Das hinter jedem Mörder oder in diesem Fall einer Mörderin ein Schicksal liegt, steht außer Frage. Ob das für die betreffende Person schlimm war oder nicht, kann letztendlich keiner von uns beurteilen. Gerade in Extremsituationen liegen die Nerven oftmals blank und manch einer hat den – seiner Ansicht nach – Verursacher nicht nur zum Teufel gewünscht, sondern in einem Kurschlussgedanken auch umbringen wollen. Bei den meisten Menschen kommt es nicht dazu und das beruhigt dann doch.
Kindstötung in Berlin-Buch
„Es gibt keine Antwort auf das Warum“Eine junge Frau tötet ihr Neugeborenes. Für Boulevardmedien ist schnell klar, warum: Die „Todesmutter“ ist arm, hat schon zwei Kinder, lebt in der Platte. Doch so einfach ist es nicht, schreibt ein Sozialarbeiter, der die Familie kennt
Wie nähert man sich der Tat einer Mutter, die ihr Neugeborenes tötet? Vier Stunden nach der Festnahme verkünden die über Google gefundenen News alle das Gleiche: Madlene, die „Todesmutter“ aus Buch, hat ihr neu geborenes Kind in der Mülltonne entsorgt. Sie war Hartz-IV-Empfängerin (!), lebte mit zwei (!) Kindern, Hund (!) und dem ebenfalls auf Hartz IV (!) angewiesenen Lebensgefährten in einer Plattenbauwohnung (!) in Berlin-Buch (!). Kein Wunder also, die Erklärung ist gefunden. So kann man das machen.[..] TAZ
Wenn man den Bericht gelesen hat, bekommt man schnell Mitleid mit der jungen Frau und bleibt trotzdem hilflos zurück.
Ja, Mitleid mit Frauen sollen wir alle immer haben. Das ist ja gerade die Absicht solcher Artikel. Die Frage bleibt nur, warum für Männer solch mitfühlendes und wohlwollendes Interesse nicht abrufbar ist.
@Mus Lim: Ich vermute, dass das so ähnlich ist wie bei Dackeln oder Babys. Desto schwächer und hilfloser ein Mensch erscheint, desto mehr Mitleid hat man mit ihm. Und Männer erscheinen oft eher stark.