehrveranstaltungskonzepte zu integrieren, sie in die Planung einzubeziehen und in den Fortbildungen praxisnah zu vermitteln. PDF (7,1 MB) Fortbildung – gleichstellungsorientiert! [hier]

Nachfolgend ein Beispiel aus der Arbeitshilfe:

Kleingruppenbildung und Aufgabenstellung
In einer Seminarphase sollten die Teilnehmenden die Anwendung eines vorher dargestellten Instruments in Kleingruppen zu je vier Personen ausprobieren. Die Gruppenbildung geschah mit einer spielerischen Methode. Alle vier Kleingruppen waren gemischt zusammen gesetzt. Die Gruppen sollten selber entscheiden, anhand welchen konkreten Beispiels aus ihrer beruflichen Praxis die Erprobung erfolgen sollte. Bei der Darstellung der Gruppenergebnisse im Plenum stellte sich heraus, dass in allen Gruppen die Praxis von beteiligten Männern zur Grundlage genommen worden war. Keine der Frauen hatte das Instrument anhand ihrer Erfahrungen ausprobiert. Die Seminarleiterin war von dem Ergebnis der Gruppenarbeit selber überrascht, damit hatte sie nach dem bisherigen Verlauf der Zusammenarbeit im Seminar nicht gerechnet. Eine Möglichkeit, dem entgegenzusteuern, ist die Arbeit in geschlechtshomogenen Kleingruppen. In diesem Fall hätten auch teilnehmende Frauen die Chance gehabt , die Umsetzung in ihre berufliche Praxis auszuprobieren.

In einer Kleingruppe von 4 Personen schaffen Frauen es nicht, ihre eigenen Konzepte durchzusetzen. Wie wollen sich jene Frauen denn in der Realität durchsetzen?

Jungens sind nur noch Dreck wert

©by Andreas Morlok/Pixelio.de

©by Andreas Morlok/Pixelio.de

und Männer sowieso. Ich bin so wütend, wie schon lange nicht mehr. Einen Gesundheitsbericht nur über Frauen und Mädchen nenne ich schlicht Geschlechterrassismus. Wie konnte es soweit kommen, das sich dieser weltweit etablieren und unverhohlen darüber berichtet werden kann? Hier zunächst einmal die Pressemitteilung des Bundesgesundheitsministerium.

Mit dem heute veröffentlichten Bericht zur globalen Gesundheit von Frauen legt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erstmals eine weltweite Bestandsaufnahme der gesundheitlichen Situation von Frauen und Mädchen vor. Obwohl die Datenlage in einigen Bereichen noch nicht vollständig ist, werden insbesondere Gesundheitsrisiken bei Frauen aufgrund sozialer, kultureller und geschlechtsbedingter Benachteiligungen deutlich. Viele Erkrankungen, Behinderungen und Todesfälle wären vermeidbar, wenn auch für Frauen der Zugang zu einer angemessenen Gesundheitsversorgung sichergestellt würde.

Nur durch die gemeinsamen Anstrengungen aller Mitgliedstaaten der WHO kann die Gesundheit von Frauen weltweit verbessert und können die Milleniumsentwicklungsziele, z.B. zur Müttergesundheit und Gleichstellung der Geschlechter erreicht werden. Der Weltfrauengesundheitsbericht macht zugleich deutlich: Wer die gesundheitliche Situation von Frauen und Müttern verbessert, stärkt zugleich auch die Familien und die Gesellschaft, in der sie leben [hier]

Ob dieser Mitteilung bin ich fast ohnmächtig vor Zorn. Erst letztens habe ich der Homepage irgendeiner deutschen Stadt entnehmen können, das sich Gleichstellungsbeauftragte nur für die Belange von Frauen und Mädchen interessieren. Daraufhin schrieb ich diese Frau an und als Antwort bekam ich lediglich ein blabla zurück.

Wie man beispielhaft der unten eingefügten Grafik der Amerikaner entnehmen kann, sterben Männer immer noch früher als Frauen, bei schwarzen Männern sieht die Bilanz noch schlimmster aus. Aber nicht nur diese Tatsache regt mich auf. Viel unverständlicher ist für mich, das man auch noch bei Kindern separiert. Demnach sind nicht nur Frauen mehr wert als Männer, sondern Mädchen auch mehr wert als Jungen. Wann hört dieser Geschlechterrassismus endlich auf?

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Eine Grafik über die weltweite Sterblichkeit der Menschen ist mir nicht bekannt, deshalb füge ich noch einen Link ein, der zumindest die Zahlen aller Länder präsentiert. Auch aus dieser geht klar hervor, das Männer bis auf eine Handvoll Länder, immer noch früher als Frauen sterben. Mein Dank geht an Oliver, der mir diese Liste mangels Englischkenntnisse zugeschickt hat [hier]

Tagesspiegel Interview mit von der Leyen

ursula-von-der-leyen-1074579_src_pathskww Ursula von der Leyen – „Auf Mutti kann man sich verlassen“

Frau von der Leyen, kann die Familienministerin uns erklären, warum die Kanzlerin in der CDU „Mutti“ genannt wird?

Mit Mutti assoziieren wir jemanden, der sich kümmert, der für ganz Vieles Verständnis hat – und auf den man sich verlassen kann. Ich verbinde, wie wohl die meisten Menschen, mit dem Begriff Mama oder Mutti ganz warme Erinnerungen.

Pruuuuuust… da fällt mir nichts mehr zu einsmiley1146

[..]Können Sie uns trotzdem sagen, welche Art von Gesundheitsreform die Koalition nun tatsächlich verabredet hat – ein vollkommen neues Gesundheitssystem oder nur die Korrektur des bestehenden?

Nein, das will ich nicht tun. Ich halte mich an die gute alte Regel, wonach sich eine Ministerin oder ein Minister nicht in die Angelegenheiten eines anderen Ressorts einmischen soll.

Soll ich jetzt lieber lachen oder doch weinen, verehrte Frau Ministerin? Ich erinnere mich gerade noch so vage daran, das die Debatte rund um das Thema Kinderpornografie und dem Zugangserschwerungsgesetz eine Angelegenheit des Wirtschaftsministeriums war und sie dieses förmlich an sich gerissen haben.
Aber wie heißt es so schön bei Politikern: was schert mich mein Geschwätz von gestern.

[..]Was haben Sie sich im eigenen Ministerium vorgenommen?

Mich beschäftigt zunehmend die Frage der Brüche im Lebensverlauf. Eines meiner Hauptthemen wird die Kinderarmut sein. Außerdem will ich mich noch stärker den Problemen der „Sandwich-Generation“ widmen: der Generation, die arbeitet, Kinder erzieht und gleichzeitig die Pflege ihrer Eltern auf sich zukommen sieht. Und nicht zuletzt will ich die Gleichstellung voranbringen. Gut ausgebildete Frauen müssen Führungspositionen ausüben können, auch wenn sie Kinder haben.

Etwas anderes hatte ich auch nicht erwartet, vor allen Dingen die Probleme mit der Gleichstellung. Früher hieß es ja wenigstens noch Gleichberechtigung, aber das ist ja schon lange passe.

Mir fällt da gerade eine Frage ein: Warum wurde nicht über die im Koalitionsvertrag beschlossene Jungen- und Männerpolitik debattiert? Vermutlich fühlt sich Frau von der Leyen dafür immer noch nicht zuständig. Aber wer weiß schon, wofür das womöglich gut ist. Der Rest des Interviews ist ebenfalls ziemlich lustig und lesen könnt ihr dieses [hier]

Nachtrag
Ein weiteres Interview hat Ursula von der Leyen mit Welt Online geführt und ist auf der Seite des BMFSFJ zu finden [hier]

Antidiskriminierungsstelle mit neuem Chef

christine_luedersChristine Lüders soll Antidiskriminierungsstelle des Bundes leiten

Bundeskabinett schlägt Expertin für Integration, Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation als Nachfolgerin von Dr. Martina Köppen vor

Christine Lüders verfügt über langjährige Erfahrungen und vielfältige Verbindungen in Politik und Wirtschaft. Sie war unter anderem als Vorstandsreferentin und Abteilungsleiterin bei Lufthansa tätig. Später leitete sie das Referat Presse-, Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation im Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration in Nordrhein-Westfalen. Zuletzt war die 56-Jährige Referatsleiterin für Öffentlichkeitsarbeit und Beauftragte für Stiftungen im Kultusministerium in Hessen. Die studierte Pädagogin ist verheiratet und lebt in Frankfurt am Main [mehr]

Interessant an der Meldung des BMFSFJ war für mich, das außer einem kurzen Dank an Frau Dr. Martina Köppen nichts über deren Arbeit zu lesen war. Anscheinend war sie wohl doch nicht die Beste für diesen Job und das, wo Frauen doch alles besser können 😉

Uvdl hat Rammstein Album indizieren lassen

zensursula Wie ich gerade aus einem anderen Blog erfahren habe, hat Ursula von der Leyen einen Antrag zur Indizierung des neuen Rammstein Album „Liebe ist für alle da“ gestellt, der auch glatt von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien genehmigt wurde. Ab Mitte nächster Woche darf das Album weder an Jugendliche verkauft, noch frei zugänglich gemacht und beworben werden. Der Keyboarder Christian “Flake“ Lorenz meinte dazu in der BILD am SONNTAG, das auf dem Album “nichts Missverständlicheres als auf anderen Rammstein-Platten“ sei. Flake weiter dazu: Die Musik der Band richtig einzuordnen “sollte man eigentlich jedem Menschen mit einem Minimum an Verstand und Reflexionsvermögen zutrauen.“

Irgendwie kommt mir das Ganze aber trotzdem komisch vor. Nach meiner Recherche zu diesem Album habe ich nämlich überwiegend kritisches dazu gelesen und das es eines der schlechtesten Alben der Band sei. Leider kann ich dieses nicht beurteilen, da ich es bisher nicht gekauft habe.

Gut an dieser Tatsache ist allerdings eines: Nun kommt auch bei der Jugend die Politik der Zensursula an und dürfte bei vielen negative Stimmung erzeugen. Das dürfte nicht nur den Piraten einen weiteren, regen Zulauf bescheren.

Ich befürchte, so mancher ehemaliger DDR-Bürger wird sich bei dieser Politik immer öfter an alte Zeiten erinnern.

Neue Staatssekretärin im BMJ

bundesjustizministerium-haupteingang Da nach jedem Wechsel der Bundesregierung nicht nur neue Minister, sondern auch Staatssekretäre berufen werden, möchte ich kurz die Arbeit der zukünftigen Staatssekretärin des Bundesjustizministerium vorstellen. Auf der Homepage des BMJ findet man noch keine Informationen, diese sind lediglich in der Begrüßungsrede der neuen Justizministerin vorhanden. Bei Google sowie auf der Homepage der Bundesregierung war ich ebenfalls erfolglos.

Da Frau Dr. Grundmann nach den wenigen Information, die Frau Leutheusser-Schnarrenberger von sich gegeben hat, bereits in der Vergangenheit im Familienrecht tätig war, stelle ich nachfolgend den wesentlichen Auszug aus der Rede ein.

Seit 1993 ist Frau Dr. Grundmann im BMJ tätig. Schon als Referatsleiterin hat sie mit der Reform des Mietrechts ein außerordentlich brisantes politisches Vorhaben gemeistert. Und in den letzten vier Jahren hat sie als Unterabteilungsleiterin wichtige Reformprojekte im Familienrecht durchgesetzt, vor allem das neue Unterhaltsrecht. Diesen Reformen im Familienrecht haben auch meine Fraktion und ich im Bundestag zugestimmt. Sie haben nämlich das geschaffen, was für mich Liberalität ausmacht: mehr Freiheit und Selbstbestimmung und keine Festlegung des Rechts auf ein einzelnes Lebens- und Familienmodell. Frau Dr. Grundmann steht für diese moderne und liberale Rechtspolitik. Außerdem besitzt sie das, was man neudeutsch soft-skills nennt: Sie kann Menschen zusammenführen, sie kann Kompromisse schmieden und sie kann durch Argumente überzeugen [mehr]

Nach dieser Aussage kann man sich vorstellen, das auch in Zukunft keine Verbesserungen im Familienrecht zu Gunsten von Kinder und Väter zu erwarten sind.

Zivildienst mit freiwilliger Verlängerung

vdl-portraet-kinderschutzkonferenzUrsula von der Leyen: „Qualität im Zivildienst erhalten und parallel Freiwilligendienste ausbauen“

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen will den Zivildienst auch künftig als Lerndienst stärken und die Freiwilligendienste ausbauen.

„Zivildienst als Lerndienst mit freiwilliger Verlängerungsmöglichkeit und parallel dazu Freiwilligendienste erweitern und attraktiver gestalten, das ist die Aufgabe, die vor uns liegt. Anerkannte Zeugnisse, soziale Sicherheit, pädagogische Begleitung und einheitliche gesetzliche Rahmenbedingungen sind die Eckpfeiler für den Umbau“, sagte die Bundesministerin am 3. November in Berlin [mehr]

Obiges hatte ich gestern bereits in den Nachrichten gehört und habe mich sofort gefragt, was Ursula von der Leyen wohl unter freiwilliger Verlängerung versteht? Ich verstehe darunter folgendes: Unter gleichen Bedingungen – denn sonst würde sich die ‚Investion‘ der jeweiligen Träger kaum lohnen. Weitere Fragen wären: wird den Zwangsdienstleistenden die Verlängerungsoption vor der Einstellung mitgeteilt oder nachher? Was passiert, wenn sich Zivis bereits vorher weigern? Was passiert, wenn ihnen dieses erst nach Absolvierung der regulären Zeit mitgeteilt wird? Fragen über Fragen…

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