Alleinerziehende wollen arbeiten

Ursula von der Leyen: „Alleinerziehende wollen arbeiten, brauchen aber Unterstützung beim Schritt ins Erwerbsleben“

Bundesfamilienministerin startet Projekt „Vereinbarkeit für Alleinerziehende“

uvdl-hand-auf-knie-kleinDie Bundesregierung will Alleinerziehende zukünftig stärker bei der Arbeitssuche und im Erwerbsleben unterstützen. Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Ursula von der Leyen, gab am heutigen „Internationalen Tag der Familie“ den Startschuss für das Projekt „Vereinbarkeit für Alleinerziehende“. Die Initiative ist Teil einer Kooperation des Bundesfamilienministeriums, des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und der Bundesagentur für Arbeit.

„Alleinerziehende sind in der Mehrzahl nicht nur ebenso gut ausgebildet wie Mütter, die einen Partner an ihrer Seite haben, sie sind auch überdurchschnittlich motiviert und wollen wirtschaftlich auf eigenen Beinen stehen“, erklärt Bundesministerin von der Leyen. „Weil sie den Alltag mit Kindern alleine meistern müssen, haben sie aber häufig Schwierigkeiten, eine passende Arbeit zu finden. Oft scheitert der Wiedereinstieg allein daran, dass es keine Kinderbetreuung gibt. [mehr]

Aus dem Pressematerial: Auftakt der Pilotprojekte „Vereinbarkeit für Alleinerziehende“ auf Seite 4 (PDF 8 Seiten) [hier]

Finanzielle Aspekte

• 81 % haben Anspruch auf Unterhalt, nur die Hälfte erhält ihn regelmäßig
• ein Viertel muss sich finanziell ziemlich einschränken, 8 % hat große Geldsorgen

Nichterwerbstätige

• 40 % geben an, keine geeignete Stelle zu finden (auch Vereinbarkeit)
• 45 % geben Kind(er) als Grund für Nichterwerbstätigkeit an
• 40 % möchten gerne spezielle Beratung durch die Arbeitsagentur

Kinderbetreuung

• Jede/r Fünfte ist unzufrieden, insbesondere wegen der Betreuungszeiten

Alleinerziehende bis 29 Jahre

• 45 % der nicht Erwerbstätigen dieser Altersgruppe möchten nicht arbeiten
• etwa die Hälfte von ihnen sagt, dass sich eine Arbeit finanziell für sie nicht lohnt (Allensbach 2008)

BMFSFJ: Projekt „Vereinbarkeit für Alleinerziehende“ gestartet

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen hat den Startschuss für zwölf Pilotstandorte gegeben, die Alleinerziehende zukünftig stärker bei der Arbeitssuche und im Erwerbsleben unterstützen. Die Projekte sollen vor allem bereits vorhandene Angebote stärker vernetzen [hier]

Alleinerziehende stärker fördern

18 Prozent aller Familien in Deutschland sind Familien mit einem alleinerziehenden Elternteil. Insgesamt leben mehr als 2 Millionen Kinder unter 18 Jahren in alleinerziehenden Familien. Alleinerziehende machen also einen wesentlichen Bestandteil der Familien in Deutschland aus.
Die Erwerbstätigenquote der Alleinerziehenden ist hoch: 63 Prozent sind aktiv erwerbstätig, das heißt sie sind nicht in Mutterschutz oder Elternzeit. Auch Alleinerziehende, die nicht erwerbstätig sind, würden zu einem großen Teil gerne arbeiten, haben aber in der Regel größere Schwierigkeiten, sich auf dem Arbeitsmarkt zu positionieren [mehr]

Hinter dem letzten Link finden sich auf der Seite des BMFSFJ noch viele weitere Informationen und Dossiers zu Familie und Alleinerziehenden. Wer sich mit dem Thema auseinander setzen möchte, für den lohnt sich ein Besuch dieser Seite allemal.

Ich glaube aber, Fakten und Zahlen sprechen für sich, weshalb ich mir eine Abhandlung zu diesem Thema verkneife 😉

Link
2 Seiten Material für die Presse vom BMFSFJ: Daten und Fakten zum Thema Alleinerziehende

2 Kommentare.

  1. Warum auch arbeiten?

    Das zumindest höre ich von alleinerziehenden Frauen sehr oft, viele sind mit Sozialamt aufgewachsen und machen dort weiter wo ihre Eltern aufgehört haben.

    Aber auch diejenigen Frauen die gebildeter sind und ein Studium oder eine Ausbildung haben, sehen nach einer Schwangerschaft oftmals nicht mehr ein arbeiten zu gehen.

    Solange es einen finanziell potenten Partner gibt es sowieso kein Problem für diese Frauen.

    Aber auch als Alleinerziehende ist ja für manche Frau nicht einzusehen wieder zu arbeiten bevor das Kind 18 ist!

    Diese Haltung wird zudem gefördert durch feministisch unterwanderte Behörden und die Helferindustrie.

    Auf der Strecke bleiben erst mal die Kinder aber auch die Gesellschaft verfällt immer mehr in ein durch Frauen bestimmendes Familienbild, kurz die Männer/Gesellschaft zahlt und Frau bestimmt.

    Vielleicht bereitet dies den Weg zum Solidaritätsbeitrag für Alleinerziehende und schwangere Frauen?

    Wo aber bleibt die klassische Familie, Vater+Mutter+Kind?

    Welche nachweislich die bessere Alternative für die Kinder ist, aber auch für die Partner selbst, ist eine stabile Partnerschaft/Familie auch Sicherheit.

    Lagen die Generationen davor so falsch mit dieser Art zu leben, waren unsere Großmütter/Mütter so unglücklich?

    Als Kind habe ich erlebt wie respektvoll man mit Müttern und Hausfrauen umgegangen ist, Frau gab zu Hause meistens ja schon immer den Ton an.

    😉

    Und heute? – wenn eine Frau gut verdient kann der Mann ja auch zu Hause bleiben – eine leider noch kleine und damit Minderheit, aber bewährte Rolle inklusive Chance für Frauen im Berufsleben.

    Selbst wenn es klassisch bleibt bei der Rollenverteilung ist dies einer alleinerziehenden oder neudeutsch „Patchworkfamilie“ vorzuziehen, allein der Kinderseelen willen.

    Alles andere als die Förderung intakter Familien ist auf Dauer auch nicht finazierbar und birgt große Gefahren für eine zersetzung der Gesellschaft, der funktionierenden sozialen Gemeinschaft und zuletzt der Demokratie.

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