„Der entsorgte Vater“ auf ARTE

douglas-wolfspergerMittwoch 10. November 2010 • 21:50h

Von fast allen Kindern wird die Trennung der Eltern als belastend und bedrohlich erlebt. Ohnmächtig müssen sie zusehen, wie sich Vater und Mutter mit Wut, Hass, Demütigungen und Rache bekriegen und verfolgen. Viele Kinder verlieren dabei einen Elternteil – zumeist den Vater. Die ganze Bandbreite der emotionalen Auswirkungen und der faktischen Konsequenzen gescheiterter Beziehungen und zerstörter Familienbande kommt in den Geschichten der vier Trennungsväter zum Vorschein, die Douglas Wolfsperger in seinem Dokumentarfilm erzählt [ARTE]

Zwar werden von dem Film nur 52 statt 86 Minuten gezeigt, aber vermutlich dürfen wir froh sein, das ARTE diesen Film – wenn auch in gekürzter – Form überhaupt zeigt. Allerdings solle man wissen, das ARTE ein durch und durch feministischer Sender ist. Dieser hat bereits vor Jahren bösartig gegen Väter agiert, was Matthias Matussek in einem Vorwort zu seinem Buch „Die vaterlose Gesellschaft – Polemik gegen die Abschaffung der Familie“ beschrieben hat.

[..]Im letzten Jahr erhielt ich in London, wo ich mit meiner Familie lebte, Besuch von einer Redakteurin des „arte“-Kanals, die einen Film über Väter-Initiativen und Aktivisten drehen wollte, und mich als den „Missionar der deutschen Männerbewegung“, als der ich von „Stuttgarter Zeitung“ einst tituliert wurde, befragen wollte. Sie wollte, wie sie sagte, auch den Männern und ihren Anliegen einmal Gehör verschaffen, ganz fair. Mir gefiel das.

[..]Sie wollte mich allein. Sie wollte mich grimmig, vor meinem Computer. Dann fragte sie nach den militanten Väter-Aktivisten in London, nach der Wirkung meines Buches in Deutschland, nach meinen Lesereisen, nach den Männern, die meine Lesungen besuchten, nach wütenden Männern in der Situation kompletter Ohnmacht – ich hatte auf meinen Lesereisen mit Hunderten von ihnen Kontakt. Ich antwortete ihr, ich erklärte, ich plädierte leidenschaftlich für mehr Gerechtigkeit, und ihr Nicken sah aus, als nicke sie aus Mitgefühl.

Drei Monate später lief der Film. Er lief unter dem Titel: „Wenn Väter sich rächen“. Er zeigte ein Sammelsurium von Männern, die als vereinsamt, neurotisch oder als schlechte Verlierer charakterisiert wurden, und ich war ihr Einpeitscher. Die Interviews wechselten immer wieder mit düsteren Szenen ab, in denen ein Mann ein Mädchen verführt und anschließend vergewaltigt. Die Botschaft war klar: Die in dem Film gezeigten Männer wurden als Gewalttäter vorgeführt, besonders die, die in Scheidung und im Streit mit ihren Ex-Frauen lebten [mehr]

Der Maskulist: Lila Kröte für ARTE-Sender
WikiMANNia: Väter sind wichtigTrennungsväterMatthias Matussek

7 Kommentare.

  1. Die, die den Film in Gänze gesehen haben – was hat gefehlt?

    Der Film, so wie er war, zeigt zwar die Schicksale, hält sich mit einer Systemkritik jedoch ziemlich zurück; man könnte – mit etwas Mühe – sich immer noch, es handle sich dabei um Einzelfälle (den Abspanntext übersehend).

  2. Es fehlte komplett die entfremdende Frau, die zwar nichts mit den Männern im Film zu tun hatte, aber immerhin bereit war, über ihre Gründe der Vaterentsorgung zu reden.
    Ob noch mehr fehlte, kann ich nicht sagen. Ich hatte aber das Gefühl, da und dort fehlt ein Schnipsel.
    Und das „berühmte“ Kinderfoto war auch nicht zu sehen.

  3. Der Vater wird ganz locker über die Unterhaltspflichten (Kosten) systembedingt entsorgt.
    Wie soll man bei Arbeitslosigkeit von 770 Euro wohnen, Arbeit suchen (Computer) und zwei WE’s mit Kindern bestreiten? Es ist eine Einladung zur Hartz IV: da bleiben einem etwas um 400 Euro aber Wohnung/Energie sind vom Amt dann bezahlt….

    Sagen wir doch alle ganz laut: Wir sind in den Augen der überwiegenden Mehrheit Arschlöcher, die es verdienen ausgepresst zu werden. Wir sind die dunklen Gestalten vor denen man Frauen, Kinder, Hunde, Katzen und Wellensittiche schützen muss…ich bin einfach sprachlos, wütend und traurig nach meiner Scheidung. Die Lehre: ich liebe meine Kinder über alles, aber wenn ich mir die letzten Jahre anschaue und den Scherbenhaufen vor dem ich stehe: ich hätte sie nicht gezeugt und das ist eine schreckliche Erkenntnis.
    Die Freude, die Spielzeuge diese wunderschöne Zeit endete in meinem finanziellen Disaster. Der Exfrau geht es gut. Und ich muss Geld leihen, um Bewerbungen zu schreiben und Internet bezahlen zu können.
    Vae victis…

  4. Dieser Film zeigt wie es Millionen Väter geht , die Anzahl derer steigt enorm laut einer aktuellen Scheidungsstudie !
    Leider bin ich ebenfalls davon betroffen , nicht nur finanziell sondern auch von der Tatsache , dass ich zu dem Übel nicht beigetragen habe !
    Gründe wie es ist keine LIEBE mehr vorhanden und letztlich den Entschluß alleine zu fällen alles aufzugeben läßt jeden Mann verzweifeln .
    Meine Kinder sind mein“ EIN und ALLES“ was mich noch durchhalten läßt , diese kann ich nur sehen wenn es die Laune meiner EX-Partnerin zuläßt .
    Trotz Gericht und Besuchsrechte gibt es genügend Schlupflöcher die Kontakte zu unterbinden .
    Der Vorteil liegt auf der Hand , finanzielle Absicherung , Freiheit – nicht in einer Partnerschaft / Ehe gebunden zu sein , weniger Verantwortung zu den selben Konditionen !
    Sorry , das mußte ausgesprochen werden ! Sollte sich in Zukunft nichts daran ändern , wird die Zahl derer( Männer ) weiter stetig wachsen !

  5. Der Film wird im WGvdL.com-Forum als Download angeboten:

    http://wgvdl.com/forum/forum_entry.php?id=155739

  6. Gibt es eigentlich konkrete Zahlen, wie viele Väter dies betrifft? Ich habe mal eine Demo betroffener Väter in Freiburg gesehen… das war ein versprengtes Häuflein, mehr nicht. Versteht mich nicht falsch, deswegen ist es nicht weniger schlimm, aber: gibt es irgendwelche Zahlen??

  7. Ich kann nur Zahlen zu Sorgerechtsentscheidungen anbieten:

    https://femokratie.com//zahlen-zu-sorgerechtsentscheidungen/05-2009/