Nachfolgend der erste Eindruck eines Teilnehmers vom Männerkongress 2010 in Düsseldorf. Es ist ein langer, fast ungeheuerlicher Beitrag. Mir hat er zumindest am Anfang die Sprache verschlagen. Wer jetzt noch glaubt, das wir auf dem Weg sind, den Feminismus und seine Ausläufer am Ende zu sehen, wird hoffentlich eines Besseren belehrt. Aber lest selbst.
Liebe Mitstreiter,
anbei ein erster Versuch, meine Eindrücke vom Männerkongress zusammenzufassen. Sollte ich etwas nicht richtig darstellen, bitte ich die Teilnehmer am Kongress mich darauf hinzuweisen.
Sobald die Kongress-DVD erscheint, wird ein ausführlicherer Kommentar folgen.
Der Kongress begann mit der Ansprache der Gleichstellungsbeauftragten der Uni Düsseldorf. Wie gehabt, wurde auf die „noch immer“ vorhandenen Benachteiligungen der Frauen hingewiesen: Zu wenig Professorinnen, zu wenig Lohn! Das erstaunte Auditorium erfuhr, dass die Abhaltung des Kongresses durch die Gleichstellungsbeauftragte genehmigt wurde. Wie gnädig, nicht wahr! Wenn ihr Männer Euch wie artige Kinder verhält, dann kriegt ihr ein Zuckerl.
Das der Kongress stattgefunden hat, scheint lange Zeit auf der Kippe gewesen zu sein. Man munkelt, dass der Grund dafür, die Präsenz des Herren Prof. Amendt gewesen sein soll. Während des Kongresses wurde er auch permanent von zwei Bodyguards begleitet. Der Grund dafür scheinen Morddrohungen gewesen zu sein.
Es fiel auf, dass die emeritierten Professoren viel kritischer die heute herrschenden, den Mann benachteiligenden gesellschaftlichen Zustände anprangerten, als die jüngeren, noch dem Diktat der Gleichstellungsbeauftragten ausgesetzten Professoren. Angesichts der offenen Drohung gegen Prof. Amendt und der klaren Drohung der Gleichstellungsbeauftragten, dass nur ihr genehme Kongresse von ihr genehmigt werden, ein klares Zeichen dafür, dass wir in einer Diktatur leben: Dem Matriarchat!
Einige Beiträge scheinen auf Betreiben der Gleichstellungsbeauftragten ins Programm gekommen zu sein. Im ersten Beitrag von Prof. Grammer wurde die biologische Dominanz des weiblichen Geschlechts vorgestellt, der Redner brachte sogar den Spruch aus den 80′, dass der Mann ein Fehler der Evolution wäre. Ein Zeigefinger, der länger als der Ringfinger sei, wäre ein Zeichen der Männlichkeit. Seitdem betrachte ich meine Finger gleich nach dem Aufstehen und vor dem Schlafen gehen und stelle fest, dass deren Längen zumindest von der Tagesstunde abhängen. Ob Frauen, die „männliche“ Fingerlängen aufweisen auch ein Fehler der Evolution wären, wurde nicht erörtert.
Bedenkliche Zahlen nannte der zweite Redner, Prof. Krause, seines Zeichens wissenschaftlicher Sachverständiger des Psychotherapieausschusses des Bundesausschusses zur Bewertung von Heilverfahren: 30% der Bevölkerung leiden an einer psychischen Erkrankung! Bedenklich fand ich seine Äußerung zur Änderung des Gesetzes hinsichtlich Affekthandlungen: Seiner Meinung nach, sollen Schwächere beim Umbringen eines Menschen einen Bonus erhalten. Mit anderen Worten, während ein Starker oder ein Halbstarker wegen einer Affekthandlung nur wegen Tötung, nicht wegen Mord angeklagt wird, haben die Schwachen niemals diese Chance, da ihre Taten – Tötung durch Gift oder andere Methoden, ausser körperlicher Gewalt – von den Gerichten als Heimtücke, das Umbringen eines Menschen bei ihnen also immer eindeutig als Mord behandelt wird.
Prof. Hurrelmann postulierte, dass junge Männer „am traditionellen Männerbild hängen“, sie „flüchten sich in tradierten Männerrollen“, usw., usf. Als ich ihn draußen (es war kaum möglich Fragen zu stellen) auf die Rolle der Justiz in der Prägung „traditioneller Männerbilder“ ansprach, gab er mir Recht, dass diese den Mann in diesen Rollen zwingt. Er pflichtete mir bei, dass also die Männer schon Änderungen haben wollen, aber nicht gelassen werden. Die Rechtsprechung ist voll davon, dass der Mann nur zahlen muss und dass er von seinen Kindern ferngehalten wird. Leider wird er aber diesen Befund niemals vortragen: Er wird nämlich keine Freigabe von der Gleichstellungsbeauftragte bekommen! Festzuhalten ist, dass eine seiner Bemerkungen den Unmut eines Großteils der Zuhörerschaft auslöste.
Am zweiten Tag kamen die mit Spannung erwarteten Beiträge der Prof. Amendt und Hollstein. Der ihnen entgegenbrandende Beifall beweist, dass sie vielen aus dem Herzen sprachen. Dazu nachdem die DVD erschienen ist, mehr.
In den darauffolgenden Workshops versuchte ich die Rolle der Justiz in der Misere des heutigen Mannes zu Sprache zu bringen. Ich fragte warum der Einfluss der Rechtsprechung in allen Forschungsvorhaben fehlt. Vergeblich! Diese Frage wurde glatt überhört.
Was mir aber sehr unangenehm aufstiess: In dem Workshop an dem ich teilnahm (Prof. Amendt) wurde auch die Arbeit der Jugendämter angesprochen und kritisiert. Bei der Bezeichnung der Hilfesuchenden verwendete man sehr oft das Unwort „Klient“. Damit haben die Diskutanden, die „Klient“ http://de.wikipedia.org/wiki/Klient benutzten, meine Frage indirekt beantwortet (Zitat: „kein Rechtsschutz möglich ist“, „Mafia“, „Bei Staatszerfall ist eine solche Erscheinung normal.“).
Klient bedeutet heute ganz allgemein „Kunde“. Damit soll der Eindruck erweckt werden, dass: „Der Kunde ist bei uns der König!“.
Aha! Hat einer von Euch jemals von Sonderangebote der Jugendämter, der Gutachter, der Rechtsanwälte oder sonstiger Professionen im Sommerschlussverkauf oder Winterschlussverkauf gehört? Z. B. „Ich biete einen Abschlag von 30% auf die Verfahrensgebühr Nr. 3100 VV RVG wenn Sie mich mit Ihrer Scheidung bis 30. April beauftragen“. Oder, „50% der Verfahrengebühr Nr. 3100 VV RVG geht an die Haiti-Hilfe wenn Sie mich mit Ihrer Scheidung bis 30. April beauftragen“. Nö?? Dann scheint doch die altrömische Bedeutung von Bedeutung! Könnte es sein, dass wir doch von einer „altrömischen Dekadenz“ geplagt sind??
Wie auch immer! Der Grund meiner Unmut: Gemäß Art. 6, GG hat die „staatliche Ordnung“ die Ehe und die Familie zu schützen. Wenn aber die Ehe und die Familie den Professionen als „Klienten“ angeboten wird (unabhängig davon, ob dieser Begriff in der altrömischen oder modernen Bedeutung verwendet wird), dann hat sich der Staat aus dem verfassungsmäßigem Schutz der Familie verabschiedet.
Ehe und Familie sind nun Gegenstand wirtschaftlicher Überlegungen der Professionen, nicht aber staatlicher Bemühungen die kleinste Zelle der Gesellschaft zu schützen.
Dann wird manches verständlicher: Divide et impera, angewandt auf die kleinste Zelle der Gesellschaft sichert den Professionen auf lange Sicht ein beständiges „Klientel“. Da der Mann für gewöhnlich der wirtschaftlich Stärkere ist, muss er am meisten geschwächt werden. Es würde mich freuen, wenn diese These eine Diskussion entfachen würde.
Der Kongress endete mit einem geschichtlichen Vortrag. Prof. Dinges erzählte uns wie natürlich sich Menschen, insbesondere Männer im 19. Jh. um ihre Familien kümmerten. Da war es normal, dass der Vater das Krankenbett seines Kindes die halbe Nacht hütete, wenn es seine Arbeit erlaubte. Das habe ich auch getan! Bin ich nun ein alter oder ein neuer „Patriarch“?
Was aber viel wichtiger ist. Er erzählte, dass früher, aufgrund der lebenslangen Arbeitsverhältnisse, der Zusammenhalt der Männer wesentlich größer war. Am Beispiel der Gesundheit, hatte er erläutert, dass aufgrund des damals herrschenden Mangels an ausgebildeten Ärzten, die Männer (und Frauen) wesentlich mehr hausmedizinische Kenntnisse besaßen als heute. Sie tauschten sich über Gesundheit auch wesentlich intensiver aus, als heute.
Ein Muster ist in vielen Lebensbereichen zu beobachten: Wir haben immer mehr unserer Probleme an Professionen delegiert. Wir tauschen uns immer weniger aus, weil wir uns gegenseitig für funktionale Analphabeten in Sachen, wie z. B. Recht halten, bzw. dazu gezwungen werden uns halten zu müssen. Damit haben wir immer mehr Teile unseres Lebens in den Händen der Dienstleistungsanbieter gelegt. Manche davon, wie z. B. die Rechtsanwälte, verbieten uns sogar (über das Rechtsberatungsgesetz) uns über die entsprechende Thematik auszutauschen.
Man erinnert sich, nicht wahr? Art. 6, GG, Schutz der Familie. Ist der unter solchen Voraussetzungen noch möglich? So lange die wirtschaftlichen Interessen der Professionen im Vordergrund stehen und nicht der gesetzliche Auftrag des Schutzes der Familie, werden wir Männer noch lange auf Hilfe und Verständnis warten müssen.
Die Familie war schon immer die Oase der Ruhe, in der man sich zurückziehen konnte, auch wenn die ganze Welt unterging. Die Auswirkungen der vaterlosen Familie, hatte Prof. Franz besonders eindrucksvoll anhand eines Beispiels aus dem 2. Weltkrieg gebracht. Er sprach ferner von täglich mehr als 2000 abhanden kommende Männer im 2. WK. Keinem fiel auf: Die ca. 300000 Scheidungen und 300000 Scheidungsfolgensachen, die vor dem Familiengerichten jährlich verhandelt werden, bedeuten ca. 1600 streitige Familien pro Tag. Dass viele der dabei involvierten Väter aus dem Leben der Kinder ausgeschlossen werden, insbesondere die wirtschaftlich Schwachen, war ein übereinstimmender Befund der Vortragenden.
Daher habe ich zumindest auf diesem Kongress gelernt, dass wir uns ohne Wenn und Aber selbst helfen müssen, ob wir wollen oder nicht. Man muss sich klar sein, dass unsere Selbsthilfe einen Milliarden schweren Markt stören wird und einige Profiteure dieses Marktes versuchen werden, manchen von uns zu psychiatriseren oder uns mit dem rechten politischen Spektrum gleichzusetzen.
Ich habe durch die Professionen meine Söhne und damit den Sinn meines Lebens, so wie ich ihn in meiner Jugend plante, verloren! Dieser Kongress hat mich einmal mehr in meiner Überzeugung bestätigt, dass wir die „Professionen“ aus den Familien heraushalten müssen.
Wenn wir also etwas ändern wollen, müssen wir also mehr zusammenhalten um nicht als „Klient“ eines „Patrons“ zu enden, der uns unseren Kindern entfremdet.
Hartmut hat in eine seiner Emails darauf hingewiesen, dass keine Folgeveranstaltung mehr stattfinden wird. Das hatte ich persönlich nicht mitbekommen, bestätigt mich aber nochmals: Wir müssen diese Diskussion weiter und nach außen tragen!
©Michael Baleanu
Zum Schluss möchte ich noch auf einen weiteren, lesenswerten Beitrag von Roslin aus dem WGvdL-Forum hinweisen, da dieser aus meiner Sicht sehr gut zu dem Bericht als Ergänzung passt. Die Quintessenz seines Beitrages ist die Tatsache, das immer mehr Männer auf Grund der rigorosen Rechtssprechung im Familienrecht der Wirtschaft ihre Leistung mangels Motivation entziehen [mehr]
Nachtrag
Auch Arne Hoffmann schreibt und verlinkt in seinem Blog „Hinter meinem Schreibtisch“ über diverse Medien und deren Berichterstattung zum Männerkongress [hier]
Drohungen vor Männerkongress: Professor Amendt muss mit Leibwächtern auftreten
Arne Hoffmann hat Eckhard Kuhla, den Vorstandsvorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft zur Verwirklichung der Geschlechterdemokratie AGENS e.V. interviewt und dieses in ef-online plaziert [hier]
Bildquelle: ©by Anika Lehnert/Pixelio.de
Links (zu Artikeln zum Männerkongress)
Geschlechter-Forschung: Frau muss man sein!
Es steht nicht gut um den deutschen Mann
Gleichstellungsbeauftragte sind immer Frauenbeauftragte.
Werden von Frauen für Frauen gewählt.
Männer haben da weder aktives, noch passives Wahlrecht.
Sexismus pur.
Zu was das führt zeigt dieser Bericht.
Deshalb:
Abschaffung all dieser sexistischen Lobby-QuotHilden!
„Deshalb:
Abschaffung all dieser sexistischen Lobby-QuotHilden!“
wie?
Der Fingerlängenwitz ist sowas wie das Kaffeesatzlesen der Physiologie. Erbärmlich …
Wahnsinn, das ist ja krank. Als ob wir in der Sowjetuion wären…
/ajk
Eine sehr interessante Debatte! Danke für den Artikel und die Links.
MfG Jens
Zitat:
„Ein Zeigefinger, der länger als der Ringfinger sei, wäre ein Zeichen der Männlichkeit.“
War das nicht andersrum?
Das Grauen hat einen Namen, bzw. ein nettes Zuhause: Feministische Bundesrepublik Antideutschland…
Kann nur jedem Mann raten: lasst euch sterilisieren… dann kann euch keine liebe Dame mit einem bezaubernen Lächeln nach dem Beischlaf die nächsten 20 Jahre abzocken und demütigen…