Immer wieder lese ich, das Väter früher kaum Verantwortung für die Familie getragen hätten. Die alten Patriarchen seien „lediglich“ arbeiten gegangen und ansonsten haben diese ihre Frauen alle Arbeiten machen lassen. Bei solchen Aussagen beschleicht mich stets das Gefühl, dass man die Väter in die alten „Bösen“ und die neuen „Guten“ spalten will.
Väter – Super, Papa!
Männer wollen heute gute Väter sein – warum nehmen sie sich dann nicht Zeit für ihre Kinder?[..]Glücklich – das scheinen sie zu sein, die Väter von heute, die ja alles ganz anders machen als ihre eigenen Väter. Männer, die sich ihrer Rolle bewusst sind, die sie neu definieren und die nichts mehr zu tun hat mit dem alten Patriarchen, der die Geschicke seiner Familie aus der Ferne lenkt und sich ansonsten raushält: aus dem Alltag, aus der Verantwortung.
Nimmt man diesen Abschnitt und die Frage in der Einleitung, dann sind aber nicht nur die alten Väter böse, sondern auch die Neuen. Warum sonst fragt der Autor danach, wieso sich „heutige“ Väter keine Zeit für ihre Kinder nehmen würden?
[..]Es gibt Männer, die halten sich für schlechte Väter, weil sie mit ihren Kindern zu McDonald’s gehen oder weil sie den Fernseher anmachen, wenn sie mal ihre Ruhe haben wollen. Weil sie Basteln und Singen langweilig finden. Weil sie sich ihre Frauen anschauen, denen alles leichtzufallen scheint, und dann fantasieren die Männer von einem Leben 1961, als es den neuen Vater noch nicht gab, sondern Typen, von denen man erwartete, dass sie das Geld nach Hause bringen, mehr nicht. Ach, was waren das für Zeiten…
Die alten sowieso die neuen Väter haben also nur Geld nach Hause gebracht. Was soll uns das eigentlich sagen? Das die Arbeit der Väter nichts wert war/ist? Wieso werden dann Frauen in die Arbeit gedrängt, wo diese doch anscheinend wertlos ist?
Heinz Walter erforscht seit Jahren den deutschen Vater, er ist Herausgeber des Buches Vater, wer bist du?. Weiß er, was ein Vater heute können muss? Walter sagt, ein Mann muss sich darüber im Klaren sein, was er für ein Vater sein will, bevor das Kind auf der Welt ist. »Die meisten schaffen die äußeren Bedingungen für ein Kind – übersehen aber oft die inneren Voraussetzungen.« Und sie sollten diese Frage nicht nur mit sich selbst klären, sondern mit der Partnerin, mit Freunden, mit Männern, die bereits Väter sind. Deshalb nennt Walter als Kernkompetenz des modernen Vaters die Kommunikationsfähigkeit. »Und dann muss er bereit sein, für sein Kind da zu sein – nicht nur als Ernährer, sondern als präsente Person.« Die Zeit
Kommunikationsfähigkeit heißt demnach präsent sein oder wie muss man die Aussage verstehen? Mehr stelle ich nicht ein, lest Euch den Artikel einfach durch…
In diesem Zusammenhang möchte ich noch auf einen Artikel hinweisen.
Die väterlichere Erziehung – Besser, schlechter oder einfach anders?
[..]Es ist schon erstaunlich, wie wenig die weisen Forschungshäupter bisher über die Bedeutung des Vaters zugunsten der Entwicklung seines Kindes ans Licht gebracht haben. Dem Mythos, dass Mütter wichtiger als Väter sind, ist zwar längst die wissenschaftliche Basis entzogen worden, doch er hält sich hartnäckig in den Köpfen. Denn lange ging selbst die Wissenschaft davon aus, dass der männliche Elternteil sich lediglich am Verhalten der Mutter zu orientieren bräuchte, dann wäre schon alles „in Butter“. Ein absoluter Unsinn, wie wir heute alle wissen. Vaterfreuden
Typisches Gedöns von Feministinen und Feministen, stets bemüht das Männliche in unserer Gesellschaft abzuwerten. Beide Geschlechter verdienen Respekt.